Biografien & Erinnerungen
Liebes Tagebuch - Nachtrag - Den Termin gestern hätte ich mir sparen können!

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"Wie das Leben so spielt"
Veröffentlicht am 27. September 2022, 12 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

...ich bin Ines, geboren und aufgewachsen in der ehemaligen DDR, nach der Grenzöffnung und seit dem Auszug meiner 3 Kinder viel unterwegs, woraus sich auch mein spitz- und username vagabundinchen (vagabund + inchen) ergibt. Ich bin ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann (wenn ich das von mir selbst behaupten darf), meine Hobbys sind lesen, schreiben, Fahrrad fahren, wandern, angeln, zelten ...und alles, was Spaß macht. Ich mache ein paar Mal ...
Wie das Leben so spielt

Liebes Tagebuch - Nachtrag - Den Termin gestern hätte ich mir sparen können!

Liebes Tagebuch - Nachtrag



oder:


Den Termin heute hätte ich mir sparen können!


Am Freitag war ich ja zum ersten Mal in dem Dialysezentrum, da meine Blutwerte in Bezug auf die Nieren jetzt wohl langsam einer fachmännischen Begutachtung bedürfen. So meine Hausärztin. 13.30 Uhr bin ich zu Hause los, pünktlich um 14.20 Uhr war ich vor Ort. (Tja, Berlin ist recht weitläufig, wenn man mit den Öffentlichen fahren muss. ) Ich meldete mich am Tresen und wurde gebeten, im Wartezimmer Platz zu nehmen. Ich hasse dieses Wort: „Wartezimmer“, weil ich in der letzten

Zeit wirklich sinnlos viele Stunden in den jeweiligen Räumen der unterschiedlichen Praxen verplempert habe. Doch am Freitag verlief alles eigentlich verhältnismäßig zügig. Nach „nur“ zwei Stunden war ich wieder draußen. Jedoch ist auch nicht viel passiert. Blutabnahme und Urin-Abgabe. Beim Blut-Schnelltest ergab sich, dass mein Kalium-Spiegel zu niedrig war. Da die Ärztin am heutigen Freitag nicht da war (warum vergibt man denn dann überhaupt Termine oder sagt sie nicht ab, wenn die Ärztin kurzfristig ausfällt!), wurde ich mit der Bemerkung: „… ich solle mal täglich eine Banane

essen, damit der Kalium-Spiegel ansteigt!…“ und einem neuen Termin für Montag zur gleichen Zeit wieder nach Hause geschickt. Soweit – so gut. Gestern, am Montag, also das ganze Spiel wieder von vorne. 13.30 Uhr bin ich zu Hause los, pünktlich um 14.20 Uhr war ich vor Ort. Wieder die Anmeldung am Tresen und die Bitte, in das Wartezimmer zu gehen. Und da hieß es dann warten… und warten… und warten… Wie ich das hasse! Nach einer Stunde (wohlgemerkt, ich

hatte einen Termin und fand mich schon sehr geduldig) und einigen Patienten, die nach mir kamen und vor mir gingen, fragte ich vorsichtig nach, wie lange es wohl noch dauern würde. Und wurde gefragt: „Ja, wer sind Sie denn?“ Worauf ich antwortete: „… dass ich immer noch die Frau Schmidt bin, die vor einer Stunde einen Termin hatte und sich 10 min vorher hier angemeldet hatte!“ Die Schwester nickte kurz, meinte, dass sie nachfragen würde und verschwand. Für die nächste halbe Stunde. Inzwischen wurde es spät und ich fragte mich, wie lange denn die Praxis noch geöffnet sei. Schließlich hörte ich den Arzt nebenan

und wollte noch vorstellig bei ihm werden. So als unerfahrener Neu-Kranker kann es ja vorkommen, dass man einige Fragen hat. Zum Beispiel wegen der Schmerz-Medikamente, ich als Nierenkranke überhaupt einnehmen darf. Also ging ich wieder an den Tresen und fragte nach, ob das heute noch etwas wird. Ich bekam die leicht genervte Antwort: „… dass man ja erst einmal mit der Blutabnahme warten müsse, was der Doktor überhaupt für Werte haben möchte. Man könne ja nicht einfach so irgendwas abzapfen!“ Schon wieder Blutabnahme? Dachte ich.

Hatten wir doch am Freitag schon! So viel wird sich da doch wohl nicht verändert haben! Ich bemerkte also noch an, dass ich heute unbedingt noch den Doktor sprechen müsse, da ich eine Frage habe. Worauf ich einen zweifelnden Blick erhielt mit der Bemerkung: “ Ich kann nachfragen, aber ich glaube nicht, dass das klappt. Ist ja schon Feierabend!“ Und weg war sie … wieder einmal. Kurz danach wurde ich zur Blutentnahme gerufen. Das Ergebnis war nicht wirklich überraschend. Vergleichbar mit den Werten von Freitag. Wer hätte es gedacht! Mit den Worten: „… Essen Sie

mal weiterhin täglich eine Banane. Und wenn Sie eine Frage haben, dann können Sie ja am Mittwoch vorbei kommen, vielleicht sei dann die Frau Doktor, die für Sie zuständig sei, wieder da!“ … wurde ich aus der Praxis geschoben. War ja schon Feierabend! Ich hasse Arztpraxen! Den Termin heute hätte ich mir sparen können! Und die Wartezeit von knapp 3 Stunden auch! Dass sich die Blutwerte nicht grandios verbessern, wenn ich am Wochenende 3 Bananen esse, ist sogar mir als unstudierte Ex-Melkerin

