von
Simon Käßheimer
°°
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I = Der Buchstabenwirbel
II = Gottes Fußwerk
III = Der Sockenschnüffler
IV = Die 4 Tore
V = Buckelchen & Muckelchen
VI = Vom ollen Seemannsgarn
VII = Die Schneekugel
VIII = Der Wunderweg
IX = Der Räuber Teutazinoba
X = Ron - der Geist aus der Milchkanne
XI = Das Lyon Tannenzäpfchenmännle
XII = Vom Floh und seiner Reise
XIII = Das Abenteuer im Stockbett
Der Buchstabenwirbel °° Es war einem Dienstag gewesen, ich hatte frei, und weil ich nicht viel zu tun nahm ich eines meiner Lieblingsbücher zur Hand. Ich begann zu lesen und war in das Buch vertieft. Ich überlegte nach einer weile weil es ein schöner Heller Tag war ob ich das Fenster vielleicht noch öffnen sollte und entschloss mich letztlich dazu. Ich öffnete es und setzte mich wieder. Wieder vertieft merkte ich nicht das draußen ein scharfer Wind aufkam und als ich an einer sehr spannenden Stelle im Buch festsaß passierte es. Ein Windstoß fegte herein und wie von Zauberhand lösten sich schwarze Buchstabenletter aus dem Buch und von der Seite teilweise und es
entstand ein Wirbel aus ihnen. Er wirbelte herum und fegte über das Buch und seine Seite, dann über das weiße Ledersofa und wieder zurück und plötzlich legte sich alles wieder. Der runde Wirbel kehrte an seine Stelle zurück und passte sich wieder ins Buch ein. Alles war wie vorher und das Buch wieder heil.
Nun, was soll und sollt ich sagen. War ja nichts passiert aber die Geschichte ist einmalig und so wollte ich sie in Lettern festhalten ehe sie wieder davonfliegt. Das Fenster habe ich geschlossen, das Buch anschließend auch aber lesen tu ich
nun nur noch sehr vorsichtig und mit dem Finger auf den Zeilen.
Gottes Fußwerk
°° Es war ein Tag wie jeder andere, als Gott schlaftrunken seinen eben frisch gewaschenen Fuß aus Versehen durch eine dicke Wolke streckte. Die Menschen, die in der Nähe der Wolke auf der Erde wohnten staunten und viele von ihnen glaubten ein Wunder zu erleben. Sie blieben auf der Straße stehen und schauten gen Himmel. „Da seht, das ist Gottes Fuß!“, sagte einer, der sich nach der Überraschung wieder gefangen hatte und nicht mehr staunend zum Himmel sah.
Ein anderer rief: „Das ist ein Zeichen!“ „Gott zeigt uns seinen Fuß, um uns zu zeigen, daß es ihn doch gibt!“, rief ein Atheist dazwischen. „Seht nur, wie sauber er ist – wahrlich, es ist der Fuß der Füße!“, erklärte ein Pfarrer, der sich betend niederkniete und ehrfürchtig sein Haupt senkte. Viele taten es ihm nach und während sie das taten, merkte auch Gott plötzlich, welches Mißgeschick ihm bei seinem alltäglichen Fußbad widerfahren war. Schnell zog er seinen Fuß wieder zurück, trocknete mit einem Vlies seine Zehen ab und eilte dann zur göttlichen Wundermaschine. Ein Gerät, das sonst nur für weinende Marien, göttliche Erscheinungen ( Hologramme ), Albinos, Zwillinge und sonstige Mehrfachlinge, oder den Wahlsieg von unpopulären demokratischen Parteien genutzt wurde. Gott sah auf die Erde und hörte schon die Gläubigen beten, die Pfarrer segnen
und die Sekten Geschäfte machen. Um Himmels willen, dachte er, als er unten schon von einem „Fußwallfahrtsort“ sprechen hörte. Was sollte er nur tun, um dieses Mißgeschick wieder auszubügeln? Denn es ist nicht so einfach, wie man als Mensch glauben könnte, daß Gott seine Wunder einfach nur so aus dem Ärmel schüttelt oder sie mit seiner Maschine erstellt. Nein, so geht das nun wirklich nicht! Über einige mußte er jahrelang brüten bis er sie endlich perfektioniert hatte. Für den Albino hatte er wochenlang nach dem richtigen Kontrast gesucht, den er schließlich mit Deckweiß und Rot fand. Der Zwilling war ihm vor dem Spiegel eingefallen. Ähnlich war es mit den Geysiren, welche er überkochender Milch zu verdanken hatte. Und jetzt, ja jetzt hatte er eines bewirkt, das er gar
nicht vorgesehen hatte… „Nie wieder Mamas Manna im Übermaß!“, schwor er sich und begann fiebrig über die Tilgungsmöglichkeiten seines Fußwerkes nachzudenken. Die einfachste Möglichkeit wäre es freilich gewesen, alle Beteiligten tot umfallen zu lassen. Oder, so überlegte Gott, er könnte es als Fanatiker- oder Sektenmassenselbstmord hinstellen und sie mit all ihrem Wissen vorzeitig ins Paradies rufen, bzw. in die im Untergeschoss liegende Abteilung H. Diese Möglichkeit schied jedoch recht schnell aus, waren doch genug Atheisten unter den Zuschauern gewesen und den Pfarrer konnte Gott auch nicht so einfach umlegen. Außerdem wäre es gegenüber den anderen unbeteiligten Menschen nicht besonders fair gewesen - obgleich Fairneß ja nicht gerade Gottes Charakterzug Nr. 1 sein soll… Die Möglichkeit zwei
war… naja ich mach es kurz: es gab keine Möglichkeit zwei. Gott ist zwar mächtig, doch Kreativität auf die Schnelle war immer schon seine Achilesferse. Es gab nur eine letzte Möglichkeit und diese war, Gottes Vater sei Dank, auch noch eine sehr gute, fast ein „Wunder“, unter dem Zeitdruck unter dem unser lieber Chef stand. Die Möglichkeit die ihm zuletzt einfiel war die einer vermeintlichen Luftspiegelung, wie man sie von Wüsten her kennt. Doch war auch diese nicht leicht umsetzbar, da der Himmel zwar blau, sonst aber andernorts noch der Nebel über dem Erdboden hing. Aber die Luftspiegelung war wohl die einzige Chance für ihn, die Situation zu retten, ehe T - Shirts bedruckt und Kerzen abgepackt wurden. Nun was tat
