ich spürte den drang die Uhr zurückzudrehen
Ich spürte den Drang die Uhr zurückzudrehen
Bergsteiger war ich mit meinen 42 Jahren. Nico Hofwald mein Name und ich liebte die Herausforderung der Steilwand. Der erhalt der unberührten Bergwelt lag mir am Herzen. Ich war noch ledig und wohnte in einem Appartement im Ort Käfertal der Gemeinde Käfern. Es war im Januar 2025, und es Flockte draußen von der Himmelskugel.
Ich hatte eine Mission. Ob es um
Menschen in Not, um Rettung der Natur, einen Goldschatz oder ein ungelöstes Rätsel gab, ich packte an. Bereits als Kind plante ich meine Abenteuer selber. Als junger Mann brach ich aus und begab mich auf Weltreise. Ich war dabei einfallsreich und geschickt, in allen Bereichen. Eben Nico Hofwald.
Es war ein geheimnisvoller Morgen, als ich die alte, verstaubte Uhr in der Ecke meines Zimmers entdeckte. Ihre Zeiger waren still, als ob der Raum den Atem anhielt. Ich berührte das Kühle Metall, und plötzlich konnte ich die Zeit anhalten. Es schauderte mir, als ich den ersten Zeiger zurückdrehen wollte. Ein
tiefes Summen erfüllte den Raum, und ich fand mich im Wald wieder, als zehnjährigen Jungen mit dreckigen knien und einem breiten Grinsen im Gesicht.
Ich kletterte auf einen höheren Ast, dass Gefühl der Freiheit überkam mich. Die Baumrinde kratzte an meinen Händen, doch das war mir Egal. Hier oben fühlte ich mich unbesiegbar, weit weg von Sorgen der Erwachsenen. Ich schaute hinunter auf die grün schimmernden Blätter und konnte nicht anders, als zu popeln, ein unbeschwertes Bauchgefühl indem ich die Welt um mich herum vergaß. Diese Unschuld, dieses Lachen, dass mir meine Kindheit in meine großen
Ohren flüsterte! Doch der Moment war flüchtig, und das Summen nahm wieder zu.
Ich drehte die Uhr vor, und im Nu fand ich mich wieder in einer grellen, kalten Klinik. Roboter bewegten sich geschmeidig über den weißen Fliesen, ihre mechanischen Gliedmaßen blitzten in der sterilen Beleuchtung. Ich beobachtete, wie eine glänzende Maschine geduldig die Hand eines alten Mannes hielt, der leblos und einsam in einem Bett lag. Seine Augen waren gefüllt mit Tränen, während die Metallischen Finger des Roboters zärtlich seine schwache Hand
umschlossen. > Wo sind die Menschen? < fragte ich mich, wieder unfähig, mein Entsetzen zu verbergen.
Ich spürte den drang, zurückzudrehen, dass Kind in mir brauchte die Freude des unbeschwert seins zurück. Mit einem weiteren Handgriff setzte ich die Uhr zurück und war erneut im Wald, doch dieses Mal fühlte sich alles anders an. Die Blätter raschelten nicht mehr wie einst, die Vögel schienen nicht mehr zu singen. Es war, als ob der Wald eine Last trug, die ich nicht verstand. Das Spiel und das unbeschwert sein waren wie das Licht, dass die schatten zurückdrängte, und ich fühlte, wie sie über mich
zurückkamen. Ich drehte die Uhr erneut zurück, ungetrübt von der Gefahr, die ich wahrnahm. Dieses Mal fand ich mich in einer futuristischen Stadt wieder, die sich unaufhörlich bewegte. Menschen drängten sich, doch ihre Gesichter waren leer. Die Roboter um sie herum waren die neuen Begleiter. Sie übernahmen die Arbeit des Pflegens, des Heilens, des Miteinanders. > Sind wir nicht mehr zu gebrauchen? < flüsterte ich, mein Herz schwer von der Erkenntnis. In der Stille der Nacht, ohne Kinderlachen und menschliche Wärme, wurde mir deutlich: Die Menschlichkeit, die uns verband, schien zu
verblassen.
Die Uhr blieb stehen, und ich begriff, dass nicht die Zeit es war, die wir anhalten oder zurückdrehen sollten, sondern unsere Verbindung zueinander.
ENDE