Fantasy & Horror
In den tiefen des Sees

0
"In den tiefen des Sees"
Veröffentlicht am 02. Mai 2009, 76 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

*Motiviert, glücklich, lebensfroh*!!gelegentlich!! Perfektionistin, wie mein Dad *ein kleiner Putzteufel, wie meine Mum *sehr interessiert an guten storys *leseratte* xD aber kein Freak! *ich liebe lovestorys, am besten Fantasy Geschichten, hinter denen eine ganz komplizierte Lovestory steckt... einfach hammer... Wenn jemand so ne Storys schreibt, bitte bescheid geben... (: *schreibe gerne Fantasy Geschichten, Gedichte (erst seit neuestem) *bin ...
In den tiefen des Sees

In den tiefen des Sees

Beschreibung

Wer weiß schon, was die Zukunft bringt? Die Antwort? -Niemand. Jeder Tag bringt etwas unbekanntes mit sich, man erlebt ständig neues. Wer rechnet schon damit, dass es noch eine andere Welt gibt? Eine Welt unter dem Wasser. Lara musste viel durch machen. Aber ein Abend am See veränderte plötzlich alles. Ihr Leben wurde komplett auf den Kopf gestellt und von Null auf Hundert begann sie ein ganz neues, unbekanntes, anderes Leben.

Laras Vorgeschichte

Einsam und verlassen saß Lara am Ufer des Sees . Ihr Blick war leer und folgte den Schwalben, die an der Wasseroberfläche noch ein paar Mücken fingen. Sie träumte davon mit den Vögeln zu tauschen. Denn dann wäre sie ihren Verantwortungen und Problemen einfach so davon geflogen. Sie wäre frei gewesen und hätte die Welt aus der Luft betrachten können. Lara besaß keine Freunde. Dafür fehlte ihr die Zeit, sie lebte bei ihrer Großmutter, doch sie war nicht ihre richtige Oma. Ihre Eltern ließen sich vor acht Jahren scheiden , da sie nicht mehr zusammen leben konnten, sie stritten sich in einer Tour und betrogen sich gegenseitig. Von dem Zeitpunkt an, lebte sie bei ihrem Vater. Glücklich konnte sie bei ihm jedoch auch nicht werden, denn er nahm sich eine andere Frau, eine von diesen arroganten Zicken. Sie fühlte sich schrecklich bei ihnen und vermisste ihre Mutter. Aber zu ihr konnte sie auch nicht mehr, denn ihre Mutter entschied damals sie zu ihrem Vater zu geben und ins Ausland zu gehen, um dort ihre Karriere zu vollenden und meldete sich nicht ein einziges Mal bei ihr. Als Lara dann endlich glaubte eine Freundin gefunden zu haben, geschah etwas vollkommen unerwartetes. Ihr Vater war auf dem Weg mit seiner neuen Frau in die Schweiz, um dort Skiurlaub zu machen, doch bevor sie dort ankommen konnten, hatten sie einen Autounfall. Ein Hirsch rannte direkt auf die Straße, wodurch Laras Vater das Lenkrad rum riss. Überall war Geschrei zu hören. Sie knallten an einen Baum und rissen zwei weitere Menschen damit in den Tod. Es gab keine überlebenden. Im alter von 15 Jahren stand Lara plötzlich ganz allein da. Die einzigen Verwandten, die ihr geblieben waren, war ihre Stiefoma und eine Tante, welche aber selber schon drei Kinder besaß und mit der ganzen Situation vollkommen überfordert war. Trotzdem wollte Lara lieber zu ihrer Tante, denn es war die Schwester ihrer Mutter und sie klammerte sich an die Hoffnung sie vielleicht eines Tages wieder zu sehen. Das Gericht jedoch entschied Lara in die Hände der alten Frau zu geben, da es Zeugen gab, die gegen Laras Tante aussagten. Das diese Zeugen von der Anwältin der Großmutter erkauft waren, um das Sorge recht zu bekommen, konnte nicht bewiesen werden. Somit musste Lara zu ihrer Stiefoma ziehen. Anfangs gefiel es ihr sogar ein bisschen bei der alten Frau. Sie gab ihr ein paar Freiheiten und erlaubte ihr sogar sie Oma Margrit zu nennen. Aber das Glück sollte nicht von Dauer sein. Als Lara 16 wurde entschied ihre Großmutter, dass es Zeit wäre für Lara endlich mal zu lernen, was wirklich wichtig ist im Leben. Sie nahm ihre Enkelin von der Schule,verbot ihr Miseria zu verlassen und zwang sie dazu ihr immer fleißig zu helfen, sie sollte kochen lernen und lernen wie man einen Haushalt zu führen hat.
Aber es sollte immer noch nicht genug sein, mit Laras 17. Geburtstag wurde die alte Frau noch schlimmer, sie verlangte nun von ihr den gesamten Haushalt allein zu führen, die Tiere zu versorgen und sie sollte sich nun auch noch eine Arbeit suchen, die genug Geld einbringt. Lara sollte nicht eine einzige freie Minute haben und Freunde durfte sie sowieso nicht haben.
Einkaufen, Wäsche waschen, Tierställe ausmisten,... all diese Aufgaben musste sie nun ganz allein erledigen und das Dorf durfte sie auch nicht verlassen. Zum Glück gab es drei Straßen weiter einen Supermarkt, er gehörte einer netten Dame, diese gab ihr die Möglichkeit bei sich zu arbeiten. Immer wenn sie von der Arbeit kam, ging sie trotz Verbot zuerst zum See, um dort noch ein bisschen die Ruhe zu genießen. So ging sie auch diesmal dort hin, aber es verlief alles anders, denn nun war sie soweit...

Verwirrende Momente

Sie griff zu einem Stein und schmiss ihn mit voller Wucht in Richtung See. Lara gab sich zwar Mühe , aber sie hätte nie geschafft bis ans andere Ufer zu werfen.
Hören konnte sie nicht, wie der Stein ins Wasser eintauchte, sehen konnte sie es auch nicht, wo also war er geblieben? Als Lara sich aufstellte sah sie ihn. Er hing in der Luft und stand still. Wie aber war das möglich? Sie reibte sich in den Augen umher und betrachtete ihn eine ganze Weile von allen Seiten, bis plötzlich ein surrendes Geräusch näher kam. Sie fürchtete sich und begann nervös hin und her zu tippeln. ooOIch muss wieder eingeschlafen seinOoo, dachte sie sich und kniff sich in den rechten Unterarm. Aber sie wurde nicht wach. Das surren kam immer näher. Als sie sich gerade umdrehen wollte, um nach zu schauen wer, oder was da solche Geräusche von sich gab, färbte sich plötzlich der ganze See rot. Ein wahnsinniges geheule ging los, die Hunde mussten spüren, dass etwas merkwürdiges geschah. Lara machte einen Schritt zurück und rechnete nicht damit, dass das surren jetzt direkt an ihrem Ohr zu hören war und schreckte zusammen.
"Das gibt es ja nicht!", ertönte eine kleine piepsige Stimme direkt neben ihr, wieder zuckte sie.
"Wer, oder was bist du und was ist hier überhaupt los?" schrie Lara mit voller Kraft dem kleinen flatterndem Wesen entgegen. Ihr Herz raste, ihr Körper zitterte und sie riss sich zusammen nicht in Ohnmacht zu fallen. Verstehen konnte sie im Moment gar nichts, sie wusste nur eins, dass sie wach war und riesen Ärger bekommen würde, da sie zu spät nach Hause kam. Aber es interessierte sie gerade viel mehr, was dort am See vor sich ging.
"Ich bin Aquara und ich bin eine der vier Prinzessinnen."
"Für eine Prinzessin bist du aber ziemlich klein, außerdem gibt es so etwas schon lange nicht mehr. Was hast du mit mir angestellt? Bin ich Hypnotisiert, oder warum erlebe ich gerade so merkwürdige Dinge?"
"Ich weiß, ich bin jetzt aber nur so klein, damit mich niemand in dieser Welt entdecken kann. Eigentlich ist unser Volk und auch ich genauso groß, wie normale Menschen. Nein, du bist nicht Hypnotisiert. Alles was du gerade gesehen hast, ist wirklich passiert. Ich weiß, es muss unglaublich für dich klingen. Du musst Lara sein, ich habe lange auf diesen Tag gewartet."
"Soll ich hier rein gelegt werden? Ich glaube dir kein Wort. Von was für einem Volk redest du denn? Woher kennst du meinen Namen und warum hast du auf den Moment gewartet mich kennen zu lernen?"
"Ich verstehe es, dass du mir im Moment noch nicht glaubst. Aber meine Energie ist fast schon am Ende, ich muss dringend zu meinem Volk zurück kehren. Denn lange kann ich die Zeit nicht mehr anhalten. Du musst erst mal mit mir kommen, eine andere Lösung fällt mir gerade nicht ein. Sag, wirst du mir folgen? Ich verspreche dir, du wirst auf alle deine Fragen Antworten bekommen."
"Wie bitte? Ich soll mit dir gehen? Wohin denn? Was meinst du damit, du kannst die Zeit nicht länger anhalten? Du willst mich wohl auf den Arm nehmen?"
"Ich wusste, dass es schwierig wird dich zu überzeugen erst mal mit zu kommen. Unser Seher Mario hatte es mir schon vorher gesagt. Ja die Zeit steht gerade still, aber ich kann sie wirklich nicht mehr lange anhalten. Wie erklärst du dir sonst den schwebenden Stein? Du und die Hunde, ihr seid die einzigen, denen dieser Zauber nichts anhaben kann, daher wusste ich sofort, dass du nur Lara sein konntest."
"Okay, wissen sie was? Ich vertraue Ihnen. Also nehmen sie mich schon mit, was habe ich schon zu verlieren?"
"Gut dann folge mir, zu verlieren hast du sehr viel, mehr als du glaubst."
Sie war völlig durcheinander, aber es war kein Traum. Sie hatte sich nun schon mehrmals fest in den Arm gekniffen, es war sogar schon ein blauer Fleck zu sehen.
Vor ihren Füßen begann das Wasser zu schwinden, als wäre plötzlich Ebbe, oder als wenn jemand das Wasser beiseite schob. Aquara flog wirklich in Richtung See und verschwand plötzlich, sie vertraute ihr und Lara folgte ihr einfach ins Wasser. Die Prinzessin spürte es nun mehr als zu vor, ooOsie ist soweitOoo. Aber Lara wusste nur eines, Prinzessin Aquara war ihr einige Erklärungen schuldig.

