Biografien & Erinnerungen
Ihre große Liebe - Warum fragt sie sich

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"Ihre große Liebe - Warum fragt sie sich "
Veröffentlicht am 25. Februar 2009, 4 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

Wie das leben kommt, so wird es angenommen
Ihre große Liebe - Warum fragt sie sich

Ihre große Liebe - Warum fragt sie sich

Ihre große Liebe

Warum musstest Du schon so früh gehen?
Hoffnungslos geht sie jeden Abend den gleichen Weg. Es ist Herbst und ein feiner Regen benetzt ihr Haar.
Das Laternenlicht spiegelt sich im Asphalt. Sie fröstelt. Überall gehen jetzt die Lichter hinter den Fensterscheiben an. Man hört gedämpfte Laute nach draußen dringen. Kinderlachen erfüllt die Räume. Sie bleibt stehen und sieht in eines der Fenster. Sie will nicht die Leute ausspionieren, nein, nur ein wenig teilhaben an ihrem Leben.
Irgendwo bellt ein Hund, sie weicht einem Auto aus, das durch eine Pfütze fährt. Sehnsucht überfällt sie mit elementarer Gewalt. Laut will sie ihren Schmerz hinausschreien.
Warum---Warum
Nur die Erinnerung hilft ihr diese Pein zu verdrängen.
In den Sommermonaten fuhr sie abends in die nahe gelegene Stadt, schlenderte ein bisschen an den Schaufenstern vorbei, um anschließend ein Eis im Straßencafe zu essen. Die milde Luft und das Gemurmel der Leute erinnerte sie an früher.
Nur nicht allein sein.
Verstohlen sah sie den Pärchen zu, lauschte dem Geplänkel der jungen Männer und dem koketten Lachen der Mädchen.
Ist das denn schon so lange her?
Verträumt sah sie sich mit ihm Hand in Hand am Rhein spazieren gehen.
Sie arbeiteten in der gleichen Firma. Oft lag eine Botschaft an ihrem Arbeitsplatz. Manchmal eine rote Rose.
Jetzt im Rentenalter schickte er ihr seine Liebesbriefe mit der Post nach Hause. Der Briefträger lachte, denn er kannte schon seine Handschrift.
Der verrückte Kerl, mit ihm war unser Leben nie langweilig.
Ein Brief hat folgenden Inhalt:
Meine geliebte, kleine Hexe
Was machst Du nur mit mir, dass ich mich in meinem Alter noch so fit fühle? Ich könnte zerspringen vor Glück. Danke für die wundervolle Nacht, danke, dass es Dich gibt. Ich liebe Dich
Seinen letzten Brief schrieb er mit zittriger Hand, bevor er in den OP musste. Er wusste wie es um ihn stand, er wusste dass es keine Hoffnung gab. Auch sie wusste darum, doch keiner sprach darüber. Keiner wollte dem Anderen die Hoffnung nehmen.
Eine Krankenschwester brachte ihn ihr zwei Tage nach seinem Tod.
Nun pilgert sie jeden Abend zu seinem Grab und hält stumme Zwiesprache mit ihm: "Warum bist Du so schnell gegangen, ich wollte doch mit. Hättest Du nicht auf mich warten können? Wir waren doch noch nie getrennt. Nun bleiben mir nur noch die drei Schuhkarton, voll mit Deinen Briefen.
Ich danke unserem Herrgott, dass er Dich nicht so lange leiden ließ, zwei Monate waren genug.
Aber ich will mich nicht beschweren, wir hatten das große Glück, dass wir 55 Jahre zusammen sein durften. Morgen wäre unser 50. Hochzeitstag. Du hattest eine Kreuzfahrt geplant, die Tickets schenkte ich gestern unserer Enkelin.
Jetzt geht sie tränen blind nach Hause. Mittlerweile gießt es in Strömen. Sie hebt ihr Gesicht in den Regen und weiß er hat ihr zugehört.
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TONI
Wie das leben kommt, so wird es angenommen

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TONI Re: Ihre ... -


Liebe Marianne, diese Geschichte ist ausnahmsweise einmal wahr.Danke fürs Kommentieren

Siglinde.
Ja so war es auch bei mir. Ist es nicht eigenartig, dass immer nur die Männer sterben?

PS ich hoffe, dass ich meinen Antwort nun an der richtigen Stelle abgeschickt habe.




Zitat: (Original von MarianneK am 25.02.2009 - 15:54 Uhr) Ach Sieglinde,

eine Träne sitzt locker in meinen Augen, denn es ist wunderschön geschrieben. Obwohl es mir nicht lange vergönnt war glücklich zu sein, so kann ich es doch nachempfinden, denn ich sehe es an meiner Schwägerin. Mein Bruder uns sie waren seit ihrer Kindheit zusammen und waren über 50 Jahre verheiratet als er plötzlich starb. Sie waren bis zuletzt verliebt wie am ersten Tag. Jetzt sind es bald 10 Jahre her und sie geht immer noch jeden Tag zu seinen Grab und betet dass sie endlich wieder mit ihm zusammen ist.

Lieben Gruß Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Ihre ... - Ach Sieglinde,

eine Träne sitzt locker in meinen Augen, denn es ist wunderschön geschrieben. Obwohl es mir nicht lange vergönnt war glücklich zu sein, so kann ich es doch nachempfinden, denn ich sehe es an meiner Schwägerin. Mein Bruder uns sie waren seit ihrer Kindheit zusammen und waren über 50 Jahre verheiratet als er plötzlich starb. Sie waren bis zuletzt verliebt wie am ersten Tag. Jetzt sind es bald 10 Jahre her und sie geht immer noch jeden Tag zu seinen Grab und betet dass sie endlich wieder mit ihm zusammen ist.

Lieben Gruß Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
Leanna Guete Morge - Deine Trauer auf so wunderbare Weise zu verarbeiten ist sehr gut. Durch den Dialog über und mit ihm kehrt für dich ein Wissen ein, dass nichts fehlt. Er ging weiter, um dir eine Chance zu geben, dich neu zu erfinden.
Lg Leanna
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