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Bildbedichtungen - Poeten sehen Bilder -- und das kommt dabei heraus...

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"Bildbedichtungen - Poeten sehen Bilder -- und das kommt dabei heraus..."
Veröffentlicht am 21. April 2022, 90 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Gedichte der Autoren Gruppe : Die ARMEN POETEN
Bildbedichtungen - Poeten sehen Bilder -- und das kommt dabei heraus...

Bildbedichtungen - Poeten sehen Bilder -- und das kommt dabei heraus...

#Bildbedichtung

Verschiedene Autoren betrachten Bilder und schreiben etwas .... :)


Die Reihenfolge nach Alphabet


Mitgemacht haben:


Rainer Doering

Ingrid Herta Drewing

Dagmar Herrmann

Lienus Linusson

Wolfgang Look

W.M.Madicken

Ronald Joachim

Manfred Schwarz


DIE WERKE



Manfred Schwarz Web


INTERPRETATIONEN I. Die Apokalypse fängt an mit rubinenen Seen, auf die Heere von Machtlosen im Gleichschritt zustreben. In der Mitte thront der, den keiner sehen kann, der aber über allem schwebt. Seine Erzengel sind körperfressende Gottesanbeterinnen, die sich jetzt nirgendwo mehr tarnen können und derart dem Blutrot ausgeliefert sind, dass sie sich nur noch "der Macht" andienen können, in der Hoffnung, verschont zu bleiben. Einige können sich noch als Kapo nützlich machen, aber fast alle werden in den Schlund der Vergessenheit gezogen WMM


*************************** II.

dem Tod geweiht der Tod, er lacht er trägt die Herrschaftszeichen den Wimpel des Sieges über alles

Sterbliche das vermodert und vergeht das wird zu Staub und Erde auf das aus ihr letzt endlich und immer wieder Neues lebendig werde ©dherrmann ****************************


Dagmar Herrmann


Interpretationen:

I

diese weißen Rosen (Skizze) da! Füllhörner aufbrechender Knospen aus denen das Hell hervorscheint dieser jähe Faltenwurf der sich um sich sich selbst dreht dreht dreht - helle Kreisel die einander

umrunden - so stofflich wie körperfrei! Strudel die einander aufsaugen einander in ihre Seelen ziehen vielfacher Segen in jeder Blüte hinausdrängend dieses Füllhorn aus jedem Kern Manfred Schwarz



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II.

Tanze kleiner Derwisch, tanze, missachte die gespaltenen Zungen und wiege dich im Kreis herum immer und immer wieder eine ganze Ewigkeit lang, bis du einen Krater getanzt hast und du ringsum in den Staub deinen Namen schreiben kannst auf dass er zu Stein werde. Dann tanze dich höher und höher und werde zum Vulkan, der Urkraft der Erde. So kannst du Zeugnis ablegen über dein Sein, auch wenn du schon lange in einem ganz anderen Universum tanzt. Walli m. Madicken

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Bild: Ronald Joachim


INTERPRETATIONEN


I. vom Macher selbst:



Kritische Betrachtung „Bildlein Bildlein an der Wand, Wer malt am schönsten im ganzen Land?“ - „Ihr, o mein Schöpfer, doch, äh…, wie soll ich’s sagen – Hinter den sieben Bergen bei den sieben

Plagen…“ - „Waas?? So hängst Du da oben Und willst mich nicht loben?- Der Rahmen war teuer, Ich werd‘ ihn verkaufen, Doch Du kommst ins Feuer Und ich gehe

saufen.“ - Daher mit dem Messer! ‘s war nur eine Skizze, Der Rembrandt war besser Und Dali war spitze… Foto: "Landschaft" / Zeichnung vom Verfasser **********************************




INTERPRETATION II.