er? Man sieht ja oben am Anfang des Textes ein Bild des Gottes-Fußes. Nein, es ist nicht von Monty Python, den Schöpfern vieler schwarzhumoriger Possen, falls das jemand denkt. Gott hat die Abbildung genutzt, ebenso wie ich ( der Schreiber ), ohne Rechte oder Copyrights zu verletzen, nachdem er sie sich, wie ich, durch eine Suchmaschine zu eigen machte. Das nächste war, daß er mittels seiner Wundermaschine ( eine WM 2300i Spitfire, für den interessierten Techniker unter ihnen ), statt des üblichen Regenbogendias, das Bild des Fußes einlegte, welches er zuvor auf Folie gedruckt und gerahmt hatte. Als nächstes drehte er am Thermostatregler des Naturtemperaturgenerators die Umgebungstemperatur von lebensnah auf Wüste. Dabei ölte er auf die Schnelle noch dessen Auspuffdeckel. Zuletzt stellte er die Belichtung so ein, daß das Bild
wie eine Fatamorgana etwas unscharf und verschwommen wirkte. Er testete es auf dem weißen Boden eines noch gefrorenen Teils der Arktis und als die Schärfe stimmte, warf er das Bild des Fußes an den Himmel oberhalb der betenden Bevölkerung. Das war auch höchste Zeit, denn die Gläubigen begannen bereits zu diskutieren, ob sie den Fußerscheinungsort „Neu- Lourdes“ oder wahlweise vielleicht auch „Bama“ ( der Sponsoren wegen ) taufen sollten. Als der Pfarrer, während einer Messe zu Ehren des Fußes, die Hände segnend zum Himmel erhob, machte er plötzlich den merkwürdigen neuen Fuß am Himmel aus. Und siehe da: aus Überzeugung, ein Wunder gesehen zu haben, wurde in Windeseile wieder der alte Zweifel. Was eben noch angebetet wurde, war jetzt nur noch eine Fatamorgana, die alle für mehr oder weniger gewöhnlich hielten. Der Pfarrer senkte enttäuscht die segnenden Arme und begann lauthals
zu
fluchen.
Die Atheisten jedoch, entgegen allen Erwartungen, erlebten einen Einbruch, wie er zuvor noch nie da gewesen war. Denn es waren gerade diese gewesen, die zuerst gläubig geworden waren, noch ehe ein Religiöser nur den Mund aufgetan hatte.
Solltest Sie, lieber Leser, also einmal irgendein Körperteil aus den Wolken hängen sehen – denken sie daran: nicht alles was fadenscheinig als Fatamorgana abgetan wird, ist auch eine… und zweitens: Handykameras und Digi- Cams sind zum Filmen da!
Der Sockenschnüffler °° Es war eines schönen Abends als ich ohne jede Vorahnung einen einzelnen Socken - auf hochdeutsch auch Strumpf genannt, in meinen Kleiderschrank legte. Ich ging zu Bett und als ich am Morgen den Kleiderschrank öffnete um mir frische Wäsche zu holen lag da der Strumpf mit eingezogenem Öffnungsende da. Es hatte sich ein Rüssel gebildet an ihm und neben zwei frechen Glubschaugen die sich gebildet hatten waren ihm auch einige grüne Haare gewachsen. Er lag da zwischen meinen Strümpfen und durchrüsselte mit seiner Sockennase alle meine Kleidungsstücke. Selbst die Sockenpaare lies er wie sie zusammengeknüllt waren nicht aus. Er rüsselte
überall herum und wenn er nicht wieder weitergezogen ist; ich weis das nie so ganz genau des Morgens, ist er sicher noch weiterhin in meinem Kleiderschrank. Vielleicht habt ihr auch einen? Einen Sockenschnüffler. Möglich wär`s. Vielleicht gibt es sie auch im Schmutzwäschefach, der Wäschetüte oder sonstwo müffeligem aber das glaube ich eher nicht. Sockenschnüffler sind Frischwäschefanatiker soweit ich weis – es sagen kann und das ist auch gut so. Schaut also mal nach vielleicht habt ihr ja auch einen. Vielleicht reicht es auch einen vereinsamten Socken bzw. Strumpf wie eingangs beschreiben im Schrank liegen zu lassen das ihr einen habt. Ich habe jedenfall`s einen und das ist nicht nur gut so sondern toll.
Die 4 Tore ,,Ein Weg nach Nix." ( Ein [Abenteuer]Reiseführer ) Einleitung / [Kurz]prolog Es war einmal eine große Wiese in Irland, darauf standen parallel nebeneinander 4 große braune Tore oder Tortüren. Von weitem konnte man sie schon sehen und von beiden Seiten besehen. Öfter kamen die Leute hinzu um zu sehen was es mit ihnen aufsich hatte. Doch sie kamen nicht dahinter. Zumindest nicht alle. Sie liessen es eben wieder bleiben dann und taten als dann es meist als Spinnerei ab. Nun was es mit den Toren auf sich hatte und hat ist nicht mit einem Satz erklärt aber wenn ihr euch etwas Zeit
nehmt will ich euch von der Sache und Tinom erzählen. …
°° Tinom ist und war der Torwächter der Tore. Er wusste und merkte genau warum jemand vor dem Tor stand und ob er das richtige aufmachte. So blieb der Zweck der Türen und Tore ein Geheimnis und sie bestehen. Tinom saß und blieb hinter Tor eins. Wurde eine weitere Türe geöffnet mit dieser ersten, oder nicht diese, war für ihn schon alles klar. Und das war oft oder meist so. Aus Ungeduld meist. So passierte nichts! So war es meist. Doch einmal kam ein geduldiger Junge namens Pen, der öffnete erstmal, zufällig, wie es sich gehörte die linke äußere Tür. Schwupp, ging ei weißes helles Portal zwischen den
Türrahmen auf und Tinom bat ihn ein und näher zu treten. Tinom war froh endlich mal wieder einen richtigen – jaa was - ,,wirst du fragen“. ,,Einen Besucher zu haben.“ Und nun kommen wir zum Zweck der Türen! Wohin führt das linke Portal? Diese Frage ist schwer – aber dennoch leicht zu beantworten: ,,Sie führt zu einem anderen Ausgang.“ So kommt der der durch die linke Tür geht herein und landet dann in Nix, Nix ist eine Zwischenwelt. Dort ist eine Ausgangstür nd die führt wieder hinaus in unsere Welt. Das wäre dann meist die ganz rechts von den vier besagten. In Nix lebt übrigends auch Tinom. Dort wartet er und lässt es sich gut gehen. Wenn auch bei spärlicher Einrichtung. ,,Aha, verstehe – doch sind da nicht noch zwei Türen“, wirst du nun sagen, und oder denken. Da hast du Recht und gut aufgepasst. Das dachte letztlich
auch Pen als er beide betrat und letztlich wieder in Irland stand.
