Fantasy & Horror
The Sins Of Lilith - Liliths Befreiung

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"The Sins Of Lilith - Liliths Befreiung"
Veröffentlicht am 13. November 2024, 70 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: Christas Vengel - Fotolia.com
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The Sins Of Lilith - Liliths Befreiung

The Sins Of Lilith - Liliths Befreiung

Kapitel 1

„Vanth du dreckiges Arschloch“, spuckte mir die schwarzäugige Frau entgegen, während ich Sie mit meinem Knie auf Ihrem Hals gen Boden drückte. Mehrfach schnalzte ich mit der Zunge, während ich mir durch mein verschwitztes blondes Haar fuhr. „Also ich bitte doch Shax, was ist denn das für eine Gossensprache“, erwiderte ich und zog dabei den Engelsdolch aus meinem Gurt hervor. Plötzlich wich das Schwarz aus den Augen der Frau und mich schauten ozeanblaue Augen an. „Wo…wo bin ich hier?“, fragte die braunhaarige Frau in den Raum hinein. Ihr Blick war von

Angst durchtränkt und sie zitterte am ganzen Körper. Ein leises Schluchzen drang aus ihrer Kehle und die ersten Tränen liefen von ihren Augen an ihren Wangen hinab. Genervt verdrehte ich die Augen. „Ernsthaft? Ich habe gesehen, wie du letzte Woche aus dem dritten Stock gesprungen bist. Diese Frau ist schon längst tot. Also hör auf mit deinen lächerlichen Spielchen.“ So schnell wie das Schwarz wich, war es auch schon wieder zurück. Der Mund der Frau verzog sich zu einem absurden Lächeln, was mich verleiten ließ mein Knie stärker gegen ihren Hals zu drücken. „Eigentlich Vanth, bist du zu bemitleiden. Ein Dämonenfürst der für

die Engel arbeitet. In der Hoffnung er könnte seine geliebte Hure befreien.“, sagte Shax in einer gehässigen Tonlage. „Der Fürst der Dämonen als Hure der Engel. Wenn das Vater nur wüsste.“. Sofort kochte die Wut in mir auf, pulsierte im ganzen Körper und ließen nun auch meine Augen, mit einem einzelnen Wimpernschlag komplett schwarz werden. Ich wendete den Engelsdolch in meiner Rechten und begutachtete ihn. Der Griff war aus einem silbernen, robusten Metall an dem sich hochkreisend sieben Diamanten befanden. Die Klinge war aus Glas. Geschmiedet von dem Erzengel Michael höchstpersönlich. Meine Klinge war

jedoch bereits mit einem schwarzen Nebel gefüllt und gleich würde sie sich noch mehr verdunkeln, sobald Sie die Essenz des Dämons unter mir einsaugen würde. „Richte dem Wichser schöne Grüße von mir aus“ sagte ich Shax mit einem Lächeln auf den Lippen, während ich ihm den Engelsdoch mit einem Hieb zwischen seine Augen rammte. Ein grelles Licht zog sich durch den ganzen Raum, während der Dolch nach und nach die Seele des Dämons in sich aufnahm. Wenn man es, denn überhaupt Seele nennen konnte. Nach dem die komplette Essenz in der Klinge gefangen war, erlosch das Licht und dafür erleuchtete der vierte Diamant am Griff. „Da waren

es nur noch 3“, sagte ich in einem aus Selbstmitleid getränktem Ton zu mir. Es war nicht so, dass ich Reue oder Mitleid für Shax oder die Frau, welche ihm als Wirt diente, empfand. Mir war es schlichtweg egal. Dennoch weckte es in mir immer ein mulmiges Gefühl jemanden meinesgleichen töten zu müssen. Ich schob den Dolch zurück in den Gurt, stand auf und strich meinen schwarzen, knielangen Mantel glatt. Mit einem Fingerschnipsen ließ ich zuerst die Lampen im ganzen Raum erleuchten, um die Szenerie des Kampes begutachten zu können. Im Fernseher direkt gegenüber von mir lief noch immer der Porno, den sich Shax angeschaut hatte.

Zugegebenermaßen war es nicht sehr nobel von mir, sich von hinten an Ihn anzuschleichen, während er sich nackt seinem Wirtskörper widmete. Aber seit wann sind wir Dämonen den fair? Das blaue Cordsofa lag mit der Rückenlehne auf den Boden, der nebenstehende Glasnachttisch war nur noch ein Scherbenhaufen. Der ganze Raum sah aus, als wäre just in dem Moment eine Granate hochgegangen. >> Die können es einem ja auch nie einfach machen<<, sagte ich zu mir selbst. Mit dem nächsten Fingerschnipsen verschwand das Chaos im Raum sowie auch die Leiche der Frau. Nun sah es aus, als wäre hier nie etwas derart Blutrünstiges vorgefallen. Bleibt

nur zu hoffen, dass die Frau ein eher einsames Leben führte, sodass ihr verschwinden keine große Welle machen würde. Denn was ich jetzt überhaupt gar nicht gebrauchen könnte, wären ein paar nervige Dämonenjäger. Obwohl das Töten von ihnen mir ein wenig Abwechslung geben würde. Seit über einem Jahr schon, bin ich nur noch darauf aus Dämonenfürsten zu töten. Und da mit Shax mitgezählt es erst vier waren, die ich erwischen konnte, bestand der Hauptteil daran nicht aus dem Töten. Den diese lästigen Fürsten sind nur sehr schwer aufzufinden. Sie wissen nur zu gut, wie sie ihre Spuren verwischen müssen. Somit bestand die meiste Arbeit

darin, einen Fürsten ausfindig zu machen. Und hätte ich nicht Mag an meiner Seite, die mir beim Aufspüren helfen würde, wären es wahrscheinlich stand heute null. Ich schloss beim Gehen die Wohnungstür hinter mir, nur um im selben Moment in zwei blaue, männliche Augen zu blicken. Genervt rollte ich mit den Augen. >>Ähhmm…wer sind sie und was haben sie in meiner Wohnung gemacht?<<, fragte mich der durchtrainierte Sunnyboy. War ja klar, dass Shax sich keine einsame Jungfer suchen würde. Nun bestand die Wahl zwischen Vergessen lassen oder töten. >>Hallo, sind sie schwerhörig? Ich habe sie etwas gefragt!<<, entgegnete er mir

