Beschreibung
Eine Liebe zwischen Gut und Böse solle das Zwielicht herbeirufen, doch was ist wenn die Seiten nicht einverstanden sind mit der Liebe?
So erzählt der Teufel, wie er seine Liebe aus den Augen verlor. (Teil I)
Teil I
„Sie standen sich gegenüber. Ein starker Kontrast, nicht nur darin, dass ein Er und eine Sie da standen. Der Kontrast bestand darin was sie waren. Schwarz und Weiß, Gut und Böse, Licht und Dunkelheit. All das belebt ihren kleinen Planeten…
So standen die beiden, sich gegenüber. Sie sahen sich nicht an.
Er sah an ihrer rechten Schulter vorbei mit einem stieren Blick. Sie sah an seiner linken Schulter mit einem lieblich gespielten Blick vorbei. Ihre Blicke trafen sich schon seit Jahren nicht mehr. Verboten war es ihnen. Sie wussten warum. Er war Schlecht für sie, denn er war das Böse, würde sie nur ausnutzen um das Licht zum Fall zu bringen. Sie war schlecht für ihn, sie würde ihn nur verführen. Es war ihre Kunst als Engel und sie wolle nur das Licht über die Dunkelheit stellen.
Beide lassen ihre Flügel langsam hin und her schwanken in dem Wind. Beide sind sie auf einem Plateau über den grauen Wolken. Wie vorgeführt in einem Gericht stehen sie sich immer noch gegenüber und wagen es nicht die Regeln ihrer eigenen Seite zu brechen. Doch sie haben ein Problem. Ein allzu großes, als dass sie beide sich davon wegdrehen könnten. Ihre Hände zittern, ihre Blicke werden unruhig, sie ändern ihre Gefühle in den Augen.
Die Schultern des lieblichen Engels fingen an zu beben, der Engel senkte den Kopf und kniff die Augen zusammen. Die stolze Haltung verlor sich in Gefühlen des Zweifels und der Einsamkeit.
Sein Blick wich nicht von seinem Punkt hinter ihrer rechten Schulter, doch sein Blick war unruhig. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, sein Rücken angespannt.
Der Engel schluchzt und trauert, er flucht wie sehr er nur konnte. Aber es half nichts. Die lieblichen Töne des weißen Engels verschwanden in der Finsternis vor ihr.
Sie fängt an zu bitten, er solle den Blick zu ihr wenden. Sie schreit und fängt an zu flehen, ihr Stand wirkt nicht mehr erhoben.
Sein Blick immer unruhiger, denn aus dem Augenwinkel sieht er wie sehr sie doch trauert um ihren Zusammenhalt. Doch auch denkt er an seine Regeln, er will seine Leute nicht enttäuschen, auch wenn diese so dumm und nichts wissend waren wie die Steine im Meer.
Sie lässt ihre Flügel sich entfalten und stellte sie auf, lässt sie monströs über sich wehen und schreit dem unsichtbaren Glas entgegen, sie wolle ihn endlich bei sich. Die Seite des Guten wird immer erschütternder und glaubt immer weniger daran, dass das eine gute Idee sein würde. Denn der Engel fleht nach dem Bösen, er will ihn in seinen Händen haben und über dessen verfluchten Mund streicheln.
Der Teufel kneift die Augen zusammen. Empörung in den Reihen des Bösen. Seine Hand zittert immer mehr, seine Schultern fangen an zu beben. Er weiß, sein ach so totes Herz fleht nach ihrer Liebe. Er will sie haben, sich bei ihr halten und durch ihre gottesgesegneten Flügel streichen. So fängt er an sie anzusehen. Er fängt an zuschreien, erhebt die Flügel und ruft nach ihr. Schreit sie solle zu ihm kommen. Er will sie halten und umfangen mit den Flügeln.
Und auch so sehr beide Seiten nach einander schreien, nach einander rufen und nacheinander flehen. So sind Teufel und Engel nie zusammen zu führen.
Sie leben Tag täglich und alle Jahre lang nur vor sich hin, fangen jeden Tag neu sich tonlos anzuschreien. Sie wissen von der Trauer des anderen, sie lesen es aus dessen Augen.
Sie wollen sich nahe sein.
Der Engel will die Kälte des Teufels spüren. Der Teufel will die Wärme des Engels spüren.
In Tränen aufgelöst, spüren sie wie ihre täglichen Bitten und Anflehungen an einem unsichtbaren Glas abprallen. Der Engel schreit als das Gottesabbild neben ihm auftaucht, er schreit und will nicht gehen, als Gott mit sanften Berührungen den Engel mit sich nahm.
Der Teufel legte die Hände an das Glas und schreite. Niemand ist auf seiner Seite der ihn wegziehen würde, rein niemand wagt es die Macht des Teufels zu widersprechen, nur verachtet man sein Verhalten.“, der vermummte Mann blickte auf, so dass er unter seiner Kapuze, die sein Gesicht verdunkelte, die Menschen vor sich sehen konnte. Es hatte sich eine hörlustige Gruppe gebildet, sie standen im Halbkreis und waren immer noch stumm nach der kurzen Geschichte die der Fremde ihnen erzählt hatte.
Seine Augen blitzen auf, doch man sah keinen Glanz in der rubinroten Farbe.
Ein kleiner Junge ging vor den vermummten Mann und streckte ihm die Hand entgegen. „Ich weiß wo der Engel ist.“, meinte er lächelnd und strahlte dem vermummten Mann entgegen.
Der Kopf des Mannes hob sich und sein Blick fing Interesse. „…mein Engel…“, wisperte er, als wäre nun endlich für ihn eine lange Reise vorbei.