Nun es ist damit einfach, wie simpel, sag ich mal.
Sie dienen dem Zwecke der Verwirrung der Leute damit nichtjeder in Nix landet oder dort hinkommt ungewollt. Für den
Besuch dort braucht man Geduld, die hat nicht jeder - und Zeit. Die braucht jeder! Das klappt ja wie gesagt auch sehr gut. Natürlich haben sie auch noch … . Du weisst nun um die vier Tore und Türen und bist herzlich eingeladen Tinom in Nix und die Türen in Irland auf der Wiese zu besuchen. Er freut sich immer auf Besuch von cleveren die dies hier lasen; und auch so natürlich.
Bis denne in Irland!
Pen
Buckelchen & Muckelchen ** Es waren da zwei Zwerge. Der eine, der einen kleinen krummen Rücken unter dem grauen Gewand verbarg, hieß Buckelchen - und mit ihm zog ein gemütlicher Zwerg den man Muckelchen nannte. Durchs Land der Welt zogen sie. Stellten an- und fürsich nichts schlimmes an und halfen wo sie soweit konnten. Noch nicht viel zu erzählen sagst du? Das stimmt. Doch dann ereignete sich etwas damit hatten beide Zwerge nicht geplant oder gerechnet. Zwerge sind, mehr noch als andere noch, auf Schätze aus und so begab es sich das sie ein Zaubergebirge aufsuchten; um dort zu schürfen. Das Zaubergebirge das seinen Namen verdiente lag in einer Anhöhe die als Zauberhainon
bekannt war. Viele Felsen lagen dort und der Himmel war stets von einer lilanen anfliegenden Wolkenschar umgeben; und durchzogen von ihr. Ein Gebirge ansich eben. Die Zwerge dachten sich nichts oder nicht viel dabei. Es war nur etwas ungewöhnlich für sie. Letztlich war da aber mehr! Buckelchen ging eben voran als die Wolken am Boden anstießen. Plötzlich löste sich das Gebirge dort auf und verschwand. Ein nichts von Luft war zu sehen und nur die lilanen Wolken standen dort wo eben noch Fels und Geröll samt Boden lag. ,,Sonderbare Sache das“, sagte Buckelchen und erschrak kurz. Muckelchen sah es auch, sagte aber nichts dazu. Er trat näher. Dann ging er den Wolken entgegen. Plötzlich schien auch er zu weichen und zu verschwinden. Das konnte Buckelchen nicht zulassen und stürmte ihm zu. Er riss ihn aus dem Wolkenstreifen und gottlob, er war wieder sicher und sichtbar. ,,Das war knapp, wir müssen aufpassen“, erklärte er dann. ,,Wir sollten tieferliegend schürfen“, stellte
Mucklchen fest. Dann zog er weiter und stieg etwas ab. Buckelchen folgte ihm Wortkarg. Sie entdeckten kurz darauf ein gutes großes Loch in der Erde und einen Fels daneben. Buckelchen deutete darauf. ,,Hier schürfen wir, stimmte Muckelchen zu.“ Sie holten ihre Spaten und Spitzhacken hervor und begannen zu graben. Ohne weiteren Zweifel an der Sache. Nach mehreren Stunden waren sie schon gut vorne voran gekommen. Der Stollen trieb sich voran. Gefunden jedoch hatten sie noch nichts. Es dauerte zu bis sie das erste Schürfergebnis fanden. Es war ein Quarz aus einer Ader. Sie legten ihn frei. Errungen und weiter gings. Es war anderes das sie im Grunde zu finden suchten. Doch die Stelle schien dazu vorerst noch nicht geeignet zu sein. Vorerst. Dann jedoch schürften sie tiefer. Es fanden sich Silbermocken und einiges wertvollere in kleinen Mengen. Was sie jedoch suchten waren
Quarzedelsteine und ähnliches. Das sie dazu im Stande waren wussten sie. Doch gab es der Zauberberg hier her? Er tat es. Stunden darauf gruben sie und fanden einen. Ein rotbläulicher Edelstein leuchtete ihnen vor Augen. Ohne Zeit zu verlieren gruben sie zu. Der Edelstein war klein aber prächtig. Es spornte sie an weiter zu machen. Doch erst wollten sie etwas pausieren und ihn im Freien betrachten. Es war wohl weniger ein Rubin als eher wirklich ein Edelstein aus Quarzstein. ,,Schade, sagte Muckelchen der ihn im Laternenlicht näher ansah.“ Das glaubte Buckelchen noch nicht und er ging dem Ausgang und dem Tageslicht zu. Doch was war das. Da wo der Stollen endete war eine einzig leere Leere. Umgeben von lila Nebelwolken war alles ausser dem Ausgang verschwunden. Wie war das möglich und konnte das sein? Es klärte sich. Muckelchen leuchtete mit der Laterne. Da war nichts mehr. Das Zauberberggebirge war verschwunden. Nun war Rat teuer und Tat schwierig.