klar! Und dabei habe ich sogar noch gegoogelt und erfahren, dass in 100g Banane gerade einmal 358mg Kalium steckt. In 100g Avocado aber sogar 485mg. Worauf ich mir auf dem Rückweg am Freitag sofort eine dieser für mich zwar bekannten, aber noch nie gekosteten Frucht kaufte. Und so gab es am Wochenende Spaghetti mit Avocado-Spinat-Pesto. Ja, kann man durchaus essen! Aber gebracht hat es in der Kürze der Zeit natürlich nicht wirklich was! Wie man sieht. Also werde ich weiterhin täglich Guacamole und Bananen

essen. Und garantiert in dieser Woche nicht mehr in die Praxis gehen! Vielleicht in ein, zwei Wochen! Wenn aus den Blutwerten etwas Drastisches herauszulesen ist, werden die sich schon melden! Fertig!

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Über den Autor

vagabundinchen
...ich bin Ines, geboren und aufgewachsen in der ehemaligen DDR, nach der Grenzöffnung und seit dem Auszug meiner 3 Kinder viel unterwegs, woraus sich auch mein spitz- und username vagabundinchen (vagabund + inchen) ergibt. Ich bin ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann (wenn ich das von mir selbst behaupten darf), meine Hobbys sind lesen, schreiben, Fahrrad fahren, wandern, angeln, zelten ...und alles, was Spaß macht. Ich mache ein paar Mal in der Woche Linedance und probiere gerne mal was Neues aus. Freundschaften sind mir sehr wichtig. Wenn ihr mir schreiben wollt, dann traut euch ruhig. Ich beiße nicht.
Ansonsten viel Spaß beim Lesen...

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Bleistift 
"Den Termin gestern hätte ich mir sparen können!..."
Nun denn, willkommen im Club, und das auf einem Gebiet,
wo ich mich leider mindestens ebenso verdammt gut auskenne... ...smile*
Guckst Du also hier:
https://www.mystorys.de/b144982-Humor-und-Satire-WIR-LASSEN-SIE-UNGERN-WARTEN.htm
Ja, ja, die lieben Ärzte:
Die längste Wartezeit, die ich je bei einem Arzttermin verzeichnen konnte, waren 7 1/2 Sunden beim Augenarzt und das trotz Termin... :o(
LG
Bleistift :-)



Vor langer Zeit - Antworten
vagabundinchen Ja, ich finde das echt unverschämt. Inzwischen muss man selbst Wartezeiten bei einem Facharzt von bis zu 9 Monaten hinnehmen. In diesem Nierenzentrum habe ich "nur" ein viertel Jahr auf einen Termin warten müssen. Und das, obwohl ich von meiner Ärztin eine sogenannte Notfall-Überweisung bekam. Und ab dem nächsten Jahr wird es wohl noch schlimmer. Wenn der staatliche Zuschuss für Neupatienten wegfällt. Dann haben die "Götter in Weiß" ja keinen Grund mehr, neue Patienten zu übernehmen. LG Ines
Vor langer Zeit - Antworten
Nereus Liebe Ines,
ich hoffe doch, es ist alles Fiktion, außer die Zustände in den Praxen herrschen
Aber Du hast das wieder so "vagabundinchen " geschrieben, dass ich denken musste es sei jedes Wörtchen dem realen Leben entnommen.
Ich saß gedanklich mit Dir im Wartebereich und war froh wieder entwischen zu können und happy erst in vierzehn Tagen wieder erscheinen zu müssen
dankend lieben Gruß
markus
Vor langer Zeit - Antworten
vagabundinchen Auch wenn ich versuche, alles etwas bildlich oder witzig zu erzählen, so hat sich doch alles wirklich so abgespielt. Manchmal versuche ich, es ein wenig herunterzuspielen, aber häufig fällt es mir auch ziemlich schwer. Die Zustände zumindest in der Berliner Notaufnahme beziehungsweise den Praxen ist doch meist haarsträubend. Egal, wann oder bei welchem Krankenhaus ich in den letzten Jahren in der Notaufnahme war (ich bin Bluterin und daher ab und zu mal mit Schnittverletzungen dort), ich musste immer viele Stunden warten. Und neuerdings auch in den Facharzt-Praxen. Bei denen anscheinend nur noch Geld verdienen und nicht mehr der Mensch im Vordergrund steht. Leider. Vielleicht ist das aber auch nur, weil ich mit meinen 60 Jahren inzwischen leicht ergraut bin. Und alle denken, dass man es mit den "alten" Menschen ja machen kann. Das ist echt schade. Aber leider in Berlin Realität. Lieben Gruß Ines
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Liebe Ines,
ich hoffe doch, es ist alles Fiktion, außer die Zustände in den Praxen herrschen
Aber Du hast das wieder so "vagabundinchen " geschrieben, dass ich denken musste es sei jedes Wörtchen dem realen Leben entnommen.
Ich saß gedanklich mit Dir im Wartebereich und war froh wieder entwischen zu können und happy erst in vierzehn Tagen wieder erscheinen zu müssen
dankend lieben Gruß
markus
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