FLEURdelaCOEUR Putins Kriegsüberfall ist absolut unentschuldbar, auch wenn sein Frust in mancher Hinsicht vielleicht nachvollziehbar ist. Was Entnazifizierung anbelangt, so gibt es in der Westukraine manche Bestrebungen zu Verherrlichung und Glorifizierung des Nationalisten, Antisemiten, Nazikollaborateurs und Kriegsverbrechers Stepan Bandera, was sich an Denkmälern und Straßennamen erkennen lässt. Und vorneweg Andrij Melnyk, der Botschafter in Deutschland, der legte dem Bandera in München Blumen aufs Grab. Das konnte man im Spiegel lesen. Viele jüngere Leute rechnen sich ganz offen der Faschoszene zu. Oder die Asowbataillone. Allerdings gibt es in Russland ähnliche Phänomene, paramilitärische Verbände, z. T. aus den Tschetschenienkriegen hervorgegangen ... Dennoch rechtfertigt das alles nicht Putins Krieg. LG fleur |
Friedemann Liebe Fleur, ich stimme Deiner Einschätzung und Deinen Argumenten in vollem Umgang zu, auch dass viele Streitpunkte ihre Kehrseite haben. Besonders krass wurde ja um die Halbinsel Krim gestritten, deren Streit fast schon lachhafte Episoden hatten wie hier (aus Wikipedia): „Dass Sewastopol heute zur Ukraine gehört, ist das Resultat eines historischen Zufalls. 1954 verschenkte der damalige Generalsekretär der kommunistischen Partei, Nikita Chruschtschow, die Halbinsel Krim aus den Händen der russischen an die ukrainische Sowjetrepublik … Solange die Sowjetunion existierte, war dies nur eine politische Geste ohne Folgen“ Liebe Grüße und ein herzliches Dankeschön für Deinen Beitrag und Dein Futter für mein Sparschweinchen, Friedemann |
FLEURdelaCOEUR Lieber Friedemann, ich freue mich, dass du mir zustimmst! An Chrustschows Krim-Verschenkung kann ich mich noch erinnern, da war ich in der 4. Klasse und lernte bereits russisch. Die Krim sah ja auf dem Atlas aus wie ein Anhängsel der Ukraine, aber in der Hafenstadt Sewastopol lag schon unterm Zaren die russische Kriegsmarine. Als wir 2009 dort mit dem Kreuzfahrtschiff einliefen, rannte da ein Mann herum, der uns laut schreiend "auf russischem Boden herzlich begrüßte" und dann von zwei Männern abgeführt wurde. Liebe Grüße fleur |
Friedemann Guten Morgen, liebe Fleur, es ist interessant zu wissen, dass auch Angela Merkel wie Du hätte wissen müssen, unter welchen Umständen die Krim zum letztenmal der Ukraine zugesprochen wurde. Daher wundert mich, mit welcher Penetranz unsere Kanzlerin bei fast jedem Kontakt mit Putin die Rückgabe der Krim forderte. Ein gutes Beispiel also, wie ratsam es ist, bei jeder Aktivität auch deren Kehrseite zu kennen. Liebe Grüße und ein weiteres Dankeschön, Friedemann |
FLEURdelaCOEUR Nun ja, im März 1954 war Angela allerdings noch nicht geboren ... Aber in der Sowjetunion und auch in der DDR war das eigentlich allgemein bekannt. LG fleur |
AngiePfeiffer Du hast nur zu recht, mein Lieber. Ein super gelungenes Satire Gedicht - bei dem einem allerdigs das Lachen im Halse stecken bleibt ... Liebe Grüße Angie Ich liste Deinen Beitrag, das ist doch in Ordnung? |
Friedemann Liebe Angie, es freut mich sehr, dass Dir dieses satirische Gedicht gefällt, obwohl Dir – oder gerade weil Dir – das Lachen vermutlich doch im Hals stecken blieb. Also das Merkmal einer (oft zynischen) Glosse, was ich in meinem Vorwort als höchstsatirische Satire bezeichnete und was manchmal auch als Satire über die Satire zutrifft. Zum besseren Verständnis habe ich inzwischen auf dem Titelblatt den Untertitel in „Glosse zur SP 96“ umgetauft. Der Zynismus dieser Glosse beruht hauptsächlich darauf, dass ich mich beim Schreiben in die Rolle eines Deutschen versetzt habe, der trotz der immer schlimmeren Schandtaten Putins dessen Fan bzw. Bewunderer geblieben ist und dessen Einmarsch in die Ukraine er mitsamt deren angekündigten Entnazifizierung als Heldentat einstufte, die den Russen und Ukrainern endlich wieder Frieden bescherte. Ihm, dem Fan, war es wichtiger, mit hohem Öl- und Gasverbrauch Putins Feldzug mitzufinanzieren als die Klimakrise mitzubeenden. Liebe Grüße und herzlichen Dank für Besuch und Lob, Friedemann PS: Dank auch für Deine Auflistung dieser Glosse im Forum, mit der Du mir zuvorkamst. |