anna hatte zeit einen mann zu suchen
Anna hatte Zeit einen Mann zu suchen
Es war ein grauer, regnerischer Freitagabend in der Stadt, und die Lichter der Geschäfte spiegelten sich in den Pfützen auf dem Bürgersteig. Anna mit ihren 38 Jahren saß allein in ihrem kleinen Appartement, das von den dunklen Wolken draußen noch düster wirkte. Der Klang des Regens prasselte gegen die Fensterscheibe, und sie fühlte sich so verloren wie die Tropfen, die im Nichts versanken. Sie hatte das Gefühl, dass das Leben an ihr vorbei zog,
während sie sich in ihrer Einsamkeit verlor. An diesem Abend beschloss sie, dass es Zeit für eine Veränderung war-sie wollte nicht mehr allein sein.
Anna Buselein war Dreisterneköchin und sie regierte ihr Reich mit strenger Hand in Organisation, Einkauf, Zubereitung und Präsentation. Sie bewies mit ihrer Mannschaft täglich aufs neue Kulinarische Exzellenz. Wer dem Druck standhielt, blieb im Team, wer nicht, bekam die Arschkarte. Das passierte im Ort Mondnest, Kreis Mondkrater. Anna war ledig und wohnte in einem Appartement. Es war August
2024.
Zäh und unbekümmert ging Anna ihren Weg; sie wollte gewinnen, und sie wusste auch, wie sie das erreichte. Sie scheute keine Konflikte, ihr Ziel zu erreichen. Wehe dem, der sich ihr in den Weg stellte-oder nicht bereit war, ihr zu folgen. Anna besaß Charisma; mit Elan und Energie Riss sie andere mit.
Anna ging dorthin, wohin sich noch keine gewagt hatte. Sie war eine wahre Pionierin. Als Kind kämpfte sie bereits gegen alle Versuche, sie zu einem süßen Mädchen zu erziehen, an. Sie wollte ihr Leben nach ihren Vorstellungen
führen.
Mit einem entschlossenen Blick zur Decke zog Anna ihre Jacke an und schlüpfte in ihre alten Schuhe. >Das kann doch nicht alles sein, flüsterte sie zu sich selbst. Sie nahm ihr Handy und öffnete eine Dating-App, die sie vor Monaten heruntergeladen hatte, aber nie benutzt hatte. Ihr Herz klopfte schneller, als sie durch die Profile scrollte-Gesichter von Männern, die ebenso auf der Suche waren wie sie, aber auch Gesichter von Menschen, die scheinbar schon längst das Glück gefunden hatten.
Angefixt von der Möglichkeit eines
neuen Abenteuers verabredete sie sich mit einem Mann Namens Lammy. Sie kannten sich nur durch einige Nachrichten und Fotos, aber das Gefühl den Anfang überwältigte sie. Das Treffen fand in einer kleinen Bar im Zentrum der Stadt statt. Als Anna den Raum betrat, fühlte sie sich zunächst wie ein Fisch außerhalb seines gewohnten Wassers. Doch das Gedöns der Musik und das lachen der Gäste zogen sie schnell in ihren Bann.
Schließlich entdeckte sie Lemmy an der Bar-er war größer als auf seinem Bild und hatte ein charmantes lächeln. Die beiden kamen schnell ins Gespräch, und
es schien, als hätten sie sich seit Jahren gekannt. Sie lachten über gemeinsame Interessen und teilten Geschichten über ihre unglücklichen Beziehungen aus der Vergangenheit. Während die Stunden vergingen und die Gläser leer wurden, spürte Anna ein warmes Gefühl des Vertrautens aufsteigen.
Doch je mehr Zeit verging, desto mehr bemerkte sie auch kleine Unterschiede in ihrer Sichtweite über das Leben. Lemmy war voller Energie und wollte alles ausprobieren-spontane Reisen, Abenteuer ohne Plan-während Anna einen ruhigen Abend zu Hause beorzugte, begleitet von einem guten Buch und einer Tasse Tee.
Die anfängliche Aufregung erwandelte sich langsam in ein mulmiges Gefühl.
War das alles nur eine Flucht vor der Einsamkeit? Oder war Lemmy tatsächlich jemand mit dem Potenzial für mehr.
Am Ende des Abends verabschiedeten sich Anna und Lemmy herzlich. Ihre Herzen waren schwer von dem Wissen, dass trotz der intensiven Verbindung etwas fehlte. Auf dem Heimweg überdachte Anna ihre Gefühle und fragte sich: Was wollte sie wirklich aus ihrem Leben machen? War es wichtig, nicht mehr allein zu sein, oder sollte sie lieber darauf warten, dass jemand kam, der
wirklich zu ihr passte?
Sie stellte fest, dass es nicht nur um das Finden eines Partners ging; es ging auch darum, sich selbst zu finden und das Einsam sein nicht als Feind zu betrachten. Als sie schließlich in ihrem Appartement ankam und die Tür hinter sich schloss, fühlte sie sich leichter-befreit von dem Druck des Nicht-allein-seins.
Ja, vielleicht würde das Leben noch viele Überraschungen bereithalten; denn manchmal musste man durch langweilige Abende und aufregende Begegnungen hinnehmen, um den richtigen Weg zu
entdecken.
Anna entschied sich an diesem Abend für einen Neuanfang: Sie würde nicht aufgeben zu suchen aber bevor sie jemand anderen finden konnte, musste sie lernen, sich selbst zu lieben- denn das war der erste Schritt hin zu einem erfüllten Leben voller neuen Eindrücken.
ENDE
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