melodie des bösen erinnerns
Melodie des Bösen Erinnerns
Wenn Brasso Benninghaus in einer Zeitmaschine sitzen könnte, möchte er endlich wieder Kind sein, was er ja in seinem Leben verlernt hatte und für die Gesellschaft funktionieren musste! Dann könnte er endlich mit seinen 42 Jahren wieder glücklich sein in seinem Ort Faule Butter in NRW wo er als Seelsorger tätig war und im Juni 2024, als lediger wieder glücklich sein wollte.
Brasso Bellinghaus war Seelsorger. Er widmete sein Leben Gott und den
Menschen in seiner Gemeinde. Von der Geburt bis zum Grab begleitete er seine schwarzen und weißen Schafe. Stets war er für sie da, fand die richtigen Worte oder organisierte Hilfe. Wird er den Lohn für seine Arbeit wirklich erst im Himmel erhalten?
Brasso hielt schon als Kind mit seiner ausgeglichenen Art die Familie zusammen. Er war der gute Freund der für andere da war. Er machte Mut und wirkte nie fordernd. Er Verstand die Probleme und half.
Brasso wohnte in einem Schlossturm mit 2,5 Zimmern, vollgestopft mit Büchern
und kostbaren Teppichen. An diesem Tag roch es nach Bratwurst.
Brasso war dafür, dass Minderheiten nicht mehr diskriminiert wurden und das Ungerechte in der Welt beseitigt wird.
Seine Tochter Eveline, auch noch ledig mit ihren 23 Jahren, arbeitete als Modedesignerin. Sie liebte schöne Stoffe, elegante Schnitte und kaschierte damit so manches Fettpölsterchen. Eveline war beliebt-doch mehr noch schätzten die Kunden ihr heiteres und positives Wesen.
Wer Eveline für ein heiteres Dummchen
hielt, lag völlig daneben. Ihr Einfallsreichtum und ihre Energie waren unerschöpflich.
Brasso Bellinghaus war ein Mann , der schon viele böse Erinnerungn in seinem Leben hatte. Als er eines tages die Nachricht vom verschwinden seiner Tochter Eveline erhielt, brach für ihn eine Welt zusammen. Er konnte es nicht begreifen, dass seine geliebte Tochter
einfach spurlos verschwand.
Er erinnerte sich an seine Tante, die vor vielen Jahren ebenfalls plötzlich verschwand. Die ungelösten Rätsel und die quälende Ungewissheit hatten ihn damals fast in den Wahnsinn getrieben. Nun musste er erneut mit dieser schmerzhaften Situation fertig werden und konnte einfach nicht begreifen, warum das Schicksal ihn wieder so hart bestrafte.
Brasso durchsuchte verzweifelt die Stadt, befragte jeden, den er traf, und setzte alles dran, seine Tochter zu finden. Die Dunkelheit der Nacht umhüllte ihn, als er
durch die verlassenen Straßen streifte und nach einem Hinweis suchte. Sein Herzschlag raste wild vor Angst, als er sich vorstellte, was seiner Tochter zugestoßen sein könnte.
Plötzlich hörte er ein leises Geräusch und folgte dem Klang. Als er um die nächste Ecke bog, sah er seine Tochter, zitternd und verstört, aber unversehrt. Tränen des Erleichterns kullerten über sein Gesicht, als er sie in die Arme schloss und sie festhielt. Das Erinnern an seine Tante und die Qualen der Vergangenheit verblassten in diesem Moment, als er spürte, dass seine Tochter sicher
war.
Brasso hatte sich in seinem Leben an sehr viel Böses erinnern können, aber in diesem Moment überwog die Freude, seiner Tochter wieder in seine Arme zu halten. Er schwor, sie nie wieder aus den Augen zu verlieren und sie vor allem Bösen zu beschützen, dass ihr jemals zustoßen konnte.
ENDE