Biografien & Erinnerungen
Mein Tagebuch - Von einem schönen Tag am Stausee...

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"Warum Eltern auch am Hinterkopf Augen haben sollten"
Veröffentlicht am 19. Oktober 2022, 14 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

...ich bin Ines, geboren und aufgewachsen in der ehemaligen DDR, nach der Grenzöffnung und seit dem Auszug meiner 3 Kinder viel unterwegs, woraus sich auch mein spitz- und username vagabundinchen (vagabund + inchen) ergibt. Ich bin ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann (wenn ich das von mir selbst behaupten darf), meine Hobbys sind lesen, schreiben, Fahrrad fahren, wandern, angeln, zelten ...und alles, was Spaß macht. Ich mache ein paar Mal ...
Warum Eltern auch am Hinterkopf Augen haben sollten

Mein Tagebuch - Von einem schönen Tag am Stausee...

Von einem schönen Tag am Stausee und einem Drama mit glücklichem Ausgang





oder:



Warum Eltern auch am Hinterkopf Augen haben sollten


Wasser hatte schon immer eine magische Anziehungskraft für mich. Besonders als Kind. Egal ob flache Pfütze oder tiefer See. Doch zum Glück gingen unsere Begegnungen immer gut für mich aus. Dank einer großen Portion Glück. Hier ein paar Beispiele. Als ich etwa 4 Jahre alt war, besuchte meine Familie mit mir die Saaletalsperre, oder genauer gesagt an der BleilochTalsperre. Dort gab es, jedenfalls zur damaligen Zeit, einen kleinen Badestrand, an dem wir einen sonnigen Nachmittag verbrachten. Wir

Geschwister spielten im flachen Wasser mit unseren Luftmatratzen und meine Eltern, na ja, die waren halt am Strand oder im Wasser. Ich weiß noch, dass mein Papa in seinem Leben sehr gern schwimmen ging und dabei auch weite Strecken zurücklegte. Vielleicht habe ich ja diese Affinität zum Wasser von ihm. Jedenfalls bemerkten meine Eltern irgendwann, dass es so verdächtig still geworden war. Meine Schwester saß immer noch im Sand und spielte, brav wie immer. Aber ich war irgendwie verschwunden. Gleich darauf entdeckte mich meine Mutter. Aber zu ihrem großen Schrecken saß ich auf der

Luftmatratze und war bereits weit vom Ufer abgetrieben. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie sich meine Eltern da gefühlt haben müssen, jetzt, da ich selber drei Kinder groß gezogen habe. Das müssen bange und sich ewig hinziehende Minuten gewesen sein, bis mein Vater zu mir geschwommen war und mich mitsamt der Luftmatratze wieder an den Strand gezogen hatte. Und die ganze Zeit über redete er auf mich ein, dass ich ja still sitzen bleiben solle. Das weiß ich noch wie heute. Mein Papa im Wasser, nur sein Kopf ist zu sehen und er drehte sich ständig beim Schwimmen um zu mir, während er die Luftmatratze, auf der ich saß, vorsichtig neben sich her

zog. Mein Ausflug ist noch mal gut gegangen. Zum Glück. Ein anderes Mal, ungefähr 2 Jahre später und schon nach unserem Umzug nach Kleinmachnow, ging mein Papa mit uns Kindern in das Bosch-Becken. So hieß das, glaube ich. Jedenfalls war es ein Freibad, welches es heute leider nicht mehr gibt. Aber auch heute noch erinnere ich mich an fast alle Einzelheiten. Die grüne naturbelassene Wiese mit dem herunter getrampelten Gras (kein kurzgeschnittener Rasen wie heute üblich), die einfachen Umkleidekabinen aus Holz am hinteren Rande, die

Steinfliesen rund um das große Becken und das leicht grünliche Wasser. Jedes Jahr zu einer bestimmten Zeit im Frühling, wenn überall die ersten Büsche anfangen zu blühen und ihren Duft verströmen, dann kommt diese Erinnerung an das alte Schwimmbecken am Rande von Kleinmachnow wieder auf. Wahrscheinlich standen auch dort die gleiche Art von Büschen. Nachdem wir also dort angekommen waren und unsere Decke auf der Wiese ausgebreitet hatten, nahm mein Papa uns Kinder zuerst an die Hand und zeigte uns das Schwimmbecken. Er erklärte uns genau, dass der Teil hier vorne nur für

