Das helle Eichhörnchen
Es war das Jahr 2019 als ich wieder, ganz in meiner Wohnnähe, den Park aufsuchte.
Ich bog in den Parkweg ein, ging einige Schritte und blieb plötzlich, wie angewurzelt, stehen.
Ich sah an der dicken Kastanie, woran der Parkweg vorbeiführte, ein Stück buschigen Eichhörnchenschwanz dort hockend, welches wohl gerade auf den Sprung war, den Stamm hochzulaufen. Denn Eichhörnchen sind scheu.
Ich rührte mich nicht, hielt schon fast den Atem an und beobachtete das helle Eichhörnchenschwanzende, denn ich konnte
es noch nicht im Ganzen vor dem Baum sehen.
Nach wenigen Sekunden wagte ich ganz behutsam mit meinem rechten Bein zu einem leisen Schritt nach vorn zu gehen, blieb aber in dieser Schritthaltung stehen. Ich war allein, weit und breit niemand zu sehen. Also war es die Chance, mich an dieses, einmalig helle Eichhörnchen heranzupirschen. Langsam zog ich jetzt die kleine Digitalkamera aus meiner Umhängetasche, hielt sie schon vor meinen Augen, um in dem Augenblick einen weiteren Schritt zum Eichhörnchen zu wagen. Noch blieb es ganz ruhig und still an der Wurzel vor dem Baum sitzen.
Bei meinem dritten Schritt zum Baum, in etwa
drei Meter Entfernung, sah ich es nun im Ganzen. Ein graues, nicht ganz weißes Eichhörnchen. Wow, das war wie ein Wunder!
Rotbraune und auch schwarze Eichhörnchen hatte ich hier schon gesehen, aber dieses war für mich eine Seltenheit. Ich fotografierte es schnell, als es am Stamm hochlief.
Ich informierte NABU, den Naturschutzbund von diesem Ereignis und erhielt auch eine Antwort, dass zwar auch "Albino-Eichhörnchen" vorkommen, aber nicht sehr oft. (Genetischer Defekt)
Was für ein Glück für mich, dass ich zufällig zur rechten Zeit am richtigen Ort gewesen war. Und, dass keine anderen Spaziergänger
in dem Moment sich dort aufhielten.
Freude - an der - in der - mit der Natur zu haben ist das Einfachste, aber auch Kostbarste und Schützenswerteste was wir auf dieser Welt haben.
Fotos: Helles Eichhörnchen von Gerlinde K-F