Humor & Satire
Schnitt im Schritt

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"Schnitt im Schritt"
Veröffentlicht am 26. Juli 2022, 4 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

"Friedemann" ist nur mein Vorname, für meinen Nachnamen "Kriegsfuß" reichte (aufgrund der von myStorys vorgegebenen Obergrenze von 14 Zeichen) leider der Platz nicht mehr. Mein Name besagt, dass ich im Grunde ein sehr friedliebender Mensch bin, der aber verbalen Auseinandersetzungen nicht grundsätzlich aus dem Weg geht. Diese sind gelegentlich die Folge von satirischen Texten, für die ich schon seit meiner Schulzeit (als noch Lehrer und ...
Schnitt im Schritt

Schnitt im Schritt

Schnitt im Schritt Sie sieht sich gerne nackt im Spiegel voll Stolz auf ihre Traumfigur, vom Scheitel bis zum Venushügel. Doch abwärts stört - ein Makel nur: Sie meint, sie hätt' zu kurze Beine, sie wünscht sich läng're wie die Klum! Die findet sie so schön wie keine, sei sie - wie's heißt - auch noch so dumm. Zum Glück hilft ihr die Bademode: Ein extra-hoher Beinausschnitt dient optisch als Verfälsch-Methode. Verzückt macht sie die Mode mit! Mit solch einem Bikini-Höschen seh’n zwar die Beine länger aus, doch schau'n beim sogenannten Möschen auf einmal dessen Härchen raus.

. Sie fängt schnell an, sie einzuseifen und greift rabiat zur Nassrasur. Doch muss sie Wehgeschrei verkneifen, so schmerzlich quält sie ihre Schur. Erneut besieht sie sich im Spiegel und möchte das Ergebnis seh'n. Doch unterhalb vom Venushügel ist dieses nicht mehr fotogen: Was bisher ihr Gebüsch versteckte - geheimnisvoll und sehr diskret - was Männerphantasi'n einst weckte, sieht aus wie ein Endivienbeet. Ein Jammerschrei: Sie kann’s nicht fassen, was ihr der Spiegel offenbart. Was tun? Die Haare wachsen lassen? Dann hätt’ sie sich umsonst enthaart.

.


Sie scheint wie vor den Kopf gestoßen, sie weiß nicht, was sie machen soll. Fürs Erste trägt sie lange Hosen und nachts statt Hemd ein BabyDoll. Doch kennt sie 'nen Intim-Chirurgen, der hat manch' Wunderwerk vollbracht. Doch Moslems kennen ihn als Schurken, weil er aus Frauen Jungfern macht. ~ ~ ~ Und die Moral von der Geschicht': Gerät die Ärzteschaft in Not: „Oh Ärzte, weint und jammert nicht, die Mode schenkt stets frisches Brot!“

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Hörbuch

Über den Autor

Friedemann
"Friedemann" ist nur mein Vorname, für meinen Nachnamen "Kriegsfuß" reichte (aufgrund der von myStorys vorgegebenen Obergrenze von 14 Zeichen) leider der Platz nicht mehr. Mein Name besagt, dass ich im Grunde ein sehr friedliebender Mensch bin, der aber verbalen Auseinandersetzungen nicht grundsätzlich aus dem Weg geht. Diese sind gelegentlich die Folge von satirischen Texten, für die ich schon seit meiner Schulzeit (als noch Lehrer und Mitschüler ihre Opfer waren) eine Vorliebe habe. Gemäß meinem Motto - Humor ist das Knopfloch, mit dem wir verhindern können, dass uns der Kragen platzt - kommt hierbei allerdings der Humor (meistens) nicht zu kurz.

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baesta Na, lieber Friedemann, da ist Dir ja eine grandiose Persiflage auf die weibliche Eitelkeit gelungen, die ich mit Vergnügen, aber auch mit etwas Schadenfreude gelesen habe.
Nun habe ich Dir aber schon digitale Talerchen geschenkt, die jetzt erst mal Ausgangssperre haben. also geht erst mal nur der Favo.

Schönen Sonntag noch und #liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Liebe Bärbel,
Deine lobenden Worte sind auch mir ein Vergnügen, und Schadenfreude kommt auch bei mir auf, wenn ich ein derartig bekleidetes weibliches Wesen seitlich vorbeigeht und ich sehe, wie sehr sich optisch ihr Bein beim Gehen verkürzt.

