Biografien & Erinnerungen
Rabattcoupons

Die schnäppchenfalle

Ich saß gemütlich auf dem Sofa. Eine Tasse Zitronentee in der Hand und nahm mir aus Langeweile die Prospekt, die ich gerade aus dem Briefkasten geholt hatte.

In einem Prospekt lagen sie: Rabattcoupons. Vier Stück mit 5 % und zwei mit 10 Prozent. Ich fühlte mich ein bisschen wie eine Königin, der soeben ein Schatz in die Hände gefallen war.

"Na, das ist ja wunderbar", freute ich mich. Ich kann ja richtig sparen. Ich schaute in meine Vorratskammer. Nudeln? Genug für die nächsten zwei

Jahre. Mehl? Reichte locker für 200 Kuchen. Klopapier? Genug, um eine Festung zu versorgen.

Eigentlich brauchte ich nichts. Ich kann ja beim Discounter mal gucken. Schließlich geht es ums Geld sparen.

In meinen Einkaufswagen lagen plötzlich Dinge, die ich nie gekauft hätte. Eine Familienpackung Müsli (ich stelle mir mein Müsli normalerweise immer selbst zusammen).

Drei Tuben Senf (weil ich mit dem Coupon 10 Cent sparen konnte).

Eine 5er Packung Zahnbürstenaufsätze (obwohl ich mir gerade vor kurzer Zeit schon eine Packung gekauft hatte).

An der Kasse dann der große Moment. Ich reichte triumphierend meine Coupons rüber. Die Kassiererin scannte alles, zog die Rabatte ab, und das Ergebnis war..eine Ersparnis von 3,85 Euro.

Als ich zu Hause war, realisierte ich erst, dass ich 42 Euro für Dinge ausgegeben hatte, die ich gar nicht brauchte.

Ich hätte wohl am meisten gespart, wenn ich einfach zu Hause geblieben wäre.

In Zukunft bin ich klüger, beschloss ich. Also bis zum nächsten Mal, wenn neue Coupons kommen...