Die Reise nach Fhew

Kaum waren sie hinter dem Wasser verschwunden, lief die Zeit wieder weiter. Der Stein, den sie vorher mit Schwung Wurf, fiel zu Boden. Alles andere ging einfach weiter. Als wäre nichts gewesen. Lara spürte ein seltsames Gefühl in der Magen Gegend. Irgendwie kribbelte ihr ganzer Körper. Es war eine Art Schleuse, durch die sie gingen. Plötzlich konnte Lara es kaum erwarten das andere Ende zu sehen. Nervös und ängstlich zugleich folgte sie Aquara. Schweigend gingen sie nebeneinander her, bis zum Ende der Schleuse. Eine riesige Schlucht lag vor ihnen, welche zu überqueren galt. Doch plötzlich war das Gefühl der Angst stärker und Lara zögerte.
"Wir müssen nun hier runter springen, du musst dich nicht fürchten. Du brauchst nur einen Sprung dafür, vertraue mir. Durch deinen Adern fließt das Blut der Königin. Auch wenn du deine Fähigkeiten noch nicht kennst und noch nicht mit ihnen umzugehen weißt, kannst du das."
Lara entschloss sich gar nicht auf die Worte der Prinzessin einzugehen. Ihre Angst war wie verflogen und sie sprang einfach runter. Während des Falls gab sie keinen Ton von sich, sondern sie genoss die Aussicht. Eigentlich war sie nicht Schwindelfrei, aber es war, als wäre sie die Angst vor der Höhe in Sekunden schnelle los geworden.
Geräuschlos und sanft kam sie unten an. Normalerweise müsste sie Tod sein, denn es ging etliche Meter in die tiefe. Aber sie spürte nichts und fühlte sich sogar richtig gut.
"Jetzt müssen wir springen, über den rechten Hügel. Du schaffst das, setze einfach ganz normal zum Sprung an."
"Wie weit müssen wir dann noch?"
"Nur noch über den Hügel, dahinter liegt unser Königreich, Fhew. Siehst du wie schön es an der Spitze des Berges aussieht? Fhew ist noch um einiges schöner."
Lara war wirklich begeistert. Ihr gefiel der Anblick des Gipfels und sie freute sich auf das schöne Königreich, welches sie gleich zu Gesicht kriegen sollte. Außerdem sollte Prinzessin Aquara ihr alles genau erklären. Denn ihre Fragen kreisten noch immer in ihrem Kopf und ließen sich auch nicht ausblenden. ooOWas hat sie nur damit gemeint, in meinen Adern fließt das Blut der Königin? Das ist unmöglich."Ooo Das war nur einer der Gedanken, die in ihrem Kopf kreisten und keine eigene Antwort fanden.
Um ihren Kopf erst mal von diesem Chaos der Gefühle zu befreien, setzte Lara zum Sprung an und stand mit einem Satz auf dem Hügel.
"Du hast nicht gelogen, Fhew ist... überwältigend."
Nachdem sie tief einatmete, vernahm sie den Duft von blühendem Flieder, Raps und noch einigen anderen Pflanzen, die sie nicht kannte. Ihre Nase hatte noch nie einen so wohl riechenden Duft wahr genommen. Noch nie hatte sie so etwas wunderschönes gesehen. Zu ihrer linken war ein Tal. Eingehüllt von Raps Feldern, Wiesen und Büschen und zu ihrer rechten war Fhew. Ein Ende des Ortes konnte sie nicht erkennen, aber sie konnte eine Art Burg sehen. Zumindest sah es aus wie eine. Sie konnte die Umrisse nur schwach erkennen. Wieder einmal kniff sich Lara in den Unterarm.
ooOkein Traum!?Ooo, entschlossen nun endlich die Wahrheit zu erfahren, richtete sie sich auf und ließ sich nicht weiterhin von der Schönheit Fhews ablenken.
"So und nun möchte ich, dass sie alle meine Fragen beantworten, glauben sie mir, dass werden nicht wenige."
"Du bist ja ziemlich energisch. Aber keine Sorge, ich werde dir alle Fragen beantworten und bitte nenne mich Aquara. Nicht auszudenken, was das Volk von mir denkt, wenn sie mitbekommen, dass sogar du sie zu mir sagst. Lass uns erst mal in die Burg. Du sorgst nämlich jetzt schon für Aufruhr. Ich kann hören, was das Volk redet und sie sind nicht sicher, was sie von dir zu halten haben."
"Okay, ich dachte mir schon, dass DU meine Fragen nicht alle hier beantworten willst. Dann los zur Burg."

Auf dem Weg zur Burg

Es waren nur noch ein paar Meter. Sie gingen ruhig durch Fhew. Alle mochten die Prinzessin und warfen ihr liebevolle Blicke zu. Aber Lara wurde wie ein Eindringling angesehen. Mit jedem Schritt den sie machten, schauten noch mehr ungläubige Augen auf sie. Um schneller aus diesem Trubel raus zu kommen, begann sie schnellere und größere Schritte zu machen. Immer noch zog Lara das Pech magisch an. Sie stolperte dumm über einen Hacken Stil, der genau auf dem Weg lag. Komischerweise landete sie aber nicht auf dem Boden. Ihre Hände waren sogar schon in "Auffang-Position". Doch sie wurde fest gehalten, zwei warme Hände berührten ihre Haut und ein Schauer fuhr ihr durch den Körper. Mit einer zügigen Bewegung stand sie wieder auf ihren eigenen Beinen und die Hände des Mannes waren wieder bei ihm. In ihrer Verlegenheit wurde sie rot, sie schenkte ihm ein wunderschönes lächeln, aber er Tat, als ob er es nicht gesehen hätte. Er drehte sich von ihr weg und ging los, schenkte ihr noch einen Blick, dann war er zwischen den Kindern verschwunden. Sie spürte immer noch wo seine Hände saßen. Warum rannte er nur so schnell weg? Er war der erste Mann in ihrem Leben, der ihr Interesse wecken konnte. Doch ihm schien es nicht so zu ergehen. Lara beschloss ihn zu vergessen, sie kannte ihn ja schließlich auch gar nicht. Irgendwas an ihm war anders. Immer wieder sah sie seine Augen, seinen Blick, es spielte sich immer wieder vor ihrem inneren Auge ab.
Während sie sich darüber den Kopf zerbrach, erzählte die Prinzessin mit den Kindern. Sie versammelten sich um sie und hörten ihr gespannt zu, da sie von der anderen Welt erzählte.
"So Kinder, beim nächsten Mal berichte ich euch über die Tiere, die sie in der anderen Welt haben. Aber nun geht und spielt noch ein wenig."
Aquara bemerkte nicht, was in Lara vorging, sie war so vertieft den Kindern alles zu erzählen, dass sie nichts von all dem mitbekam.
Ihre Gedanken kreisten nur noch um ihn. Wer war er? Ob er auch an sie denken musste? Hatte sie sich verliebt? Aber sie wusste doch gar nicht was Liebe ist...!?
In ihrer eigenen Traumwelt versunken, stutzte sie plötzlich.
"Wir sind da, gefällt sie dir? Es ist auch deine Burg, also fühle dich wie zu Hause."
"Ja sie ist schön. Aber ich kenne sie schon!"
"Wie meinst du das? Du kannst sie doch noch gar nicht kennen!"
"Doch..., als ich kleiner war, hat mir meine Mutter immer Bilder gezeigt und Lieder
gesungen. Das ist die Burg von den Bildern und aus ihren Liedern. Da bin ich mir ganz sicher. Aber woher hatte meine Mutter Bilder von hier und wie kann es sein, dass sie über diesen Ort sang?"
"Dann wollte sie dich schon darauf vorbereiten..., eigentlich keine schlechte Idee, die Mutter da hatte."
"Mutter? Du meinst meine Mutter", langsam wurde Lara von Minute, zu Minute nervöser.
"Lass uns erst mal rein gehen. Du willst sicherlich erst mal ein wenig Zeit für dich haben. Dann kannst du dir in Ruhe alle Fragen überlegen. Wenn du möchtest kann ich dir auch gerne etwas zu essen auf deine Etage bringen lassen. Ein Badezimmer hast du auch oben. Komm einfach in die 5. Etage der Burg, wenn du soweit bist, die Königin und ich werden dich dann über alles aufklären. Der 4. Stock gehört allein dir. Du kannst dich dort frei Bewegen. Falls du eventuell irgendwas vermisst, lass es mich wissen, mir gehört die 3. Etage."
"Mir gehört eine ganze Etage der Burg? Ich werde sicherlich nichts vermissen.
Ja, ein Bad und etwas zu essen wäre nicht schlecht und danach werde ich wirklich endlich alles erfahren?"
"Ja wirst du, mache dir keine sorgen."
Also ging Lara immer noch unwissend in ihren eigenen Teil der Burg und genoss ein schönes Bad und das leckere essen. Mit unklaren Gedanken, bereitete sie sich auf das zusammen treffen mit der Königin vor, doch auch der Unbekannte war ihr nicht aus dem Kopf gegangen.

Endlich Klarheit!?

 

Länger wollte sie nicht warten, sie ging nun in den 5. Stock. Er war noch prächtiger als ihr eigener. Ohne ein Wort ging sie in Richtung des Saals, wo die Königin schon auf sie wartete, sie konnte nicht glauben, was sie sah. Baby Bilder und davon nicht wenige, doch das Baby auf den meisten Fotos war sie. Nervös begann sie auf und ab zu gehen. Wollte sie wirklich die Wahrheit wissen, oder wollte sie doch lieber einfach zurückkehren? Dann fiel ihr wieder ein, warum sie erst mal gar nicht nach Hause wollte und sie nahm allen Mut zusammen und öffnete eigenhändig die Tür zum Saal.

Ein einziger Blick zur Königin reichte vollkommen aus, der Anblick traf Lara wie ein Schlag ins Gesicht, sie hatte das Gefühl ihr Herz stehe still. Es war, als würde eine Achterbahn der Gefühle in ihr auf und ab fahren. Nervosität, Angst, Hass und Freude stiegen gleichzeitig in ihr auf. Was sollte sie nur davon halten? Ganz gleich, ob sie ihre Mutter Jahre lang nicht gesehen hatte, sie erkannte sie sofort, denn sie hatte sich kein bisschen verändert, immer noch war sie wunderschön, sie trug ihre Haare wie damals, sie sah aus als wäre sie kein bisschen gealtert...

„Schön, dass du endlich gekommen bist mein Kind. Du fragst dich sicher, was das alles zu bedeuten hat und trägst viele Fragen mit dir. Bevor du deine Fragen stellst lass mich erst erklären.“

Selbst die Stimme ihrer Mutter hatte sich nicht verändert, wie angewurzelt stand Lara nun vor ihr und nickte nur.

