Waffenexport
Wir waren wieder einmal in den Staaten. In dem kleinen Städtchen M. fanden wir einen Laden, der so ziemlich alles führte. Von Andenken über Postkarten bis hin zu Dingen, die man auch wirklich brauchen konnte.In einer Ecke entdeckte ich den Nachbau eines Taschenrevolvers. Irgendwie kam mir so ein Teil bekannt vor und da der Preis recht moderat war, musste ich es kaufen. Irgendwer bestätigte mir, dass es eine „Deringer“ war, die berühmte „Remington Double Deringer“. Sie hatte zwei Läufe übereinander und passte in jede Handtasche.Bis zu Abreise hatte ich mein Souvenir wieder vergessen. Doch auf dem Weg zu Flughafen fragte ich meine Gastgeberin, was ich tun sollte. Sie meinte, deklariere das Ding doch einfach. Doch ich traute ihrem Rat nicht. Mit der Hilfe eines Schraubenziehers zerlegte ich sie in mehrere Teile und deponierte sie in der Jacke und im Umhängebeutel. Alles ging glatt.Im Flugzeug ritt mich der Teufel und ich walzte zur Toilette. Alle Teile am Mann plus Schraubenzieher montierte ich alles wieder zusammen und dachte ganz stolz, dass es die Berufsverbrecher auch so machen.Seltsamerweise konnte ich dann mit dem Pistölchen in Deutschland einreisen, denn kein Mensch durchleuchtete mich.So kam die Deringer nach Old Germany und per Internet erfuhr ich, dass sie ein „Döringer“ ein Thüringer erfunden hat, der später zum Deringer mutierte.
2009-02-20 JFW