Gedichte
Kriminelle Märchen - Grimms Märchen mal unter die Lupe genommen

In den Märchen der Brüder Grimm,
da waren die Menschen schon sehr schlimm.
Sie waren böse Kriminelle,
gehörten alle in eine Zelle. 

Ich fang mal an bei Hans und Grete.
Die Mutter hat sie wegen Knete
allein im  Walde ausgesetzt
und so die Aufsichtspflicht verletzt. 

Das Märchen birgt noch mehr Brisanz.
Denn auch die Grete und der Hans
war´n nicht so nett, wie jeder glaubt.
Sie haben die böse Hexe beraubt.

Und was war mit der Hex´, der alten?
Sie hat den Hans im Käfig gehalten.
Freiheitsberaubung heißt das Wort.
Dann plante sie auch noch ´nen Mord. 

Auch Schneewittchen, die schöne Gestalt,
drang ein bei den Zwergen im tiefen Wald.
Sie aß deren Essen und nutze das Messer.
Die Zwerge waren auch nicht besser. 

So zwangen sie die schöne Maid
alsbald darauf zur Hausarbeit.
Nennt, was ich sage, Haarspalterei.
Doch letztlich ist das Sklaverei. 

Die Stiefmama, so voller Neid,
schnürte den Riemen zu fest am Kleid.
Weil auch mit Kamm wollt ´s nicht gelingen,
versucht sie, das Kind mit Obst umzubringen. 

Ich könnte Stunden noch so schreiben,
was Grimms Gestalten hier so treiben.
Die Märchen, sie sind zwar alle erstunken,
doch alle Gestalten sind echte Halunken. 

Und so erzählen Eltern und Paten
den Kindern Geschichten von Schreckenstaten.
Geschichten erzählen ist sicher nicht schlecht. 
Doch sind die Märchen auch kindsgerecht?