Eine Kopfweide, eine Pappel und eine Birke machten sich auf, den Parnass zu finden. "Ich dichte Stanzen und Villanellen" rief die Birke. " ich dichte epische Prosa" sagte da die Pappel. "Und ich habs im Kopf - ich habe alle Dichtung der Welt in meinem Kopf"

sagte die Weide, die man aufs Gröbste letzten Herbst um alle Äste gekürzt hatte, wobei sie ärgerlich immer mehr neue peitschenarige Triebe heraus schoss. "Lasst und zu dieser Bergkette dort hinten gehen, da wird wohl auch ein Parnass dabei sein. Sie schwangen also ihre Wurzeln und erklommen Hügel und Almen und Schluchten, Grate und Joche, bis sie auf dem allerhöchsten Punkt ankamen. Da grummelte es tief aus dem inneren des Berges "Wer stört hier meine Ruhe und trampelt auf meinen Belangen herum?" Wir sind es, wisperten die 3 Bäume, wir wollen wissen, wer von uns

´am schönsten dichten kann. "So tragt es vor, euer Begehren" röhrte es aus der Kristallhöhle des Parnass. Da fing die Pappel raschelnd an zu plappern und sonderte dabei vor Aufregung Substanzen ab. "Du bist mir zu klebrig und zu lang" sagte der Parnass, der Nächste bitte" Da begann die Birke verlegen zu erweißen, sagte aber ihre Reime gekonnt auf, flocht ein wenig Dada ein und Kryptik, bis der Parnass ausrief: "Genug, genug, der Nächste " Da trat die Kopfweide vor, schwang ihre hellgrünen langen Ruten und die brachten im Nu abertausende an weißen flauschigen Kätzchen hervor. Das beeindruckte den Parnass, denn sowas

hatte er noch nie gesehen. Dann hub die Weide an, von Seen und Wiesen zu erzählen, von Rehen und Hasen und von wiederkäuenden sanft blickenden Kühen, von Gärten mit Grünkohl und endlosen Fichtenwäldern. Das gefiel dem Paranss, worauf er meinte. Nun geht, ich kann mich nicht entscheiden. Tut euch zusammen, geht ins Tal, da findet ihr, nachdem ihr über sieben Brücken geschritten seid, einen Dichtergarten. Dort geht hinein und lebt fortan als Arme Poeten, im inneren aber reich. Ihr werdet zwar nie zu viel Geld kommen, aber ihr habt einen Schatz, der auf ewig diebstahlgesichert ist. Walli M.Madicken

**********************





Bild Walli M.Madicken


INTERPRETATIONEN

I.

Wurm der sich nicht Schlange wahnt -- so starrt in meine grauen Wunden der Wurm unter den bunten Käfern der Wurm der sich drehend windet - Das da bin ich - der sich am Palast wälzt tief im Dreck bei totem Laub ein Gedärm über das man

lästert das nicht jenes Erdreich durchbricht - das zuckt - dabei alles verschlingt Gleich einer Schlange aber doch... aber doch! gar kein edles Getier - ja der wurmste Wurm; das da bin ich Wie so ein Pickel ein Eiterpickel voll mit Wut - Pein Scham

Überfluss fast platzend bald am Explodieren - Aus sich heraus um sich spritzend Wurm der sich nicht Schlange wähnt Schau, die Elfe wie eine Spiegelung im Wasser das Licht bricht im Flügel - da fühle ich mich über mich

hinweg nun doch ein Käfer blute ich zu bunt bekomme einen Mund zum Schrein - doch Schlange - ja eine Schlange das bin ich noch ganz lange nicht und war ich auch noch nie gewesen Manfred Schwarz *********************************


II.