nun mit lauter Stimme. Tja, Entscheidung getroffen. Mit meiner rechten Hand vollzog ich eine einfache Rechtsdrehung, nur damit im gleichen Moment sich der Kopf des Mannes in dieselbe Richtung drehte und sein lebloser Körper schlaff auf den Boden fiel. >>Vielleicht lernst du jetzt, dass man Fremde NICHT anschreit<<, antwortete ich ihm auf seine letzte Frage, während ich über seinen Körper stieg. Statt auch seine Leiche verschwinden zu lassen, ließ ich sie vor der Wohnungstür liegen damit ganz San Francisco erfuhr, dass ich es um ein Arschloch weniger erleichtert habe. Und damit nicht so viel Dämonenessenz am

Ort haften bleibt. So toll unsere Magie auch ist, so viel Spuren hinterlässt sie leider. Ich drückte den Knopf an der Wand, um den Aufzug hochzuholen und stieg ein, sobald dieser die Türen öffnete. Unten angekommen zog ich die kühle Novemberluft tief ein. Ich ging an den Straßenrand und hob meine Hand, um mir ein Taxi herzurufen. Keine zwei Minuten später fuhr eines rechts ran, ich öffnete die gelbe Hintertür und stieg ein. >>1329 Carroll Ave, bitte<<, sagte ich dem Taxifahrer meine Zieladresse. Dieser nickte nur und drückte den Kopf des Taxameters unter dem Rückspiegel. Als ob ich dafür zahlen würde. >>Schwere Nacht gehabt?<<, fragte mich der

Taxifahrer in einem mexikanischem Akzent während er mich kurz musterte. Ich grunzte als Antwort. >>Ja, schon sehr kräftezehrend so ein Kampf gegen einen Dämonenfürst auch wenn man selber einer ist.>> Nun jetzt hatte der Dreckskerl meine Aufmerksamkeit. Ich drehte mich leicht nach links und blickte geradewegs in die weißen Augen. Und wenn ich weiß meine, dann nicht das weiß eines ungeschriebenen Blatt Papiers, sondern das weiß welches man sieht wenn man zu lange in die Sonne schaut. >>Raphael<<, entgegnete ich ihm. >>Si Senior, stehts zu ihren Diensten.<< >>Was verschafft mir deine Ehre?<<, fragte ich ihnen während ich

meinen Blick wieder nach vorne richtete. >>Ich soll dir etwas von Michael ausrichten<<, antwortete Raphael mir. >>Ach und unser Superstar war sich zu fein, mir das selber zu sagen.<< >>Hüte deine Zunge Dämon oder Lilith wird schneller vernichtet als das du bis drei zählen kannst.<<, sagte er nun in ein einem nicht mehr so engelsgleichem Ton. >>Wann und wo?<<, fragte ich zwischen zusammengeknirschten Zähnen und vor der Brust verschränkten Armen wie ein trotziges Kind. >>Freitag im Park unter der Golden Gate Bridge sobald die Sonne untergangen ist.<< Ich rollte mit den Augen. >>Könnt ihr euch nicht einmal normal verhalten und einfach eine

beschissene Uhrzeit nennen? Ich hab besseres zu tun als auf den Sonnenuntergang zu warten.<<, antwortete ich ihm in einem genervten Ton. >>Das macht dann bitte 25 Dollar Sir<<, sagte mir der Taxifahrer, denn Raphael war nicht mehr da. Verdammter Engel. Ich öffnete die Tür, stieg aus und beugte mich mit meinem Kopf zurück ins Auto. Ich blinzelte den Taxifahrer an. >>Vielen Dank Sir und schönen Abend noch<<, antwortete mir dieser auf mein Blinzeln. Ich schloss die Tür, klopfte zweimal aufs Dach und das Taxi fuhr los. Ich öffnete das weiße Gartentor und ging auf das rote holzvertäfelte Haus zu. An der Tür angekommen klingelte ich

dreimal, bis mir eine Frau mit roten, schulterlangen Haaren die Tür öffnete. Sie trug ein schwarzes bauchfreies Oberteil, der ihre durchtrainierten Bauchmuskeln gut zum Vorschein brachte und eine rote Lederleggings, welche in schwarze Overknees endeten. >>Endlich hat dieses Mal ganz schön lange gedauert.<<, begrüßte mich Mag und musterte mich mit ihren opalgrünen Augen. >>Ich hatte mit Shax noch eine alte Rechnung offen und wollte es genießen.>>, entgegnete ich ihr mit einem schelmischen Lächeln. Als Antwort rollte sie mit den Augen. >>Darf ich jetzt auch mal hereinkommen oder hat sich Frau Dämonenjägerin doch dazu

entschieden, nicht mehr mit Dämonen zusammenzuarbeiten?<<

Kapitel 2

Ich lief hinter Mag in ihr Haus hinein und schloss dabei die Türe hinter mir zu. Im Flur zog ich meine Jacke aus und hing sie an die Garderobe zu meiner rechten. Ich machte kurz einen halt neben dem Spiegel und betrachtete mein zerschnittenes Gesicht. Jackson, so hieß der Mann dessen Körper ich mir angeeignet hatte, war ein sehr attraktiver Mann. Als ob ich mir auch etwas Hässliches aussuchen würde. Er hatte zwei ozeanblaue Augen, eine schmale, leicht geschwungene Nase, ausgeprägte Wangenknochen und ein kantiges Kinn. Die mittlerweile getrockneten Haare,

