Gnadenlos verfolgte mich eine Rockergang
Gnadenlos verfolgte mich eine Rockergang
Ich wohnte im Ort Krakebus im Kreis Kacken in einer zwei Zimmer Wohnung, mit lieben Nachbarn und es war Mitte Juli 2024.
Als Computerhacker und ledig, kannte ich Tobias Krumkopp das Darknetz wie meine Sakotasche, kein Passwort war vor mir sicher. Doch ich musste verdammt aufpassen, dass ich nicht übermäßig Feinde
züchtete.
Ich wuchs in einer strengen Familie auf, schon früh durchbrach ich die engen Grenzen meiner Erziehung. Ich ertrug die Schläge meines Vaters wie auch die Zurückweisung der Gesellschaft. Ich war ein Rebell, der schnelle Autos, harte Getränke und leichte Mädchen mochte.
Ein Typ wie ich war der Traum der Mädchen und der Alptraum der Väter.
Ich war Wild, Cool und launisch und missachtete Regeln, schien auf die Meinung anderer nichts zu geben. Zu oft Enttäuschte man mich. Im Inneren
versteckte ich sie und öffnete mich anderen gegenüber auch nicht mehr.
Ich rannte so schnell ich konnte, meine Lungen brannten vor Anstrengung. Hinter mir hörte ich das Dröhnen der Motorräder der Rockergang, die mich Gnadenlos verfolgten.
Mein Herz raste vor Angst und Adrenalin, während ich durchs Dorf preschte, den Wald durchquerte und schließlich in die Stadt flüchtete.
Wie ihr ja wisst, Tobias Krumkopp ist mein Name und ich hatte mir wohl den falschen Ärger eingehamst. Die
Rockergang war nicht gerade für ihre Sanftmut bekannt und ich wusste, dass sie es auf mich abgesehen hatten. Doch trotz meiner Panik spürte ich auch eine seltsame Zuversicht in mir aufsteigen.
Als plötzlich ein Vollgefressener Junge mit seinem Drahtesel an mir vorbei fuhr und frohe Pfingsten im Juli wünschte, musste ich kurz innehalten. Sein unbeschwertes lachen und seine gutmütige Geste brachte mich für einen Moment aus dem Takt. Vielleicht war nicht alles so düster wie es schien.
Die Rockergang holte immer weiter auf und mein Puls beschleunigte sich erneut.
Doch plötzlich geschah etwas Unerwartetes - als wir eine enge Gasse passierten, blieben die Motorräder stehen! Ein lautes Fluchen ertönte hinter mir, während ich wie von einer unsichtbaren Hand geschoben wurde.
Mit klopfendem Herzen erreichte ich endlich einen sicherten Ort ein altes Lagerhaus am Stadtrand. Dort versteckte ich mich Atemlos hinter ein paar Kisten und lauschte gespannt nach draußen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte man nur noch das entfernte Röhren der Motoren – die Rockergang hatte offenbar aufgegeben oder sich verirrt. Ich konnte
es kaum fassen – meine Zuversicht hatte tatsächlich gesiegt.
Als sich langsam wieder Ruhe über das Landhaus senkte, musste ich lächeln. Manchmal liegt die Kraft nicht nur im Kampf sondern auch im Vertrauen darauf, dass alles schon gut werden wird – selbst wenn man dabei aussieht wie ein Pferd mit einem Gesicht voller Angst.
ENDE
Weston J. Hunter
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