karl der käfer, ein hirschhornkäfer, war sauer irgendso ein ignorant ein vonselbstläufer im wald brachte ihn auf einem blatt, es wurde ihm gleich kalt in sein labor, dort, wo er weiter fror und neben ihm, oh, graus, auf einem eben solchen blatt da vegetierte eine kröte, schon ganz

matt eine welche, die auf dem rücken trug ein schild das machte ihn echt wild was sollte bloß das ganze werden? noch niemals wurde er gezwungen neben ganz banalen kröten auch wenn sie ebenso wie er



ganz offensichtlich war in nöten sich auf eine ebene zu begeben warum musste denn er, der stolze hirschhornkäfer karl, solches erniedrigende noch erleben? das ende das verschweiget das gedicht, denn mit ende ist auch des hirschhornkäfers und

der schildkröten ihr ende schon in sicht was in laboren mit den schönen tieren in feld und flur und haus wald so geschehen das lässt doch ein fühlend herze niemals kalt und deshalb wird nur

schweigend mal wieder weggesehen. ©dherrmann spontangedicht


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Bild: Lienus Lienusson



KARL, DER KÄFER

Karl aß gewöhnlich Brot. Er kam immer in die Küche und machte sich an sein

Werk. Er fraß und fraß, folgte den Brotkrümeln und gelangte so zu einem Buch. Seitdem nannte man ihn Wurm, weil er sich fortan nur von einer Buchseite zur nächsten ernährte.Eines Morgens wachte er auf und fand sich in Kafka verwandelt. Kafka trank gerne Kaffee. Lienus Lienusson

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Bild Dagmar Herrmann








INTERPRETATONEN

I.

hölzerne Imbrunst Flamme nicht weit - schneller Strich mit heißem Stift - die

Leidenschaft - starr das Lächeln verpuppte Lust Manfred Schwarz

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EIGENINTERPRETATION

der Zeichnerin:


Des Schicksals Fügung

Inspiriert von einer Geschichte aus dem Buch „Madita“ von Astrid Lindgren.

Margot bettet Jockel in eine der großen Zigarrenkisten, die sie von Onkel Friedrich abgestaubt hat. Die Unterlage aus weicher blauer Watte aus Mutters Kosmetikbeutel dient als Matratze. Liebevoll deckt sie ihn mit einem hellbraunen Stückchen Samt zu, das sie aus einem abgelegten Sofakissen geschnitten und gesäumt hat. Margot

liebt ihren Jockel unsagbar. Caroline tut es immer mehr leid, dass sie Margot den Jockel zum 12. Geburtstag geschenkt hat. Sie hat die kleine Holzpuppe selber geschnitzt, die sogar ihre Gliedmaße bewegen kann und ihm die Sachen, die er trägt, geschneidert und gehäkelt: ein spitzes hellblaues Mützchen aus Baumwolle, kariertes Hemd und Sepplhose, weiße Baumwollstrümpfe mit roter Bordüre und braune Schühchen aus einem Stück Leder. Er sieht aus wie ein kleiner lustiger Junge. Und so hat Margot ihn ins Herz geschlossen, und jetzt heißt es: Jockel hier und Jockel da. Jockel sitzt mit am Tisch, Jockel auf Margots Schoß,

Jockel in der Schultasche, Jockel im Kino. Margot hat keine Augen mehr für ihre allerbeste Freundin. Caroline fühlt einen brennenden Schmerz und schließlich einen törichten, abgrundtiefen Hass auf die kleine Holzpuppe. Eines Tages jedoch, als Margot von ihrer Mutter mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldet, in die Küche gerufen wird, ist sie mit Jockel ganz allein in der Wohnstube. Der sitzt ihr gegenüber auf dem Sofa, sorgfältig an ein Kissen gebettet, Caroline am Wohnzimmertisch ihm Aug in Aug gegenüber. Caroline blickt Jockel unentwegt an. Es scheint, als bewege er

seine Lider, was doch ganz unmöglich ist. Es scheint ihr, als blicke er sie aus den aufgemalten hellblauen Augen höhnisch an. Caroline kocht vor Wut. Sie beugt sich über den Stubentisch, um ihm direkt in das alberne hölzerne Gesicht zu starren. Ich kann nichts dafür. Nun gerät die brennende gelbe Kerze, die im Kerzenhalter aus Murano-Glas auf der bestickten kostbaren Brokattischdecke steht, ins Wanken. Vor Schreck erstarrt sieht Caroline zu, wie sie einen kleinen Bogen zu beschreiben scheint, um eigens auf Jockel zu landen, der unverzüglich Feuer fängt. Caroline glaubt an eine Fügung des

