Gedichte
Hoffnung(s)los

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"Hoffnung(s)los"
Veröffentlicht am 06. März 2022, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

1953 wurde ich in Husum geboren. Ich bin an der Nordsee und in Frankfurt aufgewachsen. Meine große Leidenschaft sind die Literatur und das Schreiben. Zahlreiche Gedichte und Geschichten von mir haben in Anthologien und Gemeinschaftsbüchern ihren Platz gefunden. Seit zehn Jahren schreibe ich Romane, von denen bislang sieben veröffentlicht wurden. In meinen Büchern zeichne ich menschliche Grenzsituationen, die immer von einem Funken Hoffnung ...
Hoffnung(s)los

Hoffnung(s)los

Hoffnung(s)los Menschen, so viele am Bahnhof da unten, Ströme von Schweiß, ein Geruch von Angst. Matratzenlager, Enge, dein Kind, stumm, streichelt sein Plüschtier, Schlaf will nicht kommen. Helfende Hände, hier, nimm, ein Teller mit Suppe, Kopfschütteln, bist satt



vom Tränenschlucken, müde Blicke, trostlos, Ohnmacht bringt die Worte zum Schweigen. Gedanken an gestern verschwimmen im lauten Dröhnen da oben. Wird es morgen geben? Glaubst dich verloren, wo wirst du sein? Fremd, mit Sehnsucht nach Heimat.



Doch tief im Frost deines Herzens keimt noch der Samen der Hoffnung.














Text: Enya Kummer, 2022
Bildnachweis/Cover: Pixabay

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Hörbuch

Über den Autor

Enya2853
1953 wurde ich in Husum geboren. Ich bin an der Nordsee und in Frankfurt aufgewachsen. Meine große Leidenschaft sind die Literatur und das Schreiben. Zahlreiche Gedichte und Geschichten von mir haben in Anthologien und Gemeinschaftsbüchern ihren Platz gefunden. Seit zehn Jahren schreibe ich Romane, von denen bislang sieben veröffentlicht wurden. In meinen Büchern zeichne ich menschliche Grenzsituationen, die immer von einem Funken Hoffnung begleitet werden. Letztes Jahr wurde mein erstes autobiografisches Werk veröffentlicht: Wenn der Raps blüht.
Zurzeit arbeite ich an der Fortsetzung. Arbeitstitel: Storchenjahre.
Ich habe Mathematik, Psychologie und Pädagogik studiert und war im Bildungsbereich tätig.
Inzwischen genieße ich das Rentendasein und die Beschäftigung mit meinen Enkelkindern. Ich bin außerdem als Lektorin und Korrektorin tätig.

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MerleSchreiber Satt sein vom Tränenschlucken - welch ein drastisches Bild, Enya.
Gestern habe ich den Bericht der schwer krebskranken Kinder aus der Ukraine gesehen, die in der Haunerschen Kinderklinik in München angekommen sind. Unvorstellbar, das Leid!
DANKE für deine einfühlsamen Zeilen.
Liebe Grüße, Merle
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Liebe Merle,
das Gedicht entstand, als ich Bilder im Fernsehen sah - von all den Menschen, die in einer U-Bahn-Station ausharrten. Eine Mutter erzählte, dass eines ihrer Kinder nicht mehr spricht. Es ist so erschütternd.
Den Bericht über die krebskranken Kinder habe ich auch gesehen, es hat sich bei mir alles zusammengeschnürt. Als ich noch gesund war, habe ich krebskranke Kinder und ihre Familien in einer Klinik betreut.
Jetzt ist mir wieder bewusst, dass Leid sich potenzieren kann.
Ich danke dir sehr.
Liebe Grüße
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer Liebe Enya,
In dieser Situation, kann man nur hoffen
Denn Hilfe kann nur von innen kommen

Lieben Gruß rainer
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Lieber Rainer,
auch wenn es inzwischen schwer fällt, die Hoffnung darf man nicht aufgeben. Das Schlimme ist ja die Ohnmacht.
Hab Dank.
Lieben Gruß
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Nereus Liebe Enya
erst einmal Danke für diese Zeilen
wenn ich die vielen Freiwilligen Helfer sehe schmerzt mir der Kopf, bei der auftauchenden Frage
WO IST DER DEUTSCHE STAAT ?!?!
Die großen Weltverbesserer, die sich doch immer erst spät entscheiden .
nochmals meinen Dank
lieben Gruß
markus
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Wir werden keine Antwort auf deine Frage bekommen.
Hadern, Zögern, viele Worte ...
Lieder fehlen oft die rechtzeitigen Taten, auch ein Vorausschauen.
Meine Gedanken sind bei den Menschen, auf deren Rücken das alles ausgetragen wird.
Meist trifft das wirkliche Leid ja die Unschuldigen.

Ich danke dir sehr und schicke einen Gruß in den Abend.
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
PuckPucks Liebe Enya,
mir fehlen gerade die Worte. Es ist so schrecklich und traurig. Danke für deine Stimme.
Judith
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Ach, liebe Judith, bei mir sind auch so unendlich viele Worte eingesperrt und verschlossen.
Ich danke dir.
Liebe Grüße
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Memory 
Liebe Enya,
Hoffnung ist im Moment wohl der einzige Halt für die meisten Menschen.
Deine Zeilen malen ein fürchterliches Bild, aber es wären nicht deine, wenn am Ende nicht ein Hoffnungsschimmer durchblickt.
Dafür danke ich dir.
Lieben Gruß
Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Liebe Sabine,
wie gern würde ich all den betroffenen Menschen einen Hoffnungsstrahl schicken.
Du hast recht, wenn wir uns völlig der Verzweiflung hingeben, hilft das niemandem.
Ich sehe das Furchtbare, es kriecht immer wieder in meinen Kopf. Dennoch möchte ich an dem Strohhalm Hoffnung festhalten.
Ich danke dir sehr für alles.
Liebe Grüße zu dir.
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
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