Kurzgeschichte
Herr und Hund

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"Herr und Hund"
Veröffentlicht am 10. April 2009, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Laßt jedem Individuum, gleich welches Aussehen, welche Interessen, welche Religion und welcher Herkunft die Möglichkeit der freien Entfaltung seines Lebens und gönnt ihm die Suche nach seinem eigenen Glück. Freut euch wenn Menschen fröhlich sind und tröstet sie bei Trauer. Versucht die Gedanken anderer Menschen zu begreifen und behandelt jeden, wie Ihr behandelt werden möchtet. Vielleicht wird die Welt dann besser.
Herr und Hund

Herr und Hund

Werte Leser,

lasst Euch berichten, was sich beim morgenlichen Ausgang mit Deiner Hündin Frida zugetragen hat:

Das Tier angeleint, Hose verschlossen und Schuhe gebunden, machten wir zwei uns auf den Weg.
Frohen Herzens, mit federndem Gang und ein Lied auf den Lippen (zumindest beim Herrn) machten wir uns auf den Weg in Richtung Feld.

Dort angekommen, der Leine entlassen, machte die Hündin sich daran ihre Notdurft zu verrichten und einem Wiederkäuer gleich zu äsen. Gerne ließ ich sie gewähren, da dies ihrem Naturell entspricht und ihr entsprechende Freude bereitet.

Dann kam er!

Er älterer Herr; Bereits grau in den Schläfen, aber gutaussehend und trotz seines Alters dem weiblichen Geschlecht wohl noch zugeneigt.

Sein Name war Sammy und entstammend einem edlen Schäferhundgeschlecht

Unsere Hündin entsann sich wohl, dass sie derzeit dem anderen Geschlecht recht zugeneigt ist und begab sich, einem gelben Blitz gleich, geradewohl zu Sammy ohne sich um dessen älteres Frauchen zu kümmern. Ein Umstand der mir bei unserer Frida fremd war und mich veranlaßte umgehend einzuschreiten.

Ich sah mich genötigt meine tierische Begleitung anzuleinen und auf eine Distanz zu dem Kavalier zu bringen welche mir biologisch angemessen erschien. Nachdem ich Sammys Begleitung den Grund meiner Aktivitäten erklärt hatte machten Frida und meine Wenigkeit uns auf den Heimweg.

Jedoch kamen wir nicht weit. Auf der Straße angekommen, mitten auf der Kreuzung entsann unsere unsere Hündin dem Rüden und wollte zurück. Dies konnte ich nicht zulassen. Frida wiederum konnte es nicht zulassen, dass ich meinen Weg fortführte und so sahen wir beide uns mit einem Problem konfrontiert.

Frida saß auf der Kreuzung und verweigerte ein Fortkommen. Ich wiederum habe auch meinen Stolz und wollte keinen Meter meines bisher erkämpften Weges freigeben. So wollte ich die tierische Lady einfach weiterziehen. Zumindest 5 Meter um sie aus der automobilen Gefahrenzone zu bringen.

Ich hatte zudem die Befürchtung Madame könne sich aus ihrem, doch recht lockeren Halsband befreien. Also zog ich aus einer sehr tiefen eigenen Haltung.

Unmöglich. Das Tier krallte seine Pfoten wohl in den Asphalt. Ein Lächeln auf der tierischen  Schnauze deutete mir an, dass sie diesen Machtkampf zu gewinnen gedachte.

Ziehen war unmöglich. Dann kam ein Auto - schließlich befanden wir uns auf einer Kreuzung. Ich entsann mich einem französischen Verkehrspolizisten welchen ich vor wenigen Monaten den Verkehr regeln sah und tat ihm gleich. Mit musterhaften Handzeichen und einer eleganten Verbeugung zeigte ich dem Fahrzeug den Weg um das Hinderniss. Dies wurde mir mit einem hämischen Lächeln der Fahrzeugführerin vergönnt.

Nun konnte ich mich wieder meinem Hauptproblem widmen. 36 kg Hund zu tragen wollte ich mir nicht zumuten. Also versuchte ich es mit schieben. Dies gelang. Zentimeter um Zentimeter verbrachte ich das noch im im Asphalt verkeilte Tier nach vorn. Ein mühevolles Anliegen und ein seltsamer Anblick für die vorüberkommenden Passanten.

Endlich auf dem Gehsteig angekommen war das Problem plötzlich gelöst. Frida hat den älteren Herren zwischenzeitlich wohl vergessen und gab sich wieder locker und bereit freiwillig den Heimweg anzutreten.

Aus diesem plötzlichen Umstand könnte man nun auf das mangelnde Langzeitgedächtnis einer Blondine schließen.

Nun sitze ich wieder am Schreibpulte und überlege mit Angstschweiß auf der Stirn was mir der Spaziergang am kommenden Nachmittag wohl bescheren wird.

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Über den Autor

pfalzgraf
Laßt jedem Individuum, gleich welches Aussehen, welche Interessen, welche Religion und welcher Herkunft die Möglichkeit der freien Entfaltung seines Lebens und gönnt ihm die Suche nach seinem eigenen Glück.
Freut euch wenn Menschen fröhlich sind und tröstet sie bei Trauer. Versucht die Gedanken anderer Menschen zu begreifen und behandelt jeden, wie Ihr behandelt werden möchtet.
Vielleicht wird die Welt dann besser.

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Gast Frida - Diese Geschichte erinnert mich an das was man mit seinem Hund täglich erleben kann und ist so witzig und amüsant,habe schon lange nicht mehr laut lachen müssen,als ich eine Kurzgeschichte gelesen hab,aber die hier ist echt klasse
Vor langer Zeit - Antworten
Shari :-))) - Hallo Pfalzgraf,
ich musste bei Deinem so lebhaft dargestellten Spaziergang mit der Hundin schmunzeln - ich sah Dich bildlich vor mir, die Hundelady schiebend von der Kreuzung wegzubewegen...

LG. Heidi
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Hallo, Pfalzgraf, - na, nun hat es nach mehreren vergeblichen Anläufen ja endlich mit der Veröffentlichung deiner Geschichte geklappt. Sehr schön.
Da ich über eine lebhafte bildliche Vorstellungsgabe verfüge, kannst du dir vllt denken, dass ich beim Lesen deiner GEschichte vor mich hingekichert habe. Köstliche Vorstellung, wie du Frida von der Straße schiebst. Grins: vllt hat sie ja gedacht, es sei ihr Kavalier gewesen und es direkt genossen, geschoben zu werden?? ;-))

lg
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
ConnyB lieber Pfalzgraf - Frida spürt wohl auch den Frühling :)
Ich konnte grad herzhaft lachen bei Deiner Geschichte! So köstlich, super geschrieben!!
glg, Conny
Vor langer Zeit - Antworten
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