Schicksals! Plötzlich greift das Feuer um sich, die Tischdecke brennt und aus den Sofakissen züngeln die Flammen. Caroline stürzt aus dem Haus und rennt so schnell sie ihre Beine tragen durch den Garten auf die Straße, immer weiter die Landstraße hinauf. Außer Atem kommt sie auf einer kleinen Anhöhe zum Stehen. Erst hier dreht sie sich ganz langsam und zögernd um: Das Haus brennt lichterloh. ©dherrmann aus meinem Lesebuch "Zwischen Menschlichem"


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Bild Manfred Schwarz


INTERPRETATION


Kampfkater Kasimir Katz's Kamikazeflug ins All stellte sich als Glücksfall heraus, traf er doch dort oben etliche Milchkühe und Mondkälber- Auch die Schäfchenwolken bereiteten ihm Plaisier und er schnickte so mit der einen Kralle immer ein paar herum, dass der Sternenstaub nur so aufflog. Er verfolge jedoch sein Ziel, weil er Hal dort oben, oder war es unten?, denn das All ist ja auch unten und neben und schräg von der Erde, also er wollte Hal treffen und das Rätsel um 2001 Odyssee im Weltrau lösen und auf jeden Fall das

Lied "Hänschen Klein" zuende singen ... in der richtigen Plattengeschwindigkeit....



Walli M.Madicken

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Bild Rainer Doering Web Collage


SELBSTINTERPRETATION

Unter Satire versteht auch ein Christ, 😇 was dem eigenen Himmel nicht abträglich ist. Denn Glaubenszweifel sät nur der Teufel!

😱 Und es helfen dagegen beim Meinen und Ahnen zum Beispiel die richtigen Farben der Fahnen ... 🙂 Und die sind zur Zeit nicht die vom FC Bayern bei Schulzen und Meiern. Denn Weiß-Blau-Rot könnte beim Demonstrieren zu Schrammen und Beulen führen ... 🤔 Während man bei den Borussen zur Zeit schwer überlegt, ob es hülfe fürs Tosen des Beifalls beim doch eher heiklen

Namen, zu tauschen das Schwarz gegen Blau bei den Hosen ... 🤔 Aber bei Braunschweig mit Gelb und mit Blau ist alles im Lot, da kann Mann oder Frau begeistert allzeit die Vereinsfahnen schwenken ganz ohne Bedenken!


Rainer Doering


Bild: Rainer Doering Web



SELBSTINTERPRETATION





MÄRCHENHAFT Es war einmal ein König. Der mächtigste der Welt. Er brauchte, wie’s gewöhnlich beim Herrschen war, nicht wenig an Hab und Gut und Geld und Hof, um zu regieren die Volksmaschinerie beim steten Produzieren mit Hand und Kopf und Tieren und viel Gerät – auch die Vasallen rings auf Erden, die Fürsten in den

Ländern mit jeweils ihren Herden, die ohne viel Beschwerden man stets zum nichts Verändern am Status quo bewegen, verführen, zwingen musste, wie auch zum fleißig Regen für ewig Heil und Segen des Königs, der sich wusste als Herrscher des Planeten, zumindest halb und halb – woraus Apologeten des Glaubens und Poeten beim Tanz ums gold‘ne Kalb mit ihren Lobgesängen die einz‘ge Sonne machten – auch aus der Furcht vor

Zwängen wie Kopf ab oder Hängen und im Verlies Verschmachten … _ _ So war‘s in alten Zeiten, die so nicht wiederkehren – Heut muss modern das Streiten um Einzigartigkeiten zu Land und auf den Meeren wie mal für Roms Cäsaren im schönen Washington, wo heut die wunderbaren auf Zeit gewählten Zaren regieren, ohne Wenn und Aber als ein Krieg für des Volkes größte Bürger im Produktions- und

