Oktober
„Das ist ein Tag für Niemand.“ - ein Gedanke der Herbert durch die Gehirnwindungen rieselt.
Herbert Schmidt - seine wenigen Freunde rufen ihn Herbi, rollt sich seitlich aus dem Bett.
Herbert ist ein A.i.R.- Agent in Ruhe, einer, der dem fehlenden Feindbild zum Opfer fiel.Ledig ist er seit seiner Scheidung vor 17 Jahren und deshalb etwas verschlampt.
Er schlurft zur Kochnische, äugt dabei aus dem Fenster und registriert das neblig, nasse Herbstwetter.
„Es erinnert an das Ende;wieder ein Jahr weg,“ brummt Herbi und schüttet Wasser in den Kaffeeautomat.
Auf der Straße ziehen zwei ältere Herren den Hut und die Bäume werfen unablässig Blätter ab.
Ein unentwegter Straßenreinigungsangestellter fegt das Laub zusammen, derweil neues lautlos niederfällt.„Sicher wegen der Unfälle,“ denkt H.S. „ die Versicherungen halt,“denkt er für sich, nebenbei schlürft er eine Brühe, die an Kaffee erinnert aus der Tasse, die er immer nimmt.Irgendwie mag er seine alte, angeschlagene Tasse, wie alles, was so um ihn ist.
Eine neue käme einer Störung gleich, würde seinen Alltag unruhig machen.Herbert zieht sich an, setzt sich an den kleinen Küchentisch und blättert gedankenlos in der Morgenzeitung.„Ewig das Gleiche, ewig Trouble - immer Stress in der Welt“ - draußen heult die Sirene eines Rettungswagens.