Ein Glück war der Stollen seltsamerweise unangetastet und nicht verloren. Plötzlich hörten die zwei Zwerge etwas! Ein Geröllgrollen! Doch von welchem Geröll und welchem Berg? Der Zauberberg machte nun seinem Namen alle Ehre. Die zwei Zwerge nahmen aufgeregt noch beide einen Schluck aus ihrer Blaubeersaftflasche am Gürtel. Dann ging es los. Aus dem lilafarbenen Himmelsgemisch wurde – ja was. Ein Graudunkel. Die zwei Zwerge bekamen Angst und fürchteten sich so sehr das sie dem Eingang des Stollens keine Beachtung schenkten. Er fiel in diesem Moment zu. Die Zwerge waren draußen, nur mit dem gefundenen Edelstein und den Dingen am Körper - gefangen. Die Himmelsnebelsuppe schien sich um sie zu legen und sie langsam zu schlucken. Doch dann passierte etwas seltsames. Die Sonnenstrahlen der Sonne kamen heraus und brachen durch. Der Berg schien zurück zu kehren. Es schien so leider
nur. Dann wurde es wieder grau. Das Grollen nahm zu und plötzlich stand da etwa zwanzig Meter neben und über ihnen eine Gestalt am Himmel. Was war das? ,,Es ist der Herr des Zauberberges“, erklärte Buckelchen seinem Zwergenkollegen. ,,Waaas wollt ihr in meinem Berg, weeer seid ihr“, grollte es tönend und laut aus seinem verschwommenen Anklitz aus Wolken. ,,Wir, wiir“, es kam nichts mehr von den Zwergen. Sie hatten zuviel Angst. Muckelchen fiel in entsetztes deuten. Buckelchen konnte nichts sagen. Er fiel auf die Knie. ,,Iiiiiihr, iiiiiiihr – ihr Zwerge“, die Stimme toste ihnen entgegen. Dann veränderte sich das Wolkengemsich und wurde kleiner vor ihnen. Aus dem Anklitz formte sich eine Person. Es war ein Zwerg, ebenfalls ein Zwerg. Er schwebte hernieder. Als er auftrat löste sich alles an Farbwolken um sie auf. Es stand ein alter Zwerg vor
ihnen. ,,Ihr zwei seid mir wohl bekannt, Buckelchen und Muckelchen – wenn ich mich nicht täusche“, er erkannte sie. Die zwei starrten ihn weiter fassunglos an. Doch sie gewannen sie langsam etwas wieder. Das er sie kannte, dieser Zwerg, beruhigte sie irgendwie. Und das es eben ein Zwerg war. ,,Ich bin der Gott der Zwerge und Herr dieser Zauberberge, man nennt mich Skittli Gnomson“, erklärte der hell strahlende Zwerg vor ihnen. Es schien ein leuchten von ihm aus zu gehen. ,,Warum schürft ihr in diesem mysterienhaften Gebiet, frage ich euch?“ ,,Gibt es nicht genug Gebiet für eure Suche. Seit ihr nicht anderswo herumgekommen?“ Buckelchen und Muckelchen standen nun wieder, doch angewurzelt da; und wussten nicht recht was sie von alledem zu glauben und zu träumen schienen. Skittli Gnomson war da, doch war
er mehr ein Mysterium als die reale Tatsache die da wohl vor ihm stand – zumindest für den üblichen übrigen Zwerg. ,,Wir wussten es nicht besser“, kam es da zugleich aus einem Mund aus ihren Mündern. ,,Soso“, erklärte Skittli. ,,Ihr wollt es nicht besser gewusst haben“, tönte es plötzlich aus Skittlis Mund. ,,Ihr wollt wohl euren Gott beschwindeln“. ,,Neiiiin, nein – bestimmt das nicht.“ ,,Wir wussten wohl um die Sagen sozusagen und um den Zauberberg – doch nicht was es im speziellen und einzelnen mit ihm aufsich hatte“, erklärte nun Muckelchen. ,,Wir sind reisende Zwerge, eben erst hiervon erfahren und grade angekommmen“. ,,In heiligen Bergen und dem Gestein des Zauberberg zu schürfen - geht jedoch nicht.“ ,,Das sehen wir
ein“. ,,Das ist gut“, erklärte der leuchtende Zwerg Gnomson. ,,Was sollen wir nun tun? Was soll nun weiter passieren“. ,,Nicht viel, ihr geht. Den gefunden Edelstein könnt ihr behalten. Ich schenke ihn euch als Erinnerung um es nicht wieder zu tun.“ Buckelchen schien sehr erleichtert. Der leuchtende Zwerg lies das Bergmassiv wieder erscheinen. Im selben Moment war er auch wieder wie Nebel zeronnen und verschwunden. Buckelchen und Muckelchen glaubten nun an Zauberberg und seine Bewandnis. Weniger mehr an Sagen; mehr an Tatsachen die sie nun selbst erlebt. Sie zogen weiter und blieben ihrem Handwerk treu. Ihr tun blieb weiter ein gutes. Nur mnchmal denken sie noch, wenn sie den Edelstein des Zauberberges sehen an das unglaubliche zurück das sie erlebt.
Skittli Gnomson aber wacht wohl
immer noch über sie auch wenn sie ihn bis heute nicht mehr gesehen haben.
Vom ollen Seemannsgarn °° Ich möcht es nur behaupten, ich möcht es nicht beschwören. Das und sie Sache mit dem sogenannten Seemannsgarn hat sich einst einmal so zugetragen. Es war einer dieser vielen Tage einsam auf See, die so mancher Fischer mit seinem Schiff verbringt. Besonders Abends kann so ein Abend recht lang werden. Fridje saß auf seinem Platz auf der Saalbank und sein Freund But leistete ihm still Gesellschaft. So beschauten sie sich auch und dem einen fiel bei dem anderen ein loser Faden am Pullover auf. Er zog daran, er zog weiter und knüllte ihn dann. Friedje gefiel das nicht den es war sein lieber Pullover. Er hatte ihn von seiner
Freundin Susann an Land. Doch But zog derweil schon fester daran und aus Langeweile weiter. Fridje wollte ihn ablenken und begann das Gespräch mit ihm. Fridje kam so ins Gespräch mit But und bald erzählte und erzählte er wieso ihm der Pullover so wichtig, But von Zuhause und Friedje von diesem und von jenem; vom Reisen und von Reisen auch, vom erlebten und noch zu erlebendem. So verging ein schöner langer Seeabend. Zuletzt war der Pullover von Friedje in einem Knäul gewickelt verschwunden. Er hatte es nicht geschafft sich zu erkläre zwar aber das Gespräch war lang gewesen. Die Nacht brach an und But suchte in nun in seine Koje zu kommen. Das Knäul Wollgarn legte er auf den Holztisch zwischen ihnen. ,,Das war aber nun ein schöner langer Abend auf See“, sagte der alte But und reichte das Knäul noch kurz darauf an Fridje freundlich weiter. Da haben wir doch eine Menge schönes Seegarn gesponnen. But legte das Knäul hin und zwinkerte noch. ,,Nicht
alles hab ich dir abgekauft aber ein Knäul hatt es doch gegeben.“
Er ging darauf ins Bett, seine Koje, und schlief bald schon. Fridje blieb damit zurück noch und mit dem Knäul in seiner
Hand das mal sein Pollunder gewesen war.
Tolles Seemannsgarn ist das dachte er und dachte auch an But`s Geschichten zurück die er gehört hatte.
,,Davon erzähl ich besser nichts“, schwor er sich leise darauf und überlegte sich schon eine Ausrede für den Pulloververlust. Hätte er den Faden nur abgeschnitten, dachte er noch kurz vor dem Bettgang. Doch alles ist anders gekommen. Und bei einer Rolle Wollgarn ist es nicht geblieben!
