Hat jemand das Glück gesehen? Als auf dem Eis schließlich ein solches Gedränge herrschte, dass man kaum vorwärts kam, tranken Daniel und Nina heiße Schokolade im Kaffee. Vor ihrem Tisch am Fenster, sahen sie zu, wie kleine Mädchen Halsbrecherisch zwischen den Erwachsenen herum flitzten. Nina bemerkte, dass ihr das Winterwetter im Februar 2023 zu schaffen machte. Vielleicht genügte allein Daniels Nähe, um sich zu wärmen- ihr Blut schien davon schneller zu fließen als je
zuvor. Daniel Rohmüller und Nina Bierschmied wohnten in der Stadt Glücks hausen. Er mit seinen 45 Jahren, Hundetrainer von Beruf und sie mit Leib und Seele Erzieherin, stolze 36 Jahre jung. Beide waren ledig. Daniel hatte ein zwei Zimmer Appartement, modern eingerichtet und Nina ein zwei Zimmer Appartement mit alten Möbeln und schweren Teppichen. Es roch nach Möbel Spray. Daniel lernte früh, auf eigene Ansprüche für das Wohl der Familie zu verzichten.
In der Schule waren ihm Freundschaften wichtiger, wie gute Noten. Heute war er eine Stütze der Gesellschaft, ein sehr verlässlicher und Hilfsbereiter Mann. Seine eigenen Wünsche und Träume stellte er rücksichtslos in den Hintergrund. Als Kind war Nina das beliebteste Mädchen in der Nachbarschaft, optisch zupackend, ein Wirbelwind und echter Team Player mit schlechten Noten in der
Schule. Glück war für Nina Heute, wenn die Rente eingezahlt und die Schulden beglichen waren, wenn die Freundschaft funktionierte, dann war sie glücklich. Daniel war glücklich, wenn nicht mehr jeder an sich dachte. Minderheiten als Menschen behandelte. Das Umweltproblem langsam verschwand und
das Unrecht auf der Welt Handschellen angelegt bekam. Daniel kann dann glücklich leben. Daniel und Nina wollten herausfinden, was denn Glück eigentlich bedeutet. Plötzlich fällt ein Löffel auf den Boden, am Nebentisch. Ein älterer Herr im zarten Greisenalter lies in fallen. Daniel mochte kein Gewinnstreben. Daniel mochte kein Ausbeuten der Menschen. Daniel mochte nicht, wenn man der Umwelt in den Hintern trat und Daniel mochte auch keine Schleim
er. Nina scheute Menschen, wie der Teufel das Weihwasser, die außerhalb der Gesellschaft lebten und Gesetze brachen. Unabhängig zu sein, war für sie ein Ziel. Daniel kleidete sich modisch, legte großen Wert auf Nachhaltige und faire Produkte. Es sollten Schadstoffarme Stoffe sein und gesundes Schuhwerk. >Nina, stell dir vor, wie soll man denn sein Glück finden, wenn in den Idioten filmen, Nachrichten über den Krieg, Gewalt, Kindesmissbrauch, Mord und Totschlag an der Tagesordnung
sind?< >Klar dass du nach dem Glück Ausschau hältst.< >Was kann Glück bedeuten?< >Du liegst ja Nachts im Bett und schläfst kaum noch.< >Bleibt ja wohl auch nicht aus, nach den ganzen Horror Geschichten.< Daniel malte sich in den dunkelsten Farben das Leben aus. Er konnte es sich noch nicht vorstellen, dass Leben noch was anderes zu bieten hatte, wie nur Mord und
Totschlag. >Gibt es im Leben überhaupt was anderes?< >Du lässt ja meistens das gute Essen stehen und Sex mit mir, hast du schon lange nicht mit mir.< >Ja Nina, da muss ich dir Recht geben.< >Das waren noch Zeiten, wo du und ich uns Pornofilme angeguckt haben, wo dich der Gruppensex richtig Geil werden lies.< >Nina, du fandest es gut, wenn zwei Männer es mit einer Frau so richtig
trieben.< Nein, jetzt empfand keiner von beiden solch ein prickelndes Gefühl. Neues probierte man erst gar nicht aus. Krieg, die Pandemie, die hohen Preise, schreckten richtig ab. >Was kann denn Glück bedeuten?< Auf einer Internetseite las Daniel mal, dass Glück nicht eindeutig zu erklären war. Da stand, dass jeder Mensch Glück anders empfindet. Es hing wohl damit zusammen, wie man etwas wahrnimmt und was man im Leben erwartet. Man liest weiter und erfährt, dass Glück
damit zu tun hatte, wie etwas persönlich wahrgenommen wird und ob sich Situationen beeinflussen lassen. Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen von Glück. Glück kann als ein Zustand sein, das mit positiven Gefühlen verbunden sein kann. Einfach machen was man will, was man wirklich will. Unabhängig und frei sein. Ein Bewusstsein entwickeln, für die Dinge die für einen richtig sind. Einfach mal Nein sagen zu etwas, was man nicht will. Nichts aus schlechtem Gewissen machen. Das schränkt die Freiheit ein. Das schränkt das Zufrieden sein ein. Sich mit positiven Menschen umgeben, die einem helfen, Lebensziele zu erreichen
und Spas und Freude verbreiten. Wenn, dann sollte man sich nicht mit Menschen abgeben, die jammern und selbst in einem Sumpf aus Mitleid und Unzufrieden sein stecken. Solche Menschen ziehen einen nur runter. Glück kann bedeuten, Gesund durchs Leben zu gehen und Blumen am Wegesrand zu pflücken. Menschen die einfach positiv denken und das Scheiben harte Leben so sehen, wie es ist. Glück kann sein, Kinder die einen anlächeln und das Menschen Nett miteinander umgehen. Respekt sollte
sein. Wenn sich die schmutzig, dreckigen Wolken über unseren Köpfen endlich davon machten. Sonnenschein, fröhliche Menschen. Menschen die einem zur Seite stehen. Menschen mit denen man über alles reden kann, ohne Angst zu haben etwas falsches zu sagen. Menschen die zusammenhielten und dem anderen Halfen. Sich nicht streiten. Kein Neid, kein Hass in sich tragen. Die fröhlich gelaunt aufstehen und Kaffee kochen. Nicht Gierig, Egoistisch und auf Materielle Dinge fixiert sind. Ehrlich sollten sie bleiben und keine Schulden machen.
So, die heiße Schokolade haben wir ausgetrunken. Nina schaut aus dem Fenster und es herrscht weiter Gedränge auf der
Apollinaris Toll das Coverbild |