Humor & Satire
Tödlich kreativ

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"Tödlich kreativ"
Veröffentlicht am 13. April 2009, 10 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man ...
Tödlich kreativ

Tödlich kreativ

Beschreibung

Achtung: Mörderisch schwarzer Humor! Zartbesaitete bitte weitergehen.

In fast keiner Disziplin ist der Mensch so unschlagbar einfallsreich wie im Morden seiner selbst. Dass Suizid feige ist, geschenkt. Dass er kein Ausweg ist, ein alter Hut. Ist was für Lebensfanatiker, die den Leuten ihren vorzeitigen Ruhestand nicht gönnen. In diese Kerbe will ich gar nicht schlagen. Viel mehr möchte ich, da ich ein recht künstlerisch interessierter Mensch bin, die kreative Seite des ganzen Prozedere betrachten. Das Gute im Schlechten, könnte man sagen. Denn so unkreativ das Leben einiger armer Seelen auch sein mag, wenn es um das Ableben geht, entwickeln sie ganz neue Ideen. Klingt paradox, ist aber so. Beispiel gefällig?

Letztens erzählte ein netter Herr, aus der Pathologie, möcht ich meinen, dem Magazin Spiegel von seinen irrwitzigsten Fällen. Ein Kerl, der sich eindeutig ziemlich satt hatte, hatte versucht, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Klappte auch ganz gut, also hatte er wohl längs geschnitten. Und weil er offensichtlich nicht eben dumm war, wollte er scheinbar auch nicht, dass irgendeiner seiner Verwandten im Nachhinein eine dicke Rechnung für die gründliche Wohnungsreinigung bekommen könnte. Also war er so nachsichtig und füllte sein auslaufendes Blut in leere Getränkeflaschen ab. Leider jedoch war der Zapfhahn schon nach zwei Flaschen verstopft. Was also tun, wo man doch gerade schon so gut dabei war? Er schleppte sich mit letzter Kraft in sein Auto, schaffte es irgendwie noch, die Enden eines Seils um seinen Hals und um einen Baum zu schlingen und gab Gas. Kopf oder Zahl? In diesem Fall Kopf. Dem Herrn kann man jedenfalls nicht vorwerfen, er hätte keinen Plan B gehabt. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass er für sein Leben scheinbar nicht mal einen Plan A parat hatte. Letztlich aber Ende gut, alles gut.

Einen Fehler hatte er dann aber doch begangen. Ich meine, wenn er schon ein so kreatives Gesamtkunstwerk für seinen Abgang wählt, hätte er doch wenigstens auch für genügend Publikum sorgen können. Was nutzt eine Ausstellung ohne Besucher? Eben. Schließlich kommen Blut und Morde immer gut an, gerade wo das Fernsehprogramm in den letzten Jahren so arg nachgelassen hat. Eine Dame im Berliner Zoo zog die Sache kürzlich schon wesentlich konsequenter durch und setzte zu einem beherzten Sprung ins Eisbärengehege an. Angeblich sei sie zwar geistig verwirrt gewesen, aber ich glaube doch eher, dass sie sich vom weißen Henker mit der Knopfnase einen Kopf kürzer machen lassen wollte, etwa so wie der eben bereits genannte Herr. Nur halt nicht mit Seil, sondern mit Pranke. Nun, jedoch weiß man nicht, ob es der Fischgestank der flauschigen Brummbrüder war, der sie zur Besinnung brachte oder einfach nur das kalte Wasser, in jedem Fall kam der Entschluss zum Rückzieher einen fischigen Hauch zu spät. Doch Glück im Unglück: Der Eisbär konnte lediglich ein kleines Stück von ihr kosten und hatte anschließend wahrscheinlich noch mehr Kohldampf als vorher. Die Dame hingegen wurde rechtzeitig gerettet, hat jetzt aber eine Anzeige am Hals, was ich mir persönlich allerdings immerhin angenehmer vorstelle, als ein Seil.

Wo sich das Seil nun so durch meinen Text zieht wie ein roter Faden, bleiben wir doch gleich dabei. Der klassische Strick kommt ja auch nie so ganz aus der Mode, ist quasi die Jeans des Suizids. Allerdings ist der nichts für publikumssuchende Zootaucher, sondern eher für jene Zeitgenossen, die von Menschen an sich die Schnauze voll haben - sich selbst eingeschlossen. In meiner Heimat gab es für diesen exzentrischen Kundenkreis einen herrlichen alten Schießstand mit hoch gelegenem, stabilem Querbalken aus Stahl. So richtig grob mittelalterlich. Ein Klassiker! Sogar einige entfernt Bekannte ließen sich dort oben den frischen Wind um die Nase wehen. Warum ich darüber so locker schreiben kann? Ach, den wünschte ich schon zu Schulzeiten die Pest an den Hals. Die Pest, kein Seil! Ich schwöre! Ich hoffe ja zumindest, dass alles nach ihren Wünschen vonstatten ging. Ich meine, wenn man dann loslegt und das Genick hält, dann hängt man doch ziemlich in den Seilen. Wie dem auch sei, die hatten definitiv kein Publikum im letzten Akt. Es mussten erst tüchtige Jogger oder Jäger des Weges kommen, um zu entdecken, dass mal wieder jemand die Seele baumeln ließ. Ich für meinen Teil hätte mir ja schnellstens eine alternative Laufstrecke gesucht, aber ich laufe ja generell nicht durch Wälder.