Das Seemannsgarn hat jedenfalls seinen Namen von Dauer … .
So denn ihr
Leut.
But der Seebär
Die Schneekugel
°° Es war einst eine Schneekugel. Ich hatte sie lange her von einem schrulligen Onkel aus Russland bekommen, niemand verstand ihn. So stand sie lange Jahre nur rum und landete schließlich heute auf dem Dachboden. Ich wollte sie in eine Schublade auf dem Dachboden legen und nahm sie bei dieser Gelegenheit mal wieder in die Hand. Da sah ich das unter ihr einen kleinen Spruch stehen. Da Magika stand darunter zu lesen, sonst nichts. Ich las es laut und schüttelte dann mal wieder die Kugel um sie zu betrachten. Da geschah etwas sonderliches, ja sonderbares. Die Kugel schneite nicht, dafür fing sie an zu leuchten und im Zimmer kam ein erst leichter
dann fetzender Sturm auf. Ein Schneesturm mit unsagbarer Gewalt zog durchs Zimmer. Als ich mich wieder umsah sah ich mich zweimal um. Um mich herum war das Zimmer verschwunden, das leuchten kurz stark aufgeflammt war erloschen. Nun lag eine weiße Landschaft vor mir, schneebedeckt. Es war mir nicht darum mich noch groß selbst zu fragen. Ich war in der Schneekugel und ihrer Landschaft gefangen. Weite Schneefläche, Tannenbäume und ein Pferdeschlitten standen da. Sie standen so wie vorher darin als Szene bereit. Doch wie war ich hier hereingekommen? Ich erinnerte mich an die Worte unter der Schneekugel stehend. Da irgendwas war doch dort gestanden. Das musste mich hierher gebracht haben. Nun war nicht mehr die Frage wo ich war, sondern wie und wie ich wieder hier heraus kam. Ich begann eine Richtung weit zu laufen. In der Hoffnung hier weg zu kommen. Doch kurz darauf hinter den ersten Tannen hörte das Gelände einfach auf. Eine Art unsichtbare Barriere hielt mich ab. Ein
weiterlaufen unmöglich. Es war das Glas der Schneekugel an dem ich angekommen war. Ich klopfte und rief – niemand hörte es wohl. Keine Antwort. So saß ich hier nun wohl fest. Minuten vergingen die wie Stunden wirkten. Ich wusste nicht recht was machen. Einige male rief ich laut, es rührte sich soweit nichts. Nun war guter Rat teuer. Ich ging weiter, immer an der Barriere bleibend sah ich über mir plötzlich das große Gesicht unserer Katze sitzen. Nun nur nicht zuviel bewegen dachte ich. Es verschwand gottlob wieder nach einiger Zeit. Ich konnte weiter. Ich stapfte bei der Kälte der Kugel, es waren mindestens 0°C, weiter. In der Hoffnung auf eine Lösung zu kommen oder ihr zu begegnen. Ich prüfte immer wieder die Aussicht nach oben und das Barriereaussenglas. Die Katze blieb weg und verschwunden, gottlob, eine Sorge im ganzen blieb aus und weniger. So hatte ich
wenigstens gehofft genug Zeit. Nach einer Weile spiegelte sich etwas im Glas wieder. Ich konnte es erst nicht erkennen und gewann etwas Abstand davon um es lesen zu können. Es war der Spruch der Kugel der sich im Glas Spiegelte. Ich hatte ihn in weiter Ferne vor mir. So versuchte ich es nochmals mit rufen: ,,Da Magika“. Ein weiterer starker Sturm kam in der Kugel auf. Ich war wieder Daheim gelandet und stand wieder im hellen Zimmer wie zuvor. ,,Hui“, sagte ich – mehr fiel mir grade nicht dazu ein. Dann Sprang gleich darauf die Katze zu mir herauf und kam ruckartig an die kleine Schneekugel. In einigen Scherben lag sie darauf am Boden. Kurz sie ging zu Bruch und war nicht mehr zu flicken oder zu retten. Ohhjeeeh, dachte ich erst; hätte es doch eine Zweite abenteuerliche Reise für mich werden können, doch dann war ich letztlich doch nicht mehr böse auf unseren Kater. Vielleicht war es gut
so.
So Zauberhaft es darin war und dieses plötzliche Abenteuer, ein einziges Mal reicht wohl auch.
Schaut und schau dir deine Schneekugel genau an beim nächsten Schütteln. Ich
werd es sicher tun! Da Magika werd ich mir sicher gut einprägen von nun an.
Der Wunderweg
°° Es war schon spät und langsam wurde es schon dunkel, als Felix auf dem Nachhauseweg durch den Stadtwald schritt. Die Sonne war gerade dabei am Horizont zu verschwinden als Felix an einem Baum ein altes Metallschild - einen Wegweiser, entdeckte. Dessen Beschriftung hatte schon ein wenig unter Witterung und pubertierenden Lümmeln gelitten. Auf dem Wegweiser stand in Druckbuchstaben: W U N D E R W E G Es sollte wohl Wanderweg heißen, aber von dem
kleinen a war nur noch die untere Hälfte zu sehen und deshalb stand dort nun was da stand. Felix verstand das dieses Schild Wanderweg geheißen hatte und eigentlich immer noch hieß oder heißen müsste und doch fand er den Gedanken schön das es einen Weg voller Wunder geben sollte die vielleicht nur er zu sehen bekam. Weil ihn das Schild doch so sehr faszinierte und weil er noch Zeit hatte nach Hause zu kommen, entschloss er sich den ausgeschilderten Wunderweg spaßeshalber einzuschlagen. Er ging und folgte, wie der Wegweiser es angezeigt hatte, dem schmalen Weg; wärend dessen ging der letzte Sonnenschein am Horizont unter und die Nacht brach herein. Was war das nur für ein Weg den er hier betreten hatte, überall hüpften und schwirrten kleine leuchtende Sternchen um ihn herum und sammelten sich an manchen Orten abseits des Weges. Der Boden des Weges war voller schwarzer Muster, die sich
durch das Blattwerk ergaben und der Mond der das alles schuf stand hell und voll am Himmel. Wen er durch eine Wolke am Himmel an schein verlor, konnte Felix auf den Bäumen leuchtende Augen ausmachen, die sich öffneten und wieder schlossen. Wärend Felix versuchte zu erraten welches Tier ihn eben beobachtete, kam ein leichter Wind auf; der die frisch angehäuften Blatthaufen zu kleinen Vulkanen machte; die immer wieder ein paar Blätter ausspieen wenn der Wind an ihnen nagte und sog. Felix ging Schritt für Schritt weiter, den im Dunkel grauschimmernden Weg entlang, bis er die Lichtung die nach draußen und in die Stadt führte in einiger Entfernung sehen konnte. Er wollte schon losrennen, um möglichst schnell seiner Mutter von all diesen Wundersamen dingen zu erzählen die er gesehen hatte, als ihn etwas ganz langsam und leise werden lies. Einer der Laubhaufen raschelte, dann noch einmal
das selbe Geräusch und plötzlich rannte vor seinen Augen eine Mäusefamilie Schwanz an Schwanz vorbei. Als sie fast über den Weg waren schlurfte ein Igel aus dem gegenüberliegenden Gebüsch. Ein Hase folgte ihm in schnellem Jagdschritt und an der Lichtung sah Felix zwei Rehe im Mondschein grasen. Als er näher kam, verschwanden sie und hinter ihnen her sprengte ein Hirsch der wohl im Dunkel gestanden war.