„Du musst aufmerksam zu hören. Ich werde versuchen dir alles so gut es geht zu erklären. Einst gab es für uns nur unsere Welt. Wir wussten nichts davon, dass es außerhalb des See´s noch eine andere gab. Zusammenhalt, Liebe, Hass, Fürsorge... überhaupt Gefühle kannten wir hier nicht. Bei uns gibt es so etwas leider bis heute nicht. Vor einigen Jahren entdeckte unser Seher Mario, dass unser Volk nur unter einem See lebt und das es außerhalb des See´s noch eine andere, noch größere Welt gab. Aus Furcht vor der fremden Welt, schickten wir erst mal nur ein Paar unser Wächter und unseren Seher dorthin, um genaueres zu erfahren ging auch ich mit. Wir kehrten mit großer Begeisterung zurück, uns gefiel es dort sehr, wir erlebten, dass es so etwas wie Gefühle gab und wünschten uns nichts sehnlicheres als diese Gefühle auch Empfinden zu können. Freude, Trauer, Liebe, Schmerz.., es war so faszinierend. Forschungen wurden betrieben und wir ließen unserem Volk die freie Wahl, wer wollte, durfte sich die andere Seite anschauen. Aber wir konnten nicht lange in deiner Welt verweilen, wir mussten zurück und „Energie tanken“, da wir Magie benötigen um hin und her zu reisen und auch Magische Fähigkeiten besitzen, durften wir nicht bis zum Ende unserer Energie dort bleiben. Wir müssen vorher zurückkehren, sonst lösen wir uns in Luft auf und werden einfach vernichtet. Lange haben wir es so gemacht und sind gelegentlich zu den Menschen gereist. Natürlich immer in diesem Körper, den du schon von Aquara kennst. Sie hat jetzt auch wieder ihre richtige Größe angenommen. Aber zurück zum Thema...

Gefühle zeigen, sie zu durch leben..., wir wollten all das auch können und forschten auf welchem Weg wir auch welche bekommen könnten. Du musst wissen, dass es furchtbar ist mit jemanden verheiratet zu sein und Kinder zu haben, wenn man keine Empfindungen für die Person und die Kinder hat. Jeden Tag verbrachten wir damit euch zu studieren, wir hofften sie durch euch zu erlernen. Aber es gab so viele unterschiedliche Emotionen und jeder reagierte anders auf bestimmte Situationen. Erlernen konnten wir sie also nicht durch euch. Dann kam Mario ins Spiel, er ist unser Seher und verriet uns das ich, die Königin, ein Kind auf Erden zeugen muss. Dieses Kind würde so viel Kraft und auch Gefühle in sich tragen, dass sie uns allen weiter helfen kann. Wie genau dies passieren würde, konnte er noch nicht sehen. Schwierig war diese Aufgabe nicht, ich musste deinen Vater nur erst heiraten und schon war er bereit mit mir ein Kind zu zeugen. Sicherlich denkst du, dass ich Herzlos bin, wenn dies bedeutet keinerlei Empfindungen bei so einer Intrige zu haben, dann muss es wohl bedeuten, dass ich es bin.

Du wurdest von uns auf den Moment vorbereitet, ohne es zu wissen, ich kann zwar sagen, dass es mir leid tut, aber wäre es dann Ernst gemeint? Ich will endlich ehrlich zu dir sein. In dir fließt nicht nur das Blut der Königin, sondern auch das deines Vaters, eines normalen Menschen. Genau wie ich besitzt du Magische Fähigkeiten, aber du besitzt mehr als ich. Gefühle gehören auch zu deinem Inventar. Indem wir dich viel Leid durchleben ließen, haben sich deine Gefühle so sehr weiter entwickelt. Nun musst du lernen deine Fähigkeiten zu benutzen, dabei können wir dir nur wenig helfen. Aquara sagte mir, dass sie denkt du wärst soweit, ich glaube sie hat recht.

Nun liegt alles an dir, es ist deine Entscheidung, du kannst deine Magischen Fähigkeiten aber auch verweigern und sie unterdrücken. Falls du sie aber erweckst, wirst du sie nicht mehr ablegen können..."

Die Entscheidung

 

„Gut finde ich es gewiss nicht, was du meinem Vater da angetan hast, aber er war nicht anders als du. Herzlos? Nein, dass würde ich nicht sagen. Nachdem was mir gerade erklärt wurde, würde ich eher sagen Gefühlslos. Da es aber anscheinend allen hier so geht und du dafür nichts kannst, werde ich es dir verzeihen. Schrecklich, dass meine eigene Mutter keinerlei Liebe für mich verspürt, wenn ich mir vorstelle, dass es den ganzen Kindern hier so geht, dann finde ich das einfach nur furchtbar. Ihr meint ich besäße Magische Fähigkeiten? Vorstellen kann ich mir das wirklich nicht. In meiner Welt habe ich so oft davon geträumt Zaubern zu können, oder so, aber nie hat irgendwas davon geklappt.“

„Du bist ja auch keine Hexe, sondern eine Prinzessin und auf der Erde hättest du nie deine Kräfte erwecken können, sicherlich wirst du sie nach her auch dort anwenden können, aber du brauchst noch etwas Übung.“

„Wie kann ich sie denn erwecken?“

„Bevor du sie erweckst, musst du dir darüber im klaren sein, dass du sie wirklich nie mehr ablegen kannst. Du wirst für immer auch ein Teil unserer Welt sein und ewig an ihr gebunden sein. Noch etwas solltest du wissen, hast du sie erst mal erweckt, wirst du nicht mehr altern. Da du in drei Tagen 18 wirst, wäre es am besten, dass du bis dahin wartest und sie erst dann wach rufst.“

„Ich werde nicht mehr altern? Nie wieder? Wie soll denn das gehen, aber sterben kann ich trotzdem!?“

„Ja, 18 und nicht einen Tag älter, sterben kannst du auch nicht einfach so. Nur durch Magie, aber dazu müsste man stärker sein als du. Um es dir deutlich zu machen, hier würdest du nie sterben, denn du bist die stärkste dieses Volks, auch die drei anderen Prinzessinnen, also deine Halbschwestern und ich haben nicht so viel Kraft wie du. Deshalb solltest du aber nicht übertreiben, denn Schmerzen und Wunden kann man dir trotzdem zufügen. Allerdings gibt es andere Feinde, die dir sehr gefährlich werden können. Bisher hatten wir nie Probleme und auch keine Gegner. Aber unser Seher hat es damals schon mitbekommen. Nicht mehr lange und die beiden werden hier aufkreuzen, da sie wissen, dass du nun bei uns bist. Die einzige, die genug Macht besitzt gegen sie anzukommen, bist du. Im ersten Moment stellen sie sich uns als Freunde vor, sie wollen uns hinters Licht führen und behaupten, dass sie dafür sorgen können, dass wir Gefühle haben können. Ihre wahre Absicht ist aber mich und den Kristall der unser Volk mit Energie versorgt zu zerstören und somit unser Volk zu ihren Leibeigenen zu machen. Das würde bedeuten, dass wir zwar Gefühle besitzen würden, aber es wäre nur Hass.“

„Es gibt schon genug Hass auf dieser Erde, aber was mich interessieren würde,... kann dann nur ich nicht altern und nicht sterben, oder geht das allen hier so?“

„Nein, alle haben das gleiche Schicksal. Wer hier geboren wurde und wird, dem wird es so ergehen. Warum interessiert dich das denn?“

„Schon vergessen? Ich besitze sehr wohl Gefühle und wenn ich mich mal verlieben sollte, oder so, dann wäre es schon schön, wenn er dann ein genauso langes Leben wie ich führen würde.“

Lara´s Gedanken kreisten schon wieder um diesen jungen Mann, der sie vor dem Sturz bewahrt hatte. Eigentlich sollte sie voll und ganz bei der Sache sein, denn eine schwere Entscheidung, die ihr ganzes Leben verändern würde stand ihr bevor. Doch sie konnte sich nicht ganz konzentrieren. Auf irgendeine Art und Weise hatte sie die Vermutung, dass er was mit ihrer Aufgabe zu tun hatte.

„Klingt plausibel, aber dafür ist erst mal keine Zeit. Ein harter Kampf wartet auf dich. Leider wissen wir noch nicht auf welche Weise du uns Emotionen bescheren kannst. Selbst Mario konnte es noch nicht sehen, aber auch wenn wir es dir nicht sagen können, sobald du es geschafft hast die beiden zu besiegen, wirst du genau wissen wie du es machen musst. Man könnte sagen, es ist dir in die Wiege gelegt worden.“

Nun trat Aquara an die Seite der Königin, endlich konnte Lara sie in voller Größe sehen. Eine wunderschöne Junge Frau mit langen dunklen Haaren stand vor ihr. Sie fielen ihr locker ins Gesicht. Sie lächelte ihr freundlich entgegen, dabei blitzten ihre strahlend weißen Zähne hervor. Ihr Körper erinnerte an einen Engel, anmutig und zerbrechlich. Ohne ein Wort an ihre Halbschwester zu richten unterhielt sie sich weiter mit ihrer Mutter.

„Wenn es so ist, dann bin ich bereit. Mein Leben in meiner alten Welt war nicht das schönste, es ist hier wie im Paradies für mich. Niemals werde ich es zulassen das jemand hier irgend wen zu seinem Leibeigenen macht, denn ich weiß genau wie es sich anfühlt. Egal was mich erwartet, ich nehme die Herausforderung an. Mir ist es ein Rätsel, wie ihr es solang ohne jegliche Gefühle aushalten konntet. Keine Sorge Mutter, ich werde sie euch bringen.“

„Ich wusste es, dass du soweit bist. Leicht wird es aber nicht, du wirst Hilfe benötigen um deine Kräfte zu erwecken. Allein schafft man das nämlich nicht ohne das wissen, wie es geht. Mir fehlt die Zeit es dir zu erklären, aber ich stelle dir Mario zur Verfügung. Er ist unser Seher, er wird dir helfen können. Sobald du soweit bist und die Reise beginnen willst, wird er dich auch dabei begleiten. Sehe ihn als deinen Leibwächter. Mario ist stark, er besitzt viel mehr Magische Kräfte, als man glauben mag.“

„Eigentlich würde ich es lieber alleine machen, ich war schon immer eine Einzelgängerin und würde es auch gern bleiben.“

„Diesen Wunsch werde ich dir nicht erfüllen können, ohne ihn wirst du nicht mal den Weg zur Lichtung finden, wo du die beiden abfangen musst. Nebenbei gesagt, glaube ich, dass er was mit deiner Aufgabe zu tun hat. Eine innere Stimme hat es mir verraten. Ohne ihn wirst du nicht los gehen!“

„In Ordnung,... wenn es nicht anders geht, dann werde ich es gemeinsam mit ihm versuchen. Ob wir zusammen arbeiten können, weiß ich nicht. Mühe werde ich mir geben, aber es wird mir sehr schwer fallen.“

„Denke immer daran, wir zählen auf dich, alles was du hier siehst, wird vernichtet, wenn du es nicht schaffst. Natürlich weiß ich, dass ich dir große Verantwortung damit übergebe, aber du wirst erwachsen mein Kind und nun musst du deinen Weg gehen.“

Lara wusste was das hieß, ihre Mutter hatte ihr alles gesagt, was sie wissen musste. Ein paar Fragen hatte sie zwar noch, aber wahrscheinlich würden die sich auch mit der Zeit klären.