Schwimmer sei und da hinten der Einstieg und der Bereich für die Nichtschwimmer. Und dass wir unbedingt dort und somit hinter der Bojen-Absperrung bleiben müssen. Ich hörte aber (den Aussagen meiner Mutter zufolge: „...wie immer...“) nur mit einem halben Ohr zu. Schließlich war das Wasser und die vielen planschenden Kinder zu faszinierend für mich. Kaum hatte mein Papa sich nur für eine halbe Minute umgedreht, um seine Brille auf die Decke zu legen, da marschierte ich auch schon schnurstracks auf die nächste Leiter zu, die am Beckenrand befestigt war und mit deren Hilfe man ins und aus

dem Becken klettern konnte. Selbstbewusst kletterte ich die ersten Stufen hinab, bis mir das Wasser bis an die Brust ging und machte dann einen Schritt nach hinten. Gleichzeitig ließ ich die Leiter los, da ich ja der Meinung war, das Schwimmbecken sei hier nicht so tief. Augenblicklich versank ich und weiß noch heute, wie sich vor mir eine grüne Wand an Wasser auftat und die Geräusche verschwanden. Beziehungsweise ganz dumpf wurden. Eben genau so, wie man unter Wasser hört. Inzwischen hatte sich mein Papa wieder

umgedreht und bemerkte mit Schrecken, dass er mich nirgends sehen konnte. Meine Schwester stand immer noch am selben Fleck und wartete brav, aber ich war spurlos verschwunden. Dafür sah mein Papa aber, wie plötzlich mehrere Menschen im Wasser in der Nähe der Leiter abtauchten, mich wieder an die Wasseroberfläche holten und zurück zur Leiter schoben. An die ich mich dann hustend festklammerte. Das ganze dauerte nur Bruchteile von Sekunden und dank der aufmerksamen Schwimmer war ja auch nicht wirklich was passiert. Hätte aber. Mein Papa hob mich aus dem Wasser und

der Nachmittag war für mich gelaufen. Ins Wasser durfte ich nicht mehr. Einer meiner „Lebensretter“ meinte noch, ich sei so selbstverständlich ins tiefe Becken geklettert, dass er angenommen hatte, dass ich schwimmen konnte. Obwohl ich noch so klein und zierlich war. Kurz danach brachte mir mein Papa das Schwimmen dann auch bei. Schwimmunterricht in der Schule gab es damals noch nicht. Und da ich hin und wieder in meiner Kindheit an Wadenkrämpfen litt, trainierte er mir auch gleich, wie ich mich im Wasser zu verhalten hatte, falls ich einen Krampf im Bein während des Schwimmens

bekam. Luft holen, den großen Zeh greifen und daran ziehen, während ich mit der anderen Hand auf das Knie drückte und somit das Bein streckte. Das sollte wohl helfen. Aber zum Glück musste ich es nie während eines Notfalls ausprobieren.

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Hörbuch

Über den Autor

vagabundinchen
...ich bin Ines, geboren und aufgewachsen in der ehemaligen DDR, nach der Grenzöffnung und seit dem Auszug meiner 3 Kinder viel unterwegs, woraus sich auch mein spitz- und username vagabundinchen (vagabund + inchen) ergibt. Ich bin ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann (wenn ich das von mir selbst behaupten darf), meine Hobbys sind lesen, schreiben, Fahrrad fahren, wandern, angeln, zelten ...und alles, was Spaß macht. Ich mache ein paar Mal in der Woche Linedance und probiere gerne mal was Neues aus. Freundschaften sind mir sehr wichtig. Wenn ihr mir schreiben wollt, dann traut euch ruhig. Ich beiße nicht.
Ansonsten viel Spaß beim Lesen...

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Annabel Fesselnd beschrieben. Das war ein Erlebnis, auf das man auch gerne hätte verzichten können. Eltern müssen tatsächlich alles im Blick behalten. Ich glaube ja an Schutzengel...
Vor langer Zeit - Antworten
vagabundinchen Ja, liebe Annabel, ich glaube auch an sie und bin meinem sehr dankbar. Hat schon mehrfach gute Dienste geleistet.
Lieben Gruß
Ines
Vor langer Zeit - Antworten
Nereus Gut, dass Du so einen Papa hattest. Heutigen Tags können weniger als die Hälfte der Grundschüler schwimmen
Na liebe Ines Dein Kindererlebnisbuch scheint prall gefüllt zu sein, so werde ich wohl noch mehr über Deine erste Zeit erfahren
dankend lieben Gruß
markus
Vor langer Zeit - Antworten
vagabundinchen Na ja, je älter man wird, desto mehr gibt es natürlich auch zu erzählen. Und bevor ich senil werde und alles vergesse, dachte ich, dass ich es lieber aufschreibe. Dann kann ich mich auch im Alter immer wieder an "neuen Geschichten" erfreuen. :-)
Und wenn auch du Freude an den kleinen Anekdoten des Lebens hast, dann schaue gerne wieder vorbei.
Liebe Grüße
Ines
Vor langer Zeit - Antworten
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