Romane & Erzählungen
In einer Winternacht 4

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"In einer Winternacht 4"
Veröffentlicht am 05. März 2009, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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In einer Winternacht 4

In einer Winternacht 4

„Was soll das?“ fragte Herr Jenni.
„Dort finden sie ihren Sohn“, lachte der Mann am Handy. Schnell waren alle an der Stelle angelangt, wo der Rauch aufstieg. Ein kleine Scheune stand in lodernden Flammen. Die Feuerwehr und ein Krankenwagen waren alarmiert worden.
Herr Otte, Herr Binder, Simon, Michelle und Herr Jenni standen vor dem brennenden Haus und sahen zu, wie die Feuerwehrleute in Schutzanzügen hineinstürmten.Eine Truppe vom Einsatzkommando kam auf sie zu. Ein junger Mann stand, sich wehrend, in der Mitte.
„Das ist der Entführer“, schrie Herr Jenni. „Wo ist mein Sohn?!“
„Er ist in Sicherheit. Du weißt aber ganz genau, dass Daniel nicht dein Sohn ist. Als du das herausgefunden hast, bist du ausgeflippt. Du hast ihn geschlagen, wie mich damals auch! Ich musste etwas tun.“
Herr Otte hatte sie nicht unterbrochen. Jetzt dämmerte ihm allmählich.
„Du müsstest schon längst im Gefängnis sitzen. Nur dank deinem Geld stehst du heute hier. Du hast alle bestochen. Alle.“
„Du lügst. Du hast MEINEN SOHN entführt!“
„Remo“, stotterte Frau Jenni, die gerade zu ihnen gestossen war und alles mitbekommen hatte. „Ich dachte immer du bist tot, wo...wo warst du?“
„Mein Vater hat mich vor dir gerettet,“ liess sich Remo, in seinem Zorn, nicht ablenken. „Dafür hast du ihn umgebracht! Du Mörder.“
„Das ist eine Lüge...“
„Warum hast du ihn nur geheiratet?“ schrie Remo seine Mutter an. „Du hättest mit meinem Vater glücklich werden können!“
„Remo. Ich habe deinen Vater geliebt“, erzählte Frau Jenni. „Er hat uns verlassen.“
„Das stimmt nicht“, zischte Remo. „Er war gut zu uns. Du hasst Mann geheiratet der meinen Vater umgebracht hat.“
„Ja, ich habe deinen Vater umgebracht“, gestand Herr Jenni. „Es war ein Unfall.„Es war kein Unfall“, sagte Frau Jenni. „Sie haben sich gestritten. Der Streit eskalierte. Du hast in den Hang hinuntergestossen, wo er regungslos am Ufer liegen blieb. Ich habe alles gesehen, bekam Panik und rannte weg. Es tut mir leid“, schluchzte sie.
Frau Jenni sah zu ihren Mann. Dann wandte Sie sich an Herr Otte. Jetzt wollte Sie endlich alles sagen. „Ich habe meinem Mann immer erzählt, dass Daniel sein Sohn ist. Das es passiert war, als ich eine Affäre mit ihm hatte. Als ich ihm die Wahrheit erzählte geriet er in Rasche. Ich versuchte ihn aufzuhalten, aber... er rannte nach oben, riss Daniel aus seinem Bett und schlug auf ihn ein. Ich schrie ihn an... Dann gab er nach. Er rannte aus dem Haus und kam erst am nächsten Morgen wieder.“
„Mein Exmann, Herr Rother... er wollte Remo beschützen. Er hat ihn mir weggenommen und sagte, ich könne ihn erst wiedersehen, wenn ich mich von meinem Mann trenne. Er hatte recht, doch das begriff ich erst, als mein Mann auch Daniel begann zu schlagen.“
„Das ist eine Lüge“, wehrte sich Herr Jenni.
Herr Jenni machte ein paar Schritte rückwärts. Sofort verdrehte Simon ihm die Hände auf den Rücken und zwang ihn auf die Knie.
Frau Jenni fiel ihrem Sohn um den Hals. „Es tut mir so leid, was ich dir und Daniel angetan habe. Wo ist Daniel?“
„Er sitzt im Auto“, sagte einer der Männer vom Einsatzkommando. „Wir sind Remo mit dem Fluchtwagen bis zu einem Waldhaus gefolgt. Dort fanden wir auch seinen Bruder.“
Daniel kam aus dem Auto gerannt. Seine Mutter rannte ihm entgegen und nahm ihn in die Arme.
Simon legte Herrn Jenni und übergab ihn Herrn Begert. „Sie haben das Recht zu schweigen“, leierte Herr Begert herunter. „Alles was sie sagen kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden.“
„Wir müssen dich auch mitnehmen“, sagte Herr Otte.
„Ich wollte nur meinen Bruder schützen“, verteidigte sich Remo.„Sie müssen trotzdem mitkommen“, sagte Herr Otte. „Bei dem Verkehrsunfall, den Sie verursacht hatten, hätte jemand ernsthaft verletzt, geschweige denn sterben können! Haben sie nie die Konsequenzen bedacht? Und eine Entführung ist kein Spass.“
„Dass war ich nicht“, wehrte sich Remo. „Ich habe nichts mit dem Unfall zu tun.“
„Soll das ein Zufall gewesen sein?“ fragte Simon.
„Lasst meinen Bruder frei“, ertönte die Stimme von Daniel, der sich von seiner Mutter gelöst hatte. „Er wollte mich beschützen.“
„Es kommt alles wieder in Ordnung“, versichterte Frau Jenni.Remo und Daniel nickten.
„Wo warst du sechs Jahre lang“, wollte seine Mutter wissen.
„Daniel half mir. Er hat mir immer Essen gebracht. Ich war viel bei ihm. Er wusste die ganze Zeit, dass ich noch lebte. So hatte ich unter Kontrolle, ob es ihm gut ging. Ich hatte immer Angst, er könnte etwas verraten. Aber...“
„...das habe ich nicht“, lächelte Daniel, trotz all dem, was er durchmachen musste.
„Was mich interessieren würde“, sagte Simon. „Warum wollten Sie von ihren Eltern Geld erpressen und was sollte dieses Feuer? Aber das können Sie mir alles auf dem Polizeiposten erzählen.“
„Nein, ich würde Ihnen gerne jetzt Antworten“, sagte Remo. „Von etwas mussten Daniel und ich später einmal Leben. Ich verlangte den Betrag, von dem ich wusste, dass er ihn besass. Mit dem Feuer wollte ich Daniels Tod vortäuschen, so hätte niemand mehr nach uns gesucht. Doch ich konnte es nicht.“

