Gedichte
Vater, ach Vater ...

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"Vater, ach Vater ..."
Veröffentlicht am 13. März 2009, 2 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Bisher von mir erschienen im Verlag neun9zig Liebe mbH ISBN 978-3-944907-00-0 Querfeldein ISBN 978-3-944907-02-4 Beide Bücher leider komplett ausverkauft. Noch erhältlich bei Amazon, Verlag neun9zig oder direkt bei mir: Quertextein und hinterm Komma links ISBN 978-3944907215 Kontaktaufnahme über meine Homepage: http://quertextein.jimdo.com/
Vater, ach Vater ...

Vater, ach Vater ...

 

Eingefallen deine Wangen,

pergamenten deine Haut,

blass und schmal auf deinem Kissen,

nicht wie sonst und doch vertraut.



Schwer dein Atem, schwach dein Körper,

klar dein Blick und dein Verstand,

hoffend auf der Ärzte Können.

Streichel hilflos deine Hand...



Angst verschnürt mir meine Kehle.

Möchte dir so vieles sagen.

Kann nur schlucken, kann nicht denken.

Warten auf den Krankenwagen....



Müde schenkst du mir ein Lächeln,

hebst die Hand zum Abschied schwach.

Tränen brennen in den Augen.

Vater, lieber Vater, ach ...

 

 

(Aus technischen Gründen hänge ich diese Erklärung an das Gedicht an, statt sie voranzustellen.)

Sorry, liebe Leser, wenn ich dieses Gedicht erneut einstelle, aber immer im Frühjahr ...
Mein Vater kam damals, vor etwa zwei Jahren, ins Krankenhaus, ein paar Wochen, bevor er starb. Es war ein Abschied auf Raten, den ich auf diese Weise zu verarbeiten versuchte.

 



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Gunda



Bisher von mir erschienen im Verlag neun9zig

Liebe mbH
ISBN 978-3-944907-00-0
Querfeldein
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Beide Bücher leider komplett ausverkauft.

Noch erhältlich bei Amazon, Verlag neun9zig oder direkt bei mir:
Quertextein und hinterm Komma links
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Gunda Re: :-) -
Zitat: (Original von Christina_Maverik am 16.06.2010 - 13:08 Uhr) Hey Gunda..
ich möchte an dieser Stelle auf die Sternchen verzichten... denke mir, daß es Dir wichtiger ist, Deinen Schmerz zu verarbeiten. Glaub mir, dies ist der richtige weg.. ob es nun gelesen wird oder nicht - Niederzuschreiben, was uns bewegt, ist immer der beste Weg etwas zu verarbeiten.
Ich wünsche DIr - immer und jedes Jahr im Frühling - viel Kraft. Du hast sie schon, das weiß ich.
Meine Gedanken sind bei Dir
LG Christa



Wieder: Danke Christa.
Weißt du, die Kraft brauche ich hauptsächlich für meine Mutter.
So sehr ich meinen Vater geliebt habe, so sehr kann ich mir aber auch rational vor Augen halten, dass er die letzte Zeit sehr gelitten hat.
Meine Trauer ist inzwischen in ein liebevolles Gedenken umgeschlagen.
Aber meine Eltern waren genau 50 Jahre verheiratet, und zwar glücklich. Das ist dann schon schwieriger zu verarbeiten.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Christina_Maverik :-) - Hey Gunda..
ich möchte an dieser Stelle auf die Sternchen verzichten... denke mir, daß es Dir wichtiger ist, Deinen Schmerz zu verarbeiten. Glaub mir, dies ist der richtige weg.. ob es nun gelesen wird oder nicht - Niederzuschreiben, was uns bewegt, ist immer der beste Weg etwas zu verarbeiten.
Ich wünsche DIr - immer und jedes Jahr im Frühling - viel Kraft. Du hast sie schon, das weiß ich.
Meine Gedanken sind bei Dir
LG Christa
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Ganz ganz stark -
Zitat: (Original von Novalis63 am 01.06.2010 - 08:30 Uhr) Ganz ganz starker Text ... anrührend autentisch und ohne jede Spur von Weinerlichkeit



Weißt du , Udo, zu der Zeit konnte ich mir auch keine Weinerlichkeit leisten, ich musste ja schon meiner Mutter zuliebe stark sein.

