Gedichte
Stadtpanorama II

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"Stadtpanorama II"
Veröffentlicht am 16. Mai 2009, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man ...
Stadtpanorama II

Stadtpanorama II

Beschreibung

Auch Teil 2 wurde soeben fertiggestellt. Der Rest folgt, wie gehabt, hoffentlich in den nächsten Tagen, sofern die Muse sich erbarmt, mein Haupt einmal mehr zu küssen.

I. Der Weltzerstörer

Von Gift und Galle aufgezogen,
Sind Tage ohne Schmerz mein Glück.
Kenn keine Norm,
Durchbrech die Form!
Seit jeher von der Welt belogen,
Lass Chaos ich für euch zurück.

So tritt er auf das Gaspedal,
Ein Herz, das nach Zerstörung eilt.
Ein Grat am Wahnsinn, ach so schmal,
Vernunft hat nie in ihm verweilt.


Vorbei an jenen Straßenzügen,
Hab einst mein Handwerk hier erlernt.
Nur heißes Blut,
Kühlt meine Wut!
Wenn Ruh und Frieden listig trügen,
Sind Schmerz und Tränen nicht entfernt.

So tritt er auf das Gaspedal,
Ein Mann, der Freund und Wärme schmäht.
Sein Leben fällt sich selbst zur Qual,
Zu tief ist Hass in ihm gesät.


Bei Nacht muss heut ein jemand sterben,
Denn Mord webt, oh, welch sanftes Kleid.
Der Tod aus Blei
Stickt meinen Schrei!
Ich lege eine Welt in Scherben,
Geteiltes Leid ist halbes Leid.

So tritt er auf das Gaspedal,
Ein Geist, der rastlos Bösem frönt,
Hat ausgerechnet kalter Stahl,
Gar oft sein Dasein ihm geschönt.

II. Die Heimatlose

Die Zukunft nimmt sie in die Pflicht,
Dies junge Leben, ungelebt.
Ein Recht auf Wahl verbleibt ihr nicht,
War auch noch vieles angestrebt.
Doch ist’s dem Anstand einerlei,
Die Konvention reißt sie entzwei.

So zieht sie flüchtend aus zur Nacht,
Durch Straßen, kalt vom Mond gesäumt,
Von schwarzen Fenstern nur bewacht,
Ein Mädchen, das von Freiheit träumt.
Die traute Heimat - aufgewühlt,
Seit sie sich dort gefesselt fühlt.

Derweil sie sich in Tränen wiegt,
Ersehnt ihr Herz sich etwas Zeit.
Im Heim der Heimatlosen liegt
jedoch ein Weg für sie bereit.
Denn bleibt es gleich, ob sie begreift,
Das Kind in ihrem Leibe reift.
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Hörbuch

Über den Autor

PhanThomas
Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man trifft mich stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Das scheint auf manche Menschen dermaßen gruselig zu wirken, dass die Plätze in der Bahn neben mir grundsätzlich frei bleiben. Und nein, ich stinke nicht, sondern bin ganz bestimmt sehr wohlriechend. Wer herausfinden will, ob er mich riechen kann, der darf sich gern mit mir anlegen. ich beiße nur sporadisch, bin hin und wieder sogar freundlich, und ganz selten entwischt mir doch mal so etwas ähnliches wie ein Lob. Nun denn, genug zu mir. Oder etwa nicht? Dann wühlt noch etwas in meinen Texten hier. Die sind, äh, toll. Und so.

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PhanThomas Re: Re: Re: dieses Mal ... -
Zitat: (Original von Gunda am 18.05.2009 - 23:33 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 18.05.2009 - 20:46 Uhr) So, liebe Gunda. Ich habe deinen Rat beherzigt und die beiden letzten Verse von Strophe 2 ersetzt. Jetzt sagen sie deutlicher, was ich eigentlich ausdrücken wollte. :-)

Liebe Grüße
PhanThomas


Ist dir gut gelungen, lieber Thomas. Ich weiß, wie schwierig das ist, sich von einer einmal liebgewonnenen Formulierung zu verabschieden und einen Gedanken völlig neu zu verpacken.