Als Felix aus dem Wald trat, standen vor ihm die Sterne mit ihren Sternbildern am Himmel und als er sich aufmachte, die
letzen Meter Heimweg zu gehen, war er froh den Wunderweg nicht übersehen und ausgelassen zu haben. Geh also nicht achtlos vorbei, an einem Schild das dir ein Wunder oder sonst etwas besonderes verheist - egal ob absichtlich oder unbewusst, bewusst oder vorsätzlich. Jeder Weg ist ein Wunderweg und jeder Ort ist dazu gemacht, man muss ihn und seine Wunder nur sehen und sehen wollen.
Der Räuber Teutazinoba
°° °Einleitung° ... Ich will euch kurz von ihm erzählen! Von wem fragst du? Von Teutazinoba? Teutazinoba war nicht der übliche Räuber wie er im Buche steht oder den sich Robin Hood hätte ausgewählt; obwohl ich bei letzterem nicht ganz sicher bin. Teutazinoba machte sich nichts aus Geld und Schmuck und anderem Plunder zu stehlen. Er stahl gerne Brombeeren aus Nachbarsgarten oder Äpfel oder auch mal einen Kohl oder Kürbis vom Acker eines Bauern. Warum wirst du nun fragen, und warum nennt er sich dann Räuber. Nun, er war einer. Wenn auch nicht der übliche.
Er ging sehr suptil und überlegt bei seinen Diebstählen vor und das machte ihn wirklich zu etwas besonderem seiner Art. Üblich ist ja eher, Kutsche oder ähnliches ausgeraubt; und mitgenommen was da ist. ,,Wozu dasˮ, dachte sich Teutazinoba und klaute nur Dinge die niemandem ernsthaft fehlten oder die er sofort verwerten konnte. Eben besagte Nahrung und ähnliches. So kam es das sich eines Tages folgendes zutrug und begab. Davon will ich euch nun erzählen. ° Teutanzinoba war in bester Räubermanier auf einem Waldweg unterwegs; oder besser campierte dort für eine Weile. Als er eben einen Topf erhitzt hatte über einem kleinen Feuer kündigte sich durch rufen und
Peitschenhiebe, Pferdegekeuch und Räderknarren eine Kutsche des Weges an. Der Räuber überlegte. Sollte er sich eine Beute der üblichen Art holen. Es reizte ihn schon, doch brachte er es nicht auf die Reihe. Er war ein Dieb wohl vielleicht aber kein böser Geselle. Teutanzinoba ließ die Kutsche ziehen. Doch kam gleich darauf ein Fuhrwerk mit einigen Weinfäßern darauf hinterher. Er entschloß sich dort sein Diebesglück zu versuchen. Er näherte sich der Straße, winkte dem Pferdefuhrwerk zu und brachte es zum halten. ,,Können sie mich mitnehmenˮ, fragte er ruhig. Der Kutscher hatte nichts dagegen und lies ihn hinten Platz nehmen. Wärend die Kutsche anrollte rollte Teutanzinoba ein Fass aus dem Wagen und gab ihm einen Schubs in Richtung Straßengraben. So sei es den später zu holen dort. Er verwikelte den Kutscher auf dem Bock in ein Gepräch über den Wald so dass dieser abgelenkt war und die Sache gelang. Noch ein paar Minuten übte er sich in Geduld und fuhr dann
nach dem Ablenkungsthema mit der Bitte fort er möge ihn doch absteigen lassen. Getan so. Er lief die restliche Strecke zurück und da lag das Fass im Graben und war unberührt. Vielleicht besser so dachte Teutozinoba und wollte sich wieder mit dem Fass zu seiner Feuerstelle zurück begeben. Da kam die Kutsche die gewendet hatte abermals zurück und Teutozinoba sah dies als untrügliches Zeichen seiner Mission an. Er hielt die Kutsche an, bat die Fahrgäste mit bösen Worten auszusteigen und stahl die Kutsche samt Inhalt. ,,Das also war ein großes Verbrechenˮ, dachte er. Er hielt ein kleines silbernes Kreuz das er dem Beifahrer der Kutsche, einem geistlichen, entwendet hatte in Händen und betrachtete es. Irgendwie ging eine seltsame Macht davon aus. Es war anders ein Kreuz und eine ganze Kutsche zu stehlen als nur ein paar Salat oder Kohlköpfe; und das merkte er - er spürte sein
Gewissen. Aber die Sache fand noch zum Guten. Teutazinoba überlegte auf dem Kutschbock, dann wendete er sie und fuhr eiligst zu den Bestohlenen Insassen zurück. Er hing sich ein Halstuch vor den Mund und übergab die Kutsche an die verdutzten Insassen und den verdutzten Kutscher eiligst zurück. Er lief und lief - hatte ein reines Gewissen, wie es schien, danach. Und als er außer Sichtweite war war da noch ein anderes Gefühl in Ihm. Es passte wieder für ihn und er schwor sich fortan ein anderes Leben zu führen. So kam es das Teutanzinoba später auf einem Bauernhof als Knecht anfing. Er spielte mit den Kindern des Bauern und es war einfach ein anderes Leben als als Räuber und Wegelagerer, Strauchdieb und Taugenichts. Teutozinoba taugt heute was, könnte man sagen, und wen er nicht mehr seinem schlechten Impuls nachgibt so klaut und stielt er heute höchstens noch
einige
Zuckerstücke aus der Zuckerdose die er für seinen Kaffee braucht. Den er ist kein schlechter Mensch und war es nie.
