Biografien & Erinnerungen
Mein Tagebuch - Pummelfee auf vier Pfoten

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"Mein Tagebuch - Pummelfee auf vier Pfoten"
Veröffentlicht am 01. April 2022, 18 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...ich bin Ines, geboren und aufgewachsen in der ehemaligen DDR, nach der Grenzöffnung und seit dem Auszug meiner 3 Kinder viel unterwegs, woraus sich auch mein spitz- und username vagabundinchen (vagabund + inchen) ergibt. Ich bin ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann (wenn ich das von mir selbst behaupten darf), meine Hobbys sind lesen, schreiben, Fahrrad fahren, wandern, angeln, zelten ...und alles, was Spaß macht. Ich mache ein paar Mal ...
Mein Tagebuch - Pummelfee auf vier Pfoten

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Pummelfee auf vier Pfoten






oder:


... Weißbrot mit dick Butter und Leberwurst sind keine gute Kombi !


Bevor ich jetzt über meine „neue“ alte Arbeitgeberin herziehe, schiebe ich schnell noch einen anderen Beitrag dazwischen. Eher was zum Schmunzeln. Schließlich will ich euch nicht zu arg deprimieren. Und ich möchte euch zeigen, dass für mich nicht alles nur schlecht war im schönen Bayerischen Wald. Als ich noch bei meinem Mann lebte, besaßen wir auch zwei kleine Jack Russell Terrier. Babsy und Jacky. Zwei süße Kerlchen. Babsy mit dem braunen Kopf war reinrassig und kam von einer

Züchterin hier aus Berlin. Aufgewachsen in einem Pferdestall war sie robust und wissbegierig. Sie vertraute uns bedingungslos und machte wirklich jeden Unsinn mit. Wir schlossen sie gleich in unser Herz. Jacky hingegen, der Rüde mit dem schwarzen Kopf, war das ganze Gegenteil. Er war ständig gestresst und biss um sich, wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlte. Sein ganzes Leben lang lebte er in Angst. Jacky war uns einmal zugelaufen. Weil ich mehr über seine Herkunft wissen wollte, begann ich zu recherchieren und bekam eine erstaunliche Geschichte heraus. Kein

Wunder, dass dieser Hund niemanden an sich heranließ und in ständiger Panik lebte. Zu sehr ins Detail möchte ich hier jetzt nicht gehen, das würde zu lange dauern. Nur soviel, sein Leben lief von Anfang an schief. Seine Geschichte habe ich aufgeschrieben. Wer sich dafür interessiert, kann sich gerne das E-Book kaufen. Gibt´s online. Es heißt „Jacky – Schicksalsjahre eines Hundes“ So, aber genug Eigenwerbung. Zurück zu meiner heutigen Geschichte. Als mein Sohn und ich nach Bayern zogen, ließen wir die Hunde erst einmal auf dem Hof

zurück. Mein Mann blieb ja dort und so war er nicht ganz allein in der Wohnung. Ich wohnte ungefähr 4 Monate in Bayern, als ich einen Anruf von meiner Tochter bekam. Sie bat mich, die Hunde abzuholen. Möglichst schnell. Die wären innerhalb der kurzen Zeit unglaublich fett geworden. Babsy könne sich kaum noch bewegen. Wenn man sie da nicht rausholen würde, würde die Hündin bestimmt nicht mehr lange leben. Ich konnte das gar nicht glauben. Schließlich waren beide Hunde immer sehr drahtig und schlank gewesen. Einzig während der Trächtigkeit und des

anschließenden Säugens war Babsy etwas kräftiger geworden, was aber auch ganz normal war, wie ich fand. Aber bald darauf hatte sie wieder zu ihrer alten Form zurückgefunden. Dafür hatte ich sie beneidet. Schließlich hatte ich ewig gebraucht, bis ich nach den einzelnen Schwangerschaften wieder halbwegs für die Öffentlichkeit vorzeigbar war. Und zu meiner alten Form habe ich bis heute nicht wieder zurückgefunden, um ehrlich zu sein. Babsy war immer so gut in Form, dass sie regelmäßig den ersten oder zweiten Platz auf diversen Ausstellungen gewann.

Und nun sollte sie ein total fetter Hund sein? Wie das? Natürlich kontaktierte ich sofort meinen Mann und erfuhr, dass zumindest Babsy wohl etwas zugenommen hätte. Auf die Frage, ob er was dagegen hätte, wenn ich sie zu mir holte, meinte er aufatmend, dass das wohl eine gute Idee wäre. Er wäre ja sowieso den ganzen Tag arbeiten. Es war also abgemacht. Ich würde mich in Zukunft wieder um die Hunde kümmern, wie auch früher schon. Blieb nur die Frage, wie ich sie zu mir bekomme. Inzwischen arbeitete ich im Hotelgasthof und musste jeden Tag da für ein paar Stunden hin. Selber abholen war

also nicht drin. Doch das war auch gar nicht nötig. Anscheinend war mein Mann so darauf erpicht, die beiden loszuwerden, dass er ein Auto samt Fahrer organisierte und bereits wenige Tage später vor meiner Tür stand. Als sich die Tür öffnete und ich meine Hündin das erste Mal wiedersah, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Was da auf mich zugewackelt kam, war ungelogen eine extrem fette Rolle ohne irgendwelche Konturen und mit vier kurzen Stummeln. Und einem Minikopf. Ich hatte noch nie so ein verfettetes Tier gesehen.