Ich danke dir für deinen schönen Kommentar.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Novalis63 Ganz ganz stark - Ganz ganz starker Text ... anrührend autentisch und ohne jede Spur von Weinerlichkeit
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Gunda, liebe Gunda, ach ... -
Zitat: (Original von pekaberlin am 29.05.2010 - 13:21 Uhr) ... Du sprichst mir gerade heute wieder mal aus der Seele.
Wer bei einem solchen Thema über Reimmuster o. ä. spricht, kann wohl nur predigen, hoch oben von der Kanzel. Aber Gefühle gehen nicht im Gleichschritt und treffen nicht mit jedem Schuss. Deshalb find ich dieses "ach" so wunderbar hilflos und zugleich hilfreich. Bei mir war es ein "Adieu". Mehr in einer PN.
Liebe Grüße Peter




... wir sprachen ja schon drüber ....

Danke für deinen Kommentar, lieber Peter.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Schmerzlicher Abschied... -
Zitat: (Original von marena am 28.05.2010 - 10:47 Uhr) Nur zu gut nachvollziehbar!
Finde deine Worte unbeschreiblich schön...

Herzlichst Margit



Danke für deinen lieben Kommentar, Margit.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Gunda, liebe Gunda, ach ... - ... Du sprichst mir gerade heute wieder mal aus der Seele.
Wer bei einem solchen Thema über Reimmuster o. ä. spricht, kann wohl nur predigen, hoch oben von der Kanzel. Aber Gefühle gehen nicht im Gleichschritt und treffen nicht mit jedem Schuss. Deshalb find ich dieses "ach" so wunderbar hilflos und zugleich hilfreich. Bei mir war es ein "Adieu". Mehr in einer PN.
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: betrachten wir -
Zitat: (Original von Prediger1 am 28.05.2010 - 04:28 Uhr) das gedicht mal rein technisch, ohne den persönlichen hintergrund des autoren, dann stört der wechselreim doch, weil er zunächst partiell erzwungen (schwach - ach) und der existentiellen situation kaum angemessen wirkt; ich hätte hier ganz auf reime verzichtet und eher eine lyrische prosa gesetzt.

es gibt ein klassisches beispiel, ein trauergedicht von eichendorff für sein verstorbenes kind, wo er eine strophe lang auf den reim verzichtet um seine hilflosigkeit und trauer zu unterstreichen.

es gab eine diskussion, ob das "echt" war oder konstruiert. sei´s drum, jeder trauert auf seine art und weise.

Prediger, lg



Hmmm, ich habe lange über deinen Kommentar nachgedacht, Prediger, ich hatte ihn heute Morgen ganz früh schon gelesen.

Was den auf dich erzwungen wirkenden Reim angeht, so gebe ich dir Recht. Aber ... er war sogar mein Aufhänger, so dass ich ihn mit eingebunden habe. Meine letzten Worte, bevor er in den Krankenwagen geschoben wurde, waren nämlich: Ach, Vater.
Diese Worte setzten sich dann im Kopf fest, bekamen irgendwann eine eigene Melodie - und wollten entsprechend verarbeitet werden.

Das andere Thema aber, ob ich Hilflosigkeit und Trauer besser dadurch ausdrücke, dass ich auf Reime verzichte, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Zum EInen: Dieses Gedicht schrieb ich ja nicht in einer aktuellen TRAUERphase, mein Vater lebte ja noch und wir hofften (wider besseres Wissen). Zum Anderen war es für mich kein Text, der unter "ReimZWANG" entstand (dann hätte ich vermutlich an einem Kreuzreim herumgebastelt), er floss mir mehr oder weniger von selbst aus den Fingern. Aber auch in der Trauerphase wenige Tage nach dem Tod habe ich etwas Gereimtes geschrieben. Es hängt vielleicht auch damit zusammen, dass ich bei allen Familienangelegenheiten mit Selbstgedichtetem aufwarte. Mein Vater hätte sich vermutlich sogar gewünscht, dass ich eine gereimte Trauerrede halte ... Daher hatte ich also keine Scheu, mit Reimen zu arbeiten.

Ich danke dir sehr für deine sachlich-kritische Auseinandersetzung mit meinem Text.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Re: Re: Sehr traurig -
Zitat: (Original von Prastine am 28.05.2010 - 08:09 Uhr) Ich finde den Leichenschmaus nach einer Beerdigung eigentlich pietätlos. Zuerst wird getrauert und geweint, der Pfarrer hält eine rührende Anrede, und anschließend setzt man sich zusammen und feiert, als ob es ein freudiger Anlass wäre. Ich wünsche dir sehr, dass du dein Leben glücklich weiter lebst. Es ist sicher eine schöne Vorstellung, wenn man denkt, dass der geliebte Verstorbene von oben herunter schaut, und immer bei einem ist. Lg, Christine



Ja, Christine, ich denke, so ein ganz klein bisschen kindlicher Glaube an die von oben Herabschauenden ... kann sehr tröstlich sein ...

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
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