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Die Wasserbombe - Spätwerk und Drabble zu "99 Luftballons"

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"Die Wasserbombe - Spätwerk und Drabble zu "99 Luftballons""
Veröffentlicht am 10. Juli 2022, 38 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

"Friedemann" ist nur mein Vorname, für meinen Nachnamen "Kriegsfuß" reichte (aufgrund der von myStorys vorgegebenen Obergrenze von 14 Zeichen) leider der Platz nicht mehr. Mein Name besagt, dass ich im Grunde ein sehr friedliebender Mensch bin, der aber verbalen Auseinandersetzungen nicht grundsätzlich aus dem Weg geht. Diese sind gelegentlich die Folge von satirischen Texten, für die ich schon seit meiner Schulzeit (als noch Lehrer und ...
Die Wasserbombe - Spätwerk und Drabble zu "99 Luftballons"

Die Wasserbombe - Spätwerk und Drabble zu "99 Luftballons"



Vorwort zum Thema „99 Luftballons“: In den 1950er-Jahren kannten wir damaligen Kinder die Luftballons nur aus den Jahrmärkten oder Volksfesten und waren froh, wenn wir mal einen als Geschenk unserer Verwandtschaft mit nach Hause mitnehmen durften. Auf dem Heimweg mussten wir allerdings höllisch aufpassen, dass er uns nicht auf Nimmerwieder-sehen davonflog. Wenn wir dann genügend mit ihm gespielt hatten, füllten wir ihn mit Wasser und benutzten ihn meist im Spiel mit Freunden (und mehr noch mit unseren „Feinden“) als Wasserbomben. Hierbei mussten wir auch noch aufpassen, dass wir nicht zu viel Wasser einfüllten, weil solch ein Gummi gerne riss und und uns selber wässerte.


Drabble: Ich war ungefähr 10 Jahre alt, als ich unsere Enz bei Hochwasser überquerte und von der Brücke schaute, ob im angeschwemmten Ufergerümpel etwas zum Mitnehmen war. Ich fand lediglich einen leeren Luftballon, zwar nicht bunt wie Jahrmarktballons, doch als Wasserbombe zu gebrauchen. Ich füllte ihn mit erstaunlich viel Wasser, da wäre ein Jahrmarktballon längst geplatzt. Als ich den Ballon spielend herumschaukelte, hörte ich oben am Brückengeländer einen ortsbekannte Schreihals runterschreien „schämst dich nicht, du Drecksau?“ Verdutzt antwortete ich „warum, ich fand das im Wasser, der gehört doch niemanden mehr“, worauf er brüllte:



„Du Idiot, das ist doch ein Pariser!

Nachlese (die Wahrheit ohne DrabbleDruck):

Mein Freund Alfred und ich waren ungefähr 10 Jahre alt, als wir nach einem Hochwasser unsere Enz überquerten und ich von der Brücke drunten am Enzufer im angeschwemmten Gerümpel eine Kinderpuppe sah, die ich meinem Schwesterlein gerne geschenkt hätte. Doch nachdem ich die Böschung hinunterrutschte sah ich enttäuscht, dass die Puppe total ramponiert war. Als ich sie Alfred zeigte, der hinter mir nachrutschte, teilte er jedoch meine Enttäuschung nicht, sondern erstickte fast an einem Lachkrampf. Ich warf wütend die Puppe knapp an ihm vorbei ins Wasser zurück und fischte dafür einen leeren Luftballon heraus, den ich nun Alfred als Wasserbombe ins Genick schmeißen wollte. Beim Herausziehen des Ballons brachte ich allerdings solch eine Unmenge Wasser als Inhalt mit, dass ich ihn beim Hochziehen und folgendem Hin- und Herschaukeln kaum mehr

hochhalten konnte. Jeden Jahrmarktballon hätte es längst zerrissen. Alfred und ich staunten und lachten hinterher dermaßen laut, dass wir diese ältere Dame nicht bemerkten, die inzwischen oben am Brückengeländer stehenblieb und uns kopfschüttelnd mit entgeistertem Blick ansah. Zu ihr gesellte sich bald ein ortsbekannter und von uns gefürchteter Schreihals, der alles beobachtet hatte und nun losschrie „schämt ihr euch nicht, ihr Drecksäue?!“ Verdutzt antwortete ich „warum, ich hab doch den Luftballon hier im Wasser gefunden, der gehört doch niemanden mehr“, worauf er rasend brüllte: „Ihr Idioten, das ist doch kein Luftballon, sondern ein Pariser!!!“ Natürlich wussten wir in unserem Alter damals noch nicht, was ein Pariser (auch als Verhüterli bekannt) sein soll