fielen in leichten Locken über die Stirn. Ich warf meinem Spiegelbild ein Kuss zu, schnipste mit den Fingern und in sekundenschnelle waren die Schnitte verheilt. >>Besser<<, sagt ich zu meinem Gegenüber im Spiegel. >>Wenn wir mit dem selbstverliebten Getue fertig sind, würde ich dich bitten ins Wohnzimmer zu kommen<<, sagte mir Mag, während sie mich gelangweilt musterte. So als wäre es meine Schuld, dass ich mir mein Äußeres aussuchen konnte und sie nicht. Obwohl ich es gar nicht verstand. Sie war scharf wie eine Granate und würde sie sich nicht so wehren hätte ich sie schon mehrmals bis zur Bewusstlosigkeit gefickt. Im Flur

entlang machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer, zu welchem man am rechten Ende des Flurs gelang. In der Mitte des Zimmers stand ein großer runder Holztisch vollgestapelt mit etlichen Zeitungen, leeren Kaffeebechern und einem Laptop. Um den Tisch herum standen 4 Holzstühle, welche die besten Tage schon lange hinter sich hatten. An der Wand dahinter befand sich eine überdimensionale Pinnwand mit sieben Fotos, unter denen mehrere Zeitungsartikel und selbstgeschriebene Zettel angepinnt wurden. Die Dämonenfürsten, welche ich mir ausgesucht habe zu töten, um Lilith befreien zu können. Vier von den Fotos

wurden bereits mit einem roten x markiert. Ich setzte mich auf den Stuhl gegenüber von Mag, die an einem Kaffeebecher nippte. >>Dieser Kaffeekonsum bringt dich noch irgendwann ins Grab.<<, warf ich in ihre Richtung. >>Lieber der Kaffee als ein Dämon.>> konterte sie scharf. >>Konntest du irgendwelche Informationen aus Shax herauskitzeln oder waren wir wieder im Nicht reden gleich Töten Modus?<<, fragte sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen. >>Das Zweite, aber zu meiner…<<, noch bevor ich den Satz beenden konnte, unterbrach Mag mich mit einem tiefen Schnauben. >>Vanth, ich habe dir tausendmal gesagt,

du sollst sie erst fesseln und über den Verbleib der anderen Dämonenfürsten ausfragen. So brauchen wir ein weiteres Jahr bis wir auch den Aufenthaltsort der restlichen drei ausfindig gemacht haben.<<, sagte sie und wies mit einer Hand auf die Pinnwand. >>Und das Problem liegt genau wo?<<, fragte ich sie mit strengem Blick. >>Das Problem? Das Problem ist das du mir wertvolle Zeit mit meiner Tochter stiehlst.<< Vor Wut schlug ich mit beiden Handflächen auf den Tisch, sodass durch die Vibration einige Kaffeebecher umflogen. >>Jetzt hör mir mal ganz genau zu du dreckiges Miststück. Der Deal war, ich heile deine Tochter und du hilfst mir dabei, die

Dämonenfürsten aufzuspüren. Wenn dir deine Zeit dafür zu Schade ist, können wir den Deal gerne wieder Rückgängig machen.<<, schrie ich auf sie ein. Ihre Lippen verzogen sich direkt zu einer schmalen Linie und ihre Augen wurden glasig. Sie schüttelte sich kurz und fasste sich. >>Sonst irgendetwas interessantes herausgefunden?<<, fragte sie mich als wäre nichts gewesen. >>Nein, außer das mir Raphael einen kleinen Besuch abgestattet hat. Er hat ausrichten lassen, dass mich Michael am Freitag im Park unter der Golden Gate Bridge sehen möchte.<<, antwortete ich ihr auf ihre Frage. >>Mhm, irgendeine Idee was er von dir will?<<

>>Vielleicht einen netten Spaziergang bei Sonnenuntergang mit tiefgründigen Gesprächen und einem abschließendem Kuss? Keine Ahnung. Aber ich wette drauf, dass es etwas mit Lilith zu tun haben wird.<< Der Gedanke an ihr bescherte mir einen kleinen Stich ins Herz. Dumme menschliche Gefühle. Umso länger man in ihnen drinnen war, umso mehr färbten sie auf einen ab. >>Wirst du mir eigentlich irgendwann mal erzählen wer diese Lilith überhaupt ist, für die wir unseren Kopf hier riskieren?<<, fragte Mag mich während sie sich nun ihrem Laptop zuwendete. >>Du weißt ich kann das nicht. Kein menschliches Wesen, darf je über die

wahre Identität Liliths Bescheid wissen.<<

>>Vanth, ganz ehrlich, du hast das Leben meiner Tochter in deinen Händen. Denkst du wirklich, ich würde das aufs Spiel setzen?>> stellte sie mir die rhetorische Frage. Natürlich würde sie das nicht. Menschen sind so durchschaubar. Gib ihnen etwas, was sie sich von Herzen wünschen und dazu das Wissen, du könntest es ihnen jederzeit entziehen und sie tun alles für dich. Bis auf Sex. Da zog man dann natürlich die Grenze. Ich schmunzelte über meinen eigenen Gedanken. >>Na gut<<, sagte ich, während ich schnaufte, >>aber ich schwöre dir Mag. Falls ich je zu Ohren

bekomme, dass du es jemanden erzählt hast, waren du und deine Tochter die längste Zeit auf dieser Erde und ihr bekommt einen direkten Platz im Fegefeuer.<< Mit einem kurzen Nicken gab sie mir zu verstehen, dass sie stillschweigen wird. Ich machte es mir auf dem Stuhl so gut wie es ging bequem und begann mit der Geschichte der Menschheit. >>Allgegenwärtig dachte die Menschheit Eva sei die erste Frau auf der Welt gewesen. Durch Gott von Adams Rippe erschaffen. Mich wundert es, dass sich nie ein einziger Mensch gefragt hat, warum er sie mit einem Teil Adams erschaffen musste und sie nicht eigenständig so wie ihn erschaffen hat.

