Hosen runter -
meine Biographie
Aufgeschrieben von Jürgen Friedrich Weißleder
Ich fahre. Ich fahre auf der Autobahn. Ich fahre mit meinem 5er BMW auf der Autobahn und höre Radio. Der Moderator im Radio macht eine Umfrage: „Wie wäre der Titel Ihrer Autobiografie?“ Ich lasse mich darauf ein. Wie Tischtennisbälle gehen die Gedanken durch meinen Kopf. Ping Pong – Ping Pong. Ideen kreuzen sich und auf einmal geht ein Bildschirm auf. „Hosen runter“ – so ist es, wenn man unverblümt die Wahrheit sagt. Nicht diese Kurvenfahrt der Politclowns oder der Open Air Künstler, die immer mit ihrer nicht vorhandenen Schönheit kokettieren – nein ehrlich will ich bleiben. Sicher gibt es einen Anteil subjektiver Spiegelungen und manchmal übertreibe ich beim Untertreiben ein wenig. Ich sehe mich auch als Chronist einer Zeit, von deren Details schon eine Menge den Fluss runter ging, die Zeit mit ihrer sprichwörtlichen Gemütlichkeit, die man aber auch spießig nennen kann. Ob das Reden über alles und jeden dann wieder die Lösung fürs Heute ist ? Fraglich. So steige ich ein an dem Tag, der die Welt um einen Menschen reicher machte, ohne zu fragen, was meine Erzeuger dachten. Ich bitte alle, die am Wegesrand kurz oder lang in Erscheinung treten um Entschuldigung, wenn ich sie nicht so, wie sie es verdient hätten, würdige und bin gleichzeitig sicher, dass nicht alle erscheinen können. Es sind keine Prachtbilder, wie in einem Bildband, es ist kein Hochglanzformat – es soll so sein, wie meine rekapitulierenden Gehirnwindungen in der Lage sind, mein individuelles Leben nachzuvollziehen. Die Zeitreise beginnt, als am 31. März im Jahre des Herrn 1951 ein Brüller mehr, den schützenden Mutterleib verlässt und eintritt in die Welt des Kreiskrankenhauses Ilmenau.