Hier einer meiner Texte für Euch zum Schmunzeln
Saß in der Küche, war gerade beim Kochen, da hörte ich von oben ein lautes Pochen, Schreien und Heulen, dann einen Knall, es klang wie ein Unglück, durch einen Fall.
„Nanu“, dachte ich verwundert bei mir, da klingelte es draußen Sturm an der Tür. Es war die Frau Meier aus dem 3. Stock, kreidebleich zitternd, im Unterrock.
Sie müssen mir helfen, jetzt, unbedingt, weil oben mein Mann mit dem Tode ringt. Den Nagel noch zwischen Finger und Daumen, fiel er von der Leiter, wie beim Nachbarn die Pflaumen.
Zuckte ein bisschen, sicher vor Schreck, verdrehte die Augen, der Atem blieb weg. Ihn traf der Schlag vom Starkstrom in der Wand, von dem er nichts wusste, weil ihm nicht bekannt,
dass die Leitung verlegte gestern Herr Schmidt, weil kochen ich wollte und bügeln damit. Er ist mein Freund seit Kindertagen, half mir schon oft in solchen Notlagen.
Dachte sofort, hörte klopfen mein Herz, "Vorsatz, Leichtsinn, ein böser Scherz. Trägt jemand Schuld am Tod von Herrn Meier, das wüsste ich gern, könnt atmen dann freier."
Der Notarzt warf nur einen Blick auf den Mann und ordnete sofort eine Prüfung dann an. Herr Meier auf dem Teppich war mausetot, seine Frau rieb heftig die Augen sich rot.
Als den Toten trugen die Sargträger fort, dachten die Nachbarn sogleich an Mord. Tuschelten monatelang noch im Flur, Frau Meier schüttelte den Kopf jedoch nur.
Am Grab von Herrn Meier erblickte ich heute, ein Pärchen, umschlungen wie Liebesleute. Ich wusste sofort um wen es sich handelt, vermutete immer, die waren verbandelt.
Witwe Meier lies fallen ihr Mieder, küsste Herrn Schmidt am Grab immer wieder, zauste sein Haar beim Säuseln und Wispern, fing an zu stöhnen, quieken und flüstern.
Streichelt beim Lieben zart seine Wange, da griff Herr Schmidt nach der Rosenzange, schlug damit zu, es folgte ihr Schrei, dann war es still und das Ganze vorbei.
Vor Schreck konnte ich mich nicht bewegen, das hat mir vielleicht gerettet mein Leben. Zwei Kommissare haben mehrmals gefragt, habe aus Rache an der Meiern gesagt:
"Ich bin alt, kann schlecht sehen und hören, weil mich die Geräusche vom Tinnitus stören, sah zwischen Gräbern nur etwas zappeln, hörte Rabengekrächze in den Pappeln. Herr Schmidt singt doch im Kirchenchor Lieder, so einer metzelt doch die Meiern nicht nieder."
Werde mit Herrn Schmidt heute festlich essen, er wird hoffentlich nicht die 2 Millionen vergessen, wenn ich sie habe, dann sind wir quitt, nehme zur Vorsicht das Küchenmesser mit.
Text : Martina Wiemers Buchcover: kostenlos, gefunden über google
Plakatgestaltung: Janina Otto
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Brubeckfan Na in dem Hause ist ja was los! "Moritat" ist der treffende Ausdruck. Du solltest einen Komponisten finden (und am Leben lassen), es dann von 2-3 Leuten aufführen lassen. (Das mit der unbekannten elektr. Leitung konnte nur funktionieren, weil ein großes Poster davorhing oder eine Gardine oder so.) Viele Sonntagsgrüße, statt des "Tatorts", Gerd |
Eichenlaub :Liebe Martina, Geschichtchen schreiben, in Gedichtform, sehr gut habe es gespannt gelesen und ziehe jetzt meinen Hut. Lieben Gruß Gerlinde |