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Das war mal mein Zimmer! - Umgang mit Gästen

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"Das war mal mein Zimmer! - Umgang mit Gästen"
Veröffentlicht am 09. Juni 2024, 8 Seiten
Kategorie Sonstiges
© Umschlag Bildmaterial: xiebiyun - Fotolia.com
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Über den Autor:

Geboren und aufgewachsen in Süddeutschland. Lange in Berlin und Hamburg gelebt, später in der Lüneburger Heide. Neuerdings wieder in Berlin. Autor von bisher drei Romanen, von Erzählungen und von Kurzprosa. Eine Buchveröffentlichung: Alle Männer sind Brüder, Roman (BoD Norderstedt 2007). Weitere Werke als eBooks unter www.bookrix.de/-arno.abendschoen gratis lesen und herunterladen!
Das war mal mein Zimmer! - Umgang mit Gästen

Das war mal mein Zimmer! - Umgang mit Gästen

Das war mal mein Zimmer!

Der Erwerbstrieb ist eines der starken Motive im Leben. Motiv heißt auf Deutsch Beweggrund. Und sehr rasch bewegten sie sich auch damals, als einer von ihnen hervorstieß: Ein Bus – ein Bus kommt! Ich saß im Speisesaal eines Restaurants in den steirischen Alpen, einer von nur wenigen Gästen. Am langen Nebentisch hielt das Personal während der Flaute selbst Mittag und unterbrach die Mahlzeit sogleich, als der Bus auf dem Parkplatz ausrollte. Alle ließen sie Messer und Gabel buchstäblich fallen und eilten an ihren jeweiligen Einsatzort: Küche, Tresen, Gänge

zwischen den dekorierten Tischen - ein lebendes Bild geschäftstüchtiger Arbeitsamkeit. Wenn das Geschäft sich unerwartet belebt, bekommen auch Gäste das manchmal zu spüren – oder die im Haus lebenden Kinder der Wirtsleute. Mein Freund Sascha wurde mal im Spessart aus von ihm bewohntem Zimmer hinauskomplimentiert und umquartiert ins Privatlogis des Sohnes. Die Pension war jetzt wirklich belegt bis unters Dach. Ein Doppelzimmer vorbestellt als Einzelzimmer - und auch schon seit Tagen belegt -, das galt nicht mehr mit der Ankunft weiterer Gäste.

Zusammenrücken war nun die Devise. Sascha machte es sich also ganz oben im Jugendzimmer des Schülers gemütlich, der vielleicht in den Keller übergesiedelt war. Dreist auch das Begehren unserer Vermieterin einmal in Tirol. Als wir die erste Nacht in der Ferienwohnung hinter uns hatten, kam sie mit dem Ansinnen, ihren halbwüchsigen Sprössling auch noch bei uns unterzubringen. Wir benötigten das dritte Zimmer wohl nicht? Wir könnten doch nicht wollen, dass der Junge außer Haus übenachten müsste? Doch wir zeigten uns hartherzig, sprachen von abgeschlossener Wohnung

und bestanden auf Vertragserfüllung. Der Sohn kam später mürrisch zu uns herein, um die Schulbücher routiniert einzusammeln. Krasser noch, was wir in einer kleinen bayerischen Stadt erlebten. Wir hatten ein Doppelzimmer in einer Pension gefunden, nur für eine Nacht, und lagen im Bett, halb schon im Schlummer. Da pochte es an der Zimmertür, ein uns Fremder wollte hereingelassen werden. Du machst die Tür nicht auf, zischte Sascha. Er verkennt mich manchmal, gern blieb ich unter der Decke und ließ ihn mit dem Fremden reden. Der hörte sich an wie einer aus der Mark, aus

Eberswalde, Fürstenwalde, Luckenwalde oder Liebenwalde … Er kam wohl von der Arbeit und sagte: Das war mal mein Zimmer! Es klang klagend, rührend. Doch Sascha ließ sich nicht rühren, legte durch die geschlossene Tür dar, wie dieses Zimmer uns vor Stunden angeboten und von uns genommen worden sei. Es ging noch eine Zeitlang hin und her mit Das war mal mein Zimmer! und Aber wir haben es gemietet! Dann kam die Wirtin und führte den Gast mit den älteren Rechten dahin, wo sie seine Sachen bei unserem Eintreffen eilig hinbefördert haben musste. Wer zahlt, schafft an, und wer mehr zahlt, hat mehr Rechte –

Lehrstunde in Marktwirtschaft, frühe neunziger Jahre.

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Abendschoen
Geboren und aufgewachsen in Süddeutschland. Lange in Berlin und Hamburg gelebt, später in der Lüneburger Heide. Neuerdings wieder in Berlin. Autor von bisher drei Romanen, von Erzählungen und von Kurzprosa. Eine Buchveröffentlichung: Alle Männer sind Brüder, Roman (BoD Norderstedt 2007). Weitere Werke als eBooks unter www.bookrix.de/-arno.abendschoen gratis lesen und herunterladen!

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