Gedichte
Das Glöckchen

Das Glöckchen

Nach einer wahren Begebenheit

Foto kostenlos aus dem Internet

Schon Goethe hatte es gesagt,

weil ein Knabe hat gewagt,

ein Röslein abzubrechen.

Doch dieses konnte stechen!

Das gelbe Glöckchen auf dem Beet,

das auf dem saubren Rastplatz steht,

gepflanzt für jeder' s Wonne,

blinkt in der Frühlingssonne.

Weil eine Hand griff zu beherzt,

musst leiden es den gleichen Schmerz,

wie die zu einem Strauße,

gesteckt für sich zu Hause.

Weils Glöckchen keine Rose ist

und scharfe Dornen nicht besitzt,

musst es den Frevel leiden

und von dem Rastplatz scheiden.

Wie gerne hät das Blümlein schön,

den Menschen, die vorüber geh' n

in seiner gelben Pracht,

den Frühling nah gebracht.

Doch weil die Gier zu mächtig war,

einst, wie es Goethe schrieb sogar,

allein für sich zum Weiden,

musst Glöckchens Leben scheiden.