Biografien & Erinnerungen
Entlang des Bachs

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"Entlang des Bachs"
Veröffentlicht am 02. Juli 2022, 20 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Kurzgeschichten nicht nur für Kinder und Erinnerungssplitter aus meinen Leben findet ihr auf meinen Profil.
Entlang des Bachs

Entlang des Bachs

Das zweitgrößte Nebengewässer der Erft ist der Rotbach. Er entspringt an der Nordflanke der Eifel und besitzt ein Einzugsgebiet von rund 231 km² mündet beim Ortsteil Erftstadt- Dirmerzheim in die Erft. Aufgrund der flachen Geländestruktur im Unterlauf des Rotbach und der gewässernahen historischen Siedlungen kam es in der Vergangenheit bereits bei mittlerem Hochwasser wiederholt zu Überflutungen bebauter

Gebiete.

Aus diesem Grund wurde das Hochwasserrückhaltebecken in Erftstadt-Niederberg 2006 für 7,8 Millionen fertiggestellt. Dieses Rückhaltebecken des Erftverbandes am Rotbach (Nebenfluss der Erft) kann laut Angabe eine Million Kubikmeter Wasser aufnehmen. sollte vor Hochwasser besonders die Ortsteile Friesheim und Niederberg schützen. Dazu wurde ein bis zu 6,60 hoher und 669 m langer aus Erdmaterialien bestehender Staudamm

gebaut.




Bereits 40 Jahre vor der Jahrhundertflut im Jahre 2021 wurde nicht nur die Ortsteile Friesheim und Niederberg, sondern

auch der Ortsteil Ahrem betroffen, so erzählte jedenfalls mein Schwiegervater, das rd. 30 cm hoch das Wasser im Garten gestanden hätte.

Und an die Zeit nach dem 15. Juli 2021 erinnere ich mich noch heute, ein Jahr danach. An diesen Tag kam es durch die seit Tagen andauernden Starkregen zur Jahrhundertflut, das Rückhaltebecken war so schnell vollgelaufen, die beiden Abläufe weit geöffnet, ließ natürlich den Rotbach sich in einen reißenden Fluss verwandeln. Auch der

Mühlenbach, der ja vom Rotbach gespeist wurde, wurde vom kleinen Bächlein zu einem reißenden Strom. Unzählige Keller, Wiesen und Felder in einer Breite von rd. dreihundert Meter neben seinen normalen Bachlauf wurden geflutet. Doch der Schock für die Anwohner erreichte sie am Vormittag des 16. Juli, eigentlich sollte das Rückhaltebecken Niederberg schützen, nun drohte sein 669 m langer Damm zu brechen. Das Wasser schwappte und schwappte. Diese Angst hielt sich noch bis zum 18. Juli, bis endlich die Entwarnung gab.

Aufnahme vom 15.7.2021 gegen 21.30 Uhr, (eigene Aufnahme)

Fast an der gleichen Stelle aufgenommen am 02.07.2022, der normale Bachlauf mitten im Dorf Doch durch dieses Ereignis, wurde nicht nur Mensch und Tier oder deren Unterkunft betroffen, nein auch die Natur. Böden wurden von

ausgelaufenem Heizöl und anderen Schadstoffe, die Kellern, Schuppen, Garagen etc. gelagert waren auf Felder und Wiesen verteilt. Auf so mancher Weide konnte man es am 16. Juli deutlich Ölteppiche auf der Braunen Suppe schwimmend erkennen. Man versuchte diese abzupumpen, was auch teilweise gelang.

Weideflächen als Auenland, der Mühlenbach schlängelt sich im Bereich der hinteren Baumreihen. (eigene Aufnahme)Hier stehe ich auf dem Gehweg und das Wasser stand Millimeter unter der Bordsteinkante, die direkten Anwohner waren überglücklich.



Nun nach fast einem Jahr ist zwar noch nicht jedes Gebäude instandgesetzt, aber die Natur begann nach einiger Zeit äußerlich sich zu erholen. Sicherlich gibt es noch Stoffe, die im Erdreich sich niedergelassen haben.

Der Mühlenbach, der ja ein Seitenarm des Rotbach ist, entsteht ja kurz nach dem Ortsteil Friesheim und mündet beim Ortsteil Dirmerzheim wieder in den

Rotbach. Bereits vor dem Ortsteil Ahrem hatten man kleine Wehre in früheren Zeiten eingebaut, um Wasser zu stauen. Am Anfang des Dorfes gab es eine Mühle, die er dann speiste und der Müller konnte zu damaliger Zeit Mehl mahlen. Heutzutage ist die Mühle nicht mehr in Betrieb und wird zu Wohnzwecken genutzt.

