Es begab sich einst ein Kreise
auf die Suche nach dem Sinn.
Irgendwo auf seinem Gleise
liegt doch sicher der Beginn.
Barfuß ging er circa hundert
Faden auf dem Strich gen Osten.
Und er wäre nicht verwundert,
gäb’s da drüben einen Pfosten.
Just im Osten angekommen,
sah der Kreis bei fahlem Licht
kaum den Bogen vorm Gesicht,
hat die Dämmerung begonnen.
Ganz im Süden ist es heller –
dachte sich der Kreis und machte
kurz vor Ostsüdost die Fliege
(nahm die Biege etwas schneller).
Unerwartet kam er dann
noch zur Mittagspause an.
Doch statt brennend heißem Sand,
fand er leider nur den Rand.
Unerschüttert dieser Dinge,
zog er weiter in den Westen.
Denn beim Tanz auf einer Klinge
stehn die Chancen dort am besten.
Schalke, Bochum, BVB,
sind zwar alle ganz okay.
Aber einzig Leverkusen
zieht den Bayern an den Hosen –
wechseln ständig ihre Posten,
treffen nicht mal mehr den Pfosten!
(Wenn der Kreis ihn doch nur fände,
wär’ die Reise hier zu Ende.)
Das war nicht die rechte Flanke,
hoch im Norden muss sie liegen –
ganz bestimmt, so sein Gedanke,
würde er die Kurve kriegen.
Weit gefehlt, denn dieser Strand,
und das konnte er nicht fassen,
kam ihm irgendwie bekannt,
öde vor, verdammt, verlassen …
Auch an diesem finstren Posten
fand man weder Wald noch Wände.
Kein Beginn und auch kein Ende,
und es gab auch keinen Pfosten.
Unverhofft schoss aus dem Dunkel
ein Gedanke sternenklar,
grell und rar wie ein Karfunkel -
und er wusste, wer er war:
Ein Kreis
ist kein Reis ist
kein Eis und kein Ei
gleicht dem Ei - ja ich
weiss - wer ich bin -
immerhin - bin
ein Ring
… und auch die Unendlichkeit!