Während die Goßmutter in der Küche hantierte, saß ihr Mann mit den Enkelkindern Moritz und Lena im Esszimmer und die Drei wollten ein Brettspiel spielen.
Während sie das Spiel aufbauten, fragte Moritz:
„Opa, seit der Digitalisierung haben es die Schriftsteller und Maler sicher nicht leichter, ihre Werke an den Mann zu bringen?“
„Wie kommst du darauf Moritz?“, hinterfragte der Großvater.
„Letztens habe ich im Internet
gelesen, dass inzwischen Programme, Filme und auch Bilder besser als ein Maler herstellen können. Auch Musik wird von denen komponiert“, erklärte Moritz.
„Mein lieber Jung, da gebe ich dir Recht, aber Schriftsteller wird es sicherlich weiterhin geben, schließlich muss sich jemand eine Geschichte ausdenken“, antwortete der Großvater, während er seine Püppchen aufstellte.
„Im Internet stand aber, das sollen die Programme aber auch inzwischen schon machen können. Und es soll sogar schon einen Film
geben. – Ich glaube der hieß „Die Kartenlegerin im Park von Havanna““, beharrte Moritz.
„Kannst du dich noch an den Inhalt erinnern?“, wollte nun der Großvater wissen.
„Genau nicht mehr, im Trailer, der natürlich mit Musik unterlegt war, erkannte man im Abendrot einige Tanzende, ich glaube es waren die Tänze Salsa, Tango und Merengue“, erwiderte Moritz.
Lena, die kleine Schwester von Moritz, die das Gespräch interessiert verfolgte, wollte nun aber wisssen und fragte „Aber Feen
konnten sie noch nicht?“
„Lena, in Märchenfilmen oder in Bildern haben sie sicher schon welche erschaffen“, erklärte ihr Moritz.
„Glaube ich nicht, Feen sind viel zu zart und gutmütig, das kann keine Maschine“, antwortete Lena, die es sich nicht vorstellen konnte.
„Doch Lena, auch Feen können die Programme malen oder in Filmen einbringen“, unterstützte der Großvater Moritz.
„Feen sind aber die Lieben und Helfenden, Moritz!“, beharrte Lena mit weit aufgerissenen Augen,
„Lena, denk mal an Dornröschen,
da gab es doch auch eine Fee, die den Wunsch aussprach, dass sich die Prinzessin an einer Spindel stechen sollte“, versuchte Moritz ihr zu erklären.
„Moritz, die war doch sauer, dass sie nicht eingeladen war, weil das Königspaar nicht so viele Teller hatte und dann kam doch noch die letzte Fee, die sagte, das Dornröschen nur 100 Jahre schlafen soll!“, schoss es nur so aus Lena.
„Und damit ihr nichts passierte und keine Fliege ihren Schlaf stören konnte, brachten die Kobolde Fliegengitter an ihr Turmfenster
an. Und zum guten Schluss konnte der Prinz, der sie wachküssen sollte, die Plastikblumen zur Seite schieben, anschließend an dem Bommel der Glocke ziehen und stach sich auch nicht an den Rosendornen“, antwortete ihr nun Moritz mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„Moritz, du bist blöd, so geht das Märchen nicht!“, antwortete Lena etwas pikiert.
„Musste das jetzt sein, Moritz?“, meinte der Großvater mit einem Kopfschütteln.
„Opa, Moritz sprach eben von
Kobolden, die gibt es aber nicht wirklich?“, wollte nun Lena wissen.
„Ach Lena, auch im realen Leben gibt es Kobolde, die gerne Schabernack treiben“, erwiderte der Großvater mit einem Lächeln.
„Wirklich?“, nun wollte Lena es aber genau wissen.
„Ja Lena, dein Bruder Moritz war eben auch ein kleiner Kobold, der gerne Schabernack treibt. In Märchen, Geschichten und in Filmen, da gibt es die unterschiedlichsten Kobolde, doch meist sind sie ganz harmlos und spielen nur Streiche. Auch gibt es Unterschiede bei den Feen, die
meisten Feen sind ja lieb, sind stets hilfsbereit und sehen immer das Gute“, erklärte ihr der Großvater und meinte im Anschluss:
"Lasst uns jetzt das Spiel spielen, sonst hat unsere gute Fee, eure Großmutter die Pfannkuchen mit den Heidelbeeren fertig und wir haben gar nicht gespielt."