Geldrevier betrieben werden, weil sonst ihr gekaufter Schütze, Würger, Vergifter, Messerstecher den ersten Mann im Staat beseitigte als Rächer – Was dann für Mediensprecher und Richter als verrückte Tat zu gelten hat, als schlimmer Wahn! – der Bürger nicht befällt, die fromm dem Herrscher untertan, solang er ihrer Lebensbahn nichts in die Wege stellt im Reich von Vater, Mutter, Kind, die erbend Geld verborgen, das ihnen zuwächst zinsgeschwind – Und wenn sie nicht gestorben

sind dann leben sie auch morgen wie Gott in Gottes eignem Land und Ländern der Vasallen, wo Volkes Hand und Volksverstand verwirrt, verblendet, hirnverbrannt sich das, ins Räderwerk gespannt, lässt märchenhaft gefallen … 210422 rd Bild - Montage aus Fotografien im weltweiten Netz


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Bild Dagmar Herrmann


INTERPRETATIONEN



kleine Trümmerlotte - keine Tatzen mehr auf den Dächern keine Katzen mehr keine Dächer mehr keiner mehr keine mehr keins - Puppenkinder Kinderpuppen bleiben noch ein Weilchen dort liegen wir tranken eure Laternen leer Blockflöten der Vernichtung erklangen zur

Trümmermelodie - in der Vielgestaltigkeit der Schwere abschiedlich leben dicke Trümmer schneien auf euch herab mehr als geht geht nicht mehr als geht geht nichts mehr Puppenkinder ihr


Manfred Schwarz


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EIGENBEDICHTUNG


nichts rührt sich das grau des himmels eine widerspiegelung im unteren bereich der wahrnehmung ohne wärmedämmende verschalung – laufen die beine von selbst durch die straßen benetzt vom tau der tränen, die nicht geweint werden dürfen weiter geht die hatz durch die buden und läden einer eiskalten epoche /



in wichs und lodenmänteln verkleidete

marktschreier preisen an die allmacht großer ereignisse und verkaufen seelen wanderungen in unbekannte gefilde / und lichter leuchten und zipfelmützen nicken im chor in dünner fäden scheinheiliger luft erklingen gequält gesänge ohne inhalt verdunkeln den letzten fluchtweg verursachen panikkäufe und hindernislaufen im hinblick auf vermeintlichen ausgang feiert die vertraute gewohnheit die trügerische wohlbetuchtheit in sicheren

behausungen weiß und rein die getünchten hauswände / in den vorstadt siedlungen wächst das misstrauen gegen die städtische müllabfuhr straßenbauarbeiter graben an den falsch markierten stellen / gullydeckel heben sich unter der oberfläche gärt das vergessene bewusstein der schuld bevölkert die schmalen rinnsalen der gegenseitigen bezichtigungen ein letztes aufbegehren gegen ein unabwendbares ende und die sterne flackern wieder und des mondes fahles

licht wirft noch einmal eine zuversicht auf die gehwege © dherrmann

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Bild: Dagmar Herrmann






Interpretationen


I.

Immer will sie ringen, rief Olof, da ringt sie bei mir die Nachbarin und will immer ringen. Sie nimmt mich in den Schwitzkasten und tut so, als würde sie mir einen Gefallen tun. Nun ja, ich bin ja auch nicht der Schönste, aber die ist echt hässlich, hässlich wie die Nacht, Nein, nicht die Nacht, die ist schön, das kann ich ihr der Nacht nicht antun. Jetzt ringt sie mich wieder nieder, Hilfe, Polizei! Ringpolizei, bis zwei dabei, und ich nicht frei .... Morgen gehe ich zur

Hintertür hinaus .... wmm


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II.

die Zermübten (lyrische Skizze) - - die spitzlippige Gier umgarnt den zähnefletschenden Hass wie ein Blitz fährt es hinein in den apfelköpfigen Bürger in den so wie mir so ich dir das keimt was sich nicht reimt - spitze Zungen stumpfe Zungen und Lappen die in ihren Höhlen ohne Kraft ohne Elan

dräuen wie ein Blitz fährt es hinein in den apfelköpfigen Mürben in dem keimt was vordrängt - die Zermürbten die Abgelebten inmitten glotzäugigen Hasses und eng-äugiger Gier