Sie ging wieder auf ihre Etage der Burg, denn mittlerweile war es Abend geworden.

Müde und völlig kaputt lag sie dann in ihrem neuen Bett, kaum zu vergleichen mit dem alten Eisengestell und der befleckten Matratze die sie vorher hatte. Viele Gedanken kreisten noch in ihrem Kopf, aber immer noch war es der junge Mann, der sie am meisten interessierte. Seine blau-grauen Augen gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Schloss sie ihre Augen, so spielte sich die ganze Szene wieder ab. Es war, als wenn jemand ein Band immer wieder Rückwerts Spulte und es sich immer wieder anschaute. Mit einem schluchzen schlief sie ein. Wie sollte sie einen Mann dazu bringen sie zu Lieben, wenn er doch keine Gefühle spüren konnte. Selbst wenn sie das könnte, was nützte es ihr? Sie würde ihn wahrscheinlich eh nie wieder sehen, dazu war Fhew zu groß. Träne um Träne tropfte auf ihr Kissen, sie weinte im Schlaf, wie sie es schon so oft getan hatte. Eigentlich trug sie so viel Hass in sich, aber er war einfach verflogen, als ihre Mutter ihr endlich alles erklärte. In ihren Träumen kämpfte sie schon mit den beiden fürchterlichen Kreaturen, plötzlich warf einer etwas auf sie zu, es war so stark, dass sie gegen einen Baum geschleudert wurde und sie wurde wach. Schweißgebadet lag sie im Bett, bis sie mit mal zwei Gestalten in ihrem Zimmer erkannte. Voller Furcht begann sie zu zittern, alles was sie erkannte, waren Umrisse. Wieder einmal kniff sie in ihren Unterarm und hoffte, dass es wieder nur ein Traum wäre.

Aber dies war ein Irrtum, denn sie war wach...

Schrecken in der Nacht

 

Während ihre Mutter erzählte, dass sie keine Gefühle besaßen, war Lara sehr froh und stolz darauf welche zu haben. Im Moment wäre sie jedoch ohne viel besser dran gewesen.

Schritt, um Schritt näherten die beiden sich und Lara verkroch sich unbemerkt immer weiter unter ihr Bettdeck. Die Worte ihrer Mutter hatte sie nicht vergessen. Sie erzählte ihr von den beiden Feinden, welche nur sie allein besiegen konnte, um dem Volk das zu geben, was sie sich so sehr ersehnten, Gefühle... Diese zwei hatten sich nun in ihr Zimmer begeben um sie zu Töten, bevor es anders rum geschehen könnte, jedenfalls dachte sie das. Keine Minute zweifelte sie daran. Um sie aber besiegen zu können musste sie ihre Magischen Kräfte erwecken, nur wie?

Ohne Mario würde sie es nicht schaffen, dass war ihr nun klar geworden. Sie musste endlich etwas unternehmen, sie durfte nicht kampflos aufgeben und sich den Kreaturen einfach so ausliefern. Aber was konnte sie gegen Wesen ausrichten, die Fähigkeiten besaßen, die sie noch nicht mal ansatzweise hatte? Einen Plan nach dem nächsten machte sie, bis er ihr dann doch wieder nicht mehr gefiel und sie einen neuen schmiedete, aber vergebens.

Jetzt standen sie genau vor ihr, ihre Augen hatten sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt und sie konnte erkennen, dass es zwei Frauen waren. Eine von ihnen hatte kurze Haare, die andere sehr lange, dass sie fast bis zum Boden reichten. Sie rochen nach einem schönem Vanille Duft, welchen Lara aus dem Supermarkt kannte, in dem sie arbeitete. Immer wenn sie gerade nicht an der Kasse saß und die Chefin nicht zu sehen war, legte sie heimlich etwas von dem Parfüm auf. Es war ihr Lieblingsduft, aber ihre Stiefoma hatte es ja nie erlaubt, dass sie sich mal etwas kaufte.

Wahrscheinlich waren sie zwei wunderschöne junge Frauen, dass sie aber so grausam sein sollten, konnte Lara sich überhaupt nicht vorstellen. Jedoch tat sie das immer, sie versuchte immer an das gute im Menschen zu glauben. Stets war sie eine Art Fußabtreter für andere, immer war sie diejenige, die Pech hatte und den Hass von allen ab bekam, dennoch zweifelte sie nie an, dass sie nicht nur Böse waren. Die Kreaturen standen ihr gefährlich nahe, aber seltsamerweise taten sie nichts. Sie standen einfach nur da. Aber genau das machte ihr mehr Angst als alles andere. Warum töteten sie, sie nicht einfach? Nun blieb ihr keine andere Wahl mehr, sie war zu panisch um noch einen besseren Plan zu schmieden. Mit einem fürchterlich lauten Schrei sprang sie aus ihrem Bett, genau zwischen die beiden Frauen. So schnell ihre Beine sie trugen lief sie hinaus aus der Burg. Auf keinen Fall wollte sie noch irgend wen von den anderen mit hinein ziehen. Ihr Plan schien funktioniert zu haben, denn die Beiden verfolgten sie mit schnellen Schritten.

Wo sollte sie jetzt nur hin? Finstere Nacht war eingekehrt und das Volk schlief.

ooOFürchterlich still für eine StadtOoo, so ging es ihr durch den Kopf. Aber das war auch ganz normal. Schließlich gab es in Fhew keine Autos, sie nutzten ihre Kräfte, wenn sie weitere Strecken zurücklegen mussten, außerdem schliefen sie hier alle sobald es dunkel wurde. Niemand ging bei Dunkelheit auf die Straßen, wenn er es nicht musste. Lara musste es tun, da waren ihre Schwestern, ihre Mutter und so viele Angestellte in der Burg. Sie hätte es nicht verantworten können, diese Monster in der Burg ihr Unwesen treiben zu lassen. Obwohl sie einst so wütend auf ihre Mutter war, so konnte sie dennoch nicht zulassen, dass ihr was geschieht. Auch ihre Schwestern liebte sie jetzt schon so sehr. Lara hatte sich immer Schwestern gewünscht, aber sie bekam keine Geschwister. Ihr Vater wollte keine weiteren Kinder, da sie ihm schon genug war, dass hatte er ihr immer wieder deutlich gesagt. Als die beiden Frauen ihr schon gefährlich nahe waren, bog sie in eine enge Gasse ein. Noch finsterer war es dort und es kam ihr auch kühler vor. Ein fürchterlicher Gestank kam ihr entgegen, es roch nach totem Fisch und alten Socken.

Plötzlich sah sie jemanden an der Wand gelehnt stehen. Laut begann er zu lachen, es war komisch, aber es kam ihr vor, als würde er sie auslachen.

„Also wenn du auch weg rennst, wenn es an die richtigen Kämpfe geht, dann hast du keinerlei Chance zu gewinnen.“ Lara spürte seine Blicke auf ihrem Körper.

„Wer bist du? Woher weißt du von dem Kampf der mich erwartet und was willst du von mir?“ gab sie schnippisch zurück. Schon jetzt benahm sie sich etwas wie eine Prinzessin.

„Wer ich bin, wirst du früh genug erfahren“ und mit einem lauten Knall war er verschwunden.

ooODieser blöde Mario muss vollkommen daneben gelegen haben, mit seiner Vorahnung. Wenn ich den Erwische...Ooo, dachte sie sich. Als sie sich umdrehte um nach zu schauen, wo die beiden anderen geblieben waren, bogen sie geradewegs in die Gasse hinein, in der Lara sich befand. „Was wollt ihr von mir? Warum seid ihr jetzt schon aufgetaucht?“

„Aber Lara, für wen hältst du uns denn? Wir wollen dir doch nichts tun, wir sind Filli und Elvira.“

„Darauf falle ich nicht rein, ich weiß Bescheid über eure Lüge.“

„Oh..., ach du denkst, wir wären die Monster, gegen die du kämpfen sollst? Aber Lara, du dummes Ding..., wir sind doch deine beiden anderen Schwestern.“

„Wirklich?“

„Ja und nun komm, wir wollen zurück in die Burg und weiter schlafen. Du fragst dich sicher, warum wir an deinem Bett standen? Das kann ich dir erklären, da wir keine Gefühle haben, besitzen wir auch keine Träume, wir wollten uns das mal ansehen, wie es ist mit Träumen zu schlafen. Außerdem haben wir uns ja auch noch gar nicht kennen gelernt Schwesterherz.“

„Mario hatte wohl doch recht, dann lasst uns zurück. Ich kann noch einige Stunden Schlaf gebrauchen.“ Lachend gingen sie zurück zur Burg. Egal ob sie nur Halbschwestern waren, sie liebten sich wie richtige Schwestern es taten. Als Lara nun endlich beruhigt in ihrem Bett lag, konnte sie dennoch noch nicht einschlafen. Diese Begegnung mit diesem Mann beschäftigte sie. ooOWieder so ein komischer Mann, wieso sind die hier alle nur so rätselhaft? Was hatte das denn nur zu bedeuten?Ooo, bis sie einschlief quälten sie diese Fragen. Auch der Mann, der sie vor dem Sturz bewahrt hatte ging ihr nicht aus dem Kopf. Warum hatten die Männer aus Fhew nur so eine eigenartig anziehende Art an sich? Schon der zweite, den sie nicht aus dem Kopf bekam.

Die Sonne kitzelte sie morgens aus dem Schlaf, es kam ihr merkwürdig vor in den tiefen des See´s genau die selbe Sonne zu spüren. Sie streckte sich in ihrem Bett, so gut hatte sie noch nie geschlafen. So viel neues war zu entdecken. Was würde sie wohl an diesem Tag erwarten?

Wie eine Prinzessin

 

Kaum hatte Lara sich ein wenig in ihrem Bett hin und her gestreckt kamen auch schon ihre neuen drei Schwestern ins ihr Zimmer einmarschiert. Von Klopfen hatte wohl noch keine von ihnen was gehört.

„Du kleine Schlafmütze, also morgen werden wir dich nicht so lang schlafen lassen. Zum Glück war Mario gerade da, er hat uns gesagt, dass du gerade wach geworden bist“, gab Aquara mit einem breiten Grinsen im Gesicht von sich.