Na irgendein Tipp Mag?<<, fragte ich sie mit einem süffisantem Grinsen auf den Lippen. Sie schüttelte den Kopf und gab mir damit zu verstehen weiterzureden. >>Ganz einfach. Weil er das schon getan hatte und es gewaltig schief ging.<<, beantworte ich meine soeben gestellte Frage selbst. Mags Augen hafteten gespannt auf meinen Lippen. >>Die erste Frau, die Gott aus der Erde erschuf, so wie er auch Adam erschuf, war Lilith. Sie war Adam ebenbürtig und gleichgestellt. Tja und wie der Mann heute ist so war er auch zu Anbeginn der Zeit. Es hat ihm widerstrebt das sie im gleichgestellt war, dass sie aus der gleichen Erde wie er erschaffen wurde.

Er wollte das sie sich im unterordnet. Nur wollte das Lilith nicht. Auch sie wollte Entscheidungen treffen dürfen, wollte auch Dominanz zeigen können. Tage für Tage vergingen im Garten Eden und Lilith litt immer mehr unter der strengen Hand Adams. Als sie merkte, dass auch Gott ihr nicht helfen würde, entschied sie sich aus Garten Eden zu fliehen. Nun und dann war Gott auf einmal wieder präsent. Den es gefiel ihm gar nicht, dass sie geflohen war und wertete dies als Zeichen der Undankbarkeit. Als erste Strafe schenkte er ihr das ewige Leben, sodass sie nie eine Chance hatte in den Himmel zu kommen.<<

>>Weil es die Hölle zu der Zeit noch nicht gab und somit nur die Erde übrigblieb.<<, warf Mag ein. >>Genau<<, sagte ich ihr und fuhr fort, >> Als zweite Strafe nahm er ihr die Gabe lebendige Wesen zu gebären. Fortan würde sie nur noch den Tod gebären können, sodass kein Mann mehr bei ihr bleiben würde.<< Mag starrte mich mittlerweile nur noch mit offenem Mund an. Sie räusperte sich kurz, um dann schlussfolgern zu können. >>Deswegen hatte er Eva aus Adams Rippe erschaffen. Damit sie von Beginn an ihm unterlegen war. Und als die Zeit verging und immer Menschen durch Adam und Eva entstanden, gelangen auch

die ersten Männer zu Lilith.<< Ich nickte. >>100 Punkte. Lilith war natürlich umwerfend schön, von Gott höchstpersönlich erschaffen. Die Männer unterlagen ihrem Bann und sie nutzte sie schamlos aus. Für Sex um genau Zusein. Die erste Hure der Welt. Nun und wie es kommen musste wurde sie natürlich schwanger. Und gebar ein totes Kind. Nur das es nicht wirklich Tod war. Es lebte. Doch es war anders. Es war nicht menschlich. Die Augen waren rabenschwarz, der Körper kalt. Sie zog das Kind dennoch groß und stellte fest, dass es auch aufhörte zu altern so wie sie. Und damit hatte Lilith den ersten aller Dämonen auf die Welt gebracht und

großgezogen. Henoch. Der Sohn von Kain und Lilith.<<, beendete ich meine Erzählung.

Kapitel 3

Mags Mund formte ein O und die Augen waren weit aufgerissen. >>Na geschockt kleine?<<, fragte ich sie mit einem Grinsen auf den Lippen. >>Geschockt trifft es ganz gut. Aber es erklärt auch so einiges.<<, antwortete sie mir auf meine Frage während sich ihre Gesichtszüge normalisierten. >>Deswegen scheren sich so viele Dämonen nicht um Luzifer. Weil Sie gar nicht von ihm abstammen. Richtig?<<, fragte mich Mag. >>Richtig. Einige stammen aus der Linie Kains und Liliths ab, andere aus der Linie Luzifers. Ich zum bedauern leider zweiteres.<<, den letzten Satz sagte ich mit einem

tiefen Seufzer in der Stimme bis ich fortfuhr, >>Obwohl mir dies ermöglichte mich in Lilith zu verlieben. Anderenfalls wäre es auch für einen Dämonen sehr absurd, scharf auf seine eigene Mutter zu sein. Obwohl, wenn man ihr äußeres betrachtet..<<, Mag schnalzte mit der Zunge um meinen leicht verruchten Satz vorzeitig zu beenden. >>Bitte, erspare mir die Details. Eine letzte Frage hätte ich aber noch, bevor wir uns mit der Suche nach den anderen Dämonenfürsten widmen. Was für ein Wesen ist Lilith?<<, fragte sie mich mit zusammengekniffenen Augen. Ich nahm mir Mags Kaffeebecher, trank einen Schlug und sagte in einem belustigtem Ton, >>ein Mensch

natürlich.<< Mag reagierte mit einem Schulterzucken und sagte, >>Klar, was auch sonst.<<

Um das eben erfahrene zu verdauen, entschied sich Mag uns ein paar Sandwiches für unsere Recherchearbeit zu schmieren. Für mich Thunfisch mit Ei und für sich welche mit Salami. Außerdem hatte sie noch welche mit Käse für ihre Tochter zur Seite gelegt, die demnächst nach Hause kommen sollte. Sie legte den Teller vor mir ab und sofort stieg der fischige Geruch in meine Nase. Ich packte mir eines der beiden Dreiecke und biss großzügig ab. >>Wir haben also noch Leroy, Brix und