Nach dem Durchfluss des Dorfes schlängelte sich der Bach durch eine Auenlandschaft, die heute als Weidefläche genutzt wird. In Lechenich angekommen speiste er den Stadtweiher und nach dem verlassen half er vor Jahrzehnten

noch einem Müller bei der Arbeit bis er beim Ortsteil Dirmerzheim wieder in den Rotbach mündet. Eigentlich ein kleiner Bach, der aber sehr Idyllisch eingebettet zwischen Pappeln und anderen Bäumen seinen Lauf nimmt. Gerade vor dem Ortsteil Ahrem hatten die Kinder an ihm gespielt, in den Bäumen Baumhäuser errichtet. Heute führt ein kleines Stück ein Radwanderweg an ihm entlang. Spaziergänge laden auch ein, auf der einen Seite die Weiden mit den unterschiedlichsten Obstbäumen, auf der anderen Getreidefelder.

Ich mag gerne an diesem Mühlenbach ein wenig Spazierengehen, mich an sein Ufer setzen, die Natur und die Ruhe genießen.

Von der kleinen Fußgängerbrücke

aufgenommen, die auch beim Radwandern ermöglicht, zur alten Römerstraße zu gelangen. Nächstes Bild Fluss abwärts.

Der Wanderweg auf der Rechten Seite flussabwärts

Ein Wehr, das es schon so lange gibt

Der Baum der vielen Generationen als Standort für ihre Baumhäuser diente


Die alte Mühle, die inzwischen zu Wohnzwecken dient


Der Mühlenbach an der Bachstrasse

Selbstverständlich versuchte ich, das ein oder andere Bild von ihm zu malen.

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baesta Liebe Manuela, danke für die Einblicke, die Du uns in Deine Heimatregion, die so arg überflutet war und die Bilder, die nochmals anschaulich zeigten, welche Naturgewalt Wasser hat., gegeben hast.
Freue mich schon auf Deine Bilder, wenn Du wieder "den Pinsel schwingst".

Sei ganz lieb gegrüßt
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Liebe Bärbel,
es jahrt sich ja nun und da kommen natürlich die Erinnerungen hoch.
Bilder, ja , ich müsste wirklich mal wieder eins einstellen, es sind inzwischen doch einige hinzugekommen.

Danke dir vielmals.
LIebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
Nereus Liebe Manuela
so wie Du es schreibst und bebildert hast, die Natur ist voller Wunder. Nach beiden Seiten hin. Sie muss beschützt werden: wir haben nur diese EINE
dankend lieben Gruß
markus
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Lieber Markus,
Ja, die Natur sollte geschützt werden, dann entstehen auch nicht nach solchen Ereignissen die erschütternden Folgen für Mensch und Tier.
Danke dir vielmals.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
Feedre Hallo Manuela,
ein schönes Buch hast du erstellt, schaut
alles so idyllisch aus, aber was Sabine schreibt,
kann ich nur unterschreiben......die Natur sitzt am längeren
Hebel....sie braucht uns nicht!!!
gern gelesen...lieben Gruß
Feedre
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Hallo Feedre,
da gebe ich euch Recht, die Natur sitzt am länger Hebel.
Freue mich sehr, dass dir das Buch zusagt.
Danke dir vielmals.
Liebe Grüße
Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
Memory 
Sehr schöne Bilder und eine Geschichte mit traurigem Hinterggrund, liebe Manuela.
Die Natur beweist uns immer häufiger, dass sie am längeren Hebel sitzt, aber wir machen trotzdem immer weiter wie bisher. Traurig!
Lieben Gruß
Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Liebe Sabine,
Die Natur zeigt uns, wer Herr im Haus ist.
Freue mich sehr, dass dir die Bilder gefallen, hatte mich extra dafür aufs Rad geschwungen.
Danke dir vielmals.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
Kornblume Wunderschöne Bilder, wunderschöne Landschaft, wunderbarer Text. Doch die Idylle trügt, wie die Menschen vor Ort ja schmerzlich erfahren mußten. Bei uns, mitten in Sachsen-Anhalt fehlt seit Wochen der Regen und nach den 3 Trockenjahren wird es für die Bauern und deren Existenzen schlimm.
Die Natur läßt sich nichts vorschreiben und in keine Schubladen pressen.
Nachdenkliche Grüße, trotz der schönen Bilder, schickt die Kornblume
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Ja, die Natur lässt sich nicht vorschreiben und ich hoffe, ih bekommt endlich Regen, aber in Form von Landregen, keinen Starkregen, der wäre fatal.
Freut mich, dass dir die Bilder zusagen und bedanke mich vielmals.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
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