Brubeckfan Eine schöne, erwärmende Geschichte, liebe Enya; die Foren auf dem heutigen Handy haben diese Probleme noch sehr verstärkt. Hm, wenn ich mir vorstelle, in dem Alter unbeachtet und böse betuschelt in der Ecke zu sitzen, vlt. würde ich dann auch sagen "ist egal" und als Pferd übern Hof rollen. Letzteres ist doch sogar lustig. Habs nun auch 2x gelesen! Viele Grüße, Gerd |
Enya2853 Lieber Gerd, ich denke, im Alter von 11 oder 12 Jahren können Kinder sehr streng sein, was Andersartigkeit angeht. Es bilden sich die Peer-Groups und anscheinend ist konformes Verhalten erwünscht. Später ändert sich das zum Teil, zumindest wenn man Vorbilder hat, die einem Werte vermitteln. Ich habe mich oft gefragt, warum bei manchen Kindern schon ein kaum wahrnehmbares "fremdes" Verhalten zur Ausgrenzung führt und andere sich da ganz viel leisten können. Zum Teil liegt es wohl am Selbstbewusstsein, aber die Gründe sind vielschichtig. Bei Anna war es auf jeden Fall nicht der Rollstuhl, sondern eher Kleidung und ein zuweilen sehr kindliches Verhalten, was ein paar Jahre früher toleriert worden wäre. Dann wäre das "Pferdespiel" bestimmt6 witzig gewesen. Du hast absolut recht, durch Foren, Handy, Internet hat sich diese Problematik verstärkt. Es ist auch einfacher, hier die Anonymität zu nutzen. Ich danke dir sehr fürs Lesen, deinen lieben Kommentar und den Favo. Freut mich sehr. Liebe Grüße Enya |
Memory Liebe Enya, ein schönes Stück Erinnerung erzählst du uns. Ich war sehr gern dabei. Irgendwie ist gerade die Zeit der Erinnerungen - jedenfalls empfinde ich es so. Auch in der Familie holen wir gerade viele "alte" Sachen hervor. Gestern habe ich mit einem meiner Enkel uralte Videos angeschaut ... Warum gerade jetzt? Vielleicht, weil die Zukunft im Moment so ungewiss ist und man lieber zurück als voraus schaut? Schade, dass du nie wieder etwas von Anna gehört hast. Ganz liebe Grüße zu dir Sabine |
Enya2853 Liebe Sabine, mir geht es genauso wie dir. Meine Enkel fragen gerade viel, wie mein Mann und ich früher gelebt und wie wir empfunden haben. Letzte Woche wurde Lucian vierzehn, da haben wir Videos aus der Zeit geschaut, als er Baby war (sein Wunsch). Warum uns gerade jetzt Erinnerungen einholen und gegenwärtig sind, kann ich nicht sagen. Aber ich denke, du hast recht, wir klammern an "Gewissheiten", wenn Ungewisses vor uns liegt. Ich selbst erlebe es für mich so, dass ich in zunehmendem Wohlstand aufgewachsen bin, es ging immer vorwärts, trotz mancher Probleme war alles gut. Jetzt wird mir mehr und mehr bewusst, wie fragil und brüchig doch alles ist. Vielleicht auch eine Sache des Alterungsprozesses. Und ja, ich würde gern wissen, was aus Anna geworden ist, habe sogar mal in den sozialen Medien nach ihr gesucht. Ich hoffe, sie hat in den USA ihr kleines persönliches Glück gefunden. Ganz herzlichen Dank für alles an dich und liebe Grüße Enya |
PuckPucks Liebe Enya, ich hatte gerade mit meinem Sohn ein wunderschönes Gespräch über Schule, Lehrer und nicht ganz so nette Mitschüler. Das ist wirklich eine intensive Zeit, in der sich stark die Position herausbildet, die wir später einmal im Leben einnehmen; Werte sind gefragt, ein Stellung beziehen. Hast du ganz wunderbar geschrieben, liebe Enya, Liebe Grüße Judith |
Enya2853 Liebe Judith, wie schön, dass du mit deinem Sohn diese Gespräche führen kannst. Ich habe das Gefühl und auch die Erfahrung durch meine Arbeit, dass es für viele junge Menschen heute schwierig ist, ein stabiles Wertesystem aufzubauen. Die Gründe sind vielfältig. Ich hatte das Glück, dass meine Mutter mich immer bestärkt, mir Möglichkeiten gezeigt und mit mir geredet hat. Auch wenn ich doch sehr oft sehr lange allein war. Ich danke dir fürs Lesen und deine Worte. Liebe Grüße Enya |
Gast Liebe Enya - eindringlich - intensiv so andere Erinnerungsbilder - verknüpft mit Empathie und Menschlichkeit - wo Gruppenzwang und Mobben die Gegenwarr von Anna und Dir ausfüllten. Du Mut bewiesen hast und bessere Umgangsbrücken formtest. Ja - was ist wohl aus ihr geworden. Mit solcher Stimme und einer inneren Pferdesehnsucht die nicht ohne war/ist... Doch ich bin mir sicher - das auch sie Dich nicht vergessen hat. Du warst in dieser Zeit ein junges Leuchtturmlicht in dunklen erfahrungserzeugenden Daseinsschatten von Heranwachsen. Sehr gut erzählt. DANKESCHÖN. Loraine |
Enya2853 Herzensdank, liebe Loraine, für deine so lieben Worte. Manchmal tauchen solche Erinnerungsbilder unvermittelt auf, sind lebendig, plastisch, so, als sei es erst gestern gewesen. Dann versinken sie wieder, schlummern scheinbar vor sich hin. Aber sie sind da, und das ist gut so. Hab einen schönen Wochenbeginn. Liebe Grüße Enya |
Lagadere Eine sehr intensive Geschichte, in der es um das "Anderssein", Gruppenzwang und Zivilcourage geht - und wenn ich sie ein 2. Mal gelesen hab, finde ich sicher noch mehr. Beeindruckend! Als Schürzenjäger (im Ruhestand) bin ich mir noch nicht sicher, was Paul von Anna wollte; vielleicht galt er wegen seines "Verschleißes" als oberflächlich und wollte etwas "Gutes" tun - auch, um vor sich selber "bestehen" zu können. Da gibt es noch mehr, aber das zu formulieren, geht nicht aus dem Stegreif. Wie auch immer: Toll gemacht, super geschrieben - SO sollten Geschichten immer sein! LG Uli |
Enya2853 Wow, vielen lieben Dank für deine Worte und alles, lieber Uli. Freue mich natürlich über dein Lob und noch mehr, dass dir die Geschichte wohl gefällt. Bei Paul bin ich mir nicht schlüssig. Wir haben nach Annas Wegzug noch öfter darüber gesprochen. Ich meine fast, er hat sie wirklich sehr gemocht. Vielleicht gerade3, weil sie anders war, kein Mädchen, das ihm hinterherlief. Paul lebt in meiner Nähe, er ist Arzt geworden, hat eine eigene Praxis und ist verheiratet, und das schon sehr lange. Kontakt haben wir aber nicht mehr. Komm gut in die neue Woche. Liebe Grüße Enya |