Manfred Schwarz




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wo auf den straßen in den supermärkten im cinema, in der kantine in der einkaufsschlange nicht nur in den regierungs sitzen nicht nur in allerhöchsten spitzen überall da triffst du auf die beiden sie können untereinander und zusammen sich gut leiden .



erkennst du mich denn überall da zeigt sich seine fratze vom hass entstellt das an sich böse, es bewegt noch immer und immer wieder unsere ach so geschundne welt . und mehr und mehr will gier nur an sich raffen man findet sie von sündern bis zu pfaffen ganz offen steht

geschrieben in ihrem lustverzerrten gesicht ich kann nicht einen lieben der mehr noch hat als ich . sie folgt auf leisen sohlen gleich dem hass und arm im arm erobern sie die herzen wie ist das möglich bloß mensch kann sie beide nicht ausmerzen . der mensch, der bürger bleibt verstohlen nur im

hintergrund und hält am liebsten ganz verschwiegen seinen mund er sonnt sich gern in ehrbarkeit er trägt am sonntag festtagskleid und betet in der kirchen die frommen litanein: ich bin ein unschuldslamm mein herz ist rein. ©dherrmann


*******************

Zeichnung Walli M.

INTERPRETATIONEN


no. 1 ordnung in person hinterließ ein paar zeugen rauch ohne feuer


no. 2 stumme pfeifenköpfe reden eindeutige sprache möchten gestopft sein ©dherrmann ****************************

Kommentare:

Lienus Linusson:

Jemand liest Magritte und meint er muss gleich zum Bleistift greifen und einen unsichtbaren Vierzeiler schreiben. Das ist ein Gedicht, das man in der Pfeife rauchen kann, d.h. die Botschaft sendet: Du, Betrachter, Du Leser, bist eine Pfeife! *******



Wolfgang Look Das Bild will wohl Gebeutelte in der Pfeife(n) rauchen

*******


Noch eine weitere schöne Interpretation:


WALLISESZAUBER 🤫 🖋️ Einst lebte mal ein Land ganz klein und drolligzart waren die Menschlein, die dort wohnten. In kleinen wohlgebauten.... keins wie das andere....Häuschen lebten sie die Walliner die so lebten, wie sie hießen........will flüstern...........





wie sie waren. rein und…...klar in solch kleine Schlösschen passt kein Großmaul rein. In einem der Honigsüß geschmückten............... Kätchen........ lebte einst ein kluges Mädchen. (keine Angst dies ist kein Gedicht, nein nur weils sich gerade reimt) aber doch ist es eins. Es saß gerne am Kamin.......... träumte so verträumt daher........ und...... rauchte täglich Nikotin.






Was lag da näher als sich aus dem kleinen Tabaksbeutelchen eine Prise aufs Feenpapier zu malen, und gleich ein ganzes Sortiment von Elfenpfeifchen spitzen aber flotten Stifts dazu zu malen. Was ihr Plaisier und Glück in minimalen Overdoses bescherte, wie den ganz ganz ganz wie man sich denken kann federgleichen Wallisen Wesen sonst nur zukam.




War sie vom Qualm und Rauch beseelt genug um sich in allerkleinster Ruhe...ein Himmelbettchen auf´s Papier zu hexen........ ging die Sonne meist schon auf. Zeit für eine neue Wallises Traumnacht. 🧚‍♂️ (Atomwinzige Teilchen von Elfenflügelchen fand man neulich am nachbarlichen Wall, wo Herr I wohnt)


Text Melo.S.





