jetzt ist aber mal gut
Nach einer fast schlaflosen Nacht rief ich den hausärztlichen Notdienst an. Rückenschmerzen vom Feinsten.
Der Notarzt sagte, nachdem er mir Tabletten gegeben hatte: "Typischer Hexenschuss, machen Sie Übungen aus dem Internet. Ich suchte mir im Internet eine Übung aus. legte meine Isomatte auf den Boden, stellte das Tablet auf den Tisch und drückte auf Play.
"So, lege dich bequem auf den Rücken", sagte mein Fitness-Guru. Gut, das ging noch. Ich machte die Übung mit und
hörte ihn auf dem Tisch sagen: "Jetzt drehe dich auf den Bauch.
"Äh, wie bitte?" Ich lag da wie ein umgekippter Käfer und starrte ratlos zum Tisch, auf dem das Video weiterlief. Der Typ da oben turnte fröhlich herum, während ich unten kämpfte, wie eine Schildkröte in Rückenlage.
Dann, mit einer letzten verzweifelten Drehbewegung, schoss mir eine neuer Schmerz durch den Körper. "Na, toll", dachte ich, "jetzt habe ich mir auch noch eine Rippe gebrochen."
Ich blieb einfach liegen und überlegte,
ob ich den Rest meines Lebens an dieser Stelle verbringen sollte. Vielleicht konnte ich ja ein neues Konzept erfinden. "Leben auf Bodenhöhe - Zen und Schmerz in perfekter Harmonie."
Wen aus meiner Familie oder Freunden könnte ich anrufen? Ich weiß, dass jeder sofort herbeieilen würde, um mir helfen. "Wo ist das Telefon?" Oben auf dem Highboard. Schlechte Postion aus meiner Lage. Ich krabbelte zum Handy, das in der Küche auf einem Stuhl lag und rief meinen Enkel Laurien an.
Leidenschaftlicher Autofahrer. Während ich mich weiter in Slow Motion von A nach B bewegte, putzte er, kaufte ein,
brachte den Müll raus und holte mir aus dem Keller meine Balkonmöbel nach oben. Ich wusste es schon immer: "Familie ist Gold wert" - besonders, wenn man sich nicht mehr alleine aufrichten kann.
"Welche Übungen musst du denn machen?, fragte mich Laurien. Ich zeigte ihm das
Video. Lachend sah mich Laurien an. "Mama hatte auch mal einen Hexenschuss. Die Übung musst du langsamer machen, sonst ist das ja so gut umsetzbar wie ein dreifacher Flickflack."
Heute ist Tag vier und so langsam wird
das Bewegen leichter.