Sie schaffte kaum den Weg durch meine Küche, von der Eingangstür bis zum Sofa. Und auf das Sofa kam sie schon gar nicht. Ich legte ihr eine Decke auf die Erde, auf der sie sogleich prustend zusammensackte. Jacky hingegen war wie immer. Aber der hatte wegen seines hohen Stresspegels sowieso nie ein Gramm an Gewicht zugenommen, wahrscheinlich auch, weil er ständig unter Strom stand und nicht stillsitzen konnte. Mein Mann und sein Begleiter tranken noch einen Kaffee, bevor sie sich auf den

sechs stündigen Rückweg machten. Ich fragte, was um Himmels Willen er denn den Hunden gefüttert hätte und Dieter meinte, so das Übliche. Morgens hätten sie vom Tisch bekommen, Weißbrot mit Butter und fett Leberwurst drauf. Jeder zwei Stullen. Und abends gab es Dosenfutter und auch mal die Reste vom Teller. Und ansonsten nur hin und wieder mal ein Stückchen Kuchen. Aber nicht viel. Wirklich nicht. Also nichts Besonderes. :-( Gut, das würde sich jetzt drastisch ändern. Auch wenn mich meine Hunde ab jetzt hassen würden. Und sie müssten

auch wieder lernen, sich zu bewegen. Die letzten Monate waren sie nur zum Pullern auf den Hof gelassen worden. So 10 Schritte von der Haustür bis zum nächsten Baum und schnell wieder zurück. Das mit dem Spazierengehen würde ich wohl langsam angehen müssen. Ich glaubte nicht, dass Babsy ihr Herz einen zu strammen Spaziergang mitgemacht hätte. Noch dazu hier in Bayern, wo es ständig bergauf und bergab ging. Außerdem wollte ich mich beim besten Willen nicht mit diesem Hund draußen sehen lassen. Also verlegte ich die anfangs kurzen Spaziergänge auf die

Nachtstunden, wenn wir alleine auf den Straßen unterwegs waren. Tagsüber ließ ich sie hinten auf die Terrasse und den Mini-Garten. Es dauerte einige Zeit, aber bald war auch Babsy wieder vorzeigbar. Es ging ihr von Tag zu Tag besser, sie wurde wieder neugieriger und unternehmungslustiger. Sie wurde wieder die alte gute Babsy. Und Jacky war ja die ganze Zeit über irgendwie Jacky geblieben. Im Sommer des folgenden Jahres trug ich einmal für wenige Monate Zeitungen aus. Zweimal die Woche, so nebenbei.

Spazierengehen musste ich ja sowieso mit den Hunden und so verdiente ich noch ein paar Euro dabei. Irgendwann kam ich auf die Idee, dass Babsy mir bei der Verteilung ruhig einmal helfen könnte. Die Zeitschriften waren ganz schön schwer und schleppen wollte ich die nicht die ganze Zeit. Eine Lösung musste her. Und die fand ich in Form eines alten Spielzeug LKW Anhängers. Ich schraubte seitlich zwei Deichseln dran und spannte Babsy dazwischen. Und was soll ich sagen, es machte ihr mal so richtig Spaß. Sie konnte es gar nicht erwarten, bis ich das alte Ding wieder belud und ihr das Geschirr umschnallte.

Jacky machte sich vor Angst bald in die Hose, als ich ihn einmal davor spannen wollte. Er stand zwar still und ließ alles über sich ergehen. Aber sobald er einen Schritt tat und der Wagen hinter ihm ein Geräusch von sich gab, bekam er wieder voll die Panik. Natürlich hab ich ihn sofort wieder von den bösen Wagen befreit. Babsy und Jacky verbrachten noch viele Jahre mit meinem Sohn und mir, bevor sie dann beide irgendwann im hohen Alter von uns gingen. Ja, so ist halt das Leben. Je älter man wird, desto häufiger müssen wir Abschied nehmen.

Auch wenn es heute noch recht früh ist, werde ich jetzt aufhören mit dem Schreiben. Und für kurze Zeit Abschied von euch nehmen. Bis morgen, wenn mir nichts dazwischen kommt. Für heute wünsche ich euch allen da draußen noch einen schönen Nachmittag … und passt auf euch auf. Euer vagabundinchen

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Über den Autor

vagabundinchen
...ich bin Ines, geboren und aufgewachsen in der ehemaligen DDR, nach der Grenzöffnung und seit dem Auszug meiner 3 Kinder viel unterwegs, woraus sich auch mein spitz- und username vagabundinchen (vagabund + inchen) ergibt. Ich bin ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann (wenn ich das von mir selbst behaupten darf), meine Hobbys sind lesen, schreiben, Fahrrad fahren, wandern, angeln, zelten ...und alles, was Spaß macht. Ich mache ein paar Mal in der Woche Linedance und probiere gerne mal was Neues aus. Freundschaften sind mir sehr wichtig. Wenn ihr mir schreiben wollt, dann traut euch ruhig. Ich beiße nicht.
Ansonsten viel Spaß beim Lesen...

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