D’Rel. Irgendeine Idee wo dir drei stecken könnten?<<, fragte ich Mag mit vollem Mund. Mag schielte von ihrem Laptop hoch, stand auf und ging zur Pinnwand. Ihr Blick schweifte über die drei verbliebenen Fotos, welche leider noch nicht mit einem roten X markiert waren. Auf allen drei Bildern waren Männer in ihren Zwanzigern zu sehen. Ob die Fürsten jedoch überhaupt noch diesen Wirt nutzten, war mehr als fraglich. Ihr Blick blieb am Foto von Brix haften. Es war eine Aufnahme einer Sicherheitskamera in einem Kaufhaus in San Francisco. Zu sehen war ein schlaksiger Mann mit kurzen, schwarzen Haaren. Die Augen direkt in die Kamera

gerichtet, doch anstatt der Iriden des Mannes, sah man nur zwei weiße, grelle Punkte. So als würde sich ein Blitz in den Augen spiegeln. Eindeutiges Erkennungszeichen eines Dämons. Man sagte die Augen des Menschen seien das Tor zur Seele. Nun wo keine Seele ist, verbirgt sich nur das tiefste Schwarz. Aufgrund dessen hatte die Technik wohl ein Problem irgendein Bild zu generieren. Im Regelfall wirklich schlecht, wenn man bedeckt, bleiben möchte in diesem Fall aber Jackpot für uns. Aus Insidergesprächen mit anderen Dämonenjägern erfuhr Mag dann, dass es sich um Brix handelte. >>Das Einzige, was ich weiß, ist, dass sich Brix

irgendwo hier in San Francisco aufhält. Wo genau er sich versteckt, weiß aber keiner. Die meisten Arbeiten lässt er auch von irgendwelchen niederen Dämonen oder Monster verrichten, sodass es wirklich schwer wird ihn aufzuspüren.<<, erstattete mir die Dämonenjägerin Bericht. Ich schnaufte laut aus. So würde das ewig dauern. >>Also wenn ihr den sucht, dann sitzt der im General Hospital in der Traumaabteilung.<<, meldete sich plötzlich eine lässig an den Türrahmen gelehnte junge Frau. Mags Tochter Rachel. Ihre kastanienbraunen Haare fielen ihr in sanften Locken über die Schulter, welche durch das schulterfreie,

weiße Oberteil freilagen. Die enge Bluejeans sowie die weißen Sneaker rundeten ihr Outfit ab. Gott, war sie sexy. Wenn schon nicht die Mutter, dann ja vielleicht mit der Tochter? Wie als würde Mag meine Gedanken lesen, zeigte sie mit ihrem Finger auf mich und sagte, >>Denk nicht einmal daran sie mit deinem kleinen Finger zu berühren, sonst hack ich ihn dir ab.<< Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. >>Und wenn schon, dann such ich mir halt einen anderen Körper. Einen der besser zur ihr passt.<<, sagte ich an Rachel gewandt während ich meine Augenbrauen mehrmals nach oben zog. >>Ekelhaft.<<, antwortete Rachel mir und imitierte

ein Würggeräusch. >>Jedenfalls ist am Samstag Tag der offenen Tür bei uns im Krankenhaus. Da wäre es am einfachsten auch in den Trakt einzuschleusen.<< >>Vergiss es junge Dame! Du hältst dich aus der ganzen Sache raus<<, sagte Mag zu Rachel mit strengem Blick. Sie rollte mit den Augen. >>Gott Mum, ich bin 19 Jahre alt und dank diesem Perversling kerngesund. Ich kann euch helfen und außerdem wäre es mal meine Chance mich bei dir zu bedanken, für das was du getan hast.<<, sprach Rachel zu ihrer Mutter in einem schuldbewusstem Ton. >>Ganz deiner Meinung Süße<<, unterstützte ich sie, während ich in die zweite Sandwichhälfte genüsslich

reinbiss und mit dem angebissenen Teil auf sie zeigte. >>Nein! Ende der Diskussion.<<, sagte Mag. >>Idee<<, warf ich ein und wartete bis die beiden Damen mir ihre Aufmerksamkeit schenkten. >>Rachel schleußt uns ein, bis wir alleine klarkommen und danach steigt sie sofort in ein Taxi ein, lässt sich nach Hause fahren und wartet bis wir zu Hause sind.<< Mein Blick fiel erst zu Rachel, deren Augen bereits strahlten und dann zu Mag, die mit dem Gedanken noch sichtlich zu kämpfen hatte. >>Na gut<<, schnaubte sie und saß sich zurück auf Ihren Stuhl, >>aber komm ja nicht auf die Idee, irgendwelche Alleingänge zu starten junge Dame<<.

>>Perfekt, dann haben wir einen Deal<<, erwiderte Rachel erfreut und klatschte dabei in die Hände. Mit einem Kopfnicken zeigte Mag ihrer Tochter die Sandwiches auf der Küchenablage, auf der linken Seite des Wohnzimmers. Rachel schnappte sich dn Teller und stopfte sich bereits ein Sandwich in den Mund, während sie den Raum verließ. >>Danke Mag wirklich. Ich weiß wir haben einen Pakt, trotzdem ist es nicht selbstverständlich das du deine Tochter miteinbeziehst.<< Gott, dieser Mensch lässt mich wirklich weich werden. Was warst du nur für ein kleiner Scheißer Jackson. >>Ja, ja ist schon in Ordnung. Ich war in ihrem Alter, als ich mich Mum

aufzwang, bei der Jagd mitzugehen. Wir Harvelle Frauen sind einfach unbelehrbar. Whiskey?<<, fragte sie mich zum Schluss. >>Nein Danke, ich denke ich mach mich auf den Weg nach Hause. War ein harter Tag heute und an den morgen will ich gar nicht denken. Man meint immer wir Dämonen seien anstrengend. Ganz ehrlich, dann hat man noch nie Michael erlebt.<<, antwortete ich ihr und erhob mich vom Stuhl. Sie schüttelte zum Abschied den Kopf, während dieser sich dann wieder Richtung Laptop neigte. Als ich den Raum verließ, brummte sie noch ein schnelles Tschüss. Im Flur angekommen, nahm ich meinen Mantel von der

Garderobe, zog ihn an und ging aus dem Haus. Während ich das Grundstück verließ, meldete sich Jacksons Schuldbewusstsein, dass wir Rachel in die ganze Sache miteinbezogen. Als ich mich für seinen Körper entschied, hätte ich wirklich nicht damit gerechnet, dass er so einen starken Geist hat. Aber so kann man sich wohl in einen Kindergärtner täuschen. >>Jackson, es war mir wirklich eine Ehre deinen Körper zu nutzen, aber langsam nervt mich diese Gefühlsduselei<<, sagte ich zu mir selbst. Eins war definitiv klar, der Abend war noch nicht zu Ende. Ich musste mir dringend einen neuen Körper suchen, bevor Jackson aus mir noch ein

totales Weichei machen würde.