LG
Gunda
Oh ja, es fiel mir wirklich schwer. Aber du hattest ja vollkommen Recht. Deine Sichtweise hat mir geholfen, die Sache etwas mehr von außen zu betrachten. Vielen Dank dafür. :-)

Liebe Grüße
PhanThomas
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Re: dieses Mal ... -
Zitat: (Original von PhanThomas am 18.05.2009 - 20:46 Uhr) So, liebe Gunda. Ich habe deinen Rat beherzigt und die beiden letzten Verse von Strophe 2 ersetzt. Jetzt sagen sie deutlicher, was ich eigentlich ausdrücken wollte. :-)

Liebe Grüße
PhanThomas


Ist dir gut gelungen, lieber Thomas. Ich weiß, wie schwierig das ist, sich von einer einmal liebgewonnenen Formulierung zu verabschieden und einen Gedanken völlig neu zu verpacken.

LG
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: dieses Mal ... -
Zitat: (Original von Gunda am 18.05.2009 - 08:24 Uhr) stolpere ich formal ein wenig, Thomas. Inhaltlich schmerzhaft, genauso wie der erste Teil dieses Stadtpanoramas.
Zwei Stellen lassen mich stutzen:
Sie selbst, der Heimat längst beraubt,
WEIL sie an Stetigkeit geglaubt.

Den GLAUBEN an die Stetigkeit als Ursache für die verlorene Heimat? Das leuchtet mir nicht so ganz ein.

Und in der letzten Strophe weiß ich nicht, ob du einfach nur die Reihenfolge zweier Worte vertauscht hast? Müsste es nicht heißen:
Denn es bleibt gleich...
oder, wenn das nicht gemeint ist, vllt:
DANN bleibt es gleich ...

Lieben Gruß
Gunda

So, liebe Gunda. Ich habe deinen Rat beherzigt und die beiden letzten Verse von Strophe 2 ersetzt. Jetzt sagen sie deutlicher, was ich eigentlich ausdrücken wollte. :-)

Liebe Grüße
PhanThomas
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Zwei Dinge -
Zitat: (Original von punkpoet am 18.05.2009 - 13:07 Uhr) Erstens:
Du schreibst wirklich sehr gut und hast eine Ader voller Bosheit die auch mir gefällt. Dazu paarst du das noch mit deinem wirklich sehr genialen Humor (obwohl hier zwar eher weniger aber sonst halt schon^^). Es gefällt mir also auch sehr gut. Du bist wirklich sehr talentiert was das angeht. Man würde deine Bücher (wenn du denn mal welche schreibst *zwinker*) sicher Lesen.

Zweitens:
Wenn die liebe Lady schon hohe Erwartungen an dich hat, bist du dazu verdammt immer so gut zu schreiben. *lacht* Das hast dir dann aber selbst zuzuschreiben. :P Du willst gar nicht wissen wie sie ist wenn man ihren Erwartungen nicht entspricht. *grinst schelmisch*

Liebe Grüße,
Daniel
Hallo Daniel,

erstens: Vielen, lieben Dank. An einem Buch überleg ich schon lange. Vielleicht wird's ja was. Ich versuche, so facettenreich wie möglich zu bleiben. Und die, öhm, böse Ader, na ja, die liegt mir wohl einfach im Blut. Oder liegt das Blut in der Ader? Na ja, irgendwie so halt. :-)

Zweitens: Ja, ich tu mein Bestes, um das Lychen nicht zu erzürnen. Das Donnerwetter, das sie sonst loslässt, möchte ich bestimmt gar nicht erleben. *g*

Liebe Grüße
PhanThomas
Vor langer Zeit - Antworten
punkpoet Zwei Dinge - Erstens:
Du schreibst wirklich sehr gut und hast eine Ader voller Bosheit die auch mir gefällt. Dazu paarst du das noch mit deinem wirklich sehr genialen Humor (obwohl hier zwar eher weniger aber sonst halt schon^^). Es gefällt mir also auch sehr gut. Du bist wirklich sehr talentiert was das angeht. Man würde deine Bücher (wenn du denn mal welche schreibst *zwinker*) sicher Lesen.