Fünf Tage später wurde Remo von frei gesprochen. Herr Jenni wurde zu zehn Monaten haft, wegen Misshandlung verurteilt und weiteren 5 Jahren für den Mord an Herrn Rother, wogegen auch sein Geld nichts machen konnte.
Frau Jenni liess sich von ihrem Mann scheiden und nahm wieder ihren Mädchennamen, Gasser, an.Vor dem Polizeiposten warteten Daniel und seine Mutter, mit zwei schweren Koffern, darauf, dass Remo heraus kam. Sie hatten ihre Sachen aus ihrem alten Haus geholt, damit sie gleich in ihre neue Wohnung gehen konnten. Sie hatten in der letzten Woche eine schöne Erdgeschosswohnung in Neufort gefunden.
Endlich kam Remo heraus. Hinaus in die Freiheit.Daniel rannte ihm entgegen.
Frau Jenni atmete tief ein und zog ihre Kinder in ihre Arme.
„Gehen wir nach Hause“, sagte seine Mutter. „Jetzt wird alles gut.“
Herr Otte, Simon und Michelle sahen zu, wie die wieder vereinte Familie davon lief.
Die Drei schauten noch lange an die leere Stelle, wo vor wenigen Minuten noch eine Familie gestanden hatte, die nun auf dem Weg in ein neues Leben war.
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Plitsch

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