„Also daran muss ich mich noch gewöhnen, dass ich mit einem Mal drei Schwestern bekommen hab. Letzte Nacht habt ihr mich halb zu Tode erschreckt. Mario war da? Ist er denn schon wieder weg? Mensch..., ich wollte ihn doch auch so gern kennen lernen.“

„Leider ja, er musste sich wohl um seine Großmutter kümmern, ihr geht es ziemlich schlecht, weißt du? Aber du wirst ihn schon bald kennen lernen. So, jetzt aber raus aus den Federn, denn wie du weißt, bist du eine der fünf angesehensten Frauen hier in Fhew, du bist eine Prinzessin und musst dich dementsprechend kleiden und benehmen.“

„Wisst ihr, auch wenn ich eine Prinzessin bin, ich möchte diesen ganzen Aufwand nicht. Bisher bin ich gut klar gekommen und das werde ich jetzt auch. Alles was ich will ist hier ein normales Leben zu beginnen, sobald ich den Kampf für euch hinter mir habe.“

„Sicherlich willst du das, aber das ist leider nicht möglich. Niemand wird dich hier so akzeptieren. Tut uns leid, aber du kannst nur hier Leben, wenn du deine vorbestimmte Position annimmst.“

„Wenn es denn sein muss, okay..., aber ich kenne mich mit so etwas überhaupt nicht aus. Bringt ihr es mir bei?“

„Klar..., wozu sind wir denn sonst so früh hier her gekommen? Also raus aus dein Bett und ab in die Königliche Badewanne, wenn du fertig bist, kommst du zu uns. Bitte tue mir einen Gefallen und wirf diese furchtbaren Sachen die du da trägst gleich in den Müllschacht, um alles weitere kümmern wir uns schon mal. “

Aquara war die zweit älteste der vier Prinzessinnen, sie fühlte sich richtig wohl dabei Lara jetzt auch endlich mit bei sich zu haben. Irgendwie hatte sie das Bedürfnis ihr zu helfen, sie war ihre kleine Schwester und so zerbrechlich. Durch sie fühlte sie sich mal wieder richtig wohl und war auch voll in ihrem Element. Es gefiel ihr Lara in eine schöne Prinzessin zu „verwandeln“ und sie genoss es in vollen Zügen.

Lara war nun frisch gebadet, doch bevor sie zu den anderen ging, betrachtete sie sich noch einmal lange im Spiegel. Eigentlich war sie kein hässliches Mädchen, ihr fehlte nur ordentliche Kleidung, eine vernünftige Frisur und eine große Portion an gutem Benehmen und vornehmen Dasein. Wie man Make up nutzt müsste man ihr wahrscheinlich auch erklären, viel bräuchte sie jedoch nicht.

Dann war sie endlich soweit und nahm ihren Mut zusammen nun zur Prinzessin zu werden.

„Da bist du ja, dass ging ziemlich schnell. Du solltest dich daran gewöhnen länger zu Baden, eine Prinzessin ist nicht so schnell fertig.“

„Oh..., ja klar..., werde ich beim nächsten Mal dran denken“, komischerweise war sie nervös.

„Okay und so dahin zu stammeln gehört sich auch nicht. Aber fangen wir mit was leichtem an, wir haben deinen Sachen Schrank füllen lassen, mit den schönsten neuen Kleidern, die der Schneider Meister von Fhew gemacht hat. Es befinden sich auch Hosen und Blusen darin, da wir wissen, dass du die lieber trägst. In den ersten Tagen solltest du aber Kleider tragen. Wir haben dir für morgen ein ganz besonderes anfertigen lassen, dass hängt dort drüben, aber du kannst es dir noch nicht anschauen, es ist mit einem magischen Spruch versiegelt worden, sodass du es erst morgen sehen kannst. Heute haben wir dieses hier für dich ausgewählt.“ Filli zeigte auf ein wunderschönes, mit Stickereien verziertes hellblaues Kleid. Es hatte am unteren Rand eine dunkelblaue Borte und war für ihren Geschmack perfekt ausgewählt. Auch die Schuhe waren blau.

„Das ist wirklich schön. Habt vielen Dank ihr drei.“

„Bevor du es anziehst, bekommst du aber erst mal eine angemessene Frisur. Der Friseur Meister hat extra für zwei Stunden seinen Laden geschlossen und ist her gekommen um dir deine Haare zu machen. Keine Sorge, ich weiß du hängst an der Länge deiner Haare, er soll dir nur Locken drehen. Das dauert ca. zwei Stunden.“

„Danke schön, ich weiß gar nicht, wie oft ich das noch sagen soll.“

„Gern geschehen und nun ab mit dir zu Herrn Lúca, er wartet im Nebenzimmer.“

Die zwei Stunden vergingen wie im Flug. Sofort ging sie zu ihren Schwestern zurück, die schon wieder lautstark am lachen waren, weil Elvira vergessen hatte, dass ihr Pianist auf sie wartete.

„So und nun das Kleid und die Schuhe und du bist perfekt.“

Zügig zog Lara sich an, sie sah wirklich hübsch aus. Nicht eine Minute verging und ihre Schwestern standen wieder neben ihr.

„Schaut ja super aus, bist wirklich hübsch Lara. Leider haben wir nicht genügend Zeit, sonst hätten wir dir auch noch einen Lehrer organisiert, der dir die Benimm Regeln beigebracht hätte. Das wäre für einen Tag aber auch zu stressig geworden. Lasst uns nun hinauf gehen, Mutter erwartet uns.“

„Danke, ja gern.“ Zum ersten mal gingen sie zu viert zu ihr. Endlich waren sie komplett. Sie fühlte sich schon so wohl bei den dreien, als wäre sie nie ohne sie gewesen. Ihre Mutter musterte sie von oben bis unten.

„Hallo ihr vier, ihr habt es geschafft sie in eine Prinzessin zu verwandeln, alle Achtung. In zwei Tagen findet dein 18. Geburtstag statt Lara, dafür haben wir einen Ball organisiert. Denn ein Geburtstag einer Prinzessin muss gefeiert werden. Allerdings werden wir in deinen Geburtstag rein feiern müssen. Der Ball findet also morgen statt, du musst aber Mitternacht bei den sechs Eichen sein, Mario wird dann dort schon auf dich warten. Ihr werdet kurz nach Mitternacht deine Kräfte erwecken. Noch etwas, es ist ein Maskenball. Dein Kostüm hängt in deinem Zimmer bereit. Aber deine Schwestern werden dir sicherlich schon erzählt haben, dass du es erst morgen sehen kannst.“

„Ein Ball? Nur für mich? Das ist..., habt vielen Dank Mutter.Aber seid ihr sicher, dass ich das morgen schaffe? Ich kann nur eins-zwei-Tipp tanzen.“

„Da musst du jetzt durch, das ganze Volk Fhew´s wird da sein. Wie mir berichtet wurde, gibt es sogar schon Männer, welche Interesse an dir haben.“

„Keine Chance..., ich werde mit niemanden zusammen sein, der keine Gefühle besitzt und außerdem werde ich mir meinen Freund selber aussuchen. Kommt gar nicht in Frage, dass ich mir jemanden vorschreiben lasse. Seid ihr denn irgendwo im Mittelalter stehen geblieben, oder was?“

„So war das nicht gemeint, natürlich darfst du selber entscheiden, aber du wirst mit jedem Mann tanzen müssen, der dich auffordert.“

„Okay, ich denke das bekomme ich hin. Solang das jemand mit mir übt.“

„Christoph?“, rief die Königin durch den Raum. Es dauerte nicht lang und ein hochgewachsener alter Mann mit langen Haaren und einem Bart trat hervor.

„Er wird es dir beibringen. Viel Spaß wünsche ich euch dabei, wenn ihr fertig seid kannst du die restliche Zeit frei nutzen.“

Darauf freute sie sich am meisten, endlich mal ein wenig Zeit, in der sie tun und lassen konnte was sie wollte. Doch wie hieß es so schön, erst die Arbeit und dann das Vergnügen. So übte sie die gebräuchlichen Tänze für ihre Geburtstagsfeier. Diese würde wohl ganz anders werden als alle anderen, die sie vorher gefeiert hatte. Eine Feier, bei der Magie auf dem Plan stand und bei der es so viel neues gab. Vor allem aber waren ihre Mutter und ihre Schwestern dabei. Voller Vorfreude strahlte Lara durch den Saal. Obwohl sie erst eine Stunde übten, hatte Lara schon jeden einzelnen Schritt drauf. Tanzen war eine Stärke von ihr, immer wenn sie allein in ihrer kleinen Kammer bei ihrer Oma war und ein wenig Freizeit hatte, tanzte sie vor sich hin, zu der Musik, die sie irgendwo aufgegriffen hatte. Nachdem Lara nun alle Schritte perfekt konnte, hatte sie also Freizeit. Bis zum Abend essen, zu dem sie unbedingt zurück sein musste, hatte sie noch fünf Stunden. Denn es war gerade mal 14 Uhr. Sie wusste schon, was sie zuerst machen würde.

Gefahr hinter dem Dornenbusch

 

Mitternacht sollte sie bei den sechs Eichen sein, so hatte es ihre Mutter zu ihr gesagt.

Also nahm sie sich vor, zu erst mal raus zu finden, wie sie dort am besten hinkommen würde.

Ihre Kleidung war jedoch nicht angemessen um Spazieren zu gehen. Sie sollte zwar vorübergehend nur Kleider tragen, aber es war ihr ziemlich egal, ob man sie in Hosen oder Kleidern sah. Sie zog sich eine enge Jeans, Turnschuhe und ein Top an. Sofort ging sie wieder hinaus. Da sie aber den Weg nicht kannte, fragte sie ein paar Frauen danach.

Obwohl sie nur noch einfache Kleidung trug, sah sie immer noch hübsch aus. Der Wind fuhr ihr schwach durch ihr noch immer gelocktes Haar. Endlich folgte sie dem richtigen Pfad. Nur noch einen Hügel musste sie überqueren und hinter der Linde abbiegen. Fhew war wirklich ein schönes Reich. Weit und breit blühten Felder und Wiesen, die Landschaften sahen aus wie gemalt. Der „Maler“ dieser Felder, musste wirklich ein wahrer Künstler gewesen sein.

