Beschreibung
Der Anfang eines Krieges steht bevor.
Lucien ist ein junger Späher und Kreger, lebt in Sivir und führt ein Leben in welchem er vesucht alles auf sich zu kommen zu lassen.
Von Weitem her hörte Lucien das heran preschen der Hufen. Es waren schwere Pferde, aber immer noch nicht schwer genug um das Gewicht Luciens Pferdes zu erreichen. „Du bist der einzige der wirklich wagt mit einem Kaltblut zu kämpfen!“, rief ein Mädchen von hinten. Sie war gerade vom Lager gekommen und zupfte sich noch einige Ascheteilchen aus dem Haar. „Marie…“, Lucien sah zu ihr zurück und nickte ihr zu. „Hast du Schneefell gesehen? Ich finde sie nicht.“. Marie, das kleine Mädchen mit blonden Haaren, sah sich kopfkratzend um. „Schneefell…“, Lucien sah von seinem Kaltblut herunter auf das niedergetrampelte Heu. „Du bist wie immer viel zu langsam beim Denken!“, nörgelte Marie und rannte zu einem Baum, sie legte die Finger in den Mund und gab einen lauten Pfiff von sich. „Schneefell!“, sie rief ihr Pferd. „Sie rücken an. Schneefell! Komm schon her!“, wütend trampelte Marie auf den Boden und wirbelte leicht die Erde auf. Man hörte aus dem nahe gelegten Wald ein lautes Wiehern und das helle Preschen der Hufe, die sich von den Hufgeräuschen aus dem Norden unterschieden. „Ah, Schneefell.“, Marie fiel dem Pferd um den weißen Hals und faste durch die silbergraue Mähne.
„Beeil dich, bitte.“, rief Lucien von seinem schwarzen Pferd herunter. Sofort galoppierte Marie mit ihrem Albino-Pferd an Luciens Seite. „Sie kommen nicht wahr?“, Marie ließ ein Seufzen von sich und schüttelte sich durch. „Wir sind Späher, wir müssen zurück.“, wies Lucien an und drehte sein schweres Pferd um. Marie kicherte und tat das gleiche.
Das Pferd von Lucien war schottisch und ein Kaltblut, die Hufen wurden durch längere Fellhaare verdeckt, der Körperbau selber war massig gebaut. Das schwarze Kaltblut wieherte und hielt vor einer zusammensitzenden Truppe an. „Lucien, Marie.“, ein Mann stand auf. Er war wohl gebaut und rupfte Gras beim Aufstehen mit raus, welches er wieder fallen ließ. Er leckte sich über die trockenen Lippen und strich die braunen Haare zurück, zupfte am Ziegenbärtchen seines Kinnes und sah die beiden Späher an. „Wie sieht es aus?“, erkundigte er sich und rieb sich die Hände vom Fett ab. Sie hatten alle gerade ein üppiges Schwein verzerrt. Die 40 Männer die dort saßen, schmierten sich das Fett an ihrer weiten Hose ab und standen alle auf.
„Wir müssen los. Eine Kavallerie von gut 50 Pferden.“, meinte Lucien. Sein Blick fiel jedoch auf die jungen Soldaten, statt auf den Führer des kleinen Trupps. „Marie. Du warst bei ihm.“, merkte der Mann an. „Ja, aber Schneefell ist geflohen.“, sie wies mit einem engelsgleichen, schuldbewussten Gesicht auf ihr Pferd, welches mit einem Wiehern zurückwich. „Nehmt sie nicht hart ran, sie ist neu im Späher-Bereich. Da können sie ihr nichts aufbinden.“, schütze Lucien sie und sprang von seinem Pferd. Als der Sattel leicht verrutschte erklang ein Bündel kleiner goldener Glöckchen. „Späher Lucien, ihr Verhalten.“, der Mann drehte sich nach Lucien um, als dieser zu dem Lagerplatz lief und die Handschuhe auszog. „Maximilian Althes. Haben sie Erbarmen mit uns Spähern, wir hungern für sie am laufenden Band.“, Lucien lächelte Maximilian entgegen und machte einen kleinen Beutel auf. „Wir müssen gehen.“, rief Marie und gab ihrem Pferd die Sporen. „Juhu!“, rief sie noch aus bevor sie mit ihrem Pferd davon galoppierte. Maximilian fiel nicht mehr ein etwas gegen Luciens Meinung zu sagen. Lucien nickte und trank aus dem Beutel warmes Wasser, was ihm zwar nicht gefiel, aber es musste um wenigstens noch ein bisschen durchzuhalten. „Soldaten! Auf! Steht auf ihr faulen Säcke!“, schrie Maximilian und ließ die 40 Männer nach deren Wiederhinsetzen aufstehen. Mit lautem Stöhnen brüllten die Soldaten und hoben ihre Schwerter. „Ausrücken!“, schrie Maximilian wieder und lief zu seinem Schild und Schwert.
Lucien musste nur Seufzen, bevor er wieder auf das Kaltblut stieg. „Lucien!“, Maximilian ließ die 40 Soldaten weiter laufen und wandte sich an Lucien. „Reite zurück und sieh nach, wie es mit dem Vorrücken der Kavallerie aussieht!“, Maximilian räusperte sich laut und rannte mit weiten Schritten zum Anfang der kleinen Truppe. Lucien drehte sein Pferd rum und ritt dann los, wieder zurück zu der Lichtung an der er das Hufpreschen der schweren Pferde gehört hatte.
„Sie kommen…“, murmelte Lucien und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er die genau 50 Reiter sah. Allesamt auf braunen Pferden. „Willkommen in Sivir.“, ein selbstsicheres Grinsen lag in Luciens Gesicht.