Kapitel 4

Mit einer erneut kostenlosen Taxifahrt landete ich bei der Hellfire Bar am Rande von San Francisco. Hierher fanden nur die einsamsten und verlassensten Seelen ihren Weg. Diejenigen die niemand vermissen oder suchen würde. Gut für mich. Den zugegebenermaßen hatte mir Jackson am Anfang ein wenig Arbeit verursacht. Nervige Verwandte die Vermisstenanzeigen schalteten, Dämonenjäger die mir auf den Fersen waren. War viel Arbeit die Angehörigen ihn vergessen zu lassen und die zwei Jäger zu töten. Obwohl mir letzteres ein wenig Freude bereitet hatte. Ein

diabolisches Grinsen schlich sich auf meine Lippen, während ich auf den Eingang der Bar zusteuerte. Beim Öffnen der grünen Holztür stieg mir direkt ein drückender Geruch aus abgestandenem Zigarettenrauch, Whiskey und Schweiß entgegen. Ich liebte es hier einfach. Direkt vor mir befand sich eine kleine schwarze Theke mit einer Bar dahinter. Um die Theke herum standen fünf Barhocker bei den das schwarze Leder schon porös und rissig war. Zwei der Hocker wurden von Männern bereits belegt, wobei einer von ihnen schon mit dem Oberkörper auf der Theke lag und seinen Rausch ausschlief. In der linken Ecke befand sich ein kleiner eckiger

Holztisch an denen 3 bullige Männer saßen. Sie warfen wir einen kurzen Blick zu, der mir wohl Angst einjagen sollte. Ich ließ meine Iriden schwarz werden, zeigte beim Grinsen meine Zähne und schon verstummten die Männer und wandten den Blick von mir ab. Anfänger. Auf der rechten Seite stand eine zierliche junge Frau, die sich wohl gerade mit der Jukebox vertraut machte. >>Hey Liebes, leg mal „Carry on Wayward Son“ ein,<< rief ich zu der sehr freizügig angezogenen Frau rüber, während ich ihr einen viertel Dollar zu schnipste den ich in meiner Manteltasche gefunden hatte. Sie fing das Geldstück gekonnt ein, steckte es in den Automaten und wählte

mein gewünschtes Lied aus. Besser, viel besser. An der Bar angekommen, nahm ich auf dem freien Hocker zwischen Alkoholleiche und dem anderen Mann Platz. >>Schön dich wieder zu sehen Jackson<<, begrüßte mich die stattliche Frau an der Bar. Sam war eine liebreizende Seele versteckt in einem robust gebauten Körper. Sie trug ein Holzfällerhemd in braun und rot und eine löchrige schwarze Jeans. Über ihrer rechten Schulter lag ein Geschirrtuch und ihre dunkelbraunen Haare, waren zu einem Zopf gebunden. >>Das übliche?<<, fragte sie mich während sie sich schon umdrehte und einen Whiskey aus dem Regal holte. Sie schüttete das

goldene Gebräu in ein Kristallglas und warf zwei Eiswürfel hinein, bevor Sie es mir auf einer Serviette platziert auf die Theke stellte. >>Danke dir meine Liebe<<, bedankte ich mich, während ich meinen Geldbeutel aus meiner rechten Mantelinnenseite hervorholte, einen 50 Dollar schein herausnahm und ihr in die Hand drückte. Sie warf mir einen Kuss zu und wandte sich wieder dem Waschbecken auf der rechten Seite der Theke zu, um die Gläser weiter waschen zu können. Während ich einen Schluck vom Whiskey nahm, ging ich gedanklich meine Auswahl an vorhandenen Wirtskörpern durch. Da wäre zu meiner rechten einmal die Alkoholleiche. Nein

danke, außer ich wollte für die nächsten Tage mit einem miesen Kater umherlaufen. Mein Blick wanderte rüber zu dem Mann auf meiner linken. Oh, doch kein Mann. Ich hätte schwören können bei dieser Körpergröße und diesem Bizeps, dass es einer wäre. Gut, ich tolerierte jeden und alles, aber das war dann doch nicht so ganz mein Fall. Die Männer am Tisch in der Ecke, waren auch tabu, weil ich mich sonst um das Gedächtnis von mindestens zwei kümmern müsste. Blieb also nur noch die hübsche junge Dame an der Jukebox. Meine Augen gingen hoch während ich kurz darüber nachdachte und um dann als Antwort auf meine selbstgestellte Frage

mit einem Schulterzucken zu reagieren. Ich wollte schon immer mal wissen, wie es ist Titten zu haben. Ich winkte Sam mit zwei Fingern zu mir rüber, um sie nach dem Namen der Frau zu fragen. >>Anjanka und weil ich dich mag, rate ich dir die Finger von ihr zu lassen.<<, antwortete mir Sam, während Sie ihre Hände am Geschirrtuch abtrocknete um danach damit über die Theke zu wischen. Hygiene ging anders Sam. >>Ist sie etwa ein so böses Mädchen?<<, fragte ich sie mit einem Hundeblick. >>Schwachkopf<<, antwortete sie mir während sie schmunzelte. >>Böse und bemitleidenswert. Sie ist eine Prostituierte. Vor 2 Jahren aus Russland

gekommen, um den American Dream zu leben. Nun ihr Traum endete mit einem Zimmer im schäbigen Motel gegenüber und Nächten mit fragwürdigen Männern. Nur das diese Männer, meine zahlende Kundschaft, danach nie wieder einen Fuß in meinen Laden betreten. Was auch immer sie mit denen anstellt, danach sah ich sie nie wieder.<< Nun das nenne ich doch mal Glück. Eine junge Frau aus Übersee ohne Freunde und Familie, mit einem zwielichtigen Job. Wenn nach der jemand suchen sollte, bete ich freiwillig zu Gott. Zusätzlich würde ich Sam mit ihrem Verschwinden auch noch einen Gefallen tun. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich leerte mein Glass in einem