Es war zwar ein weiter Weg gewesen, aber das machte Lara gar nichts aus, im Gegenteil, wandern bereitete ihr sogar Freude. Nun war sie also bei den sechs Eichen. Ihr gefiel es dort ganz gut, denn sie war vollkommen allein und konnte die Ruhe genießen, die sie in der letzten Zeit so vermisste. Bevor sie nach Fhew kam, war sie jeden Tag mindestens eine halbe Stunde am See, um zu entspannen und ein wenig abzuschalten. Ob sie gespürt hat, dass es mehr als nur ein einfacher See war? Schon damals hatte er sie in seinen Bann gezogen und es zog sie fast Magisch jeden Tag aufs neue dorthin. Als ihr Kopf endlich frei war von allem Chaos, setzte sie sich auf einen großen Stein und schloss die Augen. Der Stein befand sich in Mitten der Bäume, er wurde so zu sagen umringt. Es sah aus, wie bei einem dieser Hexenplätze, die man aus den Grusligen Märchen kannte. Lara lag nicht mal eine Minute auf dem kalten Stein und schon war sie eingeschlafen, die Sonne wärmte sie von oben herab. Obwohl die Eichen sehr groß waren und sie mit ihren Kronen viel verdeckten, fielen trotzdem ein paar Strahlen in die Mitte.

Während sie in ihren Träumen versunken war, vergingen zwei Stunden. In ihrem Traum war sie schon auf dem Maskenball. Ein wundervolles Fest war für sie hergerichtet worden und so viele Menschen waren dort. Viele Junge Männer baten sie um einen Tanz, doch sehnte sie sich nur nach dem einen, der damals ihren Sturz verhindert hatte. Seltsamerweise ging er ihr nicht mehr aus dem Kopf. Ihre Blicke suchten immer nur nach ihm. Aber wo war er und wer war er? Hinter den Masken hätte sie ihn nicht wieder erkennen können. Wieder wurde sie aufgefordert, von einem Mann, er trug eine Ritter Verkleidung. Sogar den Helm hatte er auf, aber sie spürte diesen Griff, diese warmen Hände und das bekannte kribbeln im Bauch. Das musste er sein. Zusammen waren sie das schönste Paar auf dem Feste. Sie schenkte ihm drei Tänze in Folge und ließ nicht ein einziges mal ihre Blicke zur Seite schwenken. Plötzlich spürte sie einen Tropfen in ihrem Gesicht, was war das denn? Weinte der Mann hinter der Rüstung etwa? Wieder fiel ein Tropfen. Diesmal aber direkt auf ihre Nase.

„War das etwa nur ein Traum?“, sagte sie leise zu sich selbst. Denn mittlerweile hatte sie die Augen geöffnet. Es war schon dunkel geworden und sie konnte kaum etwas erkennen. Sogar zu regnen hatte es begonnen. Um Schutz vor dem Regen zu suchen rannte sie unter eine Eiche. Stehen bleiben konnte sie dort jedoch auch nicht, sie musste schnellst möglich zurück. Sicherlich fragten die anderen sich schon wo sie blieb. Sie ertastete sich einen Weg, dass musste wohl der Weg gewesen sein, den sie vorher auch schon genommen hatte. Ein rascheln direkt neben ihr, ließ sie so erschrecken, dass sie umknickte und schon fast gestürzt wäre. Lara war aber auch ein kleiner Tolpatsch. Immer passierten ihr solche Sachen. Bevor sie fallen konnte, fing sie jemand ab.

„Kannst du nicht aufpassen?“

„Wer sind sie? Was wäre so schlimm gewesen, wenn ich gestürzt wäre? Die paar Kratzer hätte ich auch überlebt.“ Man konnte es nicht sehen, aber der Schreck, dass noch jemand da war, den sie nicht gesehen hatte, hatte sie ganz schön in Angst versetzt.

„Wärst du gefallen, wärst du mit voller Kraft den Abhang hinter dem Dornenbusch runter gerollt. Ich bezweifle doch Stark, dass du mit ein paar Kratzern davon gekommen wärst.“

„Wirklich?“

„Ja und du könntest ruhig mal danke sagen.“

„Danke“, es kam nur Schwach über ihre Lippen. Aber es war Ernst gemeint.

„Komm, ich bring dich zurück.“

„Ja..., dass wäre wohl das beste.“ Wer war das nur schon wieder? Um Vermutungen aufzustellen war es einfach zu dunkel. Aber er musste jemand sein den sie kannte. Seine Stimme hatte sie schon einmal gehört. Vielleicht war es ein angestellter aus der Burg, oder jemand mit dem sie schon zu tun hatte. Leider konnte sie die Stimme niemandem direkt zuordnen.

Ihr Fuß hatte dennoch ganz schön gelitten, starke Schmerzen durch fuhren sie. Als sie versuchte aufzutreten sackte sie zusammen.

„Warte! Dein Knöchel scheint gebrochen, oder mindestens angebrochen zu sein. Du musst den Fuß ziemlich verdreht haben. Ich werde dich tragen müssen.“

Keine Sekunde war vergangen und er hatte sie schon auf dem Arm genommen.

ooOSeltsam... ich fühle mich so wohl in seinen Armen. Sie sind so warm.Ooo

Plötzlich zuckte ihr ganzer Körper zusammen.

„Oh nein..., morgen findet mein Ball statt und ich wollte doch mit ihm..., eh... ich sollte doch mit den ganzen Männern tanzen, die mich auffordern.“

„Erschrecke mich bitte nie wieder so, nur wegen solcher Kindereien. Versuch zu schlafen, ich werde dich so schnell es geht zurück bringen.“

„Ja ist gut.“ Lara war wirklich Müde. Obwohl sie gerade auf dem Stein geschlafen hatte. Dieser Mann hatte eine eigenartige, fast berauschende Wirkung auf sie. Wie konnte es nur sein, dass die Männer dieses Reiches so eine Wirkung auf sie hatten? Sie redete sich ein, dass es daran lag, dass sie noch keine Magischen Fähigkeiten besaß. Aber war das wirklich der Grund? Während sie sich darüber den Kopf zerbrach, glitt sie langsam ab, ins Land der Träume. Ihren anderen Traum konnte sie nun schon mal vergessen, denn Tanzen könnte sie auf keinen Fall. Das war sicher...

Der Ball

 

Die Sonne kitzelte sie an der Nase wach, Vögel zwitscherten laut vor sich hin, sie vernahm den Geruch von frisch gemachten Pfannkuchen und vor ihr ,hing ihr Kleid für den Ball.

„WOW“, platze es aus Lara heraus. Damit hatte sie vollkommen Recht. Durch die Sonne funkelte und schimmerte es golden. Sofort sprang sie aus ihrem Bett und lief unüberlegt zum Kleid. Sofort fiel ihr auf, dass ihr Fuß wieder geheilt war. Aber wie funktionierte das denn? Er war doch mindestens angebrochen, so hatte es zumindest der Junge Mann gesagt. Nun konnte sie wohl doch noch tanzen. Wie es kam, dass ihr Knöchel anscheinend nichts mehr hatte, interessierte sie gar nicht mehr. Das Kleid war so bezaubernd, dass sie den Blick gar nicht davon abwenden konnte. Ein langes weißes Kleid hing vor ihr, es besaß keine Ärmel. Lange Samt Handschuhe gehörten dazu, welche farblich genau mit dem Kleid abgestimmt waren. Goldener Glitzerstaub befand sich auf dem Kleid, sowie auf den Handschuhen. Sogar die Stiefel waren perfekt farblich kombiniert. Da es ein Maskenball war, konnte sie natürlich nicht in einem einfachen Kleid auftauchen. Zu ihrem Kostüm gehörten außerdem zwei Flügel, welche wie Engelsflügel aussahen und eine goldene Maske, welche sie vor die Augen bekommen sollte.

„Ein Glück, hat es funktioniert und gefällt dir das Kostüm?“, Lara´s Mutter war während sie das Kleid bestaunte, unbemerkt in ihr Zimmer gekommen.

„Ja es ist wirklich wunderschön. Was hat funktioniert?“

„Als wir dich gestern Abend in dein Bett lagen, war dein Fuß richtig dick geworden. Um ehrlich zu sein, war ich froh, dass er dich her getragen hat. Wärst du noch ein paar Schritte gegangen, hätte es auch nicht mit Magie funktioniert deinen Knöchel so schnell zu heilen.“

„Achso“, sagte sie nur. Eigentlich lag ihr die Frage auf der Zunge, wer er denn gewesen wäre, aber sie wollte nicht neugierig klingen. Also ließ sie es lieber und strahlte ihrer Mutter ein bezauberndes lächeln entgegen. Es war merkwürdig, irgendwas schien sich in ihr bei dem lächeln ihrer Tochter zu regen. Aber was es war, wusste sie nicht. Drauf eingehen wollte sie auch nicht weiter.

„Lara du solltest erst mal Frühstücken gehen, wenn du gegessen hast musst du dich beeilen. Gehe bitte erst mal Duschen. Wenn du damit fertig bist kommt unser persönlicher Friseur hoch zu dir und macht dir die Haare. Im Moment macht er gerade Aquara und Filli die Haare. Elvira ist mal wieder als erste fertig gewesen. Sie ist wie immer bei dem Pianisten und übt fleißig mit ihm.“

„Okay mache ich.“ Schnell lief Lara los ins Badezimmer, dass Bad war schon eingelassen und bereit für den Einstieg. Wie man sich als Prinzessin richtig benahm, musste sie noch lernen. Aber mit der Zeit würde das sicher von selbst kommen. In der Zeit, wo sie als Mensch auf Erden gelebt hat, war sie nie so glücklich gewesen, wie sie es jetzt war. Lara machte sich um den Kampf gegen die beiden verlorenen Seelen aus der Hölle gar keinen Kopf. Voller Zuversicht lächelte sie still in sich hinein und freute sich schon auf ihren Ball. Es war das erste Mal, dass ihr Geburtstag gefeiert werden sollte und dann auch noch gleich so groß. Doch mit der Zeit, beruhigte sie sich wieder und wurde nachdenklicher. Ihr Traum ging ihr wieder den Kopf. Sobald sie an diesen Mann von damals dachte, begann ihr Herz wieder zu rasen. Obwohl sie ihn nicht kannte und mittlerweile auch schon anderen begegnet war. Aber diese konnte sie ja immer nicht sehen, weil es stets dunkel war. Er war einfach der Mann, den sie sich immer erträumt hatte. Einfach der Perfekte Mann. Mit schönen Augen, in denen man versinken konnte, einem tollen Geschmack, gepflegt, jedoch nicht übertrieben, größer als sie, aber nicht zu groß und dann bewahrte er sie auch noch vor dem Fall. Leider aber schien er nicht das gleiche zu Fühlen, wie denn auch? Ohne Gefühle? Das ging ja nicht... Immer wieder ertappte sie sich dabei, wie sie heimlich an ihn dachte.

