Gedichte
Ganz nah bei uns

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"Ganz nah bei uns"
Veröffentlicht am 03. März 2022, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

1953 wurde ich in Husum geboren. Ich bin an der Nordsee und in Frankfurt aufgewachsen. Meine große Leidenschaft sind die Literatur und das Schreiben. Zahlreiche Gedichte und Geschichten von mir haben in Anthologien und Gemeinschaftsbüchern ihren Platz gefunden. Seit zehn Jahren schreibe ich Romane, von denen bislang sieben veröffentlicht wurden. In meinen Büchern zeichne ich menschliche Grenzsituationen, die immer von einem Funken Hoffnung ...
Ganz nah bei uns

Ganz nah bei uns

Ganz nah bei uns Dort, ganz nah bei uns, vorbei die Zeit der Lügen. Sie messen die Schritte bis zum Abgrund, schlagen Pfade mit zitternder Unrast, lösen Ketten der Sicherheit, verfangen sich in abertausend Schlingen der Angst. Im Schlaf lauschen sie der Melodie des Lebens, folgen doch dem sirrenden Ton der Nacht. Liegen dort im Verhau der eisigen Sterne und spielen den Narbentod umsonst. In Zwischentönen gefangen, zwischen Wurzeln und Wipfeln, zwischen Pfützen und Mauern, zwischen Erdloch und Himmel sammeln ihre stacheldrahtumzäunten Seelen Scherben um Scherben und der Augenblick wird zu einem ewig Suchenden, dort, ganz nah bei uns.


Text: Enya Kummer 2022
Bildnachweis/Cover: Pixabay

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Hörbuch

Über den Autor

Enya2853
1953 wurde ich in Husum geboren. Ich bin an der Nordsee und in Frankfurt aufgewachsen. Meine große Leidenschaft sind die Literatur und das Schreiben. Zahlreiche Gedichte und Geschichten von mir haben in Anthologien und Gemeinschaftsbüchern ihren Platz gefunden. Seit zehn Jahren schreibe ich Romane, von denen bislang sieben veröffentlicht wurden. In meinen Büchern zeichne ich menschliche Grenzsituationen, die immer von einem Funken Hoffnung begleitet werden. Letztes Jahr wurde mein erstes autobiografisches Werk veröffentlicht: Wenn der Raps blüht.
Zurzeit arbeite ich an der Fortsetzung. Arbeitstitel: Storchenjahre.
Ich habe Mathematik, Psychologie und Pädagogik studiert und war im Bildungsbereich tätig.
Inzwischen genieße ich das Rentendasein und die Beschäftigung mit meinen Enkelkindern. Ich bin außerdem als Lektorin und Korrektorin tätig.

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MerleSchreiber Ich schließe mich Fleur an:
Unglaublich ausdrucksstark, Enya!
Ich bin eigentlich nicht nah am Wasser gebaut, aber heute brauchts nicht viel, dann fließt es....
Danke und liebe Grüße, Merle
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Liebe Merle, mir geht es ähnlich in diesen Tagen, angesichts der Bilder, Worte, Gedanken kann ich die Tränen nicht immer zurückhalten.
Herzensdank an dich und einen lieben Gruß.
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer Liebe enya
Wenn wir uns in 500 Jahren wiedersehen,
Wird das Thema Krieg sein
Denn , töten. Ist das was der Mensch am besten kann
Nur schlimm. Dass nicht alle Staaten Russland verurteilen.
Lieben Gruß rainer
N
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Lieber Rainer, seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte gab es Kriege. Es gab immer ein Auf und Ab zwischen Zerstörung und Aufbau, und es wird nicht enden. Und auch wenn der Großteil der Menschen sich wünscht, einfach in Frieden zu leben, wird es immer welche geben, die sich über andere erheben.

Ich danke dir.
Liebe Grüße
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Wahnsinn, diese Ausdrucksstärke, liebe Enya!
Ansonsten bleiben mir die Worte im Hals und in der Seele stecken ...
Es heißt, russische Mütter können ihre verstörten jungen Söhne, die gar nicht wussten, dass es in den Krieg geht, in Kiew persönlich aus der Gefangenschaft abholen.
Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Liebe Fleur, ja, so werden auf beiden Seiten Menschen geopfert, tragen Wunden (körperlich und seelisch) davon, bei denen man nicht weiß, ob sie je heilen.
Ich hatte die Nachricht, dass man russischen Soldaten erzählt habe, sie müssen in ein Manöver.
Was für ein Irrsinn, das alles.
Zwischendrin lenke ich mich ab. Und dann kommt ein Anruf von meinem Enkel, der sofort beim Thema ist. Was kann ich ihm sagen?
(Die sind in Quarantäne, weil nun doch infiziert, daher telefonieren wir viel).

Ganz lieben Dank an dich für alles.
Vor langer Zeit - Antworten
Nereus Ist es nicht erstaunlich, wie schnell das Vergessen dominiert
Liebe Enya, die Dummheit des Menschen ist unendlich, wo ich ja noch befürchte es wird nicht enden.
Erst wenn die Güter der Erde etwa gleich verteilt werden könnten, gäb es eine Chance auf ewigen Frieden. Doch die Gier steht da als Wache im Niemandsland
dankend lieben Gruß
markus
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Ja, lieber Markus, du hast recht. Das Schlimme ist, dass Dummheit eben leider auch siegen und andere ins Unglück stürzen kann.
Gier, egomanes Denken, Machtbesessenheit - all das wird wohl nie aufhören.
Ich danke dir von Herzen und grüße dich.
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Feedre Ja ganz nah bei uns....auch hier an der Costa kommen jeden Tag
Flüchtlinge an, teilweise mit Militärflugzeugen aus Polen ...Urlauber, die gar nicht mehr heimfliegen konnten, weil keine Flugzeuge mehr flogen in die Ukraine,...jeder der kann, nimmt Flüchtlinge auf, viele Kinder sind dabei , auch aus Waisenhäusern...es ist eine Katastrophe, aber das menschliche Miteinander, die Hilfsbereitschaft....einfach großartig...zu deinen Worten sag ich Chapeau!!!!
lieben Gruß
Feedre
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Das ist stärkend und tröstlich, eben diese Hilfsbereitschaft zu sehen, und vielleicht sogar auf diesem Wege selbst etwas zu bewirken.
Was bleibt uns, als zusammenzustehen, die hände auszustrecken all jenen, die es brauchen.

Ich danke dir sehr für alles.
Lieben Gruß
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
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