Zug und erhob mich vom Hocker, um im direkten Weg auf Anjanka zuzusteuern. >>Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.<<, rief mir Sam noch hinterher. Oh nein, du hast mr einen Sechser im Lotto beschert Sam. >>Danke nochmal für vorhin. Ich bin übrigens Jackson<<, begrüßte ich mich bei ihr während ich ihre Hand nahm und einen Kuss darauf hauchte. Ich wusste genau, wieso ich mir ihn ausgesucht habe. Seinem Gesicht konnte nicht mal eine Nonne widerstehen. >>Sehr gerne Sir, Anjanka meine Name und ich kann auch noch viel mehr als nur anmachen Musik.<< antwortete Sie mir gebrochen in einem russischem Akzent. Nun sie lies aber

wirklich nichts anbrennen. Aber ein bisschen Spaß, darf man sich ja noch gewähren. Außerdem wäre es nur mehr als höfflich, mich mit ihr etwas intimer bekannt zu machen, bevor ich ihren Körper nutzte. >>Ich haben Zimmer in Motel auf andere Straßenseite. Wenn Sie wollen wir können machen Party dort. Ist ein bisschen Privater verstehen Sie.<<, versuchte sie mich zu umwerben ohne zu wissen, dass ich ihr so oder so folgen würde. Ich strich ihr eine Strähne hinters Ohr, leckte Sie von der Schulter beginnend an ihrem Hals entlang, um ihr abschließend einen Kuss auf die Wange zu geben. Ich nahm ihr Kinn zwischen meine Finger und ließ sie direkt in meine

Augen blicken. >>Hör mir gut zu kleine Schlampe. Du gehst jetzt rüber in dein Zimmer, ziehst dich aus und wartest nackt im Bett auf mich. Verstanden?<<, befahl ich ihr mit meiner Magie. >>Verstanden Sir, Nummer von Zimmer ist 229.<<, sagte sie mir und verließ wie von mir befohlen die Bar. Ich ging noch kurz auf die Toilette, um mich zu entleeren. So ein Whiskey trieb einfach. Als ich auf die Spülung drückte, schaute ich an mir hinab, um Jacksons Gemächt zu bewundern. >>Du, mein großer Mann wirst gleich eine Menge Spaß haben.<<, sagte ich mit einem Grinsen auf den Lippen. Ich ging aus der Kabine hinaus wusch meine Hände, benetzte mein

Gesicht mit etwas Wasser und trocknete dann beides ab. Noch ein kurzer Blick in den Spiegel, um die Haare etwas zu richten und ich verließ das Klo, um mich zum Ausgang zu bewegen. Mein Blick streifte dabei nochmal kurz durch die Bar, nur um zu erkennen das die drei Männer wohl schon gegangen waren. Na, wehe ihr macht euch an meiner Anjanka zu schaffen. Ich habe sie zuerst angeleckt. Ich verabschiedete mich noch bei Sam und öffnete die Tür. Die kühle Luft füllte meine Lungen und trieb den angehafteten Gestank aus der Kneipe heraus. Der kleine Parkplatz vor der Bar wurde nur durch eine schwache Straßenlaterne und der roten Aufschrift

von Sams Bar beleuchtet. Wäre nicht ich hier das Monster müsste man definitiv Angst haben. Der Kies unter meinen Füßen knirschte beim Gehen und ließ die Szenerie noch etwas düsterer wirken. Als ich die Hälfte des Parkplatzes hinter mich brachte, riss ein lautes Räuspern durch die Stille. >>Wohin des Weges Vanth<<, begrüßte mich die Stimme. Ich blieb abrupt stehen. Diese Stimme würde ich unter tausenden erkennen. Ich drehte mich langsam auf der Stelle während ich meinen Onkel begrüßte. >>Ach liebster Onkel. In dieser…<<, ich betrachtete mir kurz seinen schäbigen Wirtskörper und zog eine Grimasse,>>bezaubernden Hülle habe ich dich vorhin leider nicht

erkannt.<<

>>Nun gewisser Maßen nicht meine beste Wahl, aber man tut was man kann um unentdeckt zu bleiben. Insbesondere wenn ein verliebter Dämon auf seinem Schlachtzug sein Unwesen treibt. Ich hätte ja alles von dir erwartet. Aber für die Engel zu arbeiten, seinesgleichen zu töten und all das nur um Lilith befreien zu können, wie kann man nur so tief sinken.<<, ihren Namen spuckte er mit einer derartigen Abscheu aus, dass mir direkt die Nackenhaare zu berge standen. Die Wut lies meine Augen blitzartig schwarz werden und ich ließ meine rechte Hand in meinen Mantel gleiten, um den Engelsdoch aus meinem Gürtel

hervorzuholen. >>Nun umso besser für mich, dass ich gerade jetzt einen vor mir stehen habe, Onkelchen. Oder soll ich dich lieber beim Namen nennen, bevor ich dich töte. D’Rel.<< spuckte ich auch seinen Namen nun aus wie er es mit Liliths tat. Mein Onkel blickte erst gelangweilt auf den Dolch in meiner Hand und flüsterte dann dem Mann zu seiner linken etwas ins Ohr. Dieser reagierte mit einem Grinsen und messerscharfe Zähne traten zum Vorschein. Vampir, wahrscheinlich alle beide. Der Mann trat davon und ich folgte seinen Schritten ohne jedoch meinen Onkel und den zweiten Vampir aus den Augen zu lassen. Der Vampir

kam aus der Dunkelheit zurück, mit Anjanka im Schlepptau. >>Nun wen haben wir denn da. Wenn ich raten darf, sollte das deine neue Hülle werden?<<, sprach mein Onkel während er die Wange der Frau strich. Zu meiner Bewunderung zeigte diese kein Fünkchen von Angst. Sie stand unter seinem Bann. >>Lass Sie gehen. Sie hat mit dem ganzen nichts zu tun<<, fauchte ich D’Rel an. Er schnalzte mehrmals mit der Zunge. >>Zu blöd, dass sie aber schon mir gehört. Oder was denkst du wie ich sonst zwei Vampire dazu kriege für mich zu arbeiten?<<, stellte mir mein Onkel die rhetorische Frage. Einleuchtend, sie schleppte die Männer durch den Bann