Mittlerweile war sie schon mit allem fertig. Sogar ihr Kostüm hatte sie schon an. Der Friseur hatte ihr die Haare richtig toll hoch gesteckt und ihr ein Paar Strähnen zu locken gedreht hinunter fallen lassen. Lara sah wirklich wie ein Engel aus. Ihre braunen Haare und ihre Reh braunen Augen sahen so unschuldig aus, wie die eines Engels. Nicht mehr vergleichbar mit dem Mädchen von vorher. Sie war wirklich wie ein kleines Aschenputtel behandelt worden und dementsprechend sah sie auch vorher aus. Endlich war es soweit, der Ball sollte in zehn Minuten von ihr eröffnet werden. Ihre Aufgabe bestand darin, die lange Treppe hinunter in den Tanzsaal zu gehen, wo alle sozusagen auf ihren „Auftritt“ warteten. Dann sollte sie sich von einem Mann auffordern lassen und mit ihm den Ball durch einen Tanz eröffnen. Ihr Herz raste wie immer vor sich hin, während sie die Treppe hinunter ging. Die Blicke des Volkes waren erstaunt. Sie war wirklich eine sehr hübsche Junge Frau. Die Mütter stießen sofort ihre Söhne an, um sie aufzufordern. Auch ohne Gefühle wussten sie sehr wohl, dass sie wunderschön aussah und ein Leben in der Burg ist mit Abstand das beste was einem passieren konnte. Aber Lara interessierten die Männer nicht. Nur nach dem einen hielt sie Ausschau. Dem Mann in der Ritter Rüstung. Doch egal in welche Richtung sie auch schaute, er war nicht da. Traurig nahm sie die Aufforderung eines Mannes an und eröffnete mit ihm den Ball. Er war sehr schlank, man könnte ihn wohl als „Bohnenstange“ bezeichnen. Ein einziges Lied tanzte sie mit ihm, dann wurde er gleich durch einen weiteren Mann abgewechselt. So ging es noch eine ganze Stunde weiter. Bis es ihr einfach keinen Spaß mehr machte. Sie bat einen etwas älteren Mann, welcher gerade mit ihr tanzte um eine Pause. Natürlich ließ er sie gehen. Es war schon 21 Uhr, viel Zeit blieb ihr nicht mehr. Tief in ihrem inneren hatte sie einen Wunsch, sie wollte so gern bevor sie 18 war einen Kuss bekommen. Aber nicht von irgendeinem, sondern von ihrem Retter. Während Lara Trübselig in der Ecke saß, beobachtete sie ihre Schwestern. Sie waren so schön. In ihren Augen war Aquara die schönste und bezaubernste, Filli die clevere und frechste und Elvira war die klügste und älteste. Elli tanzte gerade mit ihrem Pianisten, seltsam..., wie viel Zeit sie mit ihm verbrachte. Ob es Liebe war? Aber sie hatten doch keine Gefühle hier. Filli tanzte ausgelassen mit dem Sohn vom Schneider Meister und Aquara? Sie tanzte mit einem hochgewachsenen, wirklich gut aussehendem jungen Mann. Es musste wohl der Sohn vom Friseur gewesen sein. Plötzlich hörte Lara, wie ein Löffel an ein Glas gehauen wurde. Von wem kam das? Wer wollte denn jetzt einen Trinkspruch los werden? Das hätte ihr auch klar sein können.., denn es war ihre Mutter.

„Endlich ist meine vierte und letzte Tochter auch zu uns gestoßen. Sie wird dafür sorgen, dass auch wir bald Gefühle besitzen. Ein langer unerfüllter Traum wird endlich war werden. Noch heute Nacht wird sie ihre Magischen Fähigkeiten erwecken. Zusammen mit Mario wird sie diese schwere Aufgabe bewältigen. Niemand anderes könnte dies. Sobald sie einmal zusammen getanzt haben, werden sie sich auf dem Weg zu den sechs Eichen machen. Ich möchte, dass niemand ihnen folgt. Sie wird volle Konzentration benötigen. Denn sie wurde nicht darin geschult. Mario? Lara? Kommt mal beide her, ich bin mir nicht sicher, ob ihr euch schon kennen gelernt habt.“

Nun war Lara wirklich nervös, endlich sollte sie diesen Mario kennen lernen, von dem sie schon so viel gehört hatte. Zögerlich ging sie zu ihrer Mutter, aber wo war denn dieser Mario? Es bewegte sich niemand weiter auf ihre Mutter zu. Als Lara endlich neben ihr stand, legte sie einen Arm um sie. Den anderen hielt sie in die Luft. Was sollte das denn? War dieser Mario etwa unsichtbar?

Nach wenigen Sekunden stand er plötzlich da, nicht ein Geräusch, nichts... er konnte wohl verschwinden und auftauchen wie er wollte. Doch plötzlich traute Lara ihren Augen nicht mehr.

Es war der Ritter in der Rüstung. War er etwa der Mann, der sie nicht mehr schlafen ließ? Der ihre Gefühle auf Kopf stellte und eine Achterbahn in ihr auf und ab fahren ließ? Der tausende Schmetterlinge in ihrem Bauch zu Leben erweckte? Wie es sich gehörte forderte sie zum Tanz auf. Tatsächlich. Er musste es sein, diesen Griff hatte sie nicht vergessen können. Wieder brannten sich seine Hände in ihr ein. Seine wunderschönen blau-grauen Augen hatte sie auch noch genau in Erinnerung. Ob er wusste, was er in ihr erweckte? Lara zuckte kurz beim Tanz zusammen, er war der Seher... Er musste wissen, was in ihr vorging. Als sie den Tanz beendeten nahm er ihre Hand und hielt sie fest. Nicht eine einzige Minute ließ er locker und ging ohne ein Wort mit ihr zusammen die Treppe hinauf in ihre Etage...

Der erste Kuss!?

 

„Du bist Mario?“, fragte sie mit entsetzter Stimme. Ihr Puls wurde so viel schneller und ihr Herz begann wie wild zu klopfen.

„Ja, ich bin es und jetzt tue mir einen gefallen und ziehe dich um. Du siehst zwar sehr schön aus in dem Kostüm, aber du müsstest dir etwas bequemeres und wärmeres anziehen.“

„Natürlich...“, mehr kam ihr nicht über die Lippen. Irgendwie veränderte es alles. Er war Mario. Es wurde ihr einfach nicht begreiflich. Fühlte sie sich nur so zu ihm hingezogen, weil er ihr „Partner“ in den Kämpfen sein sollte? Dann war es doch keine Liebe gewesen? Gab es so etwas überhaupt? Lange Zeit konnte sie an nichts anderes denken, als an den Moment, wo sie heraus fand wer wirklich hinter dem Mann steckte. Ihr Traum schien zu zerplatzen. Sie dachte damals, es wäre eine Art Fügung gewesen, dass dieser Mann sie auffing. Aber da er der Seher war, wusste er wahrscheinlich schon vorher, dass sie gleich stürzen würde. Nichts weiter. Vermutlich fing er sie nur auf, weil er wusste, welche Aufgabe ihr bevor stand. Niedergeschlagen kam sie in neuen Sachen zurück. Was nun werden würde? Es war ihr egal. Plötzlich fühlte sie sich benutzt. Benutzt wie ein Werkzeug. Das einzige was alle von ihr wollten war, dass sie Gefühle haben können. Aber niemand interessierte sich wirklich für sie. Was wäre wohl, wenn sie ihnen das gegeben hat, was sie so sehr wollen? Würde ihre Mutter sie dann da behalten? Oder würde sie, sie einfach zurück zu ihrer Großmutter schicken? Lara verfiel wieder in ihr altes Schema. All der Hass, den sie unterdrückt hatte. Nun kam er mit doppelter Geschwindigkeit und Stärke zurück. Doch irgendwie war sie immer noch mit Mario verbunden und somit konnte der Hass in ihr sich nicht komplett ausbreiten. Mario schaute sie mit entsetzten Augen an. Was er gerade gesehen hatte, konnte er selber nicht glauben. Er sah sich und Lara bei den sechs Eichen. Sie diskutierten heftig. Denn Lara wollte plötzlich nicht mehr ihre Kräfte erwecken. Außerdem spürte er die Angst, die in ihr hoch kam und den Hass. Selber besaß er keine Gefühle, aber er konnte es spüren, wenn jemand starke Gefühle hat. Angst und Hass waren aber nicht alles. Mario konnte ein warmes Gefühl spüren, sie empfand dies für ihn. Aber er wollte es nicht wahr haben. Er unterdrückte es und sprach sie sofort auf das an, was er sehen konnte.

„Was hast du denn? Welche Zweifel sind plötzlich da? Ich konnte doch damals keine bei dir erkennen.“

„Hm? Ach, ich habe nichts. Mache dir mal um mich keinen Kopf. Ich finde es nur grausam, dass du all meine Gedankengänge, meine Gefühle und alles weitere von mir kennst. Es ist unfair. Denn ich kenne nichts von dir.“

„Wenn du willst bringe ich es dir bei. Du musst deine Kräfte genau unter Kontrolle haben, aber das dauert noch. Bis du soweit bist, meine ich.“

„Wie lange denn?“

„Schätzungsweise..., naja es kommt drauf an... Wenn du gut bist könnte es vielleicht schon was in einem halben Jahr werden, ansonsten denke ich ungefähr in einem Jahr.“

„Das heißt, ich werde auch noch in einem Jahr bei euch sein?“

„Natürlich, was dachtest du denn? Es werden noch tausende Jahre auf dich zu kommen.“, er begann heftig zu lachen.

„So lustig finde ich es gar nicht. Wenn ich diese Aufgabe erledigt habe, was geschieht dann mit mir? Werden sie mich dann noch haben wollen?“

„Aber klar. Wenn du wüsstest, was dich danach erwartet...“ Er sprach diesen Satz nicht zu ende und sie fragte auch nicht weiter. Lara war zwar die Neugier in Person, aber was ihre Zukunft aussagte... Das wollte sie noch nicht wissen, sie wollte es selber erleben, ohne das jemand vor sagt. Wieder begann Lara zu grübeln. Sie war zwar fürs erste beruhigt, aber ihr Wunsch lag ihr so sehr an. Noch bevor sie 18 ist, wollte sie ihren ersten Kuss hinter sich bringen. Vermutlich war dieser Wunsch aber vergebens. Fhew hatte strenge Regeln. Zwar durfte jeder Bürgerliche tun und lassen, was er wollte. Aber die Prinzessinnen durften nur von dem Mann geküsst werden, den sie einmal Heiraten. Bei der Königin war es etwas anderes. Mario würde ihr diesen Wunsch nie erfüllen. Sicherlich war er auch an der einzig wahren Liebe interessiert, sobald er Gefühle besaß.

