Veröffentlicht am 13. April 2025, 4 Seiten
Kategorie Drabble http://www.mystorys.de
Über den Autor:
Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht:
Der Winter ist ein Bösewicht,
die Bäume tragen Schneegewicht,
die Stämme sind kahl
und so schwarz wie ein Pfahl,
die Felder sind weiß
und auf dem See liegt Eis.
In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.
Er fiel. Nicht plötzlich, sondern schleichend, wie ein Luftballon mit winzigem Loch. Erst war es nur ein kleiner Knick in den Umfragen, dann der erste abgesagte Termin. Plötzlich tuschelten Berater hinter vorgehaltener Hand, Talkshows tauschten Einladungen gegen Spitzen, und selbst der treueste Nachrichtensender fand „kritische Aspekte“.
Er klammerte sich an Parolen, an die letzte bröckelnde Fassade seiner Autorität. Doch der Fall war längst unvermeidlich.
Kurz vor dem Aufprall dachte er: *Vielleicht hätte ich doch nicht allen ins Gesicht lügen sollen?*
Dann stoppte ihn etwas – eine weiche, warme Masse. Der tiefe Sumpf der Vergessenheit. Genau da, wo die anderen lagen.
Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht:
Der Winter ist ein Bösewicht,
die Bäume tragen Schneegewicht,
die Stämme sind kahl
und so schwarz wie ein Pfahl,
die Felder sind weiß
und auf dem See liegt Eis.
In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.
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"Freier Fall..."
...SUPER!...
...nun, Sumpf ist alle mal besser, als der knallharte Fall eines Prager Fenstersturzes... ...smile*
LG
Louis :-)
KatharinaKNun ja, ni8cht jeder hat das Glück, weich zu landen. Weder beim Raketenstart, der vollmundig angekündigt war, noch beim Geiersturzflug, der mit angezogener Handbremse einer lang gezogene Parabel gleicht. Ende offen.