III



Es war einmal ... ein depressiver Dichter der schrieb in eine Kladde er schrieb und schrieb bis dass der Kopf ihm rauchte und weich wurde wie Watte als er dann seine Pfeife schmauchte da wurde ihm nicht lichter Es überkam ihn großer Kummer den er im Alkohol ersäufte und fiel dann stante pede in einen tiefen Schlummer der hundert Jahre dauern kann.





Der Pfeifenkopf der Pfeifenkopf und seine Pfeifenköpfe das sind doch beides Tröpfe schrie aus seinem Innern der Beutel steht nun einsam dort verdorrt die würzigen Blätter er wünschte sich nur fort an einen anderen Ort an dem gescheite Leute den Wert vom feinsten Tabak kennen und nicht bei jedem schlechten Wetter davonrennen und flennen




Und wenn er nicht gestorben der Dichter, dann ist nach hundert Jahren vllt. aus ihm noch ein berühmter Literat geworden! ©dherrmann


*************




IV

geschlossene Leere -



der Tabackspfeifen sechs lauern auf den weichen Schlund in ihrem starren Ständer - geschlossen der Tabacksbeutel geschlossen das dunkle Buch dem nach frischen Worten dürstet Füll uns riefen die Pfeifen rauch mich lechzt der Tabak - der Beutel geschlossen auf dem harrenden Buch Leere die ihresgleichen sucht


Manfred Schwarz

***********************

V.

Ein Pfeifchen schmauchen, Golden Mixture im Beutel; gemütlich lesen. IHD

**********************



*

Verflochten, verwoben in goldenem Vliese, sie,

blühend wie die Sommerwiese, lieb geborgen in seinem Arm. Ein Sonnengott küsst die Erde warm, in lichtem Mantel sanft versunken, hingegeben und liebestrunken. © Text: Ingrid Herta Drewing, Foto: Eric Hildebrandt, Belvedere, Wien

*****


Zu Monets Gemälde „Klatschmohn in der Gegend von Argenteuil“

Inmitten einer Sommerwiese, umflort von Gräsern, rotem Mohn spazieren wie im Paradiese gemächlich hier auf grünem Vliese Camille, Michel, der jüngste

Sohn. Im Hintergrund umrahmen Bäume ihr helles, rot bedachtes Haus. Der sanften Landschaft Mittags-Räume erblüh’n im Glanz der Sommerträume und locken hell ins Licht hinaus. Hier lässt des Malers Blick dich schweben, wo Wolkenweiß Blauhimmel kennt und Wiesenwogen, Mensch und Leben natürlich, hoffnungsfroh verweben, was sonst so oft durch Hast getrennt.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

*************************

Auf der Schaukel ( zu Renoirs Gemälde)

Im Park, dort auf der Schaukel hält sich jene

Schöne, die hier Renoir in ihrem Liebreiz eingefangen; ein zarter Frühlingstraum in schillernd hellen Tönen, ihr Kleid mit Schmetterlingen, Schleifen, blau behangen. Zu ihrer Rechten wir zwei junge Männer sehen. Der eine scheint ganz fasziniert von ihrem Blick, kann ihrem Zauber wohl nur zögernd widerstehen, der andere, am Baum, lehnt lässig sich zurück. Am Rande dieser Gruppe steht das Kind, ein

Mädchen. Es schaut abwartend, brav den Großen zu, bemerkt noch nicht, wie fein gesponnen sind die Fädchen, die hier so glühend schweben in des Sonntags Ruh.


© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

*************************

Bild Wolfgang Look

An die Schönheit Der Schönheit Atem spielt ein magisch Lied, Erhebt des Wassers sanften Lauf zum Himmel; Das dritte Auge in der Armut selig sieht Der Sterne Zaubertanz ihr süß Gewimmel! Die Schönheit ist der Weisheit Treppe zur Unendlichkeit, Ist tiefer Herzen Weg zur Seligkeit, Ist Spiegel eines purpurn Lebenssaft Der ohne Unterlass die kranke Welt durchdringt.... Du Nachtigall, die in der Nacht so edel

singt, Dass Tote leben, kalte Einsamkeit zur Wärme wird,

Und Kranke spüren junge Lebenskraft! Mit dir die alte Erde wird ein holder Hort Von Ordnung,Harmonie, die Sonne schöner Ewigkeit Wird Frieden in dem Abgrund von wilder Erdenzeit!