Zweitens:
Wenn die liebe Lady schon hohe Erwartungen an dich hat, bist du dazu verdammt immer so gut zu schreiben. *lacht* Das hast dir dann aber selbst zuzuschreiben. :P Du willst gar nicht wissen wie sie ist wenn man ihren Erwartungen nicht entspricht. *grinst schelmisch*

Liebe Grüße,
Daniel
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: dieses Mal ... -
Zitat: (Original von Gunda am 18.05.2009 - 08:24 Uhr) stolpere ich formal ein wenig, Thomas. Inhaltlich schmerzhaft, genauso wie der erste Teil dieses Stadtpanoramas.
Zwei Stellen lassen mich stutzen:
Sie selbst, der Heimat längst beraubt,
WEIL sie an Stetigkeit geglaubt.

Den GLAUBEN an die Stetigkeit als Ursache für die verlorene Heimat? Das leuchtet mir nicht so ganz ein.

Und in der letzten Strophe weiß ich nicht, ob du einfach nur die Reihenfolge zweier Worte vertauscht hast? Müsste es nicht heißen:
Denn es bleibt gleich...
oder, wenn das nicht gemeint ist, vllt:
DANN bleibt es gleich ...

Lieben Gruß
Gunda

Hallo Gunda,

danke für die Anmerkungen. Nun, das mit der Stetigkeit war eigentlich so gemeint, dass sie gemeint hat, es könne sich nie was verändern. Und dann wurde sie eben überrascht, weil sie schwanger wurde. Man hätte auch Beständigkeit als Wort wählen können, aber da passen die Silben nicht. Ich denk aber noch mal darüber nach.

Zur letzten Strophe: Nein, das muss so. Lies es mal betont. Die Betonung würde bei "Denn es bleibt gleich" gar nicht passen. Daher muss es so, wie's ist. Geht nicht anders, und komischerweise liest sich's für mich so auch besser. Das "denn" wirkt zudem als begründendes Wort, daher kein "dann".

Aber die erste Anmerkung lass ich mir noch mal durch's Hirn gehen. :-)

Liebe Grüße und vielen Dank
PhanThomas
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Wow, -
Zitat: (Original von LadyLy am 18.05.2009 - 06:52 Uhr) das ist allerdings eine Bitterkeit, die ich kaum zulassen möchte. Die Idee einer Heimatlosen - Perfekt und faszinierend geschrieben, es löst eine gewisse Furcht aus bei mir, dass es vielleicht viel zu vielen Jugendlichen so geht und wir es übersehen, ignorieren.

Lyrisch perfekt, menschlich - Tragisch.

Liebe Grüße
Ly
Hallo Lychen,

danke. :-) Nun, die Tragik soll auch den Rest des Zyklus tragen. So ist's zumindest bisher gedacht.

Liebe Grüße
PhanThomas
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda dieses Mal ... - stolpere ich formal ein wenig, Thomas. Inhaltlich schmerzhaft, genauso wie der erste Teil dieses Stadtpanoramas.
Zwei Stellen lassen mich stutzen:
Sie selbst, der Heimat längst beraubt,
WEIL sie an Stetigkeit geglaubt.

Den GLAUBEN an die Stetigkeit als Ursache für die verlorene Heimat? Das leuchtet mir nicht so ganz ein.

Und in der letzten Strophe weiß ich nicht, ob du einfach nur die Reihenfolge zweier Worte vertauscht hast? Müsste es nicht heißen:
Denn es bleibt gleich...
oder, wenn das nicht gemeint ist, vllt:
DANN bleibt es gleich ...

Lieben Gruß
Gunda

Vor langer Zeit - Antworten
LadyLy Wow, - das ist allerdings eine Bitterkeit, die ich kaum zulassen möchte. Die Idee einer Heimatlosen - Perfekt und faszinierend geschrieben, es löst eine gewisse Furcht aus bei mir, dass es vielleicht viel zu vielen Jugendlichen so geht und wir es übersehen, ignorieren.

Lyrisch perfekt, menschlich - Tragisch.

Liebe Grüße
Ly
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: beide sind klasse -
Zitat: (Original von Himmelskind am 17.05.2009 - 23:17 Uhr) freu mich auf die fortsetzung...die ich mit spannung erwarte
Hallo Birgit,

vielen Dank. :-) Da arbeite ich dran. Derzeit schieb ich die Ideen noch ein wenig von links nach rechts und wieder zurück. Aber ich glaub, die Richtung, in die ich marschieren werde, ist soweit klar. :-)

Liebe Grüße
PhanThomas
Vor langer Zeit - Antworten
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