Liebe Grüße und Dankeschön dafür, dass mein Büchlein noch ein Plätzchen in Deinem Bücherregal fand,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
Apollinaris Der Schnitt im Schritt war nicht nötig - drum litt sie nun stetig. ;)

War gut gereimt was ich (rein-)las
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Jawohl, lieber Simon,
die Note 1a für den Reim hast Du ebenso verdient wie Dein Chirurg seine 5y-Note (mangelhaft) für seine vermurkste Operation. Meine ursprünglich vergebene maximalschlechte Note 6z musste ich (nach Rücksprache mit der Ärztinnen- und Ärzteschaft Oberbayern) leider zurücknehmen, da die Patientin - wie aus dem Befund hervorgeht - ja immer noch lebt.

Liebe Grüße,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Sie wäre viel früher zum Ziel gekommen,
hätte sie den ultra Ladyshave benuzt,
vorausgesetzt es wäre zu keiner Verletzung gekommen.
Ohne ärztliche Hilfe hätt's dann auch nichts genutzt!
Gruß Günter LOL
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Ach Günter,
die arme Frau! Wenn sie endlich wüsste,
wie gierig nun Chirurgen sind beim Schnitt.
Jetzt modellier'n sie nicht mehr nur die Brüste,
sie modellieren und kassieren auch im Schritt.

Was ich mit diesem Vierzeiler äußern möchte: Diese Satire [zu einem ziemlich polarisierenden Thema) ist vor allem gegen die Schönheitschirurgie und speziell gegen die Intim-Chirurgen gerichtet, die sich dank dieser Bademode recht dreist ein neues Marktsegment eroberte und hierzu dieses Thema an die Öffentlichkeit zerrte. Im Verein mit der Werbeindustrie wurde damals an einem angeblich hygienischen Schönheitsideal gebastelt, das sich offenbar an der Barbie-Puppe orientierte. Im Grunde tut mir meine Protagonistin leid, da sie - ihrem Idol Heidi Klum und der Barbie nacheifernd - diesem Schönheitsideal zum Opfer fiel.

Intim-Chirurgen gab es [bevor hierzulande als neues Marktsegment) bereits vor allem in Paris, wo sich vor allem vermögende heiratsfähige Muslimas ihre Jungfernschaft wiederherstellen ließen.

Liebe Grüße und ein herzliches Dankeschön für Deinen lyrischen Beitrag, Dein lobendes LOL und Deinen randvollen Geschenkkorb,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Ich war Deinem Hintergrundanliegen durchaus bewusst. Die Schönheitschirugie entstand eigentlich dadurch, dass Menschen, die durch Unfall, Erbdeformationen (z.B. Spaltlippe), Verbrennungen und Kriege so entstellt wurden, dass sie durch chirurgische Eingriffe wieder ansehbar wurden. Auch Ärzte sind geschäftstüchtig. So ließ sich durch den Schönheitswahn, also eigentlich völlig überflüssigen Eingriff enorm Kasse machen.
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Lieber Friedemann, wie man sieht, liegst Du gerade mit einem "Belsazar" am Badestrand und machst Dir tiefgründige Gedanken.
Auf "Endivie" muß man erstmal kommen, ich mußte Wikipedia befragen und nun glaube ich zu wissen, was Du meinst. Dabei: Hauptsache Natur, gell?
Viele Grüße,
Dr Sommer
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Hallo Dr. Sommer,
momentan liege ich nicht am Strand, sondern mühe mich hier mit meinem Zweifingersystem sitzend am Laptop ab. Dennoch liegst Du mit Deiner Vermutung insofern einigermaßen richtig, dass ich damals meinen tiefgründigen Gedanken an Naxos' Stränden (mit eiskaltem Ouzo) freien Lauf ließ.

Liebe Grüße und Dankeschön für Deinen Besuch,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Für die Arbeit der Schönheitschirurgen ist ausreichend gesorgt: eiternde Piercings oben und unten müssen weg; wie auch von Falten und Fett verzerrte Tätowierungen. Und wie geht man unfallfrei mit Silikonkissen um ... Nö brauche ich nicht zu wissen, zum Handwärmen gibts solche Kissen auch ohne Frau dran.

Erich Kästner war noch entsetzt über Make-Up ("Die sogenannten Klassefrauen"). Der würde sich heute wundern.

Viele Sommergrüße nochmal,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
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