Damit bleibt mir der Anblick solcher Stillleben glücklicherweise erspart. Was mir dagegen nicht erspart bleibt, die meisten werden's kennen, sind jene Subjekte, die zwar ebenfalls kein Publikum wünschen, dafür aber jedem noch mal so richtig auf den Keks gehen müssen, bevor sie über den Jordan gehen. Gemeint sind die fiesen Zugspringer. Ich meine, man muss denen ja hoch anrechnen, dass sie für den Arbeitsmarkt nicht ganz unwichtig sind. Schließlich müssen die Züge geschrubbt und die Schienen gesäubert werden, es müssen Verspätungsgutscheine ausgestellt und Meetings verschoben werden und und und. Dennoch, mich ärgert es sehr, wenn ich im Zug Richtung trautes Heim hocke, mich auf den Sonntagsfilm freue, und dann kommt mir im wahrsten Sinne des Wortes was dazwischen. Im Übrigen auch sehr unkreativ, diese Art, sich zu verabschieden. Hat mittlerweile den "Sprung" in den Mainstream geschafft und ist somit ziemlich out. Daher bitte nicht nachmachen.

Ich könnte wahrscheinlich ewig so weitermachen, bekommt man doch gerade in Sachen Suizid eine so unglaubliche Vielfalt geboten, dass eigentlich ein Studiengang daraus werden könnte. Theologie kann man schließlich auch studieren. Ist fast wie bei Ikea: "Entdecke die Möglichkeiten". Noch einfallsreicher ist der Mensch seit jeher nur dann, wenn es darum geht, andere unliebsame Mitbürger um die Ecke zu bringen. Das war, wie jedem bekannt sein dürfte, schon immer so, denn viele hübsche Hinrichtungsapparaturen kann man ja heute noch im Museum beäugen. Diese Ehre bleibt der Kreativität von Selbstmördern tragischerweise vorenthalten. Obwohl, wenn ich recht überlege, ist das wohl doch besser so. Kreatives Schreiben ist schließlich auch Kunst und dabei meist weit hübscher anzusehen.
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Hörbuch

Über den Autor

PhanThomas
Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man trifft mich stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Das scheint auf manche Menschen dermaßen gruselig zu wirken, dass die Plätze in der Bahn neben mir grundsätzlich frei bleiben. Und nein, ich stinke nicht, sondern bin ganz bestimmt sehr wohlriechend. Wer herausfinden will, ob er mich riechen kann, der darf sich gern mit mir anlegen. ich beiße nur sporadisch, bin hin und wieder sogar freundlich, und ganz selten entwischt mir doch mal so etwas ähnliches wie ein Lob. Nun denn, genug zu mir. Oder etwa nicht? Dann wühlt noch etwas in meinen Texten hier. Die sind, äh, toll. Und so.

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PhanThomas Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: ***** -
Zitat: (Original von franziw2000 am 05.05.2009 - 15:19 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 05.05.2009 - 15:00 Uhr)
Zitat: (Original von franziw2000 am 05.05.2009 - 14:59 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 05.05.2009 - 14:56 Uhr)
Zitat: (Original von franziw2000 am 05.05.2009 - 14:40 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 05.05.2009 - 14:36 Uhr) Wobei die goldene Mitte hier nicht bedeutet, dass ich nur Mittelmaß bin. Das, ähm, will ich noch mal klar stellen. Aber Gold passt gut. Gefällt mir. Gold, äh, steht dir bestimmt auch ganz gut. Uh, miese Anmache. *g*


So war das auch nicht gemeint, außer das mit dem Gold :-)
Miese Anmachen bin ich gewohnt, die überhör bzw Überles ich meistens. Aber so mies war sie ja dann doch nicht, oder doch. Hmmm bin mir nicht sicher :-)
Nee, die war nicht mies. Das war ein Stilmittel. Abgesehen davon, sieh's locker. Ich bekomme gar keine Anmachen. Mir wären selbst miese lieber. ;-)


Hmmm. Ich denke Gold steht dir sícherlich auch gut. Würde ich gerne mal in natura sehen. So nun haste auch eine Anmache bekommen :-) Freust du dich?
Hmmm, freu ich mich jetzt? Ich weiß nicht. Werd das Gefühl nicht so ganz los, dass das ein wenig lustlos war. Aber ach, ich darf mich wohl nicht beklagen. Dann mach ich mal den ersten Strich in mein Anmachenheft. Dank dir. :-P