**************


Putten Dichter und Mime Es mag der Dichter mit dem Mimen gehen, denn beide hauchen Leben ein dem Wort. Die Phantasie beflügelt licht ihr Sehen, der eine schreibt’s, der andre zeigt’s vor Ort. – Da wachsen Sinn, Gestalt in Wortgesängen, das Drama spiegelt Menschen, Handlung hie, und Sprache, Spiel, sie tragen klar in Klängen die schöne Illusion, voll Poesie. – Und muss man sie in Rätseln, Masken zeigen, wird doch, was wirklich ist, bewusst im Bild, was Charakteren eigen, wie sie schweigen, agieren, sprechen, was sie treibt, erfüllt. – Des Erden-Lebens Spiel, das hier bereit, gelangt wohl an sein Ziel für kurze Zeit. – © Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing (Beim Betrachten des Gustav-Freytag-Denkmals im Kurpark Wiesbaden, Putten, die zum Gustav- Freytag-Denkmal gehören, das von Bildhauer Fritz Schaper und Hofbaurat Felix Genzmer im Kurpark erbaut und 1905 enthüllt wurde.)

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Kornblume Im wahrsten Sinne des Wortes habe ich die Texte zu den Bildern verkostet, abgeschmeckt und für mich machmal auch nachgewürzt.
Es hat mir Spaß gemacht, da ich selbst mehrmals zu Bildern, die mich ansprachen geschrieben habe, aber auch schon als Bitte von Künstlern für Galerieeröffnungen und Einstiegsgespräche für ihre Mal- und Schreibkurse
Ich habe mir die Bilder alle genau angesehen und für mich eigene Interpretationen gefunden Mit Schmunzeln gelesen die Eigeninterpretation von Ronald Joachim zu seinem (Landschaftsbild ?).
Das Einzige was mir nicht gefällt sind die für mich die zu großen Zeilenabstände bei den lyrischen Texten.Durch das Umblättern entstehen gedankliche und lesetechnische Brüche.
Wenn von Dir und Deinen Mitschreibern dies nicht wirklich gewollt ist, könnte man das ja noch abändern.
Mit großem Vergnügen Dein Buch durchstöbert hat die Kornblume die Dich und alle am Buch beteiligten herzlich grüßt.
Vor langer Zeit - Antworten
wortverkoster Vielen Dank Kornblume für deine ausführliche Stellungnahme. Es freut alle, die am Projekt teilnehmen. Ja in der Tat sind die Umbrüche nicht immer gut lesbar und sogar oft sinnentleert, wenn nur ein Wort auf der nächsten Seite erscheint :) Manche Dichter lieben offenbar die Entertaste .. Das lässt sich nicht so gut mit dem Handling dieses Tools hier vereinbaren, es wird aber nach und nach noch nachgearbeitet. Danke nochmals. Das Buch wird noch laufend ergänzt.. Beste Grüße. W.MM
Vor langer Zeit - Antworten
Kornblume Habe das Buch zu meinen Favoriten gefügt, damit ich die Ergänzungen nicht verpasse.
Wenn Du Lust hast, dann stöbere mal hier bei mystorys in meinen Bildbetrachtungen z.B
"Glotz nicht" Bild von Andrea Minutillo, "Angst" von Herta Suppe und Schmunzler wie "Die Kuh im Auarium", und "Galeriegspräch" 2 Bilder von Ute Storjohann.
Vielleicht ist auch jemand aus der Deiner Gruppe interessiert und schickt mir ein Bild per Mail als Buchcover und lässt sich hier bei mystorys von meiner Betrachtungs-und Denkweise überraschen.
Ein Lächeln und neugierige Grüße schickt die Kornblume an alle, die sich darüber freuen.
Vor langer Zeit - Antworten
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