Ron - der Geist aus der Milchkanne °° Maximillian mit doppelt l hatte sich Grund seiner Größe nie so richtig an die Milchkanne aus Porzellan seiner Mutter ran getraut. Doch heute, auch wenn sie es nicht wollte, wollte er sie aus dem Regal holen. Er stieg auf einen Hocker der Rumstand und holte sich die Alte Kanne für Milch herunter. Geschafft. Nun konnten die Frootflakes kommen! Er nahm sie herunter, sie war wohl leer. So. Dann stellte er sie auf den Tisch. Doch sie war ganz schön eingestaubt schon. Nein so konnte keine Milch hinein. Nungut, ausreiben. Er nahm ein Geschirrtuch zur Hand und rieb damit den äußeren Staub ab. Dann ans Waschbecken damit! Er wollte eben das Wasser hinein lassen als ein
Nebelschwaden aus der Kanne sich bildete. Es sah aus wie Wasserdampf aber er hatte noch kein heißes Wasser eingelassen. Der Dampf verdichtete sich und bildete zuletzt ein Gesicht über dem Waschbecken hin. ,,Hallo, ich bin Ron", klang das Gesicht. ,,Ich bin ein Kannengeist und komme aus England – aus York um es genau zu sagen und nehmen". Da schaute Maximillian mit seinen zwei l`s im Namen nicht schlecht und staunte. ,,Ja wie – wie, wie kommst du den da rein?", fragte er stotterig und stotternd stammelnd nur. ,,Ich, ich leb nur in Kannen und diese alte ist schon lang mein Heim. Maximillian überlegte. Hatte seine Mutter deswegen so ein gedöns um die alte große Kanne immer gemacht? Nein – das konnte nicht sein. Naja, vielleicht. ,,Aus York ja – sagtest du", fragte er dann nach. ,,Ja oder yes oder wie es beliebt", antwortete Ron. ,,Ich wusste nicht das England auch Flaschengeister hat". ,,Die hat es, anderes Land andere Sitten, andere
Geister – aber es hat sie. Maximillian fand das alles toll und sehr spannend und stellte sich nun dem Geistgebilde vor. ,,Ich bin Maximillian von Ebers und wohne hier", erklärte er. Der Geist musterte ihn etwas zögerlich noch und sagte kurz: ,,Gleichfalls". Maximillian hieß zwar genau genommen nur Ebers mit Nachnamen aber er dachte so besser zu klingen und vor dem Geist besser zu stehen. ,,Nun Mr. Ebers was nun, wollt ihr mich abbrühen?" ,,Nein nein, Maximillian von Ebers geruht euch in Ruhe zu lassen". Er antwortete etwas gespielt höfisch und förmlich. Dann nahm er die Milchkanne heraus aus dem Waschbecken doch oh Graus sie glitt ihm aus den Händen und zerbarst in tausende Splitter aus Porzellan. ,,Daaaaaaanke, du hast mich befreit – hörte er noch eine Stimme rufen dann lüftetete sich der Qualm und löste sich auf in Wohlgefallen. Och nee - oder. Das dachte auch
Maximillian und ging um die Scherben zusammen zu kehren. Am Abend beim Abendessen war er gedrückt und geknickt, die Mutter die die Scherben gesehen hatte dachte es käme davon, doch sie sagte und fragte nur belanglos: ,,Hast du heute was erlebt mit der alten Milchkanne die kaputt ist", das hatte er doch nun würde es nicht mehr beweisbar sein. Der Vater ermutigte ihn: ,,Ist nicht so schlimm, sie ist alt gewesen – gibt `ne neue", als er seinen traurigen Blick auffing. Naja, was hätte er auch erzählen sonst sollen. Er erzählte das erlebte, glauben und geglaubt hat`s ihm niemand ernsthaft. Aber nun gut, nun wusste er wenigstens warum es auch um eine Milchkanne ernsthaft schade sein kann. Sei sie noch so alt, oder etwas älter schon. Pass und passt also selbst drauf auf und auch auf andere Sachen! Es könnt ein
Abenteuer flöten geh`n oder dummerweise durch die Lappen.
Das Lyon Tannenzäpfchenmännle °° Es war im späten Frühjahr in Lyon da fiel ein kleiner Tannenzapfen offen vom Baum und fiel genau in einen größeren anderen. Nicht unmöglich doch selten und selten ist auch fast was dann geschah. Das Tannenzäpfchen hielt fest und weil es auf dem ungewohnten Kopf stand öffnete es die ihren zwei Augen der Rinde und spürte das es mit dem unteren Zapfen laufen konnte. Ein Wunder, quasi klein, doch in seiner Wunderart einmalig. So kann das manchmal sein im Wald. Es suchte sich mit seiner spitzen runden Zapfennase den Weg und fand eine Eichelhaube als Hut sogar. Chapeau. Das Tannenzapfenmännle war besonders, doch wer besonders ist der ist auch manches mal allein. So
ging es auch ihm. Es suchte einen zweiten wie es. Doch er konnte keines finden. Wir wissen um das Wunder schon und warum doch es wusste davon nichts soweit. So kam es das es ein Eichhorn traf. Das war an ihm nicht ernsthaft trotz Pinienzapfen interessiert. Er war eben schon leer und seine schmackhaften Kerne fehlten. So fehlte es ihm an etwas zu einer schlechten Freundschaft quasi die bestimmt auch einseitig verlaufen wäre. Vielleicht Gottlob. Ein Igel kam des Weges, er schnüffelte an dem Männlein und weil es aber nicht roch war auch er eher, trotz sonst Allesfresser, uninteressiert. Es passte auch dieses Mal nicht. Das dritte was er traf war ein anderer Zapfen, der ähnelte ihm, doch sprechen, laufen und sehen konnte dieser eben nicht. Er war so gesehen nichts gleichwertiges oder gar etwas besonderes. Das Männlein hatte fast schon seine Freundesuche vergebens stecken wollen und raufte sich die Noppen und das Pinienholz. Da kam er zu dem Baum zurück von dem er gefallen war. Ein Zapfen, ein schöner
glänzender Zapfen fiel offen und geöffnet vom Baum. Er gefiel dem Männlein und diesen schien sein Begehr und sein freundschafliches ruhiges verlangen
nicht zu stören. Sie redeten nicht viel, was hat ein Zapfen auch dem anderen voraus. Doch gemocht haben sie sich immer, trotz weniger Worte. Das Männlein nicht allein mehr. Das Wunder geschehen! Ist das nicht schön? Ich finde schon und drum wollte ich euch diese kleine Geschichte aus Frankreich nicht vorenthalten. Tannenzapfenmännlein, sie sind selten, gute Freunde, und vielleicht in eurem Wald auch verkehrend. Es ist da Frankreich anderen Ländern nicht so voraus.
