Liebesgedichte
Plötzlich du,
inmitten meiner Alltagssorgen,
unverblümt und so direkt.
Hast allen Platz beansprucht,
der meine Seele füllt.
Wo findet sie nun Raum?
Hast Strahlen ausgesandt,
die mehr als meine Haut gewärmt,
aus meinem Herbst
ins Frühjahr mich geschickt,
den Winter übersprungen.
So plötzlich du, so mitten tief in mir.
Meine Einsamkeit wurde
zum Tode geweiht,
als du mir eine
Heimatschale schufst,
dein Lächeln meinen
Weg kreuzte.
Im Schlaf trinke ich
die Melodie des Himmels,
die sanfter ward,
als deine Töne
leis in meine
Worte fielen.
So watteweich mit dir
in meinem Kopf
bin ich trunken vor Liebe
vor Sehnsucht und Liebe
vor Glück und Liebe
vor Verlangen
und Liebe
trunken nach dir
Wir tranken Atem,
schlürften Nachtmilch,
lagen am seidenen Saum
der Träume.
Wir fingen den Schweiß
wie Perlen, den Geruch von
fließenden Quellen.
Wir schieden von uns
die Befleckung des Schlafs.
Der Morgen reinigt unser Mahl.
Wir sind gefiltert in der Früh.
Unter deiner Haut
nach unbekannten Gründen tauchen.
Steine, die vom Herzen fallen,
zum Wegebauen benutzen.
Das Lachen atemlos rennen lassen.
Worte einhüllen, wie Nebel die Sicht.
Sorgen im Nachtfieber ertränken
und im Sande der Zeit schweben.
Mich in dir neu entdecken.
Wenn die Nacht beginnt zu fliehen,
legt sich sanft ein Wort
von dir über meine müden Lider.
Ich spüre dein Lächeln
auf meiner Haut
und möchte mit dir
den Tag umarmen.
Du hast meinen Traum
von den Lippen geküsst.
Noch im Erwachen warf
meine Sehnsucht dich empor.
Ich fing dich mit
meinem Atem.
Sanft schlossen deine
Lider mich ein.
Brenne mir
Muscheln ins Herz.
Reiße mich auf
mit erdennahen Küssen,
wüstenheißem Atem
und bleib mir
Steinewigkeit.
Text und Cover-Gestaltung: Enya Kummer
Bildnachweis Cover: Pixabay