Beschreibung
Keine Zeile die leicht zu schreiben war. Keine Gedanken darin die oberflächlichen Naturells wären.
Der Blick war so leer als er die Barriere des Fensterglases durchbrach. Mein Blick. Ein schaler Geschmack hatte sich in meinem Mund festgesetzt und wollte bleiben.
Wohin hatte dieser Weg mich geführt?
In diesem Augenblick des interessierten Nachdenkens war ich mit mir allein. Das war gut so, denn hier war ich sicher, hier, bei mir.
Welches Leben? fragte ich mich, ist wertvoll um als ein zufriedenes Leben betrachtet zu werden?
Welcher Rahmen sollte die Struktur dieses Konzeptes beinhalten?
Leben. Ein Wort mit fünf Buchstaben, das in diesem Moment der kalten Stille ein Universum öffnete, das mir fremd und wahnsinnig vorkam.
Lauter Lügen hatten meinen Weg geebnet, lauter Aufführungen blanker Selbstdarstellung hatte den Leuten zu einem Bild von mir verholfen, das wie ein Hologramm auf diesen Spielkarten von Kindern wirkte.
Sah man es an bewegte es sich schon ein bisschen, aber man mußte genau hinsehen, um zu erkennen das dort noch ein anderes Bild hinter der Fassade lagerte.
Wie ich! schoß es mir durch meinen verwirrten Kopf, der so viele Worte für Lügen benutzt hatte.
Wie ich! hallte es darin wieder, und verzweifelte an der Tatsache, das diese Lügen doch umsonst gewesen waren.
Es hatte nur dazu geführt, das ich nicht mehr wußte wer ich eigentlich selbst war, und wo mein Mittelpunkt in diesem Moment verweilte.
"Sich finden" überlegte ich lankonisch, während man doch selbst in sich ist!
wozu sollte man sich finden, wenn die Suche doch immer und immer wieder am gleichen Ort endete!
Die Suche nach dem Ich im Inneren von sich selbst erschien mir als fataler Fehler.
Wo nahm ich diese abstrusen Hirnwindungen eigentlich her? waren sie zu guter letzt ein Fehler in meinen Synapsen, und ich quälte mich unnütz deswegen?
Und warum erschien mir mein Leben zwischen all diesen Lügen und Trugbildern von mir selbst, so natürlich und normal!
Und überhaupt: war es denn normal sich so kritisch zu betrachten? führte das nicht zu einem weiteren Abbild eines erfundenen Charakters?
Mich marterten diese Fragen nicht nur: sie wühlten in mir wie eine Portion weißer Maden, die munter krabbelnd mein Gehirn zerfraßen.
Ein Mann in einem roten Anzug, auf dem Kopf eine schwarze Melone tragend erschien, verneigte sich huldvoll und sagte: "LADYS AND GENTLEMAN! WE PROUDLY PRESENT: DER WEG ZUM WAHNSINN !!!!!"
Wie schon bemerkt, neige ich zu einem gewissen Grad an Effekthascherei.
Aber so ist es, dieses Leben das ich führe, und dessen Wahrheit, die ich hier nicht nur verteidigen sondern auch ehrenhaft verteidigen möchte!
Besteht es doch aus lauter Lügen ist auch ein Quäntchen Wahrheit darin.
Nehmen Sie doch daran teil!
Leben Sie mit mir ein Leben noch einmal.
Ich lade sie ein.
Fortsetzung folgt......