Kurzgeschichte
Kinderaugen - ... Gott setzt ein Zeichen

Braune Augen sehen mich an,
ziehen mich in ihren Bann.

Verfolgen jeden meiner Schritte,
in ihnen eine stumme Bitte.

Eine junge Frau daneben steht,
fast noch ein Kind, die Lippe bebt.

Vor ihr steht eine fast leere Dose,
ein paar Cents darin, lose.

Mager sind sie und auch ärmlich,
in mir ein zittern, erbärmlich.

Nehme die Beiden an die Hand,
strahlende Augen, leuchtend ich fand.

Kaufen Brot, Butter, Wurst und Marmelade,
um die Beiden ist es schade.

Strahlende Kinderaugen, kleine Hände,
folge dem Blick, er spricht Bände.

Dort im Regal ein kleines Stofftier,
gebe dem Kind den kleinen Bär, hier.

Tränchen laufen über sein Gesicht,
heb es hoch, hat kaum Gewicht.

Bezahle noch, da ein Getöse,
Polizei, na wo ist das Böse.

Angstvolle Blicke, klammernde Hände,
möchte hochgehen die Wände.

Die beiden haben nichts getan,
erkläre den Polizisten diesen Wahn.

Gute Frau, das sind Diebe,
Wachtmeister, das ist eine glatte Lüge.

Den Kassenbon ich schnell gezeigt,
Stumme Blicke, was soll das liebe Leut?

Wenn sich hier mehr Menschen kümmern,
würden diese Kinder nicht wimmern.

Hätten 'ne Familie und ein Bett,
wenn ich doch die Möglichkeit hätt' .

Leider können die beiden nicht sprechen,
fragende Blicke, können Herzen brechen.

Ich ruf' 'ne Freundin an die ist bei der Kirche,
Hände drücken ihr braucht euch nicht fürchten.

Signale strahlen wir drei nun aus,
ich bringe euch ins Gotteshaus.

Braune Augen blicken mich strahlend an,
ziehen mich auch heut noch in ihren Bann.

Mutter und Kind sind hier wohlauf,
man sieht es an dem gewölbten Bauch.

Sie haben hier ihr Glück gefunden,
und im Juli wird entbunden.

Braune Augen strahlend schön,
die habe ich schon oft geseh'n.

Hab jetzt eine Patenschaft übernommen,
mit jedem Euro ist etwas gewonnen.

Strahlende Kinderaugen danken es dir,
nicht nur in der Nähe hier.

Lieber Gott wir helfen dir,
gabst du dieses Zeichen mir.