meines Onkels in ihr Motel Zimmer, wo die Vampire warteten und diese dann Aussagen konnten. Im Gegenzug dazu halfen die Vampire meinem Onkel. Wahrscheinlich war die Arme nicht einmal eine Prostituierte. Nun, den neuen Körper konnte ich mir jetzt definitiv abschminken. Aber dafür konnte ein Dämonenfürst mehr in meinem Dolch landen. Unter diesen Umständen wohl das bessere Geschenk. >>Kein Wunder, dass du dich so verdeckt hältst. Sehr peinlich auf die Hilfe von zwei Reißzähnchen angewiesen zu sein.<<, machte ich mich über meinen Onkel und die Vampire lustig. Meine Falle schnappte auch direkt zu und der rechte

Vampir rannte blitzschnell auf mich zu. Meine Hand ging ruckartig nach oben und ehe der Vampire sich versehen konnte, schlug mein Arm in seine Brust und ich hatte sein Herz in der Hand. Ich zog es mit einem Ruck aus ihm heraus und ließ es auf den Boden fallen. Es machte ein schmatzendes Geräusch als es aufschlug und sein Körper ein dumpfes als dieser auf den Boden landete. >>Das war mein Bruder du verdammtes Arschloch.<<, schrie mich der zweite Vampir an, welcher Anjanka gebracht hatte. Auch dieser rannte blitzschnell auf mich zu, jedoch jetzt im Zickzack, um mich täuschen zu können. Da hast du dich mit dem falschen angelegt

Freundchen. Ich spürte, wie er hinter mir zum Stehen kam und noch bevor er mich angreifen konnte, drehte ich mich im Stand und rammte den Dolch in seinen geöffneten Mund tief in den Rachen hinein. Dies tötete ihn zwar nicht, ließ ihn aber so erschrecken und kurz zögern, dass ich den Moment nutzte, den Dolch aus seinem Rachen zog und ihn mit einem gezielten und starken Hieb mit dem Dolch enthauptete. Der kopflose Körper fiel in sich zusammen, während sein Kopf ein Stück weit rollte und auf grotesker Weise, mit offenstehendem Mund auf dem Hals liegend stehen blieb. Ich drehte mich wieder zurück zu meinem Onkel, welcher vor Wut bebte

und seine Augen mittlerweile schwarz getränkt waren. >>Weißt du wie schwer es ist heutzutage noch vernünftiges Personal zu kriegen, du elendiger Drecksack?<<, schrie mein Onkel mich an und man sah sogar von hier wie die Spucke aus seinem Mund flog. Er packte den Kopf von Anjanka, drehte diesen um hundertachtzig Grad und ließ ihren leblosen Körper neben sich fallen. >>Nein.<<, schrie ich und sah entsetzt auf sie hinab. >>Ach, wird man jetzt etwa weich Neffe? Deshalb eine neue Hülle, sein Geist lässt dich wohl langsam schwach werden.<<, sagte mein Onkel belustigt während er auf mich zulief. Noch geschockt von Anjankas Tod

bemerkte ich zu spät, wie mein Onkel mir den Dolch aus der Hand schlug, mich an der Kehle packte und mich in die Luft hob. >>Lilith ist ein verdammter Mensch. Denkst du ernsthaft sie würde dich Lieben wegen dieser einen Nacht. Denkst du ernsthaft die Engel lassen sie frei, sobald du das zu Ende gebracht hast, was sie von dir verlangen. Du tötest deinesgleichen nur um diese Hure wieder auf die Welt loszulassen, damit sie mehr dieser Bastarde zeugen kann.<<, warf mir mein Onkel wütend an den Kopf. >>Nimm nochmal einmal ihren Namen in den Mund und ich schwöre dir…<<, bevor ich meinen Satz zu ende bringen konnte boxte mir mein Onkel mit seiner

freien Hand auf meine Nase. Ich schüttelte mich und blickte zur Seite zum Engelsdolch. D’Rel folgte meinem Blick und ehe ich mich versehen konnte, lag der Dolch in seiner Hand. Er drehte ihn und begutachtete das Engelswerk. >>Damit tötest du also die Dämonen. Ich habe mich schon gefragt, wie du das anstellst. Würdest du dich als freiwilligen melden, damit ich sehen kann, wie dieses nette Teil den funktioniert?>>, fragte mich mein Onkel mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Das war es jetzt also. Alles war umsonst. Lilith würde für immer in Gefangenschaft bei den Engeln leben, ich würde gleich sterben und auch Rachels

Krankheit würde wieder zurückkommen. Ohne Dämon kein Deal und ohne Deal würde Rachel wieder krank werden und sterben. Ich sah direkt in die schwarzen Iriden meines Onkels, während dieser den Dolch hochhob, seinen Arm nach hinten legte und mit Schwung auf meine Stirn zielte. Doch plötzlich erklang ein ohrenbetäubender Schuss und mein Onkel sackte auf die Knie. Auf der Türschwelle zur Bar stand plötzlich die Besitzerin. >>Keine Dämonenkämpfe auf meinem Gelände.>>, schrie Sam, während sie die Schrotflinte nachlud.

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Stefan2209

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Kornblume Auch bei mir Kopfkino,doch leider nicht mein Metier.Trotzdem lohnt sich das Lesen.
LG schickt die Kornblume
Vor einem Monat - Antworten
Stefan2209 Danke dir! :)
Vor einem Monat - Antworten
Gast Total schön zum lesen & mitreisend.
Kopfkino ist sofort an.
Bin gespannt auf mehr!
Vor einem Monat - Antworten
Stefan2209 Vielen lieben Dank! :)
Vor einem Monat - Antworten
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