Humor & Satire
Der Polizist als Sittenstrolch - Nach einer Zeitungsmeldung

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"Der Polizist als Sittenstrolch - Nach einer Zeitungsmeldung"
Veröffentlicht am 09. April 2009, 6 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Geboren und aufgewachsen in Süddeutschland. Lange in Berlin und Hamburg gelebt, später in der Lüneburger Heide. Neuerdings wieder in Berlin. Autor von bisher drei Romanen, von Erzählungen und von Kurzprosa. Eine Buchveröffentlichung: Alle Männer sind Brüder, Roman (BoD Norderstedt 2007). Weitere Werke als eBooks unter www.bookrix.de/-arno.abendschoen gratis lesen und herunterladen!
Der Polizist als Sittenstrolch - Nach einer Zeitungsmeldung

Der Polizist als Sittenstrolch - Nach einer Zeitungsmeldung

Beschreibung

Pikantes aus einem deutschen Stadtwald

Der Polizist als Sittenstrolch





Seltsam, dass mich dieses Motiv immer wieder reizt: der Polizist als tragikomische Figur. Ordnung und Chaos, das ist eine komplizierte erotische Beziehung, die man schreibend ergründen und vertiefen kann. Die folgende Geschichte ist so wahr, wie sie kurz ist. Sie hat in den Zeitungen gestanden. So wahr mir Springer helfe.

     Es begab sich also zu der Zeit des Bundeskanzlers Schröder und zwar irgendwo in der Norddeutschen Tiefebene, dass eine junge Polizistin in Zivil auf Streife ging. Dabei durchstreifte sie den dortigen Stadtwald, nicht ohne bestimmte Absicht. Der Polizei waren nämlich von Seiten des ordnungsliebenden Siebtels oder Achtels der Bevölkerung Klagen vorgebracht worden: Im Stadtwald treibe sich ein Unhold herum, ein Sittenstrolch, ein – horribile dictu – Exhibitionist.

     Unsere tüchtige junge Polizistin kam ihm bald auf die Spur. In der Tat: Er streckte ihr da etwas entgegen – und sie ihm daraufhin auch etwas: ihren Dienstausweis. Der junge Mann brachte stotternd noch ungefähr Folgendes vor: Da scheine bei ihr ein Irrtum vorzuliegen, ein Missverständnis sozusagen, er habe nur ein gewisses natürliches, unabweisbares Bedürfnis verrichten wollen … Im Übrigen sei er selber Polizist. Ob sie ihn jetzt seiner Wege gehen lassen wolle? Wollte sie nicht. Es wurde ermittelt und Anklage erhoben. In der mündlichen Verhandlung wurden Sachverhaltsdarstellungen zu Protokoll gegeben, die nicht in Übereinstimmung zu bringen waren. Ich drücke mich mit Absicht gewunden aus.

     Das Verfahren gegen den Polizisten wurde gegen Zahlung eines Geldbetrages eingestellt. Und das war schon alles. Sind Sie, unbekannter Leser, jetzt enttäuscht? Sie werden doch keine voyeuristischen Neigungen haben?

     Also eine Zugabe. Ich, Arno Abendschön, habe selbst vor einigen Jahren einmal einen Exhibitionisten bei seiner abscheulichen Betätigung gesehen. Ich saß im ICE nach Mannheim und der Zug rollte gerade mit geringer Geschwindigkeit über einen Bahndamm am Stadtrand von Frankfurt. Da unten lauerte er. Ich ihn sehen, die Situation rasch erfassen – und mein psychologisches Interesse war sofort geweckt. Ich sah ihm daher nur noch ins Gesicht, mehrere Sekunden lang, bis es meinem Gesichtsfeld entschwand. Seine Züge verrieten ein diabolisches Vergnügen: unser Erschrecken, seine Allmacht, unsere Ohnmacht! Nun, man hätte die Polizei anrufen können … Wo genau haben sie ihn gesehen? Und dann suchen sie die Bahndämme mit Hundestaffeln ab? Ach, in Frankfurt hat die Polizei Besseres zu tun.

 

 

 

 

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Über den Autor

Abendschoen
Geboren und aufgewachsen in Süddeutschland. Lange in Berlin und Hamburg gelebt, später in der Lüneburger Heide. Neuerdings wieder in Berlin. Autor von bisher drei Romanen, von Erzählungen und von Kurzprosa. Eine Buchveröffentlichung: Alle Männer sind Brüder, Roman (BoD Norderstedt 2007). Weitere Werke als eBooks unter www.bookrix.de/-arno.abendschoen gratis lesen und herunterladen!

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Gunda Ich glaube ... - ... diesen Text kannte ich schon, aber egal.

Ich gebe zu, ich habe keine Ahnung, wie ich auf einen Exhibitionisten reagieren würde. Vermutlich am liebsten grinsend, aber ob ich in dem Moment wirklich den Mut dazu hätte, ihn auch noch locker anzusprechen ... ich weiß nicht.

LG
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Abendschoen Re: ich hatte noch -
Zitat: (Original von Boris am 09.04.2009 - 18:52 Uhr) kein solches Erlebnis,
aber du sezierst die Situation, wie einen Film

LG Boris
Im Grunde ist es ja eher ein Nicht-Erlebnis. Anderswo haben mir weibliche Leser zu verstehen gegeben, es sei am klügsten, den Exi locker anzusprechen und einfach lächerlich zu finden. - Arno -
Vor langer Zeit - Antworten
Boris ich hatte noch - kein solches Erlebnis,
aber du sezierst die Situation, wie einen Film

LG Boris
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