Journalismus & Glosse
Kleinigkeiten aus der Großstadt - Nummer 17

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"mal lustig, mal gruslig"
Veröffentlicht am 27. März 2024, 8 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
© Umschlag Bildmaterial: Titelbild: lynx, "Subway", piqs.de
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und ...
mal lustig, mal gruslig

Kleinigkeiten aus der Großstadt - Nummer 17

Bremsenquietschen


Abendliche Fahrt im Regionalexpreß nach Berlin. Sechs junge Frauen steigen ein, sprechen aufgekratzt spanisch. Nach einer Weile verschwinden vier von ihnen in der Toilette, oben nur Bustier tragend. Lassen sich Zeit da drin ... Hm, anhaltend quietschende Bremsen hört man doch nur, wenn der Zug bremst? Selig steigt die Bande aus und hinterläßt ein Klo, wo sämtliches Papier als Matratze ausgelegt ist. Pech halt für

Standardnutzer. Aber ja, nur kein Neid.




(Es geht gleich weiter: )

Gesichtserkennung

Dieselbe Fahrt. Ein älterer Mann stellt sein Handy halblaut. Jeder darf mithören, was er da schmunzelnd ansieht, sicher eine Rede im Bundestag: "Herr Kanzler, ich sage Ihnen, warum Sie das tun, Sie hassen Deutschland, jawohl ..."


Anschließend spricht er ins Handy vom bevorstehenden großen Knall.


Man könnte schlicht denken, den hat der schon lange, hätte es da nicht diese Prinzenverschwörung gegeben, und was nicht alles noch. (Hoffentlich holten sich

Inspekteure unserer Armee nun bei Penny Rat, wie dort Joghurtdiebstahl vereitelt wird.) Wenige Wochen später zeigen Bild-schirme auf dem Leipziger Hauptbahnhof zwischen der Werbung ein Fahndungs-foto: Versuchter Raubmord -- Wer hat Hinweise? Das Foto ähnelt bestürzend dem Kerl aus dem Zug. Während ich noch über mein Personengedächtnis grüble, ist das Polizeibild am nächsten Tag wieder von den Schirmen ver-schwunden.

Seitdem begegnen mir täglich ein bis zwei Menschen mit sehr ähnlichem

Gesicht, einmal sogar eine kurzhaarige Frau. Hitchcock hatte sowas von recht mit seinen Filmen "Der falsche Mann" und "Der unsichtbare Dritte". Obwohl, wer weiß ... ? © 2024 Brubeckfan

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Über den Autor

Brubeckfan
Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und das ist allermeistens.

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FLEURdelaCOEUR Ach je, die 2. Geschichte habe ich eben erst gefunden, aber ich verstehe sie alle beide nicht. Vielleicht bin ich ja nur dement?
Trotzdem schöne Grüße zu dir in die Hauptstadt,
fleur
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Brubeckfan Nö nö. Du hattest also nur noch nie eine Mädelsparty aufm Klo? Und nie Zweifel an Deiner Gesichtserkennung?
Beide Episoden zeugen von jener Rücksichtslosigkeit gegen Mitmenschen, die nach meiner Erfahrung immer mehr um sich greift. Aber wenn schon, dann doch lieber wie im 1. Teil hier.

Schöne Erlebnisse wo auch immer wünscht Dir
Gerd
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FLEURdelaCOEUR Ja, doch, ne Mädelsparty auf'm Klo hatte ich mit 16, im EOS-Internat. Wir haben dort heimlich "Carmen"-Zigaretten geraucht. Die Heimleiterin hat uns erwischt und fast wäre ich von der Schule geflogen ...
Nee, das Rauchen habe ich längst eingestellt, aber der Wein schmeckt noch ;-) Mein Gesicht erkenne ich immer noch im Spiegel. Auch die meisten meiner Mitmenschen. Alles gut, Gerd. Gute-Nacht-Gruß zu dir,
fleur
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Brubeckfan Hut ab, liebe Fleur (Rauchen, Gedächtnis). Nachbarn, denen ich nur 1x im Quartal begegne, sollten für mich lieber einen Schriftzug auf der Stirn tragen. Das ist aber schon immer so.
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sorrynocoffee 
Sorry, hatte vergessen mich einzuloggen!

Grüßle,
sonoco
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Gast 
… nicht zu vergessen „Das Fenster zum Klo“. Hm. Ich gehe davon aus, dass der Prinz ein reicher Bürger sein muss. Aber vielleicht ist alles ganz harmlos und William und Harry wollen nur die Monarchie abschaffen …

Grüßle,
sonoco
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Brubeckfan ... leider und grusligerweise gabs da ein veritables Waffenarsenal aus unserer Armee (die doch so schlecht ausgerüstet ist) ...
Dein "Fenster ..." ist natürlich wunderbar.
Herzlichen Dank von
Gerd
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FranckSezelli Ist schon verrückt und übersteigt meine Vorstellungskrafr. Mag am Alter liegen – und weil ich schon lange nicht mehr Bahn gefahren bin. Kann mich an das bremsenquietschen schon erinnern.
Und zur zweiten Geschichte: Ging es bei den Bundeswehroffizieren wirklich um Penny? Ging es da nicht um UFO's?
Freundliche Grüße
Franck
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Brubeckfan Schön wärs ja ...
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Bleistift 
Kleinigkeiten aus der Großstadt - Nummer 17....
-Bremsenquietschen-
Ja, wie's scheint, bestätigt sich sogar bei der Bahn auf gar wundersame Weise das schöne alte deutsche Sprichwort:
"Raum ist in der engsten Hütte..." (für was auch immer) ...grinst*
LG und frohe Ostern... ...smile*
Louis :-)
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