Im Unterholz
Zum Rande des Waldes ziehts die Morgenröte,
dass Tageslicht verschlingt die Nacht,
Engelsgleiche Schatten hastig weichen,
denn jeder Schritt zerbricht den Tau,
auf neblig trübem Mutterboden.
Der Dunst bald Baum und Horst vertilgt,
zitternd sich der Tristheit beugt,
erblindet an der Gräser Tropfen,
erstarrt vor einem Meer aus roten Rosen,
dessen Dornenwerk im Wind verbiegt.
Unter schweren Steinen liegt gebettet,
ein Herz das kaum zu schlagen wagt,
drückt doch die Last ganz tief nach unten,
wo Tränen sich im Schlamm verirren,
wo Schreie keinen Zuhörer finden.
Ratio geht durch alle Venen,
quälend schlafft der Puls ins Leere,
Lichter flimmern weit entfernt,
denn kein Erlöser gibt dem Tod Geleit,
nur die Dunkelheit und keine Fragen.
Gebeine 2023