Humor & Satire
Dinner for five

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"Dinner for five"
Veröffentlicht am 30. Dezember 2022, 8 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.
Dinner for five

Dinner for five

Es war der letzte Tag des alten Jahres. Cassandra wartete auf ihre vier Freunde aus der Studienzeit, die sie zu einem opulenten Diner eingeladen hatte. Tagelang hatte ihr Personal dieses königliche Fest vorbereitet, und nun strahlte der Festsaal, dufteten die aufgetragenen Speisen und perlte der trojanische Schampus in den Flöten. Zur angegebenen Zeit standen drei der vier Freunde unter dem Mispelzweig, der frisch wie am Weihnachtsabend wirkte, und hauchten ihrer Freundin einige bisous auf die Wangen. Man

beschloss, nicht länger auf den vierten Freund zu warten,und goss sich Schampus um Schampus in die durstigen Kehlen. Selbstredend hatten die drei Freunde kleine Geschenke mitgebracht, eine Tüte Nonnenfürzchen aus Düssldorf, ein Fässchen Apfelwein aus Francoforte, nur der Filosof aus Rheinland-Pfalz brachte prosaisches Kapital mit, in einem ledernen Beutel. Die Tischgesellschaft wurde immer übermütiger und begann in

metrisch gebundenen Sätzen zu skandieren sowie alte Meister zu zitieren, etwa "Nenne mir Muse/ den Mann... blablabla". Cassandra war darob nicht sonderlich begeistert, wurde sie doch an den großen Krieg um ihre Heimat erinnert. Aber ein große Glas Ouzo hob ihre gute Laune wieder. Dennoch wurden die Freunde peu à peu immer verstimmter, denn der Duzfreund des Filosofen aus RP, ein Schwabe, der derzeit in Berlin lehrte und den dortens der junge H. gehört hatte, meinte eines Tages „Aus Lügen, die wir ständig

wiederholen, werden Wahrheiten, die unser tägliches Leben bestimmen.“ Diese Erinnerung nun versetzte die Gesellschaft in eine wilde Stimmung, man warf sich dies und das an die Köpfe, schimpfte, lachte und grölte und sang schließlich das schöne Lied "Es gibt kein Bier auf Hawaii" Und der vierte Freund war immer noch nicht gekommen - Fritz war im Verkehr stecken geblieben und hatte Cassandra am Mobile davon in Kenntnis gesetzt, just in dem

Moment, als der rheinlandpfälzische Denker aus seinem druckfrischen Werk vorlesen wollte... Hier endet mein Teil des Silvester-Rätsels, schreibt nun Ihr, liebe Leser, weiter und decouvriert auch, WER denn da mit der principessa am Tisch sitzt.

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Hörbuch

Über den Autor

cassandra2010

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.

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Brubeckfan Noch öfter wogte die Stimmung heftig auf und ab.
Aufbrausend verwahrte sich der Kalle aus Trier gegen vorsichtige Andeutungen, sein Schreibstil bedürfe der Lesbarkeit, zumal wohl die von ihm verehrte Arbeiterklasse Rezipienten seiner Werke werden sollte? Der erhabene Schwabe hielt sich derweil still an den Schampus.

Über H. erzählte man sich dann, seine neuen Nachbarn hätten schreckliche Probleme mit der Aussprache seines Namens "Ongri Äng".

Ja Prost, liebe Cassy, und: Take Five.
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Jau, leeven Jrades, zwei Fleißkärtchen haste Dir verdient. ABER was ist mit dem Schwaben und mit dem Hessen?

Prösterchen und einen netten Rutsch
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Der Flegel Hegel: Immer, wenn seine Flöte schon wieder leer war, dozierte der Stuttgarter über Nichts, Werden, Sein und ä Maßle. Cassandra schenkte flink nach, weil sogar des Schwaben Fan Kalle die Augen rollte.

Eine Zugabe hast Du versteckt:
Mispel=Hundsärsch, mit der englischen Kußgelegenheit nicht zu verwechseln.
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cassandra2010 Wat meinste, wieso ick meine Oberstufenwahl im Bereich Naturwissenschaften verflucht habe! Ick dummet Stück wähle doch glatt... Biologie, mit Mendel und anderem Schnickschnack. Für botanische Kenntnisse war da keine Zeit.
Prösterchen mit einem Gin, cin- cin.
Cassy
Vergangenes Jahr - Antworten
cassandra2010 
Jau, und nach der Sause stellte Kalle den GWFH auf die ... Füße... haha! Idealismus war Kalles Sache ja nun gar nicht. Wesens der kritischen Vernunft.

Winke winke aus Troja
Cassy

PS ...ich denke immer noch mit Grausen an das Hegelseminar zur Ästhetik...
Uaaah

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cassandra2010 YMMD!
Kringel mich noch immer vor Lachen!
Der Flegel Hegel wird sich gar fürchterlich an Dir rächen, hat er doch einen Draht zum Weltgeist..
Ontologische Grüße
Cassy
Vergangenes Jahr - Antworten
Brubeckfan Kringeln ... wunderbar.
auf die Füße ... erinnere mich. Paar Jahre Philo-Überblick reichten mir aber.
zum Knutschen ... Mistel, gell; Mispel wird nicht funktionieren.
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cassandra2010 Denken ist Denken ist Lehren.

https://youtu.be/sv_2a6KZbgc

Cassy
Vergangenes Jahr - Antworten
Brubeckfan Na wem es Spaß macht. Ich finde sowas ziemlich gruslig. "Zehnmal lesen", empfiehlt Scobel. Nö. Wenn man etwas nicht einfach erklären kann, hat man es nicht verstanden (Einstein und als Plagiat Popper).
Die Weltbühne brachte mal "Dichter im Hörsaal", ein Gedicht eines Studenten, der dem Prof sagt "ach für das bißchen Onanie..."
Na ja.
Diese Hörprobe hat meine Ignoranz wieder bestätigt.
Dagegen Mathematik, da weiß man nie, wozu die Spielereien mal gut sind. Primzahlen brauchten 2000 Jahre, bis sie plötzlich zur Verschlüsselung im www hochwichtig wurden.

Deine Party jedenfalls war eine gute Idee!
Vergangenes Jahr - Antworten
cassandra2010 
Ja, ne? Und auf was wir da alles gestoßen sind... sogar die Primzahlen melden sich zu Wort...

"Deine Party jedenfalls war eine gute Idee!"... wenn Du wüsstest! Die Dödel haben mir einen Saustall hinterlassen, ich putze immer noch!
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