Ok ich werde mir bei Gelegenheit ne bessere Anmache Überlegen. Damit du nen ganz dicken zweiten Strich machen kannst :-)
Okay, ich werd's mir merken und bei Gelegenheit darauf zurückkommen. ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
franziw2000 Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.
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PhanThomas Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: ***** -
Zitat: (Original von franziw2000 am 05.05.2009 - 14:59 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 05.05.2009 - 14:56 Uhr)
Zitat: (Original von franziw2000 am 05.05.2009 - 14:40 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 05.05.2009 - 14:36 Uhr) Wobei die goldene Mitte hier nicht bedeutet, dass ich nur Mittelmaß bin. Das, ähm, will ich noch mal klar stellen. Aber Gold passt gut. Gefällt mir. Gold, äh, steht dir bestimmt auch ganz gut. Uh, miese Anmache. *g*


So war das auch nicht gemeint, außer das mit dem Gold :-)
Miese Anmachen bin ich gewohnt, die überhör bzw Überles ich meistens. Aber so mies war sie ja dann doch nicht, oder doch. Hmmm bin mir nicht sicher :-)
Nee, die war nicht mies. Das war ein Stilmittel. Abgesehen davon, sieh's locker. Ich bekomme gar keine Anmachen. Mir wären selbst miese lieber. ;-)


Hmmm. Ich denke Gold steht dir sícherlich auch gut. Würde ich gerne mal in natura sehen. So nun haste auch eine Anmache bekommen :-) Freust du dich?
Hmmm, freu ich mich jetzt? Ich weiß nicht. Werd das Gefühl nicht so ganz los, dass das ein wenig lustlos war. Aber ach, ich darf mich wohl nicht beklagen. Dann mach ich mal den ersten Strich in mein Anmachenheft. Dank dir. :-P
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franziw2000 Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.
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PhanThomas Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: ***** -
Zitat: (Original von franziw2000 am 05.05.2009 - 14:40 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 05.05.2009 - 14:36 Uhr) Wobei die goldene Mitte hier nicht bedeutet, dass ich nur Mittelmaß bin. Das, ähm, will ich noch mal klar stellen. Aber Gold passt gut. Gefällt mir. Gold, äh, steht dir bestimmt auch ganz gut. Uh, miese Anmache. *g*


So war das auch nicht gemeint, außer das mit dem Gold :-)
Miese Anmachen bin ich gewohnt, die überhör bzw Überles ich meistens. Aber so mies war sie ja dann doch nicht, oder doch. Hmmm bin mir nicht sicher :-)
Nee, die war nicht mies. Das war ein Stilmittel. Abgesehen davon, sieh's locker. Ich bekomme gar keine Anmachen. Mir wären selbst miese lieber. ;-)
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franziw2000 Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.
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PhanThomas Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: ***** - Wobei die goldene Mitte hier nicht bedeutet, dass ich nur Mittelmaß bin. Das, ähm, will ich noch mal klar stellen. Aber Gold passt gut. Gefällt mir. Gold, äh, steht dir bestimmt auch ganz gut. Uh, miese Anmache. *g*
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franziw2000 Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.
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PhanThomas Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: ***** -
Zitat: (Original von franziw2000 am 05.05.2009 - 14:18 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 05.05.2009 - 14:16 Uhr)
Zitat: (Original von franziw2000 am 05.05.2009 - 14:00 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 05.05.2009 - 13:59 Uhr)
Zitat: (Original von franziw2000 am 05.05.2009 - 13:53 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 05.05.2009 - 13:49 Uhr)
Zitat: (Original von franziw2000 am 05.05.2009 - 13:27 Uhr) Huhu,
erstaunlich wie du ein solches Thema so lustig beschreiben kannst. Sehr amüsiant zu lesen... LG Franzi
Hallo liebe Franzi, die nicht vom Mars kommt,

danke schön. :-) Weißt du, wir alle kommend eh nicht lebend aus dem ganzen Schlamassel hier raus. Warum sich also nicht drüber lustig machen, solange es nicht so ganz unter die Gürtellinie geht? ;-) Liebe Grüße
PhanThomas


Ging ja nicht mal Ansatzweise unter die Gürtellinie. Und ich komme doch vom Mars :-) Man sieht es nur nicht auf den ersten Bick, aber wenn man ganz genau hin sieht, dann kann man es sehen :-)

Quatsch, tust du doch gar nicht, also vom Mars kommen. Brauchst mir nicht erzählen, dass du auf weichgespültes Gesäusel stehst. Das nehm ich dir nicht ab. ;-)


Doch :-)

Oha, jetzt fühl ich mich aber herausgefordert! Hast du ein Glück, dass du in Berlin wohnst. ;-)


Hui muss ich jetzt Angst haben?! Würde mir was böses wiederfahren wenn ich in Bonn wohnen würde?!
Was Böses? Nun ja, wenn du mich als böse bezeichnest, dann ja. ;-) Aber eigentlich, öhm, bin ich ganz anständig. Meistens jedenfalls. Und nur ganz wage ein Arsch. :-P
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franziw2000 Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.
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