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Es war einst ein grünes – dunkelgrünes Wollknäul in einem Auslagekorb zum Verkauf. Das hatte nur ein Auge und war damit ein Zyklop oder zyklopisch. Doch es war alles andere als traurig darüber. Unter den blinden, indiesem Fall auglosen Knäul`n, ist der einäugige König. So war es auch hier! Wärend die blinden Wollknäule Stück für Stück abverkauft wurden verblieb das Einäugige im hinteren Teil des Korbes sicher zurück und lies die anderen sich prüfen und irgendwann dann abrollen wohl. So brachte es es auf eine ungewöhnlich lange Lebenszeit und sah
viele seiner Wollkollegen gehen und gekauft werden. Den jungen frischen Knäul`n streckte er noch wie Einstein einst die Zunge raus zum Abschied. Nunja – sie sahen es ja nicht!
Er schon, aber wie man sagt: ,,Da beißt die Maus keinen faden ab!“
So ging es gut mit dem Knäulleben lange Zeit und als er nach zwei Jahren nicht verkauft war warf man es raus und weg.
Das hatte das Knäul, auch mit seinem einen Auge, nicht kommen sehen!
Es landete also ungestrickt und ungenutzt auf dem Müll; während die anderen inzwischen Socken, Pullis, Topflappen und vieles andere waren und
wurden.
Der zyklopische Knäul sah es nun ein - es wart seine Bestimmung die er nicht sehen wollte und nun hatte sie ihn übersehen weil er sich ihr entzog zu lang.
So kann`s passieren und gehen – nicht nur Wolle wohl.
Glücklicherweise fand unseren kleinen Wollzyklopen ein altes Frauchen das ihn dann noch zum Handschuhstricken nahm. Zum Glück!
Und um dieses geht und ging es hier – wir sollten es nicht überstrapazieren. Das
kann dumm und böse enden für jeden durch auskosten des selben. Welcher Art auch immer. Von wem immer.