Vielleicht nicht eines mit einem Eichelhüttchen, das mag wohl sein, aber doch ihr könntet eines Treffen doch. Halte die Augen auf, vielleicht fällt es
zu euren Füßen sogar zum Wunder. Es lohnt dazu und darauf zu hoffen im Wald. Chapeau!
Vom Floh und seiner Reise °° Floh Joe war schon viel rumgekommen. Er war schon auf allerhand Tieren gewesen und dieses Mal hatte er seinen Wirtshund verpasst; er hatte ihn ausgespäht und als er Aufsprang war es leider Daneben gegangen. Nun, dann nehm ich eben die nächste Katze die vorbeistromt. So sagte er sich still in Gedanken selbst. Er war etwas von sich selbst enttäuscht! Naja – er hätte gerne einen Hund gehabt. Joe konnte es nicht ändern. Katzen gehen auch – tröste dich. So tröstete er sich nochmals von vorn und selbst. Er hatte übrigends auch schon Zeit in einem Flohzirkus zugebracht. Dort war er Seiltänzer gewesen. Doch das war Zirkus gewesen – vorbei – ein Zirkus. Nichts weiter und
nichts für einen gestandenen Blutsauger wie ihn. Joe dachte selten daran. Zurückblicken hilft dir nicht sagte er sich immer und so war er immer wieder auf der Suche nach der nächsten Sauggelegenheit. Er war eben einer, ein schlimmer, ein Joe – Flo; Blutsauger. Hauptberuflich tat er sonst nichts. Doch nun weiter. Seine Reise und somit auch sein Leben nahm eine andere Richtung. Er sprang einem Alten armen Bettler auf der Straße sitzend auf. Da hatte er ihn! ,,Uhuuuuuuhuuuuh, endlich mal wieder Menschenblut“, jubelte Joe lauthals und biss herzhaft zu in den Ungewaschenen. Sein Opfer zuckte. Er war ein wenig herb rangegangen. Da lag er auch schon angedrückt auf der Straße. Kurz etwas verletzt. Wäre nicht ein Hase deswegs gekommen auf dem Feldweg abseits der Stadt, er hätte nichts zum festklemmen gehabt und ausruhen.
Vielleicht wäre er wie viele vorher vor ihm an sowas krepiert. Joe aber war zäh. Er war nicht so einer dieser Milchkuhflöhe. Das wurde ihm wieder Mal klar und er nahm es bewusst war. Achja Joe-Floh Überlebenskünstler wie er im Buche steht. Er hüpfte vom Hasen und es ging ihm schon wieder besser. Eine leichte Kneifung – nichts Bedrückendes – gottlob. Joe hüpfte weiter. Ein Floh von Art wie er es war hatte schon das nächste Ziel im Visier. Da lief es das Schaf. Hupf und drauf! Zugebissen mal noch nicht. Er war warm gelandet und blieb erstmal. So kam es das er blieb bis in den späteren Frühling hinein. Ein Schäfer schor das Schaf. Joe zog weiter. Es zog ihn wieder
zum Hund. Ahhja. Der Schäferhund. Das war reinrassig, assig, das hat Stil. Er schwor sich selbst dieses Mal nicht daneben und prombt klappte es als dieser im Stallhof rumschnupperte. Ein Hops - geklappt. Routine ist Routine. Glück aber ist Glück. Er hatte nicht mit einem angelegten Flohhalsband das ihn duftend anzog gerechnet. So wurde es eine gemeine fiese Sache für ihn. Von Dämpfen und Düften benebelt lies er sich fallen. Huijuijui. Es war einzig die Maus im Garten die ihn noch Rettete und an deren Leib er sich heute noch klammert. So hockt er nun unter Tage. Joes Reise zu Ende. Er hat es warm, er hat es bequem, er lebt - und wenn ihr es ihm gönnt so grabt ihn nicht so schnell um. Wer will das auch, Joe ist Floh, Floh aus Lässigkeit und nicht so‘ n anderer
welcher.
Joe, Joe Floh, mach‘s gut bei Mausens. Stroh, Floh, was will man mehr
Das Abenteuer im Stockbett
°° Toni, oder Oni, wie man ihn sonst rief; saß versteckt hinter der unteren Seitenvorhangwand seines zweistöckigen Hochbettes hält ein kleines Kissen fest und umklammert es. Er wagte nicht um den rötlichen verzierten Vorhang zu schauen aus Angst vor dem was er da im Zimmer wahrgenommen hatte. Er versteckte sich ängstlich im Dunkel und wagte kaum zu Atmen. Was da im Zimmer umherlief und zu schnuppern, zu erschnuppern, schien war kein Mensch oder eben gar sein kleiner Bruder. Der war mit dem Vater unterwegs bei Opa! Oni griff mit der linken in die Bettdecke vor Anspannung. Und durch das schien er sich verraten zu haben. Das Wesen außerhalb hatte ihn entdeckt,
ihn erschnuppert; und näherte sich dem Stock des Bettes in dem Oni sich an die Rückwand presste um sich zu verbergen. Leise war es nun. Sehr leise war es nun im Zimmer. Der Mond leuchtete schwach über dem Zimmerfenster; er leuchtete grade mal die vor dem Fenster stehende Schubkommode aus. Nicht genug! Das Ding kam näher an das Bett. Oni hätte am liebsten nach jemandem laut gerufen doch da legte sich etwas aufs Bett. Nein, kein arm einer Hexe, keine Klaue eines Werwolfs oder Monsters – es war die Pfote von Dinos ihrem Hund. Den hatte Oni nun völlig vergessen. Dinos bellte nur einmal kurz, dann sprang er zu Oni auf die dicke Decke: ,,Du hast mich vielleicht erschreckt Dinos!“ ,,Was willst du den hier oben!?“ Oni entspannte sich und kroch unter die Reste der Decke. Was einem ein dunkles Zimmer vorgaukeln kann – dachte e. Gottlob war Dinos nun da, der durfte eigentlich nicht, aber heute würde er ausnahmsweise bei ihm sein und hier schlafen. Und dann war Oni schon fast
eingeschlafen ehe er sich versah. Alles wieder in Ordnung!
Und das blieb auch. Es blieb für immer erst mal so.
Gute Nacht!
Text/-e und Gestaltung:
Simon Käßheimer