Die tulpenrettung
Ich hatte Tulpen geschenkt bekommen - wunderschön! Der Strauß war frisch vom Blumenhändler, aber draußen war es kalt.Ich sehnte mich nach einer Wärmflasche und so ging es bestimmt auch meinen Blumen. Ohne Schutz hätten sie wohl den Weg nach Hause schlecht überstanden.
Ich sah die Bäckerei und trat ein. "Entschuldigung, kann ich bei Ihnen einen Stoffbeutel kaufen?", fragte ich hoffnungsvoll. Der freundliche Verkäufer runzelte die Stirn. "Ich kann Ihnen eine
Papiertüte schenken." Er zeigte mir die kleine Papiertüte. Ich sah meine Blumen an. "Ach, schade, die Tüte ist zu klein."
Er versuchte es trotzdem. Wir beide standen nun da und versuchten, einen Strauß voller Leben in eine Tüte voller Begrenzungen zu quetschen.
Eine Kundin, die das Spektakel mit leichter Belustigung beobachtet hatte, griff in ihre Tasche. "Hier", sagte sie und reichte mir ihren Stoffbeutel.
"Was kann ich Ihnen denn dafür geben?" "Ich würde mich freuen, wenn Sie irgendwann auch mal einem Fremden einen Gefallen tun".
Mit geretteten Tulpen und neuem Glauben an die Menschheit trat ich hinaus in die Kälte - fest entschlossen, meine eigene Stoffbeutel-Magie weiterzugeben.