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Hörbuch

Über den Autor

Friedemann
"Friedemann" ist nur mein Vorname, für meinen Nachnamen "Kriegsfuß" reichte (aufgrund der von myStorys vorgegebenen Obergrenze von 14 Zeichen) leider der Platz nicht mehr. Mein Name besagt, dass ich im Grunde ein sehr friedliebender Mensch bin, der aber verbalen Auseinandersetzungen nicht grundsätzlich aus dem Weg geht. Diese sind gelegentlich die Folge von satirischen Texten, für die ich schon seit meiner Schulzeit (als noch Lehrer und Mitschüler ihre Opfer waren) eine Vorliebe habe. Gemäß meinem Motto - Humor ist das Knopfloch, mit dem wir verhindern können, dass uns der Kragen platzt - kommt hierbei allerdings der Humor (meistens) nicht zu kurz.

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welpenweste Hält einiges aus, sagt man. Günter
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Der Schreihals hätte eher diese "Wasserbombe" verdient. Dachte mir aber auch schon was es sein konnte.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Liebe Bärbel,
schade, dass ich damals nicht diese tolle Idee hatte, diesem Schreihals die Wasserbombe aufs streitsüchtige Maul zu schmeissen, doch als Zehnjähriger hatte ich ohne keine Chance hierzu: Der Kerl stand oben auf der Brücke und die Bombe war sowieso zu schwer.

Liebe Grüße und herzlichen Dank für Deine Anregung und Deinen randgefüllten Geschenkkorb,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
schnief auch ohne den Schreihals wusste ich, was gefunden wurde , einfach herrlich.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Liebe Manuela,
Applaus, dass Du die Lösung schon auf der ersten Seite aufgedeckt hast. Doch zweifle ich, ob Du es bereits als Zehnjährige geschafft hättest.

Liebe Grüße und ein herzliches Dankeschön für Dein dickes Lob und Dein dickes Geschenkpaket,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
Gast 
Hahahahaha ...

hast ihn wenigstens aufgehoben, oder gar benutzt?
Bist doch Schwabe!

hahahahahahaha....
***
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Nein, lieber Gast,
ich bin kein Schwabe, sondern ein geborener Badener (jedoch nahe der Grenze zu Württemberg) und inzwischen Neubayer.Wenn ich damals gewusst hätte, was ich aus der Enz fischte, hätte ich es dem Schreihals geschenkt, damit er sich ja nicht fortpflanzt.

Sei gegrüßt,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Lach, auf diese etwas skurrile Weise hat der Schreihals einen Beitrag zur Aufklärung beigetragen. Bestimmt hat dein Ich-Erzähler gegrübelt, was gemeint sein könnte.
Eine nette Geschichte, lieber Friedemann.
Liebe Grüße
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Liebe Enya,
es freut mich, dass ich Dir Dein Lachen entlocken konnte, auch ich musste beim Schreiben gelegentlich selber grinsen, denn der Ich-Erzähler und Alfreds Freund war ich selbst, und heute noch bin ich froh, dass ihn die Wasserbombe aufgrund des hohen Gewichtes verfehlte. Und Schreihalses Geschrei war noch kein direkter Beitrag zur Aufklärung, brachte jedoch den Stein ins Rollen. Alfred und ich waren nämlich auf dem Weg zum Fußball-Bolzplatz, wo wir dann die älteren Fußballfreunde fragten, aber vorerst nur Gelächter als Antwort einsteckten.

Liebe Grüße und herzlichen Dank fürs Herzchen,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Lustige Geschichte, über die Aufklärung von 10-jährigen
haha was die Natur doch so alles mit sich trägt, sogar mal eine Lümmeltüte
lieben Gruß
markus
Vor langer Zeit - Antworten
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