„Wenn es das ist, was du willst, dann werde ich es tun.“ Das war ihr jetzt aber richtig peinlich. Er hatte heimlich in ihren Gedanken gelauscht und alles mitbekommen. Keine zwei Sekunden dauerte es und Lara lief rot an.

„Was? Eh..., ich weiß gar nicht, was du meinst?

„Du weißt genau wo von ich spreche. Komm her.“

„Aber..., du müsstest mich dann Heiraten!? Du willst doch nicht wirklich alles aufs Spiel setzen!? Jetzt, wo du bald Gefühle besitzen wirst. Was, wenn du dann deiner wahren Liebe über den Weg läufst?“ Mario redete irgendwas leise vor sich hin. Leider hatte Lara jedoch nicht die besten Ohren.

„Ich will dich ja gar nicht gleich Heiraten. Es muss ja niemand wissen. Zwar bin zu Ehrlichkeit und Treue verpflichtet, aber wenn du mir befiehlst es für mich zu behalten, handle ich nicht gegen meinen Pflichten.“ Ein Stich mitten ins Herz. So fühlten sich seine Worte für sie an. Irgendwie war sie enttäuscht. Aber auch glücklich. Dieser Wunsch lag ihr so sehr am Herzen, dass sie sogar das in Kauf nehmen wollte.

„Okay, ich befehle dir, diesen Kuss nicht zu erwähnen.“

„So soll es geschehen.“ Was Lara nicht wusste, es war für beide der erste Kuss. Mario wollte wirklich nie ein Mädchen Küssen, dass er nicht liebte. Aber um diesen ersten Kuss für Lara so schön wie möglich zu machen, gab er sich richtig Mühe. Er stellte sich direkt vor sie. Legte ihr den rechten Zeigefinger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf. Ihre Blicke trafen sich nun, er wartete noch einen Augenblick. Dann kam er ihr langsam näher, bis ihre Lippen sich trafen. Das war ihm aber nicht genug. Sanft drückte er ihre Lippen mit der Zunge auseinander. Nun berührten sich auch ihre Zungen. Sie küssten sich voller Leidenschaft. Mario fühlte sich plötzlich ganz merkwürdig. Um einzuschätzen, was es zu bedeuten hatte, beendete er nun langsam den Kuss. Lara stand immer noch mit geschlossenen Augen vor ihm.

„WOW,... Eh... ich meine, danke, dass war wirklich schön.“

„Ja, nun komm, wir müssen noch ein Stück weiter gehen.“ Das hatte gesessen. Sie hatte schon wieder vergessen, dass er bei dem Kuss ja nichts fühlte. Aber irgendwas regte sich eigenartigerweise in ihm. Nur was war es? Mario konnte es einfach nicht zuordnen. So etwas merkwürdiges hatte er in all den Jahren, die er nun schon unter dem See lebte nicht erlebt. Komisch war nur, dass es ihm gefiel. Ihm ging es gut dabei und wenn er ehrlich zu sich selbst gewesen wäre, hätte er zugeben müssen, dass auch er den Kuss genossen hatte.

Da er aber nicht damit umzugehen wusste, zeigte er sich wieder von seiner harten Seite.

Endlich waren sie bei den sechs Eichen angekommen. Nun sollte es also doch ohne Diskussion los gehen. Dennoch beschäftigte es ihn. Ob er sie noch einmal Küssen sollte? Aber das war ihm nicht gestattet. Er wollte auch nicht erwischt werden. Denn er war nicht bereit, für eine Hochzeit, ohne Liebe.

http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_19878-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_19878-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72113.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72114.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72115.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72116.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72117.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72118.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72119.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72120.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72121.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72122.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72123.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72124.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72125.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72126.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72127.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72128.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72129.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72130.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72131.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72132.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72133.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72134.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72135.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72136.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72137.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72138.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72139.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72140.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72141.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72142.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72143.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72144.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72145.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72146.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72147.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72148.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72149.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72150.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72151.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72152.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72153.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72154.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72155.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72156.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72157.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72158.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72159.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72160.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72161.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72162.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72163.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72164.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72165.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72166.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72167.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72168.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72169.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72170.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72171.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72172.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72173.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72174.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72175.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72176.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72177.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72178.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72179.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72180.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72181.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72182.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72183.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72184.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72185.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_72186.png
0

Hörbuch

Über den Autor

EisEngel
*Motiviert, glücklich, lebensfroh*!!gelegentlich!! Perfektionistin, wie mein Dad *ein kleiner Putzteufel, wie meine Mum *sehr interessiert an guten storys *leseratte* xD aber kein Freak! *ich liebe lovestorys, am besten Fantasy Geschichten, hinter denen eine ganz komplizierte Lovestory steckt... einfach hammer... Wenn jemand so ne Storys schreibt, bitte bescheid geben... (: *schreibe gerne Fantasy Geschichten, Gedichte (erst seit neuestem) *bin meist sehr fröhlich und genieße mein Leben in vollen zügen *Sport begeistert *Stern-verrückt* *bewerte gerne andere Storys, aber lasse mich auch gern bewerten *bin offen für Hinweise auf Fehler, oder Korrekturvorschläge *gebe leicht nach und verzeihe schnell *kann aber auch ne kleine Zicke sein... q: *bin eine große, kleine Schwester *und, und, und... wenn ich das jetzt alles aufzähle, was es über mich so zu wissen gibt, dann bin ich morgen noch nicht fertig *^^* :P

Leser-Statistik
238

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
EisEngel Re: -
Zitat: (Original von Erika am 20.04.2011 - 19:05 Uhr) Ich werde Ausschau halten nach einer Fortsetzung!

Liebe Grüße

Erika


Das freut mich, geht allerdings erst in 2 Wochen los! (Bin im Moment im Prüfungsstress!) Aber ich habs mir fest vorgenommen. :)

Viele liebe Grüße :)
Vor langer Zeit - Antworten
Erika Ich werde Ausschau halten nach einer Fortsetzung!

Liebe Grüße

Erika
Vor langer Zeit - Antworten
EisEngel Re: -
Zitat: (Original von Erika am 14.04.2011 - 17:32 Uhr) Ich bin auch total beeindruckt!

Tolle Story!

Ich habe sie mir runtergeladen, um sie in Ruhe nachher zu Ende zu lesen.

Liebe Grüße Erika



WOW... :)

Vielen lieben Dank, das freut mich total..
Leider hab ich nie dran weiter geschr., im Moment nimmt meine Ausbildung mich ganz schön in Anspruch..
Vielleicht setze ich mich aber doch mal wieder dran... :)

Liebe Grüße

Birgit
Vor langer Zeit - Antworten
Erika Ich bin auch total beeindruckt!

Tolle Story!

Ich habe sie mir runtergeladen, um sie in Ruhe nachher zu Ende zu lesen.

Liebe Grüße

Erika
Vor langer Zeit - Antworten
EisEngel Re: Wow! -
Zitat: (Original von tinimini am 02.06.2009 - 11:20 Uhr)
Also - das ist ja keine kleine Geschichte mehr, das ist ja inzwischen ein vollständiges Buch! Bin ja total beeindruckt!

Die Geschichte gefällt mir sehr gut, sehr fantasievoll und vor allem liebevoll geschrieben. Auch die Charaktere hast Du gut beschrieben, man kann sie sich bildlich vorstellen und auch die Welt, in der sie sich bewegen, in der sie leben, gewinnt von Zeile zu Zeile mehr an Gestalt vor meinem inneren Auge!

Eine richtig schöne Fantasygeschichte!
Gratulation!

Liebe Grüße
und weiterhin solch tolle Ideen,

werde mir dieses hier unter meine Favoriten packen !!!!,

Katrin


Liebe Katrin...

Freut mich, dass es dir gefällt und das du es sogar zu deinen Favoriten nehmen möchtest. (:
Ich werd mir bald mal die Zeit nehmen und daran weiter schreiben.

glg birgit (:
Vor langer Zeit - Antworten
tinimini Wow! - Also - das ist ja keine kleine Geschichte mehr, das ist ja inzwischen ein vollständiges Buch! Bin ja total beeindruckt!

Die Geschichte gefällt mir sehr gut, sehr fantasievoll und vor allem liebevoll geschrieben. Auch die Charaktere hast Du gut beschrieben, man kann sie sich bildlich vorstellen und auch die Welt, in der sie sich bewegen, in der sie leben, gewinnt von Zeile zu Zeile mehr an Gestalt vor meinem inneren Auge!

Eine richtig schöne Fantasygeschichte!
Gratulation!

Liebe Grüße
und weiterhin solch tolle Ideen,

werde mir dieses hier unter meine Favoriten packen !!!!,

Katrin

( Bin bis "Schrecken in der Nacht" gekommen - komme aber ganz fix noch einmal hier vorbei, um den Rest richtig zu lesen; habe ihn erst einmal jetzt überflogen, damit ich einen Überblick über Deine schöne Geschichte bekommen konnte! Also dann - bis bald :) - und danke für dieses tolle Werk! Gefällt mir super super gut! Wenn Du jetzt noch zeichnen könntest und Deiner Geschichte eine (Deine) Welt erschaffen würdest - ich denke, DAS wäre sicherlich ein geniales Gesamtprojekt!!! - Zumindest wünsche ich mir dies für fast alle meine Geschichten, nur leider, leider - ich kann nun absolut überhaupt nicht malen - sooo schade, dass ich das, was ich "vor mir sehe", einfach nicht so aufs Papier bringen kann. Aber vielleicht kriegst Du das ja hin? Wäre super! Würde auf jeden Fall sofort gucken kommen *zwinker*)
Vor langer Zeit - Antworten
KarinRegorsek Ooohhh, jetzt wo es - spannend wird, hörst Du auf...lach! In der Tat, bis hierher habe ich gerne diese Geschichte gelesen! Du hast Dir viel Mühe gegeben, und sie ausschmückend erzählt! Weiter so! (Rechtschreibung interessiert hier erstmal nicht, da kannst Du sogar ein-e-n Lektor-in haben, danach wirst Du immer noch Fehler entdecken...!!!)
Vor langer Zeit - Antworten
EisEngel Re: Wie oft -
Zitat: (Original von Lordkotz am 25.05.2009 - 11:31 Uhr) denn noch?


bis ich alle Kapitel drin hab... =P
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Wegen Zeitmangel - konnte ich nicht viel lesen, aber ich werde es nach holen. Es ist wirklich spannend, freue mich auch schon auf die Fortsetzung. Nur ein paar kleine Fehler haben sich eingeschlichen! Einfach verbessern und sie ist perfekt. Und dafür dass du dies noch nicht lange machst, finde ich es spitze!!

Liebe Grüße
Holly
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
31
0
Senden

19878
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung