Da man ja in dieser Zeit nie weiß, ob man überhaupt noch mal Urlaub machen kann, hatten mein Göttergatte und ich uns kurz entschlossen im Internet was rausgesucht, wo man auch mit Katze willkommen ist.
Naja, eigentlich fahre ich ja nicht so gern mit ihm in den Urlaub, weil er, selbst wenn es nur
ein kurzer Urlaub ist, fast immer den halben Kleiderschrank und all seine technischen Geräte, als da wären 2 Kofferradios, mehrere Taschenlampen, sein Navi (weil meins ja nicht reicht) und allerhand Strippen für alle möglichen elektrischen Anschlüsse, mitzunehmen gedenkt.
Außerdem musste noch sein Fahrrad mit, den Heckträger hatten wir schon zwei Tage vorher mühevoll (die Einzelheiten der Montage möchte ich dem werten Leser lieber ersparen) montiert.
Also ging es los. Wir hatten eine Ferienunterkunft gefunden, wo wir unseren Kater mitnehmen konnten.
In dieser Unterkunft angekommen, bekamen
wir erst mal einen gehörigen Schreck. Ein Bauernhof fast mitten im Wald, kein Parkplatz nur eine ungemähte Wiese, viele Steine, viele Fliegen, Mücken und was sonst noch an Getier fliegen konnte, warteten schon auf Urlaubsgäste. Ein altes Seitengebäude mit wackeliger Eingangstür sollte für eine Woche unsere nach Urlaub lechzenden Seelen erfreuen.
Da hatte ich aber nicht mit meinem Gatten gerechnet. Er blieb im Auto und sagte:
"Hier kriegste mich nich rein!" Die Räumlichkeiten, die uns gezeigt wurden, gaben aber auch mir den Rest und ließen kein Urlaubsfeeling aufkommen. Eine Küche, wie ich sie noch von meiner Oma aus den 50er
Jahren kannte. Dabei bin ich nicht besonders anspruchsvoll. Leider mangelte es auch an Reinlichkeit.
Es war schon nach siebzehn Uhr und nun war guter Rat teuer. Ich entschuldigte mich bei den Wirtsleuten und meinte, dass es meinem Mann zu einsam hier sei. Also setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren los. Überall, wo "Zimmervermietung" dran stand, klingelten wir. Leider gab es meist eine Absage.
Dann hatten wir doch etwas Glück. An einem schönen Haus, wo "Zimmervermietung" dran stand guckte eine Frau zum obersten Fenster heraus, die zwar leider auch keinen Platz hatte, aber uns anbot, herum zu telefonieren,
ob irgendwas frei ist für zwei Personen mit Katze.
Wir hatten Glück. Nach einer Weile kam sie herunter und gab uns eine Adresse mit den Worten: "Versuchen Sie´s mal da. Ist zwar sehr klein, aber wenn Sie nicht so lange bleiben wollen, geht es vielleicht."
Wir bedankten uns hundert Mal und machten uns mit Navi auf den Weg in den Außenbereich von Bad M.in Waldesnähe zu einem Ferienhof.
Hier waren wir überrascht. Es war ein Bauernhof, aber kein Vergleich zu dem, wo wir zuerst hin wollten. Ruhig am Waldrand gelegen und dennoch nur einen Katzensprung von Bad M. entfernt. Weiße französische Fleischrinder grasten in der Nachbarschaft und zwei Ponys, ein braunes und ein weißes, mümmelten gemeinsam mit den Rindern das Gras.
Eine ältere Frau empfing uns, zeigte uns eine
sehr kleine Ferienwohnung, die aus einem Zimmer, einem kleinen Vorsaal und kleiner Nasszelle bestand. Alles spartanisch eingerichtet, aber reinlich. Außerdem konnten wir noch das große Gartenhaus quer gegenüber in dem großen, mit alten Apfelbäumen bewachsenen Garten mitmieten.
Wir fühlten uns wie im Paradies und selbst
unser Kater schien sich auf Anhieb wohl zu fühlen.
Vor der Eingangstür hatten die Besitzer eine Fliegenschutztür angebracht, so dass wir vor diesen Biestern ziemlich geschützt waren. Unserem Kater gefiel es natürlich, hinter diesem Schutzgitter zu sitzen und den Hofkater und die Hühner zu beobachten, die sich ab und zu in den gut gepflegten Garten unter den Apfelbäumen zu schaffen machten.
Selbst an den Fenstern befanden sich Fliegengitter, so dass wir des Nachts ruhig schlafen konnten. Die Liegen war zwar etwas hart, aber ich gestehe, dass ich selbst im eigenen Bett noch nie so gut geschlafen habe.
Da es uns dort so gut gefallen hat, haben wir uns vorgenommen wieder da Urlaub zu machen. Es gibt ja auf diesem Hof noch zwei Ferienwohnungen, die größer und komfortabler sind.